Was ist nur mit electro-space los? Keine Podcasts mehr, die Insta-Posts verschwinden und jetzt auch keine Plattenkiste September 2025?
Außerhalb des Monats
Ich habe meine Gedanken zum Thema Musikkonsum jetzt mal komplett über den Haufen geworfen. Eigentlich kann ich es in drei Teile gliedern.
Promos
Es verging im Sommer keine Woche, wo nicht 2-3 Promos eintrafen. Waren es in den Jahren der Pandemie noch EPs, sind es jetzt einzelne Titel. Anfangs fand ich es noch witzig, weil ich hoffte, dass dann später auch eine EP oder ein Album folgt.
Aber die Hoffnung verpuffte. Ein Single folgte der nächsten. Und der Sound war nicht wirklich ausgefallen, sondern meistens um das Mittelmaß herum. Aus dem Grund höre ich mittlerweile in die Promos, wo schon in der Ankündigung irgendwas von „new Single“ steht, gar nicht mehr rein. Ich möchte Ideen, ich möchte Konzepte und keinen Track, der die Halbwertszeit eines Tiktok-Videos hat. Und damit wurde der Input für Sonic Future schon sehr überschaubar.
Klassiker
In meine Plattenverwaltung hatte ich ja eine Funktion integriert, die mir gewichtet nach letzter Abspielzeit und Bewertung eine Liste zusammenstellt, was ich mal wieder hören könnte. Der Nachteil ist, dass da nicht wirklich ein Zufall mit drin war, sondern ich die Releases in der Reihenfolge wieder bekam, wie ich sie vor 3-4 Jahren gehört habe. Gespickt mit ein paar Ausreißern.
Also landete die Liste im Papierkorb und ich fing an auszusortieren. Nur noch Musik, die ich wirklich hören will. Also greife ich momentan irgendwo rein und suche mir was raus, worauf ich Lust habe. Am Morgen etwas Ruhiges, dann gerne mehr Energie und abends wieder runterfahren. Das macht Spaß und nachdem ich das jetzt schon einige Wochen mache, entdecke ich regelmäßig Klassiker wieder.
Streaming
Ja, Streaming war bisher nicht meins. Weil die Algorithmen dich mehr oder weniger doch relativ schnell in die Mainstream-Schiene drücken. Aber ich wollte es mal ausprobieren. Und da kam mir Tidal recht, die ein Schnupperangebot für zwei Monate für 2 Euro hatten. Ich fütterte die ersten Wochen Tidal mit meiner Sammlung. Schon nach wenigen Tagen kamen erste sinnvolle Vorschläge zum Vorschein und ich war begeistert. Alben, von Mitte der 1990er, die ich noch nie gesehen und gehört habe und die unglaublich gut waren.
Nachdem ich so grob meine Plattensammlung aufgenommen hatte, begann ich aus den Vorschlägen eine Playlist zusammenzustellen. Der Electro Space Explorer war geboren. Dort kommen die Scheiben rein, in die ich gern mal reinhören will und dann entscheiden kann, ob sie Kandidaten für die Plattenkiste werden oder nicht.
Mein bisheriges Fazit ist überwiegend positiv, auch wenn mich Tidal mit „Vorschlägen“ nervt, die in zwei Kategorien fallen: Alben, die ich schon in meiner Sammlung habe und auch so markiert sind. Des weiteren Alben, die ich kenne, aber eigentlich nicht hören mag, weil sie mir nicht gefallen. Und hier wäre ein Dislike echt hilfreich. Aber trotzdem rutscht zwischendurch immer mal ein Album rein, dass ich noch nicht kenne.
Etwas lahm ist auch der Feed über neue Veröffentlichungen von Künstlern, denen ich folge. Meistens bekomme ich da keine Info oder erst, nachdem ich schon längst danach gesucht und reingehört habe. Das Leben eines Musikjunkies. Das Gegenstück zum Electro Space Explorer ist das Launchpad. In diese Playlist rutschen alle neue Platten rein, wenn ich sie mir nicht sofort kaufen will. Also wer wissen wissen, was Kandidaten für die nächste Ausgabe der Plattenkiste sind, wird dort fündig.