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Von Bamberg nach Verona und zurück

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 7 Minuten

Christi Himmelfahrt stand an und wir wollten den Brückentag nutzen. Also nahmen wir noch den Mittwoch mit und machten uns auf den Weg nach Verona mit Zwischenstopps in den Dolomiten und am Gardasee.

Reise in die Dolomiten

Wann ist die perfekte Reisezeit, wenn es von Bamberg Richtung Süden geht? Wir machten eine kleine Hochrechnung. Um nach München zu kommen, brauchen wir ca. 2,5 Stunden. Davon ausgehend, dass gegen 8 Uhr dort der Berufsverkehr alles lahm legt, wollten wir zu der Zeit schon durch sein. Also setzten wir die Startzeit auf 5 Uhr fest.

Ich konnte nur sehr schlecht schlafen und war schon viel früher wach. Aber ich fühlte mich nicht müde. Wir hatten am Vorabend schon einige Sachen in den Kofferraum gebracht, sodass wir nur noch unsere Koffer einladen mussten und schon konnte es losgehen.

Am Sellajoch, es ist bewölkt aber man sieht schön die Berggipfel
Nach dem Mittag zieht es zu, aber wir sehen noch die Berge

Unser Plan ging gut auf, wir bogen auf die A99 ab, als gerade der Stau der A9 bis zum Kreuz reichte. Also konnten wir uns eine kleine Kaffeepause nach München gönnen. Auch die A8 und den Brenner passierten wir ohne Probleme. Durch Österreich durch und ab nach Italien. Mittagspause war in St. Ulrich. Das Wetter war super. Angenehm war, ein paar Wolken und ein luftiger Wind.

Wir mussten eine Weile suchen, denn offensichtlich war noch Pause zwischen Winter- und Sommerbetrieb. Ach so, glutenfrei sollte auch möglich sein. Nicht wie in Deutschland ist das in Italien weniger ein Problem und schon standen drei große frisch gebackene Pizzen vor uns.

Am Sellajoch
Am Sellajoch

Frisch gestärkt ging es weiter. Ab Mittag zogen immer mehr Wolken auf. Schade, denn wir fuhren über das Sellajoch weiter nach Vigo di Fassa. Dort hatten wir eine Ferienwohnung für eine Nacht. Da wir so üppig Mittag gegessen haben, wollten wir nur eine Kleinigkeit zum Abend essen. Also schnell zum nächsten Supermarkt. Der hatte zu – ach ja, aber 15 Uhr wieder geöffnet. Also probieren wir es im nächsten Ort. In der Zwischenzeit war es nach 15 Uhr. Aber wie jetzt, mittwochs geschlossen? Also fuhren wir einen Ort weiter, der Supermarkt hatte am Mittwoch offen, machte aber erst nach 16 Uhr wieder auf. Also warteten wir. Wir deckten uns mit ein paar Kleinigkeiten ein und fuhren zurück zur Mason La Zondra. Alles war neu gemacht. Die Wohnung war klein, aber reichte uns völlig aus.

Wir erkundeten am Abend noch etwas den Ort, damit wir für den nächsten Morgen optimale Wege nehmen können. Die Nacht war herrlich ruhig, wir schliefen gut. Der Himmel hatte über Nacht aufgeklart und uns erwartete strahlend blauer Himmel. Wir holten uns beim Supermarkt ein Kaffee, frühstückten und fuhren dann weiter.

Blühende Bergwiesen, blauer Himmel mit Wolken
Perfektes Wetter am nächsten Morgen

Gardasee

Auf dem Weg zum Gardasee waren zwei Zwischenstopps eingeplant. Erste Station war der Karersee. Der präsentierte sich in einem strahlenden Blau. Nur der starke Wind wühlte die Oberfläche auf. Wir liefen eine halbe Runde um den See, gingen zum Auto zurück und setzten unsere Fahrt fort. Uns beschäftigte ein Problem: Es gibt nicht viele Zufahrten zum Gardasee und deswegen ist dort immer Stau.

In Bozen wollten wir nicht anhalten, der Kalterer See wäre zu zeitig für eine Mittagspause. Also ließen wir es etwas drauf ankommen. Wir fuhren an der Weinstraße Richtung Süden, als meine Frau in Kurtinig meinte, dass das Restaurant ganz nett aussieht. Also machten wir im Teutschhaus Mittagspause und waren sehr zufrieden. Jetzt konnte uns auch fast egal sein, wir lange wir bis zum Gardasee brauchen. Wir waren gesättigt.

Der türkisfarbene Karersee mit Bergkulisse
Der Karersee ist nach wie vor ein absolutes Highlight

Wir fuhren Roverto Sud ab und kaum waren wir aus dem Ort raus, standen wir im Stau. So kleckerten wir Torbole dahin. Aus dem Ort raus, ging es wieder flüssiger. Unsere Unterkunft war direkt in der Nähe des Marktplatzes von Malcesine. Ich stellte mich mit dem Auto dort ab, damit Kriszta die Parkkarte aus der Unterkunft holen konnte. Der Parkplatz war oberhalb der Straße, die um den See führt. Also schafften wir einen Großteil des Gepäcks schon mal in die Unterkunft, parkten dann das Auto und liefen wieder zurück.

Den Rest des nachmittags / abends liefen wir durch die engen Gassen. Die Nacht… naja, anderes Kapitel. Dadurch, dass wir in der Innenstadt waren, hörten wir den Lärm der Kneipen und Cafés bis in die Nacht hinein. Ich denke so gegen 1 Uhr war dann irgendwann Ruhe.

Wir setzten unseren Spaziergang am nächsten Morgen fort. Wir hatten eine Seilbahnfahrt auf den Monte Baldo gekauft. Aber erst für 10 Uhr. Wir waren unerwartet viel zeitig fertig und standen schon kurz nach 9 Uhr an der Seilbahn. Wäre es möglich, schon eher zu fahren? Der Verkäufer scannte unsere Ticket, buchte uns um und schon ging es über die Zwischenstation bis nach oben. Wir hatten eine tolle Aussicht und konnten beide Enden des Gardasees sehen.

Weinreben am Kalterer See
Am Kalterer See ist das Flair schon italienischer.

Mit uns fuhren jede Menge Paraglider hoch, die auf den richtigen Wind warteten. Der Wind wehte ausgerechnet von der Rückseite des Berge, was den Seglern den Weg ins Tal vermieste. Wir spazierten etwas auf dem Kamm hin und her, tranken noch einen Kaffee und fuhren wieder ins Tal.

Der Inhaber unserer Ferienwohnung in Malcesine hatte uns eine Pizzeria empfohlen, die wir dann gleich mittags besuchten. Die Pizza war prima und es gab noch 10% Rabatt für uns. Den Nachmittag setzten wir mit Boot nach Limone über. Hier war es viel wärmer, da die Sonne den ganzen Morgen auf die andere Seeseite scheint. Doch es waren so unglaublich viele Menschen hier, dass wir es nicht lange aushielten und wieder zurück fuhren.

Mittag hatten wir in der Pizzeria gefragt, ob wir reservieren müssen. Nein, wir machen keine Reservierungen und wenn sie 18 Uhr kommen, gibt es immer Platz. Leider nicht! Alle Tische waren voll, sodass wir uns nach drinnen verziehen mussten. Das hinderte uns aber nicht daran, gut zu essen.

Blick vom Monte Baldo auf den Gardasee
Blick vom Monte Baldo auf den Gardasee

Unser Aufenthalt in Malcesine wurde von unserer letzten Nacht überschattet. Es war wieder laut in den Gassen der Stadt, doch gefühlt lauter als die Nacht davor. Ein Soundgemisch aus Gelächter, lautem Reden und Musik dran durch die Jalousie und das geschlossene Fenster. Ich wachte irgendwann gegen 2 Uhr auf und hatte Kopfschmerzen. Und da war die Party noch voll im Gange. Ich nahm eine Tablette und musste warten, bis die Wirkung einsetzte. In der Zwischenzeit verabschiedeten sich die Gäste und es kehrte langsam Ruhe ein. Gegen 3 Uhr schlief ich wieder ein.

Am Abend zuvor hatten wir überlegt, wo wir noch mal einen Stop machen wollen, bevor wir nach Verona fahren. Bardolino oder Garda? Unsere Wahl fiel auf Garda. Am Ortseingang fanden wir gleich einen schönen großen Parkplatz, wo wir das Auto abstellten. Um Garda zusammenzufassen: eine schöne große Uferpromenade mit vielen Restaurants. Mehr ist es eigentlich nicht. Wir liefen bis ans Ende, suchten uns ein Restaurant für das Mittagessen aus und blieben dort gleich sitzen.

Verona

Da Kriszta den nächsten Morgen mit dem Zug weiterfahren wollte, hatten wir unser Hotel in Laufreichweite des Bahnhof. Das war von Vorteil, denn Bahnhöfe sind meistens verkehrstechnisch gut angebunden. Trotzdem haben wir uns erst mal verfahren, weil direkt vorm Bahnhof eine Straße durch einen Tunnel durchführt und eine andere parallel dazu entlang führt. Der Tunnel war falsch.

Abendstimmung am Gardasee

Wir hatten wieder eine Ferienwohnung angemietet und die Inhaberin wartete schon auf uns. Sie erklärte uns schnell, wie alles funktioniert, brachte mit mir das Auto in die Tiefgarage und dann waren wir startklar für unseren Stadtrundgang.

Von unserer Unterkunft bis zur Arena di Verona sind es schon mal einen Kilometer und dann noch einen weiteren Kilometer bis an den Nordzipfel. Ich hätte niemals gedacht, dass Verona so eine schöne Stadt ist. Wir liefen von der Arena erst mal zur Ponte Scaligero. Danach ging es durch die kleinen Gassen bis zur Piazza delle Erbe und von da aus bis zur Ponte Pietra.

Natürlich musste auch der obligatorische Abstecher zu Julias Balkon mit dabei sein. Shakespeare hat tiefe Spuren in der Stadt hinterlassen, obwohl er nie in Verona war. Es war gegen 19 Uhr, wo wir dann die Innenstadt verließen und zurück zur Wohnung liefen. Schließlich mussten wir noch unsere Sachen für den nächsten Tag vorbereiten.

San Pietro in Verona über den Fluss gesehen
Hinter der Ponte Pietra liegt das Castel San Pietra

Rückreise

Ich brachte Kriszta am Morgen zum Bahnhof. Danach lief ich zur Wohnung zurück, prüfte noch mal alles und fuhr dann los. Laut Navi sollte ich in 6,5 Stunden wieder daheim sein. Klar, dass ich das nicht mit einem Rutsch schaffe. Also sollte der erste Stopp in Österreich zum Tanken sein und dann der zweite Stopp kurz hinter München, wo ich dann was essen wollte.

Ich hatte die Tage zuvor immer wieder geprüft, wie lange ich bis Österreich brauche. Es schwankte zwischen 3 Stunden plus/minus 15 Minuten. Als ich halb 8 Uhr losfuhr, war ich etwas überrascht, als die Ankunftszeit mit 11 Uhr angegeben wurde. Also gut – los geht’s! Ich kam gut durch. Ein paar Autos vor mir an der italienischen Mautstelle, ein paar Autos an der Brennerautobahn. Und trotzdem ging die Zeit nicht runter. Also fuhr ich zum Tanken.

Malerische Gasse Limone am Gardasee
Unten in Limone drängen sich die Massen, aber oben ist alles leer

Danach tippte ich die Adresse für meinen Stopp zum Mittag ein. Aus den 1,5 Stunden waren plötzlich 2,5 Stunden und ich wäre erst 13.30 Uhr dort gewesen. Ein Blick auf die Karte verriet mir, dass es bei Kufstein eine Verzögerung von 20 Minuten gibt. Also fuhr ich nur eine Abfahrt weiter, aß etwas und dann konnte mir alles egal sein.

Grund für die Verzögerung in Kufstein: die deutsche Grenze und die Grenzkontrolle. Aus des Kanzlers „Als Normalbürger werden sie die Grenzkontrolle gar nicht merken“ wurde ein 6km Stau. Und von da aus ging es stockend bis nach Hause. Die Station, wo ich ursprünglich Mittagessen wollte, passierte ich gegen 14.15 Uhr. Zuhause war ich dann 17.30 Uhr. Laut meinem Auto war die Fahrzeit knapp 9 Stunden, d.h. ich hatte 2,5 Stunden in irgendwelchen Staus zugebracht.

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