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Abenteuerausflüge in Huaraz

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Wir kommen von Nazca, verbringen einen Tag in Lima und fahren dann nach Huaraz. Da Lima am Meer liegt, nehmen wir uns erstmal einen Tag Zeit uns wieder an die Höhe zu gewöhnen. In dieser Zeit entscheiden wir uns zwei Abenteuerausflüge in Huaraz zu machen. Da gehören das Eisklettern bei der Laguna Llaca und eine Wanderung von 4.000 Höhenmetern auf 4.600 Meter zur Laguna 69.

Eisklettern

Über eine lange holprige Straße kämpfte sich unser Taxi bis zur Laguna Llaca. Von dort aus mussten wir ein Stück zu Fuß gehen. Es ging über Geröll und große Steine, schon eine gewaltige Anstrengung vorwärts zu kommen, wenn man bedenkt, dass wir uns auf über 4.400 Metern bewegen. Unser Guide ging schon vor und bereitete die Ausrüstung vor, während unser Taxifahrer uns begleitete.

Etwas enttäuscht waren wir schon, als wir am Gletscher ankamen. Auf den Bildern in der Agentur war ein strahlend weißer Gletscher zu sehen und wir bekamen einen Schutt und Dreck zugestaubten grauen Gletscher. Wir waren ziemlich enttäuscht. Aber unser Guide Rafael erklärte uns, dass wir zur falschen Jahreszeit da sind. Im Frühjahr spült es mit der Schmelze auch den ganzen Dreck nach unten. Danach gab uns unser Guide eine kurze Einweisung, wie man den Gletscher emporsteigt. Entweder Fuß/Fuß, Arm/Arm oder Fuß/Arm, Fuß/Arm. Drei Punkte müssten immer fest an der Eiswand sein, sonst kann es schiefgehen. Wir waren natürlich mit Sicherungsseil gesichert.

Huaraz, Eisklettern, Gletscher
Ich habe es bis nach oben geschafft!

Kriszta machte den Anfang und kämpfte sich die ca. 10 Meter nach oben. Von unten sieht alles ganz einfach aus, aber wenn man einmal in der Wand hängt (man beachte auch die Höhe!), wird alles schwer. Ich habe es nicht gedacht, aber nach 2/3 des Weges machten meine Arme langsam schlapp und die Eispickel wollten nicht mehr greifen. Mit Mühe und Not zog ich mich die letzten 2 Meter hoch. Mein Herz raste und meine Lunge hatte liebe Not genügend Sauerstoff zu liefern. Das Abseilen ging dafür viel einfacher. Einfach nach hinten lehnen und abwärts laufen. Ich habe schon gehört, dass manche davor Angst haben, aber mich hat es kaum gestört, unser Guide sicherte uns gut.

Laguna 69

Statt schön lange zu schlafen nach so einer anstrengenden Tour, machen wir gleich am nächsten Morgen wieder auf zum zweiten unserer Abenteuerausflüge in Huaraz. Diesmal ist das Ziel die Laguna 69. Wir fuhren 6 Uhr los, machten noch einen viel zu langen Frühstücksstopp unterwegs und dann holperten wir wieder auf einem Feldweg für weitere 2 Stunden. Kaum dass wir ausgestiegen waren, ging die Diskussion los – wie lange haben wir Zeit? Uns wäre es Recht, wenn wir gegen 16 Uhr wieder zurückfahren (da wir ja den Nachtbus bekommen mussten), anderen wurden 7 Stunden Wanderung versprochen, d.h. gegen 17.30 Uhr. Unser Fahrer meinte: Allerspätestens 16 Uhr rollt der Bus wieder los.

Am Anfang gingen wir noch als Gruppe, später löste es sich mehr und mehr auf, da alle ein unterschiedliches Tempo liefen. Die Landschaft war überwältigend und das Wetter zeigte sich von seiner leicht diesigen Seite. Ziel der Wanderung war die Laguna 69, die auf 4.600m liegt. Der Startpunkt war auf 4.000m und ungefähr 9km vom Ziel entfernt. Am Anfang lief es für noch gut, es war nur ein leichter Anstieg. Später schleppten wir uns die Serpentinen eines Berges hoch. Als wir oben waren, wartete ein kleiner See und wieder ein Stück Ebene. Die letzten 200 Höhenmeter waren die Schwersten, aber die Motivation war groß, denn das Ziel war nahe.

Laguna 69, Huaraz, Peru
Laguna 69

Oben angekommen, ruhten wir uns aus, nahmen einen kleinen Snack zu uns und machten jede Menge Bilder. Dann hieß es aber schon langsam Zeit umzukehren. Nachdem wir 3 Stunden für den Weg aufwärts benötigt hatten, liefen wir ganz entspannt in 2 Stunden wieder zurück zu Minibus. Wir rechneten mit 3 Stunden Rückfahrt, d.h. wir wären rechtzeitig wieder da. Aber es wurde 17 Uhr, 17.30 Uhr… und dann kamen die anderen. Wir waren so nervös, dass wir schon die ganze Zeit auf den Fahrer einredeten, der uns beruhigte – wir schaffen den Bus. Dass unsere Abenteuerausflüge in Huaraz auch noch das Zittern, ob wir unseren Bus erreichen beinhaltet, war nicht geplant. Aber es ging alles gut. Wir schafften die Punktlandung und konnten ganz entspannt in den Bus einsteigen.

Mir ging die ganze Zeit durch den Kopf, warum der See „Laguna 69“ heißt. Nach einiger Suche fand ich die Lösung, die ich schon vermutet hatte. Beim Kartografieren, nummerierten die Forscher die Seen durch. Später fügten sie die einheimischen Namen hinzu – nur Laguna 69 hatte noch keinen. Also wurde die Bevölkerung aufgerufen, einen Namen für den See zu finden. Also blieb es bei Laguna 69.

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