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Nacktschnecke im Schlafzimmer

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Der Tag fing schon sehr merkwürdig an, ich hatte heute morgen Zahnarzttermin und konnte deswegen noch ein bißchen liegen bleiben. Nachdem Aufstehen tapste ich erstmal verschlafen durch die Wohnung und dann wieder zurück ins Schlafzimmer – so sieht Morgensport jenseits der 30 aus. Als ich ans Fenster trat, merkte ich etwas feuchtes, klebriges am Fuß. Das Fenster hatte die ganze Nacht offen gestanden und ich dachte an Vogelkot. Ein Blick auf den Fußboden zeigte was anderes – da ringelte sich ein Tier. Ich wohne im 5. Stock und frage mich, was treibt eine Nacktschnecke nicht nur in diese Höhe, sondern auch noch in mein Schlafzimmer?

Nach der Entsorgung der Nacktschnecke machte ich mich auf den Weg zum Zahnarzt. Dort konnte ich meinen Kopf mit nutzlosen Fakten füttern. Wen interessiert schon, dass in der zweiten Liga in Rumänien die Ablösesumme eines Spieler 15 Kilogramm Fleisch waren? Herr Ballack kann sich wahrscheinlich von seinem Geld was er jeden Monat verdient, die gesamte zweite Rumänische Liga kaufen.

Na zumindest kam meine Zahnfüllung nicht so viel, wie 15 Kilogramm Fleisch. Wenn es aber nach der Gesundheitsreform geht, sollen ja in Zukunft Rechnungen für jede Behandlung ausgestellt werden, damit der Patient ein Gefühl für die Kosten bekommt, die er verursacht. Mal abgesehen von der Papierverschwendung soweit das Einzige, was mir an der Reform bis jetzt zusagt. Und wenn ich die Eröffnungsrede von Ulla Schmidt gegenüber Vertretern der 50 größten gesetzlichen Krankenkassen ansehe und dort etwas von „Abbau von Bürokratie“ lese, dann wird mir gleich erstmal schlecht. Eine staatliche Institution zu schaffen, die Gelder an die Krankenkassen verteilt, ist wirklich genau das Gegenteil von der Reduzierung. Warum die 50 Vertreter bei der Gesundheitsministerin waren, unterschlägt die „Reformseite„. Denn die Spitzenverbände planen bereits den Aufstand – nur verständlich, wenn man ihnen die Finanzierung entzieht und durch eine staatliche Behörde Gelder zugeteilt werden. Aber ich schweife ab…

Von Arbeit wieder daheim angekommen, las ich die Nachricht über den verunglückten Schokolaster. Kurz zur Info: auf der A2 ist gestern abend hatte ein Laster mit 19 Tonnen flüssiger Schokolade einen Unfall. Die Quellen sind sich nicht ganz einig, ob Schokolade auslief oder nicht, zumindest einige berichten von erschwerten Aufräumarbeiten, weil die Schokolade fest wurde. Aber trotzdem – 19 Tonnen! Man stelle sich 190.000 Tafeln Schokolade vor oder wie 19.000 goldene mit Glöckchen behängte 1-Kilo-Lindt-Hasen über eine grüne Wiese hoppeln. Traumhaft! Viel schlimmer die Vorstellung da durchfahren zu müssen und nicht mal eine Kostprobe zu nehmen. Und dann bleibt das vielleicht noch im Profil des Reifens kleben, was auch nicht lecker ist, genauso wenig wie früh morgens Nacktschnecke am Fuß.

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