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Veröffentliche Beiträge in “Entgleisung”

Abwegige Gedanken…

Produkttest – der Eieranstecher

Jan 2
Zweck: Verhindert das Platzen des Eis beim Kochen durch vorheriges Anstechen
Verwendung: Der obere Teil des Eieranstecher gibt nach, sobald man ein Ei darauf drückt. Dieser legt eine Nadel frei, die das Ei ansticht. Sollte der Widerstand der Eischale ein Anstechen verhindern - Druck erhöhen.
Ergebnis: Das Ei platzt nicht im Kochtopf.
Eierabstecher

Me vs. My

Jan 0

Ich las letztens ein Interview mit Robag Wruhme aka Gabor Schablitzki aka Wighnomy Brothers. Er ließ einen ziemlich deftigen Kommentar in Sachen MySpace fallen. Grund genug, mich auch mal zum Thema auszulassen. Erinnern wir uns an unsere Schulzeit - es gab eine Zeit, da gingen Poesiealben herum und wer als ausreichend cool erachtet wurde, durfte sich mit einem schönen Spruch und einem bunten Bildchen verewigen. Ich glaub, daher stammt auch meine Anti-Community-Einstellung. Ich war schon immer der blasse, unsportliche Typ mit Brille gewesen, der kaum auffiel und deshalb nie zu einem Eintrag in besagte Poesiealben kam bzw. beim Sport immer als letzter in die Mannschaftsauswahl kam. Kurz und gut - ein Looser. Aber statt Amok zu laufen, zog ich es vor, meine Bürde so würdevoll wie möglich zu tragen bzw. eine kleine Gruppe von Freunden um mich zu haben, mit denen man sich vernünftig unterhalten konnte.

Und statt mich als Außenseiter zu definieren, stellte ich die anderen in Frage - für einen Informatiker doch schließlich ein unerlässlicher Charakterzug zur Analyse, das System in Frage zu stellen. Und mit dieser Einstellung rauschte ich durch die Zeit, um im Jetzt und Hier aufzuwachen und festzustellen, dass es immer noch Poesiealben gibt. Nur darf sich jetzt die gesamte Welt mit geistlosen Sprüchen und bunten Wackelbildchen zukleistern. Hat jemand schon den ernsthaften Sinn hinter Myspace entdeckt? Ich erkenne ein ziemlich gutes Netzwerkprinzip, was Musik betrifft. Such das Profil eines Künstlers auf, den du magst und er wird in seiner Freundesliste noch mehr Musik haben, die du auch mögen könntest. Natürlich nur, wenn er ein Profil hat! Aber der Rest? "Ich habe ein MySpace-Profil, also bin ich!" oder "Alle haben eins, also muss ich auch eins haben!"? Wie sich die de-bug schon so schön äußerte - feature dich selbst wie die Hölle. Pimp yourself! Wer sonst nichts in der realen Welt gebacken bekommt, schafft es doch garantiert innerhalb kürzester Zeit tausende anderer, verzweifelt nach Aufmerksamkeit heischende Nutzer zu finden und denen ein lustig hopsendes Bild ins Profil zu pappen, verbunden mit tiefsinnigen Aussagen wie "Thx for add!"

Hinter dieser kraftvollen und mächtigen Wortformel steht natürlich nicht nur das Bekenntnis des Schreibers, dass er der englischen Sprache mächtig ist, sondern dessen Kürze doch Ausdruck verleiht, wie "Du hör mal zu! Es tut mir leid, dass ich keine weiteren Worte finde, aber allein heute habe ich 2.541 Einladungen bekommen. Was dachtest du, wer sich um diesen Mist kümmert!? Geld verdiene ich damit ja ohnehin nicht." Schließlich geht es ja nicht darum, Freunde zu finden, sondern zu sammeln oder besser: einzufangen. Ähnlich wie bei einer Lampe im Mottenschwarm - wer hell genug leuchtet, wird von den meisten Motten umgeben.

Kann natürlich auch sein, dass es sich bei Myspace um das größte Projekt handelt, den Traffic von Pornographie doch endlich mal zu überbieten. Vielleicht möchte Myspace auch den Speicherplatz von Google überbieten oder jedes freie Byte, dass als Cache im Netz verfügbar ist, mit Zappelbildchen zu belegen, um die Geduld derer, die auf ein PDF mit Dijkstras "The humble programmer" warten, bis ins schier Endlose zu strapazieren. Von daher soll heute mein rebellischer Aufruf lauten: Schreibt viel, wenn ihr was zu sagen habt und verhindert, dass sich noch mehr *entschuldigung* Dünnschiss breit macht - because it's YourSpace!

Ganz normaler Wahnsinn

Jan 4

Levi Strauss MuseumJa, die Gesundheit hat mich wieder. Es artete heute sogar schon wieder richtiggehend aus, als ich den Feudel schwang und damit die 70% den Fußboden, wo kein Teppich liegt, frei von Wollmäusen ist. Anschließend genehmigte ich mich eine Runde Postcrossing, jetzt müssen die Karten nur noch zur Post. Auch im Schlafzimmer ist jetzt Sommer befohlen - rechtzeitig, bevor es wieder kalt wird und es regnet, habe ich die Sommerdecken aufgezogen. Auch eine Ladung Wäsche hab ich in die Waschmaschine verfrachtet. Igitt, manchmal kann ich echt häuslich sein.

Bevor mich dann heute Nachmittag die große Langeweile packte, schnappte ich mir die Umgebungskarte von Bamberg und suchte mir ein Ziel aus, das ich heute besuchen kann. Meine Wahl fiel auf Buttenheim, Geburtsort von Levi Strauss. Ist jetzt nicht die Attraktion, wo tausende Touristen hinströmen, also kann man sich in Ruhe an den 20 Stationen in seinem Geburtshaus über die Geschichte von Levi, der in Deutschland noch Löb hieß, informieren. Zur jüdischen Bevölkerung gehörig, die derzeit nur bestimmte Berufe ausüben durfte und damit zur sozialen Unterschicht gehörte, entschloss sich seine Familie (einige früher, andere später) nach Amerika auszuwandern. Dazu mußte vorher einen Ausreiseantrag stellen, den es von den bayrischen Behörden zu genehmigen galt. Über den Tuchhandel kam Levi Strauss dann zur Hose und diese trat von Amerika aus ihren Welterfolg an.

Gestern machte ich noch eine interessante Feststellung: Lange und mit Hochspannung erwartet - der 7. und letzte Band des Wüstenplanet-Epos. Frank Herbert stand seinerzeit noch kurz vor der Vollendung des Werkes, starb aber noch vorher. Sein Sohn vollendete jetzt das Werk, nachdem er sechs Vorabromane veröffentlichte. Da ich die originalen Romane, sowie die Pfuschereien kenne, kann ich mir nicht vorstellen, wieviel von den Originalskripten seines Vaters noch übrig ist. Gut, ich habe nicht alle Romane des originalen Zyklus gelesen (zwei sind noch offen), aber angeblich deutet sich am Ende des sechsten Bandes ein Bedrohung der Bene Gesserit an.

Und da wir gerade bei Bedrohung sind. Ich schrieb am 17. Januar diesen Jahres eine Beschwerde an das Universum, ob es mich frauentechnisch veralbern will. Zwei Tage später lernte ich Sandra kennen. Achtung, jetzt kommts... Heute aus der Serie: Die Zeichen des Bösen!

  1. Keine Beziehung hat bis jetzt die Hochzeit einer meiner Freunde überlebt.
  2. Eine Freundin, die ich schon seit Urzeiten kenne, meldet sich in unregelmäßigen Abständen bei bzw. ich bei ihr. Wenn sie sich bei mir meldet, hab ich entweder gerade eine OP hinter mir oder bin gerade wieder Single geworden. Das Timing stimmt dabei auf den Tag genau!

Die Sache abzurunden - Ende Juni heiratet mal wieder einer meiner Freunde und am Donnerstag bekam ich eine Mail von besagter Freundin. Ich weigere mich mal, dieses Schicksal anzunehmen, obwohl es seit Donnerstag verdächtig ruhig geworden ist (hat aber andere, mir bekannte Gründe). Muss ich erst wieder böse Briefe schreiben, oder muss ich den Kontakt zu der Freundin einstellen und meine Freunde daran hindern zu heiraten?

Noch einen schönen Abend wünscht euch euer in Kampfstimmung befindlicher

Unterschrift

  • Wer es noch nicht kennt: Das soll Jan heißen!
  • Wer es fälschen will: Wenn ich mit vollem Namen unterschreibe, sieht das ganz anders aus!

PS: Der erste Satz bezieht sich natürlich auf meine körperliche Gesundheit ;)

Montagsentgleisung

Jan 0

Ich genieße den Morgen, nichts ist angenehmer als bei einer Tasse Kaffee aus dem Fenster zu blicken, Musik zu hören und noch etwas zu lesen. Erst heute Morgen bin ich mit der Aprilausgabe der NEON fertig geworden. Jeder, der mich fragt, was ich da lese, bekommt als Antwort, dass dies die Zeitung für den niederen Geist ist und rein der Unterhaltung dient. Gut, so mancher Artikel zwingt mich doch zum Nachdenken, schafft es aber kaum über die nächsten 10 Seiten zu bestehen, da er dann schon wieder im Farbrausch der Werbeseiten untergegangen ist. Genauere Informationen dazu oder vehementes Widersprechen blieben bis dato aus.

In einer Seitenleiste stolperte ich jedoch über einen Namen, der bei mir noch gut aus der letzten de:bug hängen geblieben ist. Für einen kurzen Moment hielt ich inne und versuchte die Zielgruppe dieser Zeitung zu erfassen, die sich mir aus Design, Inhalt und sprachlicher Fassung erschloss. Die Themengebiete sind weit gefasst, Politik darf natürlich nicht fehlen, als kleine Tochter des Stern verständlich. Wenn ich gerade die letzten Hefte Revue passieren lassen, fällt mir auf, dass sich die Politik doch mehr auf den internationalen Bereich beschränkt oder wenn schon national, dann werden die Menschen dieses Landes beleuchtet - die "Generation Praktikum". Und diese erheben ihre Stimme im Onlineportal und werden daraus für die Printausgabe rekrutiert. Ein gutes Prinzip - die Leser erstellen ihre eigene Zeitung. Printmedium 2.0?

Nur wenn jetzt zur gefühlten 10. Ausgabe ein mehrseitiger Artikel erscheint, in dem sich Studenten bzw. Praktikanten ausweinen, ihren Eltern auf der Tasche zu liegen und nun das 73. kostenlose Praktikum anzutreten, frage ich mich ernsthaft, ob es sich da um Problem in der Wirtschaft handelt. Man kann diesen Fakt aber mit einem Lächeln überspielen, denn 40 Seiten später ist garantiert der nächste Reisebericht aus einer der Weltmetropolen oder der Bericht eines Aussiedlers, der auf einer einsamen Insel lebt, die er von einem Vermögen erstanden hat. Und wenn nicht innerhalb einer Ausgabe widersprüchliche Artikel auftauchen, passiert es garantiert in einem der nächsten Hefte. Also mache ich mir einen Spaß daraus, den Schwachpunkt eines Artikels oder einer Argumentation zu finden, um der Zeitschrift einen unterhaltsamen Faktor abzuringen.

Und so zeichnet sich ein interessantes Bild einer Zwischenschicht ab, mit einem offenen Auge für die Probleme der Welt, einer Hand, diese Probleme zu adressieren, aber beide verstecken sich hinter einer angenehmen "Bloß gut, dass ich es nicht bin"-Mentalität. Und diese Mittelmäßigkeit zieht sich - von Filmen, Musik und Büchern, die nur nicht zu kommerziell sein dürfen, bis hin zu den Artikeln. Sie dürfen schon mal Tiefgang erreichen, aber den Leser nicht zu sehr beanspruchen und um Gottes Willen nicht Bildzeitungsniveau erreichen. Oder um es musikalisch auszudrücken, der Vermischung von Indie und Kommerz.

Und so steh ich nun an der Grenze meiner Toleranzschwelle und schau ins Dunkel und frage mich, ob sie ein Licht brauchen. Ist es zielsicheres Umherirren oder verzweifeltes Finden? Vorhin saß ich in der Wanne, lass die letzten beiden Ausgaben der Intro und stolperte in einem Artikel zum Thema "Dubstep" über den Satz "Wie immer im Bereich 'Elektronik' hatte die de:bug den Sound zu diesem Zeitpunkt schon längst vorgestellt." Moment mal, ich lese ein Musikmagazin, dass schamlos Werbung für ein anderes macht. "Nimm du das Licht, ich bin zu doof, die Fackel zu halten." Schön und gut, die Intro ist kostenlos und damit frei von jeglichem Konkurrenzdenken, sollte sie nicht aber trotz alledem versuchen, auch mal ein offenes Ohr für neue Dinge zu haben? Lob, Schuldgeständnis und -ablehnung in einem Satz. "Wegen der Glühlampe - schön, dass ihr sie erfunden habt, können wir sie auch mal haben? Wir haben sonst nur Fackeln, aber die sind gerade aus." Und wieder merke ich, wie ich durch den Schlamm wate, der mittlerweile knietief ist und befürchte, irgendwann steht er mir bis zum Hals. Das wird der Zeitpunkt sein, wo man Dieter Bohlen und Dominik Eulberg gut findet und sich dafür nicht mal rechtfertigen muss. Für ein besseres Morgen!

Volle Dröhnung

Jan 3

WintereinbruchGestern ging einfach garnichts mehr. Ich habe nach Arbeit gerade nochmal Mails gecheckt, Blogs durchstöbert und mich dann auch schon aufs Sofa gepackt. Die plötzliche Kälte hat gestern dafür gesorgt, dass mein Schädel wieder herzhaft schmerzte. Ich war auch etwas verwundert, als ich gestern Morgen einen vorsichtigen Blick aus dem Badezimmerfenster warf. Ein Blick auf die anderen Autos verriet mir, dass Kratzen nicht notwendig war. Die Überraschung kam dann, als ich vor die Tür trat. Rüedi machte die Ausnahme - 15 Minuten beinharte Kratzaerobic. Aber davon dröhnte mein Kopf nicht, die Ursache war der kalte Wind am Tag zuvor. Ich nahm also das übliche Programm:

  • Heißes Bad nehmen
  • verspannte Muskelgruppen anspannen und entkrampfen
  • möglichst wenig machen, was mit intensiver Lautstärke aufs Gehör prasselt
Es wurde im Laufe des Abends ein wenig besser, aber die Nacht riss mich der Schmerz aus meinem Schlaf und ich mußte ein wenig nachhelfen. Halb 4 Uhr wieder einzuschlafen ist auch nicht erfrischend, denn ich hatte vorhin echte Probleme aufzustehen.

Vor ein paar Wochen schrieb ich ja schon mal, dass ich vorhabe Klavierunterricht zu nehmen. Diesen Donnerstag ist es dann das erste Mal soweit. Als ich am Wochenende meinen Eltern davon erzählte, staunten die nicht schlecht. Als wäre es verwunderlich, dass ich mich für Musik interessiere. War leider kein Einzelfall. Deswegen Aufruf: Liebe Blogleser, die mich auch persönlich kennen, habe ich schon mal erwähnt, dass Klavier spielen möchte? Werde ich langsam alt, dass ich mir einbilde, etwas erzählt zu haben oder habe ich es so vielen gesagt, dass ich bei der Streuung ein paar vergessen hab?

Klavierstunde

Fleischerinnung

Jan 0

Fleischerinnung - dieses Wort hat mich gestern kurz ins Stolpern gebracht. Für einen kurzen Moment machte mein Kopf das Wort "Fleischerinnerung" daraus. Aber was ist eine Fleischerinnerung? Der wehmütige Gedanke eines selbst ernannten Vegetariers in schwachen Stunden an sein letztes Schnitzel? Eine Narbe, die einen daran erinnert, dass man das scharfe Messer hätte doch anders halten sollen? Der Topf mit den Rest einer saftigen Roulade, die darauf wartet, am nächsten Tag noch einmal aufgewärmt zu werden?

GügelkircheDie Fleischerinnerung gibt es natürlich (noch) nicht, sondern es war nur ein Lesefehler für den Namen einer Kneipe in Nürnberg, die sich Fleischerinnung nannte. Nach dem Nürnbergbesuch wurde dann noch der geplante Theaterbesuch über den Haufen geworden und ich streute das Wort "Kino" in den Raum und lieferte gleich noch "Chanson d'Amour" und "Tagebuch eines Skandals" nach. Ich plädierte für "Tagebuch eines Skandals" - ein Film, in dem eine ältere Lehrerin in einer neuen Kollegin ihre Seelenverwandte glaubt zu erkennen und darauf hin die Chance nutzt, als Sheba (die neue Kollegin, gespielt von Cate Blanchett) mit einem Schüler eine Affäre beginnt, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Judi Dench spielt ihre Rolle hervorragend als ältere Lehrerin, die kurz vor ihrer Pensionierung steht und welche von Einsamkeit psychisch zerfressen ist. Der Film wagt sich in die Abgründe der menschlichen Seele und zeigt die Wunden und Narben, die durch das Verhalten von Barbara (J. Dench), die sich isoliert als Respektsperson zeigt, entsteht. Auf der einen Seite hat man Mitgefühl für ihre Einsamkeit, auf der anderen ist man entsetzt von ihrer Vorgehensweise als "Drachen", die sie nahtlos von ihrem schulischen Dasein ins Privatleben übernommen hat. Alles in allem sehr empfehlenswert und als kleines Schmankerl gibt es noch den Soundtrack von Philipp Glass oben drauf.

Nach dem Film kam es noch zu einem Dialog, den ich kurzerhand mal unter Alzheimer-Dialoge einordne - wenn sich zwei Vergessliche unterhalten. Es ging darum, wie man seine Geburtstage verbringt...

S: Über was denkst du gerade nach? J: Was ich an meinem letzten Geburtstag gemacht habe... S: Du hast dich das erste Mal mit mir getroffen. J: :oops: *kurze Pause* S: Wann hattest du eigentlich Geburtstag? ...

GiechburgHeute Morgen hieß es ausschlafen und erstmal bei leicht geöffnetem Fenster, Sonnenschein und Vogelgezwitscher noch ein bißchen herumdösen. Nach dem Frühstück räumte ich noch ein bißchen auf und startete dann meinen Ausflug zur Giechburg. Die Mischung aus Wolken und Sonne und frühlingshaften Temperaturen zog mich einfach raus. Die Giechburg liegt eine Autobahnviertelstunde von Bamberg entfernt und liefert einen phantastischen Blick auf das Umland. Nach meinem Besuch der Giechburg fuhr ich noch zur Gügelkirche (mein Verdacht: das muss ein Sachse erfunden haben) und nach einem kurzen Kaffeestop lief ich noch eine Runde hinter dem Haus lang und köchelte mir dann ein schönes Risotto. Und jetzt steht mir der Sinn nach dem Tutorial von "Darwinia"...

Die Katastrophe

Jan 4

... oder wie ich mit einem Bad am Freitag Abend die Klimakatastrophe auslöste! Wieder mal eine von meinen Betrachtungen oder sollte ich besser sagen - Entgleisungen. Man sollte den Morgen nicht damit verbringen, kritische Texte zu lesen, sondern einfach die Seele ein wenig baumeln lassen. Aber ich wollte es ja nicht anders.

Ich saß heute Morgen in der Küche, schnappte mir die NEON, knabberte an meinem Brötchen und schlürfte meinen heißen Kaffee. Ja, genau der Kaffee von dem der Bericht handelte. Da verkaufen die Kaffeebauern für 3 Cent pro Kilogramm ihren angebauten Kaffee an die Händler und bei uns wird der Fair-Trade-Kaffee dann für 5-6 Euro pro Pfund in den Läden verkauft. Keine Ahnung wieviel ein normalsterblicher Kaffeebauer pro Kilogramm bekommt, aber das Pfund kostet dann auch 3-4 Euro. Angeblich soll Fair Trade dafür sorgen, dass den Bauern ein stabiler Preis geboten wird. Wie kommt denn dann bitte so eine Preisdifferenz zustande?

So ein Gedanke kann sich schon mal bei mir im Hirn festsetzen und schlägt dann unvermittelt zu. Und vorhin in der Wanne war es ihm warm genug und er schlüpfte aus. Stellen wir uns doch mal vor den Spiegel und schauen in das Antlitz eines dekadenten Ausbeuters. Ist ja nicht so, dass wir uns um die Rolle gerissen hätten. Nein, sie wurde uns angezogen wie eine zweite Haut. Für uns ist es halbwegs normal, immer etwas zu Essen zu haben, ein Kopf über dem Dach und Bildung. Dass es Millionen Menschen da draußen gibt, die unser Schicksal nicht teilen und vielleicht noch eine 10-köpfige Familie durchbringen müssen, weil Verhütung nicht nur verpöhnt, sondern auch jenseits jeglichen finanziellen Rahmens liegt, ist ein Fakt, der eigentlich nicht erwähnt werden muss, aber trotzdem hier stehen soll, weil sich doch garantiert ein Leugner findet, welcher der Meinung ist, es wäre doch ok so. Diese Meinung teile ich nicht - es ist so, aber es ist nicht vernünftig. Andererseits - würde man das gesamte Vermögen sämtlicher Besitzender auf der Welt gleichmäßig aufteilen, es würde trotzdem hinten und vorn nicht reichen.

Also wie wird es weitergehen? Werden wir weiter die Hand beißen, die uns füttert? Nur um mal wieder auf den Kaffeebeitrag zurückzukommen - Mitte der Achtziger flossen 30 Milliarden Dollar aus den Taschen der Konsumenten und 10 Milliarden kamen bei den Kaffeebauern an. Heutzutage geben wir doppelt so viel aus und nur 6 Milliarden erreichten die Hände der Kaffeebauern. Werden wir uns dann ein heißes Bad einlassen, dessen Wärme durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe erzeugt wurde? Schauen wir dann die Nachrichten, sehen Überflutungen, Dürreperioden und Hungersnöte und zucken mit den Schultern. Hier geht es ja noch und was in der Flimmerkiste läuft ist sooo weit weg und interessiert nicht. Und trotzdem wissen wir, dass es da draußen passiert, auf unserer Welt und dass wir dafür verantwortlich sind, was da passiert. Und trotzdem haben wir doch noch Hoffnung. Hoffnung, dass sich jemand findet, die Dinge zum Guten zu ändern und alles zum Happy End zu führen.

Ich merk schon, der Gedanke hat sich jetzt genügend ausgetobt und legt sich langsam zur Ruhe. Wurde auch Zeit, denn auf der einen Seite steh ich wie ein Spinner da, aber auf der anderen Seite weiß jeder - der hat ja doch irgendwo Recht. Nur muss er das ja nicht so überdeutlich ausdrücken. Schon unangenehm manchmal - die Wahrheit. Trotzdem danke fürs Lesen. Wer jetzt immer noch den tieferen Sinn hinter diesem Beitrag sucht, bitte sofort aufgeben! Wünsch angenehme Nachtruhe...

Offener Brief

Jan 2

Mir ist gerade nach Briefe schreiben. Irgendwie hat sich meine allgemeine Verwirrheit noch nicht gelegt und ich muss nun einen Schuldigen finden, probieren wir es doch mal mit einem Brief nach ganz oben...

An das Universum Abt. Produktmanagement Am Urknallzentrum 1 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zwitterwesen, sich sonstig Fortpflanzende und ewig Lebende, ich möchte mich zunächst für meine derzeitige Situation bedanken. Der Umzug hat problemlos geklappt, die Wohnung ist einfach herrlich, genau wie die Umgebung und die Stadt. Die Kollegen sind sehr freundlich und entgegenkommend und auch die Arbeit macht richtig Spaß. Von Zeit zu Zeit erlebe ich freudige Überraschungen, so wie heute, wo mich eine Kollegin namentlich begrüßte, obwohl ich sie vorher noch nicht explizit wahrgenommen habe. Auch freue ich mich darüber, dass sich immer noch so viele ehemalige Kollegen an mich erinnern und mir schreiben. Weniger witzig finde ich dann, dass ich am Wochenende noch mit mir und der Welt zufrieden nach Hause komme, mich wieder in den Arbeitsalltag stürze und deshalb leicht verspätet am Montag Nachmittag zur Schulung komme, noch einen freien Platz neben einer Frau erwische, die ich auf den ersten Blick auf Anfang 20 schätze und dann noch am Dienstag feststellen muss, dass ich mit meiner Schätzung doch fast 10 Jahre daneben lag. Dabei versprüht sie einen Charme, dass man dass ich mich mehr auf den nächsten Morgen, als auf den Feierabend freue. Aber da es eine Schulung ist und Schulungsteilnehmer nun mal aus allen Teilen Deutschlands kommen, bleib ich erstmal in einer Schleife stecken. Vielleicht haben Sie einen passenden Bugfix? void Schulungswoche() {   while (!friday)   {     /* Träumen kostet Rechenzeit,     hat aber keinen Rückgabewert */     dream();     /* Keine Ahnung, warum dass so sein muss,     aber sonst läuft die Schleife nicht */     confuse(brain);     brain += learn();   } } Ach... und wenn dann doch Feierabend ist, möchte ich dann nicht mit einer schnulzigen Schmachthymne wie Snow Patrol's "Chasing cars" nach Hause begleitet werden. Mit Bitte um schnellstmögliche Anpassung und besten Dank im Voraus, Jan
So, denen habe ich es jetzt gegeben! Aber wie ich bei Dirk herausgefunden habe, stellten die Schweden fest, dass zwischen dem Anfangsbuchstaben und sexuellen Vorlieben ein Zusammenhang besteht. Lycos hat das auch noch auf einer schönen Seite verpackt und meint für Jan folgendes: Du bist zur Romantik geboren! Wenn dich etwas fasziniert, dann ist das die Liebe mit all ihren Höhe- und Tiefpunkten. Es ist dir wichtig, eine feste Beziehung zu haben, auf der anderen Seite bist du neuen Erfahrungen gegenüber aufgeschlossen. Was zum Beispiel heißt, dass du nicht nur im Bett spielerisch veranlagt bist, sondern auch gerne mal jemandem eine Chance gibst, den du erst vor zwei Minuten kennen gelernt hast. Klugheit reizt dich sehr an einem Menschen; wenn dir dein Partner intellektuell unterlegen ist, verlierst du schnell das Interesse. Und du möchtest verwöhnt werden – mit Candle Light Dinners genauso wie mit Schmuseattacken und einem Frühstück im Bett. Ich lass das mal so stehen, den Großteil kann ich auf jeden Fall überhaupt nicht verleugnen. Ich werde mich wohl jetzt noch ein wenig unter meinen Kopfhörern verkriechen, meine neue Platte, die heute eingetroffen ist anhören und dabei über einem Katalog mir allerlei elektronischen Musikinstrumenten brüten...

Eine kleine Liste…

Jan 0

Ich habe mir gerade überlegt, was man Silvester machen kann, wenn nicht gerade mit Freunden zusammen feiert. Mit viel Humor zu genießen...

  1. Krank sein (sehr schlechte Idee!)
  2. 22 Uhr ins Bett gehen und alles verschlafen (Scheiß auf den Kommerz!)
  3. Die Profile und Blogs anderer Mitglieder zu durchstöbern und an Profilbildern oder am Design herumnörgeln (wenn man extrem schlechte Laune hat)
  4. eine Liste wie diese erstellen
  5. Versuchen alle Folgen von "Dinner for one" zu sehen
  6. Am Design des Blogs arbeiten
  7. Bugs im System finden und melden
  8. t.b.c.

Dominosteine und der Rest der Woche

Jan 0

DominosteineWenn ich sie sehe, komm ich einfach nicht daran vorbei. Die sind einfach zu lecker. Ich bin heute Nachmittag einkaufen gewesen und da lagen sie wieder. Danach hab ich schon mal mein Telefon umgemeldet und gleichzeitig auf einen neuen Tarif umgeschaltet. Damit ist dann mein Internetanschluss doppelt so breit wie bisher und ich kann auch noch rund um die Uhr gratis rumtelefonieren. Ach so und es kostet auch noch weniger als bisher. Ich wollte diesen Schachzug noch mit einem neuen Festnetztelefon krönen, aber so fortschrittlich wie der Mobilfunkmarkt ist, so veraltet sehen die Festnetztelefone aus.

Aber ich bin froh, dass die Woche um ist. Da ich laut Vertrag auch noch alle Überstunden abbummeln muss, wollte ich heute schon 14 Uhr Schluss machen. Wenn da nicht eine Stunde vorher der Panikanruf gekommen wäre. Super, mein getestetes Programm, dass jetzt schon seit gut 2 Wochen in Produktion ist, verweigerte jeglichen Dienst! Und das, nachdem ich gestern sämtliche Quellen auf den letzten Stand gebracht habe, die schon der nächsten Version entsprechen. Dementsprechend checkte ich die alten Quellen aus, begann mit dem Übersetzen und siehe da, ich hatte ja auch noch an einer anderen Bibliothek herumgeändert, die ich kunstvoll wieder auf den alten Stand brachte. Nach einer gefühlten halben Stunde war der Kompilierungslauf fertig, ich übernahm die Parameter, mein Programm lief. Ich liebe diese Nachvollziehbarkeit von Fehlern, kurz bevor man nach Hause gehen möchte. Also prüfte ich die Produktionsumgebung und siehe da, es stellte sich heraus, dass eine Datei, die per Installationsskript vom Test in die Produktion überführt wird, durch einen symbolischen Link ersetzt worden war, der ins Nichts zeigte. Link korrigiert und schon ging alles wieder. Ich rief schnell an und wollte Funktionsbereitschaft melden - Fehlanzeige, schon heimgegangen!

Als ich dann daheim war, wollte ich meinen Rechner anwerfen und noch zwei Fraktale rechnen lassen. Alles da, nur die Daten für die beiden Frakatale nicht - kann mal bitte jemand kommen und meine Platte aufräumen? Hier liegen 6GB an Netlabelmusik herum, die ich teilweise schon gehört, teilweise schon sortiert und teilweise noch nicht gehört habe, aber alles ist schön durcheinander. Aber erstmal wird morgen Abend Geburtstag gefeiert und am Sonntag bzw. schon morgen Nachmittag werde ich mich an den letzten Releasetext für dieses Jahr wagen. Sobald der Release veröffentlicht wurde, werde ich den Titel auch in meinen Podcast übernehmen, er ist einfach großartig.

Und noch ein kleiner Aufruf zum Schluss. Gestern Abend unterhielt ich mich nach dem Squash (Erstmalig ungeschlagen!) in der Sauna und es wurde von einer Mitspielerin gewitzelt, welche Nebenwirkungen ein Tai-Chi-Kurs haben könnte. Ihre Spekulationen reichten Veganer bis Buddhist. Anhand seiner Berufsgruppe schloss ich zwinkernd schon mal Buddhismus aus. Aber in meinem Hinterkopf entstand eine ganz andere Verknüpfung, die anhand meiner Beobachtungen zu folgender These führte:

Informatikerinnen (mit Abschluss) sind Vegetarier!

Bitte nicht allzu ernst nehmen, sondern einfach mal den Bekanntenkreis in Gedanken durchforsten und zustimmen oder Gegenbeweis antreten. Vielleicht gibt es ja auch ein Klischee für weibliche Informatiker? ;)

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