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Veröffentliche Beiträge in “Umzug”

Ich ziehe um

Natural high

Jan 0

Gestern Abend war ich ziemlich müde und legte mich schon sehr zeitig (halb 10 Uhr) ins Bett, um eine halbe Stunde später total zappelig wieder aufzustehen. Also setzte ich mich noch etwas an den Rechner. Aber mit dem dumpfen Gefühl, dass sich eine Erkältung in meinem Körper breitmacht. Präventiv nahm ich eine Tablette, kuschelte mich in mein Bett und las noch etwas.

Als ich heute aufwachte, wollte ich mein Bett am liebsten garnicht verlassen. Wohl mit dem Gedanken im Hinterkopf, das Schlafzimmer heute zu räumen und nie wieder darin zu schlafen. Nach einem Frühstück ging es los, anfänglich noch mit dem unguten Gefühl der Erkältung. Also packte ich eine Kiste nach der anderen mit Klamotten, Büchern und Plüschviechern voll (bis auf meine Kröte, die bleibt draußen). Danach ging es dem Bett an den Kragen und dem folgten die Schränke. Der Teppich wurde wie gewohnt in kleine Streifen zerteilt, was sich als furchtbare Schweinerei herausstellte, weil sich die Gummierung unten ablöste und in feinste Staubpartikel zerbröselte. Nachdem ich den Dreck beseitigt hatte, stapelte ich Bett und Schränke Brett für Brett an der Wand stellte die Kisten, die mittlerweile das Wohnzimmer enorm blockierten, wieder in Schlafzimmer.

Damit war die Pflicht erledigt und nun folgte die Kür. Mit den ganzen Teppichrollen, Gardinen(-leisten) und Schnapprollos lud ich Rüedi voll und schaffte den ganzen Müll wieder zum Wertstoffhof. Anschließend fuhr ich wieder heim, durchstöberte schnell die Post und stellte fest, dass inzwischen das von mir noch geforderte Packpapier vor der Tür lag. Gedanklich klemmte ich mir eine Zigarre zwischen die Zähne, grinste und dachte:

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!

Ich fuhr noch schnell in die Stadt, weil ich noch das Geld für die Mietprovision brauchte und ging in den Laden meiner Lieblingsverkäuferin, kaufte noch schnell was und verabschiedete mich. Inzwischen hatte sich mein Krankheitsgefühl geschlagen gegeben, nachdem ich zum Einkaufen aus dem Auto stieg und ein heftiges Ziehen in meinen Beinen spürte, wußte ich - Muskelkater. Warum gerade in den Beinen, wenn ich den ganzen Tag schraube, ist mir rätselhaft.

In einer Stunden werde ich dann ein letztes Mal zum Squash aufbrechen. Ab morgen wird dann hier Funkstille sein, weil ich gleich früh nach Bamberg aufbreche, um die Wohnung zu übernehmen und die Umschaltung des Telefonanschlusses zu überwachen. Ab dann beginnt eine 7-tägige Pause in der ich den Rest meiner Sachen zusammenpacke und mich erst wieder vom neuen Wohnort melde.

Und den ganzen Tag geistert mir heute ein Zitat aus "Dune - Der Wüstenplanet" durch den Kopf...

Ein Mensch braucht neue Erfahrungen. Sie erschüttern etwas tief in uns und lassen uns reifen. Trotz allen Wissens schläft etwas in uns, was nur selten erwacht. Das Schlafende muss erwachen.

Aurora Borealis oder Der Tag der Post

Jan 0

Das erste an das ich mich heute Morgen erinnere ist der Radiowecker, der zu seiner gewohnten Zeit anging. Zum Glück hatte ich Boards Of Canada eingelegt, sodass ich innerhalb weniger Minuten wieder eingeschlafen bin. Eine gute Stunde später stand ich dann auf, tappelte durch meine Wohnung und machte Frühstück. Danach ging es erstmal zum Einkaufen, ich brauchte noch ein paar Tüten, um Schrauben, Bolzen und ähnliches zu verstauen. Auf dem Weg dahin schaute ich in den Briefkasten und entdeckte einen Brief an mich, mit unbekannter Handschrift. Es stellte sich als ein Infoschreiben zum geplanten Klassentreffen heraus. Beiliegend eine Liste mit Adressen und Telefonnummern der derzeit gefundenen Leute. In alle Ecken von Deutschland hatte es sie verschlagen, aber ein paar fehlen noch. Ich beschloss abends die Organisatorin, neben der ich ein paar Jahre die Schulbank gedrückt habe, anzurufen und ihr meine neue Adresse mitzuteilen.

Nach meinem Einkauf wollte ich schnell noch die Postkarten loswerden, doch die Post machte mir einen Strich durch die Rechnung, erst ab halb 10 Uhr geöffnet. Also trollte ich mich fix nach Hause und nutzte die Zeit, um statt mit einem Anruf meine neue Adresse schriftlich mitzuteilen. In der Zwischenzeit hatte sich eine lange Schlange vor der Post gebildet, die Einlass suchten. Ich gab die Karten ab und düste schnell zu meinem Termin.

Als ich wieder heimkam, fischte ich neue Post aus dem Briefkasten. Eine Karte aus Neuseeland von einem Freund, der schon bald wieder da sein müßte und die zweite Karte aus Finnland. Und wenn mich eine Karte aus Finnland erreicht heißt das - Postcrossing. Die Schreiberin hatte sich ein paar meiner Fraktale angesehen und fand sie richtig cool und versuchte deshalb eine Postkarte mit Fraktalen zu finden, fand aber keine schönen, also schickte sie mir ein Nordlicht, weil manche Bilder sie an Nordlichter erinnerten. Sehr schön!

Für heute waren der Flur und das Bad angesetzt, also räumte ich die Regale aus, verpackte den Inhalt und zerlegte die Regale. Beim Abbau meines Garderobenständers stellte ich fest, dass ich aus den Kreuzschlitzschrauben beim Anbringen schon fast Halbkugelschlitzschrauben gemachte hatte und bekam sie nur mit Mühe und Not ein Stück aus der Wand, den Rest mußte ich mit roher Gewalt klären. Anschließend popelte ich noch die Dübel aus der Wand und räumte dann alle Kisten und Regale ins Wohnzimmer und zerteilte den Teppich in kleine Streifen, wickelte sie auf und brachte sie zum Wertstoffhof. Unter den Teppich hatte ich damals Papier gelegt, damit die Auslegware nicht festklebt. Interessant was sich dort alles wiederfand: Ausdrucke eines Skripts der Java-Vorlesung, Notizen zu meiner Facharbeit über die Geschichte der Computertechnik seit 1945, Seiten des ausgedruckten Handbuchs zu PovRay und diese Skizze, die wohl in einer langatmigen Stunde des Abis oder einer Vorlesung entstanden sein muss. Verwunderlich ist daran, dass ich erst seit 2004 den Namen Vasarely mit diesen Grafiken verbinden kann und aber schon seit 2000 in der Wohnung lebe.

Letzter Arbeitstag

Jan 0

ArbeitsplatzMeinen Krimskrams habe ich zusammengesammelt, alle Daten zur öffentlichen Verfügung gestellt, eine Mailumleitung einrichten lassen, Arbeitsplatz aufgeräumt und noch eine abschließende Runde gedreht. Großen Datenaustausch gab es da auch nicht, Handy- oder ICQ-Nummern habe ich ohnehin schon bzw. die Mailadressen. Dafür schwatzte ich noch einen Moment, trank einen Kaffee und bei besonders lieb gewonnenen Kolleginnen gab es noch eine abschließende Umarmung und ein Abschiedsgeschenk. Am Montag Abend treffe ich mich dann noch mal mit einer langjährigen Freundin, die auch gleichzeitig meine Kollegin ist (wir kennen uns nun mittlerweile seit 16 Jahren).

Zum letzten Mal stöpselte ich meine Kopfhörer aus, zog den USB-Stick mit der Musik ab und sprang in Rüedi, um nach Hause zu düsen, wo ich jetzt auf den Umzugsservice warte, der die Kartons anliefert. Dann kann morgen das große Einpacken beginnen, heute Abend werde ich mich erstmal mit dem Gedanken anfreunden, den Rest des Jahres nicht mehr arbeiten zu müssen *g* Morgen werde ich dann noch schnell das Kautionskonto anlegen lassen und einen ganzen Haufen Postkarten mit der neuen Adresse und Telefonnummer verschicken. Ein bißchen doof ist es natürlich schon, dass ich die Ummeldung von Telefon und Internet am 1.12. gemacht habe, dann steh' ich hier bis zum 7.12. komplett ohne Verbindung zur Digitalwelt da, aber für solche Fälle habe ich immer noch den Offline-Blo(ck)/(g).

Planen, planen, planen

Jan 0

Gestern abend saß ich da und hab mal die Planung gemacht, wie es die nächsten Tage weitergeht. Der Termin steht fest - am 7.12. wird umgezogen. Davon ausgehend zähle ich mal rückwärts, was die Tage davor eingepackt werden muss.

  • Donnerstag, 7.12.
    • Umzug
  • Mittwoch, 6.12.
    • vormittag (7.30 - 14.00 Uhr): Küche wird abgeholt
    • Lampen abbauen und verpacken
    • Essen für die nächsten Tage einkaufen und verpacken
  • Dienstag, 5.12.
    • Küchenschränke abmontieren
    • Teppich (Wohnzimmer) zerlegen und auf den Wertstoffhof bringen
    • Pflanzen bereitstellen
  • Montag, 4.12.
    • Schlüssel für den Fahrstuhl abholen
    • Küchenschränke ausräumen und Inhalt verpacken
    • Inhalt des Küchenregals verpacken, Regal abbauen
  • Sonntag, 3.12.
    • Platten verstauen
    • Anlage inkl. Kabel und Boxen abbauen und verstauen
    • Bilder abnehmen
    • Computer inkl. Kabel verpacken
  • Sonnabend, 2.12.
    • CDs verstauen
    • Schrankwand ausräumen und zerlegen
    • Sofa ausräumen
    • Fernseher, Zeitungen verstauen
  • Freitag, 1.12.
    • Wohnungsabnahme
    • Anmeldung Strom, Wärme
    • vorläufige Lampen anbringen
    • Telefonanschluss aktivieren
  • Donnerstag, 30.11.
    • Klamotten verpacken
    • Bücher und DVDs verpacken
    • Schränke und Regale im Schlafzimmer demontieren
    • Bett zerlegen
    • Teppich im Schlafzimmer zerschneiden und in den Wertstoffhof bringen
  • Mittwoch, 29.11.
    • Regal im Flur abbauen
    • Schlüsselbrett, Pinnwand im Flur abnehmen
    • Regal im Bad demontieren
    • Duschvorhang und Wäschetrockner abbauen
    • Teppich im Flur zerschneiden und in den Wertstoffhof bringen
    • Tasche mit den wichtigsten Klamotten packen
    • Hinweiszettel auf den Umzug vorbereiten

Vorher kommen am Dienstag Nachmittag die Kartons und am Montag gehe ich nochmal zum großen Schweden, um ein neues Schuhregal, eine Garderobe und eine Leiter zu holen. Bei genauerer Betrachtung könnte ich wahrscheinlich locker in der Hälfte der Zeit fertig werden, aber so weiß ich, dass ich keinen Stress machen muss und vielleicht sogar am Ende noch etwas Zeit finde, in den Baumarkt zu gehen und die Wohnung nochmal zu streichen, denn dann hätte ich das auch hinter mir. Gestern hab ich außerdem mal meine neue Adresse bzw. Telefonnummer geübt. Um genau zu sein - 16 mal. Ich hatte ja noch einen Stapel "Bin umgezogen"-Karten herumzuliegen und hab mich sozusagen mal im Kartenverbrauchsschreiben geübt.

Und abends kam ich auf eine wirklich dumme Idee. Irgendwer - ich weiß nicht, ob Google oder YouTube (damals noch getrennt) - hat vor einiger Zeit behauptet, innerhalb der nächsten zwei Jahre jegliche Musikvideos, die gedreht und ausgestrahlt wurden, online verfügbar zu haben. Erste Versuche in meine technoide Vergangenheit fruchteten noch und mit jeder Suche fielen mir neue Namen ein. Doch dann summte eine Stimme in meinem Kopf "Listen... to the rhythm... flow". G.T.O. natürlich, ich habe sogar noch das Video dazu vor Augen. Schwarz/weiß, Michael Wells und Lee Newman im Military-Look, betont kühl und immer wieder dieses Sample. Jedoch kein Video, weder bei YouTube noch bei Google. Und gerade Lee Newman sollte ein kleiner Gedenkstein gesetzt werden, da sie nur allzu früh an Hautkrebs verstarb. Von ihrem Erfolg als Duo bekam Lee Newman leider nichts mehr, denn "I wanna be a hippy" wurde erst kurz nach ihrem Tod ein Nummer-1-Hit.

On the move

Jan 0

Gestern Abend wieder lange telefoniert und danach war ich einfach zu müde, noch einen Eintrag zu schreiben. Die Rechnung habe ich jetzt - Es ist ein Feiertag und ich bin schon seit kurz vor 6 Uhr munter. Dabei gibt es so vieles zu berichten, angefangen mit dem Welt-Hallo-Tag, der gestern war. Mein Blog mußte ziemlich viele Anfragen zum Welt-Hallo-Tag hinnehmen, hatte ich doch schon letztes Jahr darüber geschrieben. Gefreut habe ich mich auch gestern über die Diskussion mit Uwe zum Thema Zahnersatz und Einsparungsmöglichkeiten durch internationale Herstellung. Lieber eine sachliche Diskussion als ein "Geht mich doch nichts an!".

AbschiedsgeschenkAuf Arbeit war gestern auch große Verabschiedungszeremonie, unser Chef verabschiedete uns offiziell, da mein Kollege bereits gestern seinen letzten Arbeitstag hatte. Für jeden gab es einen Koffer mit sächsischen Wurstprodukten und einer Flasche italienischen (warum nicht Meißner?) Wein. Vorher hatte ich noch eine Frühstücksrunde vorbereitet, weil wir so das letzte Mal in der Konstellation zusammen waren. Später am Nachmittag hatte ich noch einen Termin, schaute nochmal bei ihm ins Zimmer und wir quatschten noch einen Moment. Der Termin am Nachmittag lief auch vielversprechend ab, glücklicherweise wurde ich noch einen Fraktalkalender los. Und wenn ich schon mal beim Geschäftlichen bin - mein Gewerbe habe ich an der Stelle auch gleich in Dresden abgemeldet.

Mein Briefkasten war gestern wieder voll, aber ausnahmsweise keine Werbung, sondern nur zugestellte Post. Jetzt endlich in meinen Händen - der Mietvertrag und außerdem noch meine neue Telefonnummer und die Bestätigung, dass sie am 1.12. aktiviert wird. Gleichzeitig wird mein Anschluss in Dresden am 1.12. offline gehen, aber da ich zu dem Zeitpunkt ohnehin mit Kisten füllen und schieben beschäftigt bin, werde ich relativ wenig Zeit zum bloggen haben. Ich rief noch die Umzugsfirma an, damit sie mir die Kartons nächsten Dienstag liefern. Geschätzt wurde der Umfang auf ca. 50 Kisten, sollten die Kisten wirklich so groß sein, werde ich wohl bei weitem weniger benötigen.

Mal was neues aus dem Bereich Wissenschaft: Gestern mußte ich lesen, dass von öffentlicher Stelle die Gelder für den Betrieb von Arecibo, dem weltweit größten Radioteleskop auslaufen sollen. Einerseits verständlich, da die Anlage nun mittlerweile seit 1963 in Betrieb ist und mittlerweile durch sogenannte Arrays aus kleineren Antennen die gleiche, wenn nicht sogar bessere Leistung möglich ist. Andererseits ist Arecibo als Quelle für die auch bei mir ständig im Hintergrund laufende SETI-Berechnung und natürlich als Radar für kosmische Objekte nicht gerade entbehrlich. Warum also ein funktionierendes Instrument abschalten?

Wo aber alte Sachen verfallen, entstehen neue. So wurde gestern der Vertrag zum Bau des International Thermonuclear Experimental Reactor (Iter) von der EU, den USA, Russland, China, Japan, Indien und Südkorea in Paris unterzeichnet. In den nächsten 20 Jahren soll demzufolge ein 20.000-Tonnen-Koloss entstehen, mit dem hoffentlich ein funktionsfähiger Fusionsreaktor entsteht, der 500MW an Energie erzeugen soll. Im Gegensatz zur Kernenergie doch viel sauberer, da nicht wie bei der Kernspaltung radioaktive Elemente mit einer hohen Halbwertszeit (Größenordnung 100.000 Jahre und mehr) entstehen, sondern mit einer weitaus geringeren Halbwertszeit von einigen Hundert Jahren. Natürlich ist radioaktiver Abfall umwelttechnisch bedenklich, doch bei dem derzeitigen Bevölkerungswachstum wird die Menschheit schnell auf das Problem stoßen, eine Energiequelle zu finden, ohne sämtliche Freiflächen mit Windrädern und Solarpanels zu verbauen.

Im Laufe des gestrigen Abends erreichte mich dann noch eine Mail von Thinner-Labelchef Sebastian, der sich auch lobend über meinen Text äußerte und mit einer Veröffentlichung gegen Ende der Woche spekuliert. Auf der MySpace-Seite von Thinner finden sich derzeit mit "Lifted" und "A day in town" zwei Titel von dem erscheinenden Release "Monsters" von Philipp Weigl. Also wird wohl der Track "Underwater dancer" wohl seinen festen Platz im Januar-Podcast haben.

Ach so, zwei Abtrünnige habe ich wiedergefunden - ich kann mich nur nicht entscheiden, welches ich einstellen soll. Werden wohl beide ihren Platz in der Gallerie finden.

Fraktal Fraktal

Tagebuchuntereinander

Jan 0

Beefsteaks + MöhrenuntereinanderNachdem ich gestern so viel Releasetext im Kopf hatte, stellte ich mich zu Entspannung etwas in die Küche, und kochte nach Inspiration von Dirk mal etwas anderes: Frikadellen mit Möhrenuntereinander. Ich bin nun mal kein Rheinländer und weiß deshalb nicht, ob das Möhrenuntereinander eher stückig oder püriert ist, ich habe mich für letzteres entschieden und fand das ausgesprochen lecker. Danach setzte ich mich nochmal kurz an den Text, verschob noch ein paar Satzteile und schickte den Text ab. Heute morgen bekam ich dann erstes Feedback von Philipp, dem der Text offensichtlich sehr gut gefiel.

Gestern abend erlaubte ich mir etwas sehr ungewöhnliches - ich sah fern, also keine Videokassette oder DVD, nein - Fernsehen. Der Film "Das Leben des David Gale" versprach etwas Anspruch und gleichzeitig Spannung, außerdem finde ich Kevin Spacey seit "American Beauty" als Schauspieler sehr gut. Als ich den Film so schaute, gab es einen Moment, wo das erste Mal das Plüschtier des Kindes von David Gale (bzw. Kevin Spacey) auftaucht - Clouddog. Genau in diesem Moment fiel mir auf, dass ich den Film schon mal gesehen hatte und ich wußte auch sofort wann und wo, jedoch an den genauen Filmverlauf konnte ich mich überhaupt nicht erinnern. Nur Clouddog, dass wuschelige Schaf des Jungen kannte ich.

Heute Nachmittag ging es wieder etwas eher heim - Überstunden abfeiern und auch noch etwas planen, melden und organisieren. Zuvor hatte ich noch einen Anruf aus Bamberg erhalten, ich bekomme den Mietvertrag jetzt sogar schon fertig unterschrieben zugesandt und muß ein Exemplar nur noch wieder mitbringen. Dann ging es zum Sozialen Mobeldienst, um meine Küche anzubieten, die nun am 6. Dezember abgeholt wird - samt Herd und Kühlschrank. Das wird auch gleichzeitig mein letzter Tag in Dresden sein, am 7.12. ist es dann soweit. Abschließend ging es noch zu Versicherung, alles ummelden. Aufgrund von neuen Tarifen wird die Hausratversicherung etwas teurer, aber als es um die Haftpflicht für Rüedi ging, staunte sogar die Versicherungsfrau - 1/4 preiswerter wie in Dresden. Schon allein für diese Nachricht hatte es sich gelohnt eine halbe Stunde im Vorzimmer zu warten. Glücklicherweise hatte ich eine alte NEON im Gepäck, die Septemberausgabe vom letzten Jahr. Darin enthalten ein Interview mit Jonathan Safran Foer, der sich zu seinem Buch "Extrem laut und unglaublich nah" äußert. Auf die Frage nach Parallelen zwischen dem 11. September und der Bombardierung Dresdens sagt er:

Beide Ereignisse werden oft auf dieselbe Art gerechtfertigt: "Sicher war es eine schlechte Sache, viele Zivilisten starben. Aber es war die Antwort auf das unglaublich Böse, das die Deutschen der übrigen Welt - beziehungsweise die USA der arabischen Welt - angetan haben."

Es ist zwar unglaublich richtig und auch sehr provokant, aber ich finde, der Vergleich hinkt etwas. Ich muss aber noch überlegen, an welcher Stelle...

Am Fenster

Jan 0

Am FensterNachdem ich mit meiner Vermietung etwas im Clinch lag, rief ich heute nochmal und erkundigte mich nach einen Termin zur Wohnungsbesichtigung. Ich hatte den selben Mann am Rohr, der im Nachhinein dafür gesorgt hat, dass mein Küchenschrank wieder hängt. Er zeigte sich mehr von der erklärenden Seite und sagte, dass sie als Genossenschaft immer mal auf Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften geprüft werden. Aber er wußte schon von meiner Geschichte, ich habe offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auf jeden Fall wird meine Wohnung am Freitag besichtigt.

Dann folgte noch ein Anruf der Wohnungsmaklerin, die sich entschuldigte, weil ihre Familie mit Grippe und Mittelohrentzündung flach lag. Sie sicherte mir auch nochmal zu, dass die Wohnung Anfang Dezember bereit steht und die Übergabe zu einem Termin stattfindet, der mir genehm ist. Ein Angebot der Umzugsfirma liegt mittlerweile auch vor, war ursprünglich wohl netto gedacht, deswegen hat mich der Bruttopreis etwas erschrocken, aber es liegt noch in der Preisspanne.

Ich verabschiedete mich heute Nachmittag etwas zeitiger von Arbeit, weil ich ja Rüedi freikaufen wollte. Auf dem Weg zum Auto klingelte mein Handy und ich erfuhr, dass die Reparatur noch ungefähr eine Stunde dauert, also ging ich wieder auf Arbeit, implementierte noch schnell ein Feature, schoss ein Foto vom Sonnenuntergang aus dem Fenster und machte mich dann auf den Weg zur Werkstatt. Schnell nach Hause gefahren und dann die Sommerreifen in den Keller gebracht.

Unter Beobachtung

Jan 0

Da sitzt er nun, ist ständig blau und guckt argwöhnisch, aber er mußte einfach mitkommen. Im Schlepptau war auch das Album "The last resort", dass auf Pokerflat von dem Dänen Anders Trentemøller produziert wurde, den die de-bug in ihrer Septemberausgabe auf die Titelseite mit dem Untertitel "Technos schwarzer Prinz" brachte. Ich hatte wieder mal lange suchen müssen, bis ich das Album dann in der Rubrik "Indie / Heavy Metal" fand. Ja nee, ist klar! Entweder ist da ein ganz großer Musikkenner am Werk, welcher der Meinung ist, dass man solche Musik einfach nicht zu Künstlern wie Scooter, Chemical Brothers und Moby stellen kann oder er liest den Namen und das Label und sagt sich "Trentemøller, Pokerflat - kenn ich nicht, muss Indie sein!". Na gut, Scooter und Trentemøller haben in Sachen Techno auch so viel gemeinsam wie Porno und Liebe.

Ein interessanter Vergleich, kommt vielleicht dadurch, weil ich mit den aktuellen Ausgaben von NEON und de-bug durch bin und mal wieder Zeit habe, mich den älteren Ausgaben zu widmen, die noch herumliegen, derzeit die Juli/August-Ausgabe der NEON vom letzten Jahr. Mit besagtem Artikel, welchen Einfluss Pornographie auf unser Liebesleben hat. Also nicht, dass man darauf etwas lernt, es schreiben einfach ein paar Leute auf, wie sie es damit halten und zum Abschluss wird ein Autor oder Professor interviewt, der ein paar Allgemeinphrasen von sich gibt. Was lernen wir daraus? Nichts - That's entertainment!

Gestern abend war ich überhaupt nicht gut zu sprechen, ich erhielt die Bestätigung der Kündigung von meiner Wohnung, die so wenig Kulanz zeigten und wegen einem Tag, den der Brief sie zu spät erreichte, mich noch einen Monat länger Miete zahlen zu lassen. Das werde ich nochmal am Monat versuchen zu klären - ganz freundlich natürlich. Erfreulicher dagegen die Bestätigung, dass meine Postcrossing-Postkarte in den Niederlanden eingetroffen waren, inklusive holländischer Dankesworte. In Gedanken hörte ich den Singsang der Sprache und mußte grinsen.

Später folgte dann noch Besuch eines Spediteurs, der sich meine Wohnung ansah, den Aufwand und die Anzahl der Kisten schätzte, die ich benötige. In den nächsten Tagen wird dann ein Angebot eingehen und wenn es dann soweit ist, rufe ich einfach an und mir werden die Kisten samt Packpapier und sonstlichen Verpackungsmaterialen vorbeigebracht. Auch mit seinem Preisvorschlag erklärte ich mich einverstanden.

Halb 7 Uhr ging dann heute morgen mein Radiowecker an und ich ließ ihn noch eine ganze Weile laufen, bis ich aufstand. Ich wollte meine Kalender mal auf dem Flohmarkt an der Dresdner Elbe anbieten. Nach einem stärkenden Schokomüesli schnappte ich mir die Kisten mit den Kalendern und fuhr zur Elbe. Erstmal sondierte ich die Lage - Publikum größtenteils um die 50 Jahre im Tarndruckanzug und im Angebot waren Sachen, die ich ungesehen auf den Müll geworfen hätte. Als nächstes studierte ich die Marktordnung. Angeboten werden dürfen Artikel, die als Trödel und Antik bezeichnet werden können. Genau die Attribute, welche auf meinen Kalender nun wirklich nicht zutreffen. Weiterhin prüft die Marktleitung, ob jeder Stand auf eine Gewerbegenehmigung und über eine deutliche Kennzeichnung des Gewerbes samt Adresse verfügt. Gut, dass meine Gewerbegenehmigung zuhause lag. Aber dort hätte ich wahrscheinlich auch so nichts verkauft.

Da ich den Vormittag nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte, fuhr ich in den Baumarkt und deckte mich mit temporären Deckenleuchten ein, die ich nach dem Umzug anbringen kann, bis ich die richtigen Lampen anbringe. Im Briefkasten lag dann schon die nächste Kündigungsbestätigung von den Dresdner Verkehrsbetrieben. Ich hatte sie garnicht um Bestätigung gebeten, freute mich aber trotzdem, dass sie anstandslos die Kündigung entgegengenommen haben.

Grundriss

Jan 0

Ich bin endlich erhört worden - Nachdem ich mir heute zwei neue Adresse für das Postcrossing heraussuchen ließ, kam endlich mal nicht Finnland. Diesmal geht eine Karte in die Niederlande und eine nach Kanada! Ich bin mal gespannt, wie lange letztere braucht. Außerdem kam heute wieder ein Anruf aus Bamberg - es wird gerade ein Fax an mich gesendet. Unter anderem mit dabei: Der Grundriss meiner Wohnung, hier als Skizze (Der Faxausdruck ist doch etwas verwirrend). Jetzt kann ich schon mal planen, was ich wohin stelle. Aber nur grob, ich puzzle mir das ohnehin On-the-fly zusammen.

Gestern abend entdeckte ich bei Chai-Yo! noch einen Test, den schnell machte und der mich ziemlich dumm dastehen ließ: Welcher Promi passt zu mir?. Ergebnis: Mit 77% Übereinstimmung (nach chinesischem Horoskop) - Neve Campbell. Erste Frage, die ich mir zwangsläufig stellte - Wer ist das und muss man die kennen? Aber zumindest hatte ich schon mal die Erkenntnis, dass die Frau, die perfekt zu mir passt, entweder nicht existiert oder nicht prominent ist *g* Ich ging also die Liste weiter nach unten. Endlich auf Platz 6 ein vertrauter Name - Melissa Joan Hart. Alles Clarissa! Gleich weiter auf Platz 7 - Liv Tayler - danach kamen wieder nur fremde Namen. Muss ich mir jetzt Gedanken machen, dass ich zu wenig ins Kino gehe oder fernsehe? Oder schau ich nur die falschen Sachen? Ich werde mal beim Postkarten schreiben darüber nachdenken.

Auf Holz klopfen…

Jan 0

Heute Vormittag klingelte das Telefon - Anruf aus Bamberg. Die Maklerin teilte mir mit, dass die Vermieterin eine Küche bestellt hat und das diese Ende November eingebaut wird und damit die Wohnung zum 1.12. zu meiner Verfügung steht. Wir sprachen noch einige Details ab und sie wollte mir noch etwas zufaxen, aber irgendwie kam sie heute nicht mehr dazu. Da sie aber vorher anrufen wollte und mein Kollege dank eines massiven Bluescreens das Telefon permanent blockierte, kann der Anruf auch untergegangen sein. Jetzt muss nur noch der Umzug organisiert werden und dann kann es losgehen - toi,toi,toi(*).

Es wartete auch endlich mal wieder eine Postcrossing-Postkarte auf mich... aus Finnland. Der aktuelle Wetterbericht aus Finnland: Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Aber für Eisbader optimale Bedingungen - na dankeschön. Eine Postkarte hat aber offensichtlich nicht ihren Weg gefunden, ich habe keine Bestätigung erhalten, dass sie empfangen wurde. Oder die ID, welche auf dem Umschlag stand, wurde nicht gesehen. Aber halb so wild.

Ein Blick in meinen Terminkalender zeigt: November ausgebucht. Nächstes Wochenende Besuch einer guten Freundin aus Halle, das Wochenende danach Geburtstagsfeier mit Basti und mir an den Decks - ich weiß schon wieder, wie das endet... Als krönender Abschluss kommt das letzte Novemberwochenende noch einmal ein Treffen in Marburg zur La(h)nparty.

(*) Es herrschte früher der Aberglauben, dass ein Lob böse Geister aufmerksam und neidisch macht. Also wurde das Lob durch dreimaliges Klopfen auf Holz, den Ausruf "toi-toi-toi", welcher auf den Teufel zurückzuführen ist und dreimaliges Ausspucken ungültig gemacht. Spucken war damals auch eher zur Abwehr der bösen Geister gedacht und keine abwertende Geste, deswegen spuckte man auch auf Spielwürfel, damit sie Glück bringen.

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