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Kreuzfahrt durch Norwegens Fjorde

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Nach dem Abflug von London fliegen wir nach Hamburg, wo wir noch einen ganzen Nachmittag haben und den nächsten Tag nach Kopenhagen reisen, um an Bord der „Legend of the Seas“ zu gehen. Dort startet unsere Kreuzfahrt durch Norwegens Fjorde.

Wir sind kurz nach dem Mittag in Kopenhagen und gehen an Bord. Das Wetter ist sommerlich schön, selbst für den Norden und es lädt zum Sonnen auf dem Sonnendeck ein. Wenn da nicht das Problem wäre, dass wir auf unser Gepäck warten müssen. Normalerweise ist in 1-2 Stunden das Gepäck auf dem Zimmer, diesmal haben wir fast 4 Stunden warten müssen, bis unsere Koffer auftauchten. Damit es etwas schneller geht, schaffen wir sie selbst in unser Zimmer, packen aus und gehen zum Abendessen. Dort sind wir 3 Pärchen, wir setzen uns neben ein älteres Ehepaar, die bereits eine Woche an Bord sind und schon die Karte auswendig kennen. Gleich am ersten Abend gewinnen sie unsere Sympathie. Sie reisen viel, aber nicht, dass man Erfahrungen austauscht, nein, das Gespräch läuft immer gleich ab.

Er: Erzählt von Ziel A.
Wir: Oh ja, da waren wir auch schon.
Er: Hört sofort auf von Ziel A zu erzählen und und wechselt zu Ziel B.
wir: Ja, das kennen wir…
Er: Hört auf von Ziel B zu erzählen und und wechselt zu Ziel C.
Wir: Nein, da waren wir noch nicht.
Er: Erzählt die nächste halbe Stunde nur von Ziel C.

Diese Unterhaltung mag einen Abend ganz witzig sein, aber mehrere Abende hintereinander – nur unser Respekt vor alten Leuten hinderte uns daran, unhöflich zu werden. Das andere Pärchen war ganz nett, leider kamen sie bei dem Monolog des alten Mannes gar nicht zu Wort. Die Eröffnungsshow ist so lahm, dass wir mitten drin aufstehen und gehen. Plastikblumen und Taschentücher aus dem Ärmel zaubern ist nicht unser Ding.

Sognefjord, Norwegen
Deswegen lohnt sich das zeitige Aufstehen

Der erste Tag an Bord ist ein Tag, den wir nur auf See verbringen. Bis Mittag liegen wir in der Sonne des überdachten Poolbereichs, draußen war es zu windig. Nachmittags lesen wir und machen, weil wir gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, beim Trivia „Famous places“ mit und gewinnen mit 37 von 40 erkannten Orten das Quiz. Zum Abendessen folgt das gleiche Spiel wie den Abend davor, gemischt mit „Mein Sohn muss auf unsere drei Häuser aufpassen…“

Wir haben uns für unsere Reise durch Norwegens Fjorde vorgenommen, immer sehr zeitig aufzustehen, um möglichst viel von der Einfahrt in die Fjorde mitzubekommen. Da wir Anfang Juni fahren, haben viele Berge noch weiße Gipfel. Auch bei der Ausfahrt aus dem Hafen bleiben wir immer noch lange an Deck und erfreuen uns am Ausblick.

Flåm

Um die Fahrt durch einen Nebenarm des Sognefjord zu genießen, sind wir schon sehr früh aufgestanden. Schnee auf den Gipfeln, Unmengen Wasserfälle vom Schmelzwasser und Häuser, Gehöfte und Hütten an den unmöglichsten und unerreichbarsten Stellen. Ich kennen diesen Anblick schon von meiner Reise auf Lofoten, jetzt sehe ich Norwegens Fjorde mal von der Seeseite.

Myrdal, Norwegen
Blick zurück auf die Zugstation Myrdal

Nachdem wir angelegt haben, nehmen wir den ersten Zug, der uns nach Myrdal (auf 863 Höhenmeter) bringt. Unser Plan ist es die 21 Kilometer bis zum Schiff zurück zu laufen. Wir brauchen 4,5 Stunden und haben strahlenden Sonnenschein. Anstrengend ist nur der Wechsel zwischen Laufen im Schatten und Laufen in der Sonne, weil es zwischen eiskalt und angenehm warm schwankt. Kurz nach 14 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff, ich habe mir einen schönen Sonnenbrand eingefangen und wir nutzen den Rest des Tages zum Ausruhen und für eine schöne heiße Sauna. Das Abendprogramm gefällt uns diesmal sehr gut, eine Beatles-Cover-Band, die das Publikum zu begeistern weiß.

Ålesund

Eigentlich hatte Kriszta geplant, dass wir hier ein Auto mieten, aber bei Kosten von über 100 Euro für einen Tag haben wir diese Idee fallen gelassen. Statt dessen laufen wir zur Touristeninformation, die uns empfiehlt mit dem Bus einen Ausflug nach Alnes zu fahren. Da der Bus gerade weg ist, müssen wir knapp eine Stunde warten, die wir damit verbringen etwas durch die Stadt zu laufen.

Alesund, Norwegen
Alesund

Der Ausflug nach Alnes ist ein voller Erfolg, auch wenn sich dort mehr Wolken tummeln, als in Ålesund. Da wir am Nachmittag noch jede Menge Zeit haben und der Muskelkater nicht mehr so schlimm ist, wandern wir noch den Berg hoch und blicken auf die Berge und die Stadt hinunter. Heute ist der erste Abend wo das ältere Ehepaar, nicht mehr zum Abendessen auftaucht. Wir sind erleichtert und unterhalten uns gut mit dem anderen Ehepaar, das aus Rostock kommt.

Geirangerfjord

Als wir in den wohl Bekanntesten von Norwegens Fjorde einfahren, stehen wir wieder früh auf. Wir wollen die 7 Geschwister sehen, die ca. 15 Minuten Fahrtzeit vor der Anlegestelle sind. Schon kurz nachdem wir draußen sind, sehen wir sie. Die Sonne scheint noch ein wenig drauf, aber ansonsten ist es sehr wolkig. Daraus ergibt sich, dass wir noch jede Menge Zeit haben, bis unsere Tour beginnt. Wir haben vorher eine Tour online gebucht, die uns zum Dalsnibba und zurück bringt.

Dalsnibba, Geiranger, Norwegen
Blick vom Dalsnibba in den Geirangerfjord

Da oben herrscht eine phantastische Aussicht, auch wenn es beginnt leicht zu nieseln. Ich hätte mir ein paar Stopps mehr gewünscht, denn den fast zugefrorenen See hätte ich mir auch noch gern angesehen. Gegen Mittag sind wir wieder auf dem Schiff, stärken uns und gehen danach nochmal von Bord, um etwas zu wandern. Das Wetter spielt leider nicht so mit und es beginnt zu regnen. Als wir abends aus dem Geirangerfjord wieder rausfahren, verlassen wir das Schlechtwettergebiet und die Sonne scheint wieder.

Bergen

In Bergen das gleiche Spiel – auf dem Meer blauer Himmel, an Land Regen. Wir fahren gleich zu Beginn auf den Fløyen und ab da regnet es, während wir den Berg wieder hinunter laufen. Mittag verbringen wir auf dem Schiff, es regnet in Strömen. Trotzdem stimme ich dafür, dass wir noch etwas durch die Stadt laufen. Als es beginnt nachzulassen, erkundigen wir uns, wie wir zur Stabkirche im Stadteil Fantoft kommen. Ticket am Automaten lösen, in die Straßenbahn einsteigen und an der Haltestelle Fantoft aussteigen. Da dort ein großes Einkaufszentrum ist, gibt es genügend Leute, die einem die Richtung weisen können, denn später ist die Kirche ausgeschildert. Als wir bei der Kirche ankommen, lässt sich auch wieder die Sonne blicken.

Bergen, Norwegen
Bergen kann auch bei Regen schön sein

Ein schöner Abschluss für diesen Tag, denn der letzte Tag ist wieder ein Seetag. Ich merke, dass ich krank werde, denn Halsschmerzen kommen auf. Wir entspannen uns, hören uns einen Vortrag von Cruise Director Topi Ylönen über seine 8-monatige Segelreise durch den Südpazifik an. Es sind vergleichsweise wenig Leute anwesend, aber diejenigen die da sind, sind fasziniert wie wir. Er erzählt von seinen Erlebnissen und auch viel von den Gedanken, die ihn bewegt haben.

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