Wie lange haben wir uns jetzt schon gewünscht, nach Singapur zu kommen? Viele die wir kennen, haben schon hier Zwischenstopp gemacht. Und deswegen mussten wir das jetzt nachholen. Doch zuerst ein Überblick, was wir aus Singapur mitgenommen haben.
Allgemein
In Singapur ist historisch viel zusammengekommen. Deswegen finden sich viele Nationalitäten in Singapur. Aus dem Grund gibt es in der Metro die Ansagen in Englisch, Chinesisch und Tamil. Manchmal kommt noch eine vierte dazu, von der wir denken, es wäre Hindi. Englisch gehört also zu den Amtssprachen. Deswegen dachten wir, es wir leichter mit der Verständigung als in Taiwan. Weit gefehlt. Ja, an der Rezeption des Hotels wird gut englisch gesprochen, doch in den Läden oder Restaurants sprechen sie einen Kauderwelsch aus mehreren Sprachen, wo wir immer mal wieder ein englisches Wort aufschnappen. Meistens wird dann aber jemand geholt, der Englisch spricht, aber das auch nur sehr gebrochen.
Was in Singapur auffällt, ist die hohe Dichte an Malls. Um meinem Gefühl da einen Ausdruck zu geben, ist es so, dass um jede Metro-Station im Zentrum eine Mall errichtet wurde. Im Vergleich zu Taiwan kommt uns auch alles sehr kommerziell hier vor. Während Taiwan bei uns das Gefühl hinterließ, dass hier doch der Mensch im Vordergrund steht, macht Singapur mehr einen wirtschaftlich orientierten Eindruck.
Sieht man in Deutschland einen Film über Singapur ist meistens von den harten Strafen die Rede, wenn man eine Zigarette oder einen Kaugummi wegwirft. Deswegen sind wir von einer sauberen Stadt ausgegangen. Da trifft auf den Marina-Bereich schon zu, aber bewegt man sich in Chinatown oder Little India, liegt schon mehr Müll auf den Straßen.
Singapur hat den Singapur-Dollar (SGD) als Währung. Der Singapur-Dollar ist dem Euro relativ nahe, d.h. 3 SGD sind ungefähr 2 Euro. Das klingt im ersten Moment einfach, aber durch 3 zu dividieren und dann mal 2 zu nehmen, ist bisweilen schwierig. Wer auf ein Schnäppchen in Singapur hofft, muss leider enttäuscht werden. Mittlerweile sind die großen Firmen so gut vernetzt, dass sie große Mengen ihrer Waren nach Deutschland schicken und es deshalb hier günstiger ist, als in Asien.
Auch hat Singapur das Image modern zu sein. Auf dem Flughafen wird damit geworben, dass es in der ganzen Stadt kostenloses, flächendeckendes WLAN gibt. Die Realität – es gibt nur bei einen Ort, wo WLAN gratis ist – Starbucks. Weder in den Malls, noch in der Metro.
Dafür ist die Immigration spielend einfach. Wie mittlerweile bei vielen Ländern üblich, gibt man im Vorfeld bei der Einwanderungsbehörde seine Passdaten und seine Aufenthaltsdauer an. Und am Flughafen in Singapur wird dann nur noch der Pass gescannt – Immigration complete!
Natur
Jetzt ist Singapur ein Stadtstaat im Süden von Malaysia. Deswegen geht man weniger wegen der Natur nach Singapur. Aber so ein Strandbesuch, wenn es denn schon einen gibt, kann man schon wagen, oder? Die Realität sieht ein bisschen traurig aus. Der Strand ist da, aber man ist von hunderten Containerschiffen umzingelt. Zwar sind Absperrlinien draußen im Meer gezogen, aber der Dreck des Meeres findet auch seinen Weg an den Strand. Auch gibt es wenig Strömung, weswegen das Meer – naja – stinkt.
Singapur befindet sich auf Höhe des Äquators. Deswegen hatten wir mit tropischen Temperaturen gerechnet. Was uns aber ein Rätsel blieb war die Wettervorhersage. Die ist mal überhaupt nicht genau. Schaut man früh aufs Wetter kann es sein, dass bis Nachmittag die Sonne scheinen soll, es aber in der Realität schon mittags in Strömen regnet. Von daher hatten wir das Gefühl, dass der Wetterbericht auf 1-2 Stunden genau ist.
Essen
In Sachen Essen hatten wir uns von Singapur etwas mehr als in Taiwan versprochen. Hier treffen mehr Kulturen auf einander. Deswegen versprachen wir uns mehr Auswahl und gerade für meine Frau, weniger Gluten in der Nahrung.
Angenehm überrascht waren wir von den Foodcourts, die in jeder Mall waren. Diese Foodcourts sind zu den Mahlzeiten unglaublich gut besucht. Deswegen hat einer einen Platz reserviert, während der andere sich schon nach Essen umgesehen hat. Und dann wechselten wir. Das klingt jetzt nicht nach einem romantischen Essen, aber war sehr praktisch.
Transport
Etwas wehmütig denken wir an Taiwan und die Easycard bzw. den iPass zurück. Natürlich gibt es so etwas auch in Singapur. Hier werden unterschiedliche Stufen des Singapur Pass verkauft. Aber nachdem wir verglichen haben, wie viel wir vermutlich fahren werden und wie viel der Pass kostet, stellten wir fest, dass Einzelfahrten günstiger sind. Gleiches gilt auch für die EZ-Card.
Was richtig praktisch war, ist die direkte Nutzung der Kreditkarte. Einfach beim Betreten und Verlassen auflegen und schon ist Buchung erledigt. Kriszta bekam einmal pro Tag die Abrechung, ich nach ca. einer Woche die Gesamtaufstellung für alle Fahrten.
Wo wir preislich schlucken mussten, war die Gondelfahrt auf die Insel Sentosa. Die kommt einen mit 70 SGD doch ziemlich teuer zu stehen. Man hat zwar einen schönen Blick auf die Hotels, die Insel und die Attraktionen, aber das ist den Preis echt nicht wert. Da empfiehlt sich doch eher der Sentosa Express, der ungefähr so viel wie eine Metrofahrt kostet.