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Veröffentliche Beiträge in “Wohnung”

Alles was meine Wohnungen betraf und betrifft.

Neuer Mitbewohner

Jan 0

BennoEr ist ungefähr zwei Meter groß, heißt Benno und liebt Musik. Irgendwann mußte es ja so kommen, da sich auf meinem CD-Schrank mittlerweile zwei Türme gestapelt hatten und drohten einzustürzen, mußte ich eingreifen (Verbindungen zu realen Ereignissen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt). Also bin ich gestern nach Arbeit zum großen Schweden gefahren, hab das Regal geholt und mich schon selbst gerügt, wie man nur auf so eine Idee kommen kann, bei der Hitze 15kg Bretter über den Parkplatz zu wuchten, wobei die Möglichkeit des Verladens noch höchst spekulativ war.

Aber nachdem ich die Rücksichtbank umlegte, der Beifahrersitz nach vorn rückte, verschwand Benno problemlos im Auto. Auch der Aufbau war im Handumdrehen erledigt. Holzstifte einsetzen, 12 Schrauben festziehen, 6 Nägel für die Rückwand, Brettchen einlegen, auswischen, CDs einräumen - fertig. Ganz grobe Schätzungen haben ergeben, dass ich damit das Problem "Platzmangel" für die nächsten vier Jahre im Griff habe. Und da soll noch jemand sagen, ich kauf so viele CDs...

Im Keller

Jan 0

Bis vor einer guten Stunde habe ich im Keller gewütet. Opfer meiner Ausmistaktion waren alte Kartons von Geräten, deren Garantie nun mittlerweile abgelaufen ist. Also sind die Kisten meiner Plattenspieler, meines Mischpults, meines Verstärkers und meines Bügeleisens in den Pappcontainer entsorgt worden.

Während ich beim Rausschaffen des Mülls war, setzten ein paar Leute eine ältere Frau auf die Treppe vor dem Haus. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, vermutete ich doch, dass sie sich schwach fühlt und mal kurz sitzen will. Also verschwand ich wieder im Keller. Dort steht noch mein alter Bambustisch, den ich nicht entsorgen konnte, weil er nicht ins Auto reinpasste.

Mit dem Schraubendreher bewaffnet, entfernte ich die Halterung für die Glasplatte, die angeknackst war. Und danach bin ich dem Tisch Stück für Stück zu Leibe gerückt. Zum Schluss lagen ein Haufen gebogener Bambusstäbe auf dem Boden, die ich bequem entsorgen konnte. Und da das auch nicht wieder mit einem Ruck ging, mußte ich wieder mehrmals laufen. Als ich hochkam, saß die alte Frau (leicht schräg) immer noch da und flüsterte irgendwas. Es machte nicht den Eindruck, als würde sie mit mir reden. Sie sah im Gesicht aus, als wäre sie eine von denen, die sich öfters mal die Kante geben, aber ihr Outfit passte nicht dazu und auch sonst sah sie gepflegt aus.

Als ich zurückkam, brabbelte sie wieder was. Offentsichtlich wollte sie doch was. Also beugte ich mich runter und fragte, ob es ihr nicht gut geht und ich ihr helfen soll. Sie bat mich den Notarzt zu rufen. Gut, dachte ich, kein Problem - also bin ich fix hoch und rief den Notdienst an. Artig sagte ich meinen Namen und meine Adresse und schilderte das Problem. Mit nüchternem Tonfall wurde ich darauf hingewiesen, ich sollte doch sagen, was denn der Frau genau fehlt und am besten noch die gesundheitliche Vorgeschichte. Mal im Ernst - das ist kein Witz!

Also bin ich wieder runter geflitzt und hab die gute Frau interviewt. Natürlich mußte ich immer zweimal fragen, weil ich die erste Version ihrer Antwort nie verstand. Meine Theorie bestätigte sich - sie hatte sich volllaufen lassen. Ich frag mich, wie man sich von Sozialhilfe (oder vielleicht Rente) besaufen kann und sich dann noch eine Wildlederjacke von Esprit leisten kann. Meine Begeistungswelle der Frau zu helfen hielt sich doch sehr in Grenzen, aber der Philanthrop in mir gewann und ich spurtete wieder hoch und rief wieder den Notdienst an und erklärte ein zweites Mal die Lage. Mit einem Stoßseufzer am anderen Ende der Leistung wurde mir gesagt: "Wir schicken jemanden".

Als ich wieder unten ankam, war schon eine andere Frau da, die mit besagter Frau sprach, die sich mittlerweile in die Horizontale begeben hatte. Ich erklärte fix, dass jemand kommt und ich wartete, bis der Notdienst da war. Die beiden Herren sprachen die Frau laut und nicht gerade sehr freundlich an. Auf die Frage, was sie jetzt machen sollen, meinte die Frau, die möchte nach Hause gebracht werden. In dem Moment bröckelte beim Notdient und auch bei mir der letzte Rest von Freundlichkeit. Sie wurde darauf hingewiesen, dass der Notdienst kein Taxiunternehmen ist und sie am besten gleich die Polizei rufen. Mit der schien die Frau schon Bekanntschaft gemacht zu haben und meinte nur, dass sie auf keinen Fall die Polizei holen sollten. Danach hieften sie die Frau erstmal in den Krankenwagen und meinten, dass sie sich jetzt drum kümmern...

Kurz und bündig

Jan 0

Heute nach Arbeit hab ich einen Abstecher in den Baumarkt gemacht und mich nach Vorhangschienen umgesehen. Das Problem mit der Schiene trat ja heute morgen nicht zum ersten Mal auf. Das geht schon seit einer knappen Woche so, nur dass ich die letzten Tage die Gardine nicht beiseite gezogen hab. Ich verkneif mir, früh das Fenster aufzumachen, wenn -12°C draußen sind...

Aber heute morgen war es halt nicht mehr so kalt und ich konnte wieder eine Nase voll Frischluft riskieren. Nur dass heute der Schwellwert beim Öffnen der Gardine erreicht war und ich den Kanal von der Vorhangschiene gestrichen voll hatte. Die Lösung war in meinem Kopf, ich mußte nur die Schienen finden. Gekostet hat mir der Verbinder 75 Cent und der Einbau 5 Minuten. Problem ... Lösung.

Gleichzeitig hab ich mich auch mal bei den Kakteen umgesehen, die ich am Sonntag alle weggeworfen hatte, weil sich bei meinem letzten Zukauf ein paar Wollläuse mit eingenistet haben. Wer einmal diese Plage hatte, weiß, dass selbst einige Pflanzenbücher zur Entsorgung raten. Also werden sich zum Freitag neue Kakteen bei mir ansiedeln. Ich werde nochmal in einen anderen Markt schauen, mal sehen, was es dort schönes gibt.

Jetzt kümmere ich mich erstmal um die alten Pflanzkästen und werde diese mit heißem Wasser gründlich ausschrubben. Dazu empfehle ich diese Musik:

The Future Sound of Jazz Vol. II (Compost Records)

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