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Plattenkiste Februar 2025

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Jetzt haben wir schon wieder März und ich bin euch noch die Plattenkiste Februar 2025 schuldig. Kein Problem, auch diesen Monat gab es wieder ein paar schöne Sachen zu hören. Einen Nachzügler von 2024 habe ich noch aufgenommen, aber ab März gibt es nur noch Sachen aus 2025.

Außerhalb des Monats

Vielleicht eine neue Überschrift für das, was innerhalb der Plattenkiste passiert, aber außerhalb des aktuellen Spektrums liegt. Ich habe kürzlich die Serie: Hypnotised – A Journey Through … Trance Music entdeckt. Da gibt es Britisch, Deutsch, Holländisch und Belgisch. Eine sehr schöne Serie. Die reicht von den frühen 1990ern bis in die 2000er rein und deckt ein großes Spektrum ab. Unbedingt hörenswert, wenn nicht sogar eine Kaufempfehlung, weil der Preis für einen Dreierpack CD doch erschwinglich ist.

Wer schon dort unterwegs ist, sollte auch einen Blick auf die Tripomatic Fairytailes 2001 – The Official Remixes werfen. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums kam 2023 dort eine Reihe von Remixen heraus, die sich die Jam & Spoon Klassiker wie Right In The Night, Stella und Follow Me schnappten und in ein modernes Gewand hüllen. Ärgernis dabei: Auf Vinyl sind 12 Titel in voller Länge erschienen, auf CD 19 Titel gekürzt.

Natürlich sollte man sich dann auch mal mit dem Original auseinandersetzen. Oder viel besser mit der Jubiläumsausgabe zum 20-jährigen Jubiläum, die in der Deluxe-Ausgabe auch noch die restlichen Titel der Singles enthält, die es nicht auf das Album geschafft haben, wie z.B. Follow Me oder Die Kraft der 4 Herzen. Für mich ist das Album dann wirklich eine runde Sache, lässt keine Fragen übrig und wenn jemand nach Jam & Spoon fragt, kann man diese Ausgabe hinlegen.

Platte des Monats

Brendon Moeller - Blue Moon

Brendon Moeller – Blue Moon

Der Mann ist unermüdlich. Kaum habe ich seine beiden Werke aus dem Dezember vollends genossen, klopft schon wieder eine neue EP an. Diesmal hat sich Brendon Moeller für das Label ESP Institute entschieden, wo Blue Moon erschienen ist.

Am Anfang hatte ich seine Werke in den Bereich Dub-Techno verordnet. Wobei Techno schon nicht zutreffend war, weil es kaum Beats gab. Also eher so eine wabernde Mischung aus Dub und Ambient. Das Sphärische bleibt, aber die Beats wünschen sich doch lieber Drum & Bass zu sein. Aber so sanft, dass man es nur merkt, wenn man es weiß.

Jetzt ist natürlich die Frage, wie lange geht das gut? Wie lange wird Brendon Moeller nachliefern, bis ich den Gefallen daran verliere? Denn so sehr mir die Musik auch gefällt, befürchte ich jedoch, dass ich in einem halben Jahr seine Musik liegen lasse, weil ich dann schon drei oder vier Alben davon habe und nicht Besonderes mehr herausholen kann.

Tycho - Infinite Health

Tycho – Infinite Health

Tycho haben eine tolle Entwicklung hingelegt. Angefangen hat es ganz unscheinbar, als Scott Hansen sich hinsetzte und das erste Album Past Is Prologue veröffentlichte. Damals noch angekündigt als Sunrise Projector. Seit dem sind jetzt fast 20 Jahre vergangen und nur erschien das siebente Studioalbum Infinite Health von Tycho. So unscheinbar, dass es schon im Sommer 2024 erschienen ist und komplett an mir vorbei ging.

Viel verändert hat sich der Sound von Tycho seit den letzten Alben nicht mehr. Es ist der immer wieder schöne und relaxte Sound, der mit Gitarren und Schlagzeug unterstützt wird. Das Einzige was mich beim Hören total überrascht ist die Kürze des Albums. Es sind zwar 9 Stücke, aber mit einer Gesamtdauer knapp über einer halben Stunde ist das sehr, sehr schnell vorbei.

Deadbeat - Pressure Double Down EP

Deadbeat – Pressure Double Down EP

Fast eine Viertelstunde ist der Titel Too Much Pressure von der Pressure Double Down EP lang! Wenn man das realisiert, steckt man schon viel zu tief im Kaninchenbau von Deadbeat fest. Wie ich das schon seit einiger Zeit von Deadbeat gewohnt bin, gibt es relativ wenig Echos und Hall, also wirken die Stücke schon sehr minimalistisch.

Vincent Casanova - Forever

Vincent Casanova – Forever

Die nächste Satya ist im Anmarsch. Für Satya gilt eigentlich auch das gleich wie ich oben bei Brendon Moeller geschrieben habe. Momentan freue ich mich über diesen entspannten Tech-House-Sound. Aber wann tritt die Sättigung ein. Denn mittlerweile höre ich in die neuen Releases rein und beginne zu schwanken. Ist das jetzt noch besonders? Hebt es sich von den bisherigen Releases ab?

Aber trotzdem gibt es bei der Forever dann doch wieder ein oder zwei Stücke, die mich gefangen nehmen und ich mir sage, dass es ja doch ziemlich gut ist, was da von Vincent Casanova produziert wurde. Außerdem möchte ich gern jeden Release unterstützen, der noch den Namen EP in Ehren hält.

Altone - Wonderscape Numious

Altone – Wonderscape Numious

Jetzt schreibe ich einfach mal, dass Altone eine neue EP veröffentlicht hat. Der Kenner nickt und sagt, guter Stoff! Und er schafft es bei der Wonderscape Numious tatsächlich noch einen draufzulegen. Er lädt Brendon Moeller als Remixer ein. Der Tausendsassa verlässt doch wieder etwas den Drum & Bass Bereich und lässt eindeutig dubbigere Klänge fließen.

Insgesamt kommt die Wonderscape Numious mit fünf Tracks. Drei Originale von dem Japaner und zwei Remixe von Self Replication, die von Brendon beigesteuert werden.

Tjukurpa

Tjukurpa

Tjukurpa wird mit Traumzeit übersetzt, hat aber so überhaupt nichts mit träumen. Das Wort kommt aus der Sprache der Aborigines. Es ist unglaublich kompliziert, dass mit ein paar Sätzen zusammenzufassen. Aber so wie ich es verstehe, ist es eine Art kollektives Bewusstsein. Aber durchaus mit Bezug in die Realität, d.h. spezielle Punkte im Land können Manifestationen sein. Und Tjukurpa lernt aus dem, was in der Realität dazu, ist also kein starres Konstrukt.

Mit diesem Wissen muss ich jetzt den Bogen zum belgischen Label Suntrip finden, das die Compilation Tjukurpa veröffentlicht hat. Auf dieser Compilation finden sich junge Künstler, die den klassischen Goa-Sound neu entdecken. Wer also neue Musik sucht, die nach dem Goa der späten 1990er klingt, wird hier ein absolutes Highlight entdecken.

Yagya - Vor

Yagya – Vor

Jetzt ist es schon wirklich lange her, dass ich das Album vorbestellt habe. Unglücklicherweise gab es ein Missverständnis mit dem Vertrieb und die haben mir die Platte jetzt schon rausgeschickt, obwohl ich noch etwas warten wollte, bis sich der Versand aus Holland lohnt.

Ich fand die Faded Photographs ja schon etwas cheesy. Wobei cheesy gemein klingt. Dub-Techno hängt ein bisschen etwas Kühles an und Yagya hat dem Konstrukt eine dicke, flauschige Jacke angezogen. Diese Wärme bleibt auch bei Vor erhalten, aber das Poppige fällt heraus. Also doch wieder etwas mehr, wie die Always Maybe Tomorrow.

Das Album kommt mit acht Titeln daher, Vor 1 – 4 und Haust 1 – 4. In Vinyl sind das zwei Scheiben, eine transparent Gelbe und eine Blaue. Das Artwork von Richard Ortiz ist auch wieder schön, nur vermisse ich die Liebe zum Detail diesmal. Einfach zwei Papierhüllen im Cover, kein Gatefold, keine Extras. Ist jetzt keine musikalische Kritik, hat aber meinen Unmut, der durch den falschen Versand entstanden ist, verstärkt. Also 44 Euro inkl. Versand war es nicht wert.

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