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Veröffentliche Beiträge in “Fotografie”

Erkenntnisse, Technik und Bilder

Timelapse – Zeitraffer (vom Foto zum Video)

Jan 0

Einen Zeitrafferfilm hat wohl schon jeder einmal gesehen - wenn Wolken über den Himmel zu rasen scheinen, Blumen im innerhalb von Sekunden aufblühen usw. doch was braucht man für einen Zeitrafferfilm?

  • eine Kamera, die zu regelmäßigen Abständen selbst auslöst oder eine Kamera mit zeitgesteuertem Fernauslöser
  • Stativ
  • Software zur Nachbearbeitung

Klingt ziemlich simpel, aber der Teufel steckt im Detail. Wer seine Kamera auf Automatikeinstellung lässt, wird schnell merken, dass einiges schief gehen kann. Deswegen ein paar kleine Tipps, wie man seine Kamera präpariert, um schöne Zeitrafferaufnahmen zu bekommen.

  1. Manuelle Belichtungseinstellungen Sollte man die Belichtung auf Automatik lassen, kann es passieren, dass sobald eine Wolke vor die Sonne zieht, die Belichtung korrigiert wird und es zu unangenehmem Aufblitzen oder Abdunkeln des Bildes kommt. Das Patentrezept für Sonnenuntergänge habe ich allerdings noch nicht gefunden...
  2. Fokussierung Einen ständigen Fokuswechel im Zeitraffer merkt man, wenn das Bild zwischendurch "pumpt", denn wenn der Fokus wechselt, stellt sich die gesamte Optik auf einen anderen Schärfepunkt ein und dadurch werden ganze Teile des Bildes mit einer anderen Schärfe versehen.
    • Fokus auf einen Punkt Das wäre quasi die Halbautomatik. Funktioniert aber nur unter der Voraussetzung, dass sich das Objekt hinter dem Fokus nicht oder nur sehr langsam bewegt.
    • Manuelle Fokuseinstellung Hier kann man es sich ganz einfach machen - einmal ein Bild mit voller Automatik machen und dann den Autofokus abschalten und schon ist alles richtig eingestellt. Diese Variante bevorzuge ich.
  3. Belichtungszeit vs. Zeitsteuerung In einem Artikel über professionelle Zeitrafferaufnahmen habe ich gelesen, man soll die Belichtungszeit so lang wie möglich wählen. Ich bin eher der Meinung, dass man die Belichtungszeit nur so lang wie gerade nötig wählen sollte. Wenn man einen Film plant, sollte man sich bewusst sein, dass ein Film ab 25 Bilder pro Sekunde vom Auge als ruckelfrei wahrgenommen wird. Das heißt im Umkehrschluss, dass man für eine Sekunde 25 Bilder benötigt. Das wären für eine Minute immerhin 1.500 Bilder. Nur mal eine Beispielrechnung: Angenommen, ich möchte 8 Stunden auf 1 Minute verkürzen - d.h. 1.500 Bilder in 28.800 Sekunden, was einem Bild aller 19 Sekunden entspricht. Und wenn die Belichtungszeit 20 Sekunden sind (gerade bei Nachtaufnahmen kommt man da schnell hin), muss man sein Projekt neu überdenken.

Das waren die Vorarbeiten, jetzt kann man sich bequem zurücklehnen und die Kamera ihre Bilder machen lassen. Ich versuche für meine Projekte die Nachbearbeitung so gering wie möglich zu halten, d.h. ich fotografiere meistens nicht mit RAW-Format, sondern gleich in JPEG. Dafür nutze ich das kleinste Bildformat, denn das ist immer noch weit oberhalb von HD. Wichtig ist also, wie man jetzt die Bilder hinter einander ins Filmformat bringt. Ich habe mich schon mit mehreren Werkzeugen herumgeschlagen und möchte nun einen kleinen Überblick geben, mit welchen Werkzeugen ich arbeite.

Das Erstellen der Videosequenzen erledige ich momentan mit VirtualDub - eigentlich ein Videoeditor. Nachteil bei allen Programmen, die ich bisher in den Händen hatte war, dass sie selbst mit den Codecs (=Bibliotheken zum Kodieren von Videosequenzen) zu kämpfen hatten. Aber mit VirtualDub erhalte ich momentan die besten Ergebnisse. Im Anschluss setze ich die ganzen Sequenzen, die ich erstellt habe, mit dem Windows Live Movie Maker (auch gratis) zusammen. Da bekommt man auch noch spielend leicht Musik hinzugefügt und dann sieht das Ganze z.B. so aus...

Schärfe an der richtigen Stelle

Jan 0

Eine Kamera kann noch so viele Sensoren für den Fokus haben, sie wird Dir nie sagen können, an welcher Stelle das Bild scharf sein soll. Für die normale Komposition wird man den Bildmittelpunkt als schärfsten Punkt haben wollen. Wenn dem nicht so ist, kann man ganz leicht seine Kamera dazu bewegen, mal den Fokus am Rand des Bildes zu haben.

Bild 1 zeigt, wie es aussieht, wenn ich mich auf die Automatik der Kamera verlasse. Diese sucht irgendeinen Punkt im Bild und fixiert ihn. Wie man in Bild 1b sieht, ist der Kamin unscharf geworden, obwohl er zentrales Motiv meines Bildes sein sollte. Also greife ich auf folgenden Trick zurück - ich stelle die Kamera ein, dass sie immer den Bildmittelpunkt scharf stellt. Dann fokussiere ich den Kamin an und drücke den Auslöser leicht durch (siehe Bild 2). Jetzt bewege ich die Kamera, dass der Kamin an den Rand des Bildes rutscht und löse aus. Das Ergebnis ist ähnlich zu Bild 1, nur mit dem Unterschied, dass jetzt der Kamin scharf gestellt wurde (siehe Bild 3b).

Einsatzmöglichkeiten für diese Technik gibt es viele - zum Beispiel, wenn man Personen vor einer Sehenswürdigkeit fotografieren möchte und dabei nicht den Schwerpunkt auf die Bildmitte lenken will, wo sich die Sehenswürdigkeit befindet, sondern auf die Person im Vordergrund. Eine andere Möglichkeit wäre zum Beispiel ein Zweig, der das Bild "einrahmt", wobei die Landschaft in den Hintergrund tritt.

Das Märchen von Prinzessin Megapixel

Jan 0

Anfang 2012 - Kriszta ist mit ihrer kleinen Kamera (Canon Ixus 90 IS) unzufrieden, weil sobald nicht strahlend blauer Himmel ist, werden die Bilder schnell verwackelt und unscharf. Also folgten wir einigen Angeboten, die mich in den nahegelegenen Elektronikgroßmarkt führten.

Auf den ersten Blick sieht man: Die Kamerahersteller übertrumpfen sich im Bereich Megapixel (12 MP und mehr) im Bereich der Kompaktkameras. Schon nach einigen Testbildern wird mir klar - mit der normalen Einstellung muss man jedes Motiv in der Natur bitten, sich mal für einen Moment nicht zu bewegen, da sonst nur Matsch auf den Bild zu sehen ist. Auch das Auswählen des Sportprogramms bringt nur mäßige Besserung. Nach einigen Minuten in den Einstellungen der Kameras entdecke ich in einer Ixus eine Einstellung für sehr bewegte Motive. Der Test funktioniert, das Bild ist gestochen scharf. Das "Aber" folgt schnell: Das Bild ist nur 3MP groß. Also haben wir den Gedanken erstmal auf Halde gelegt.

Auch wenn die Kamerahersteller der Meinung sind - mehr Megapixel sind besser, das Gegenteil ist der Fall. Werfen wir mal einen Blick hinter das Gehäuse - dort sitzt der Sensor. Der Sensor besteht aus vielen kleinen lichtempfindlichen Zellen - den Pixeln. Bei Spiegelreflexkameras ist der Sensor größer, bei Kompaktkameras sind die Sensoren zum Teil so klein wie der kleine Fingernagel. Es ist aber nicht so, dass im Laufe der Jahre die Sensoren größer geworden wären, nein, man hat nur mehr lichtempfindliche Zellen auf der gleichen Fläche untergebracht. Um zu verstehen, was da schief geht, folgendes Gedankenexperiment.

Man nehme einen kleinen Garten von 10m² und pflanze dort 20 Pflanzen an. Das geht gut, man braucht keine oder nur wenig Düngemittel. Das sei unsere Digitalkamera vor 10 Jahren. Jetzt sind auf der gleichen Fläche 140 Pflanzen. Damit die ordentlich wachsen gibt es zwei Möglichkeiten - entweder mehr Licht oder Düngen. Und genau so verhält es sich mit den Pixeln. Neue Technologien haben es möglich gemacht, mehr Zellen auf gleicher Fläche unterzubringen, aber damit diese noch ordentliche Werte abliefern, muss sie genügend Licht treffen oder das magere Licht muss verstärkt werden. Das Ergebnis sind längere Belichtungszeiten (und damit verschwommene Bilder) oder mehr Rauschen auf den Bildern. Das Traurige daran ist, dass es derzeit noch keine Bestrebungen seitens der Hersteller gibt, den Trend umzukehren und wieder auf Qualität zu setzen, statt auf Quantität.

Welche Kamera soll ich denn kaufen?

Jan 0

Früher hab ich mich gesträubt eine Antwort auf diese Frage zu geben, jetzt habe ich mal drüber nachgedacht und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass Kamerakauf von drei Faktoren abhängt: Erfahrung, Gewicht und Preis. Über die Details entscheidet dann ohnehin die Handhabung. Aber ich gehe mal schrittweise vor:

  • Erfahrung

    Ich fotografiere jetzt schon seit über 20 Jahren und bin erst jetzt in die Kameraklasse für ambitionierte Hobbyfotografen / semiprofessionellen Einsatz aufgestiegen. Es ist also keine Schande erstmal zu einem kleineren Modell zu greifen und dann nach ein paar Jahren auf ein besseres und professionelleres Modell zu wechseln. Ich würde es sogar zwingend empfehlen, erstmal mit einer kleinen Kamera zu beginnen und dann ein etwas fortgeschritteneres Modell zu wählen. Besser so, als wenn man im Nachhinein feststellt, dass man die Kamera nicht bedienen kann, weil man nicht versteht, wozu die Funktion überhaupt da ist oder die gewünschte Funktion nicht findet. Je professioneller eine Kamera ist, um so mehr Möglichkeiten finden sich, manuelle Einstellungen vorzunehmen und dafür braucht man einfach Erfahrung. Genauso wenig nützt eine teure Kamera, die im Schrank verstaubt, weil sie nur alle halbe Jahre verwendet wird.

  • Gewicht / Platz

    Das Gewicht und Platz entscheiden mit, in welche Klasse man einsteigen möchte. Wer ein halbes Kilo und mehr problemlos mitnehmen kann und möchte, der sollte sein Glück mit einer Spiegelreflexkamera versuchen. Dabei immer im Hinterkopf behalten, dass es meistens nicht bei einem Objektiv bleibt, sondern im Laufe der Zeit eine kleine Sammlung entsteht, die natürlich auch transportiert werden muss. Hier entsteht auch eine kleine Kette, die man berücksichtigen sollte - Spiegelreflexkamera heißt immer extra Tasche oder einen Fotorucksack, der ausreichend Platz für die Kamera und Zubehör bietet, während die Kompaktkamera spielend in die Jackentasche oder in die Handtasche passt.

  • Preis

    Hier spielt natürlich ein Faktor eine große Rolle: der Hersteller. Natürlich kann ich eine Kamera von Billigtech für 50 Euro kaufen, die mir alles verspricht, was eine Spiegelreflex könnte, aber die Qualität sollte und muss dann immer in Frage stellen. Mein Freund Alex hat mal gesagt, dass man Herstellern Vertrauen schenken sollte, die schon seit langer Zeit im Fotogeschäft sind, denn Erfahrung mit Handhabung und Qualität entsteht nicht über Nacht. Der Preis ist immer ein Gegenpol zur Erfahrung - wer viel Geld ausgeben möchte, aber keine Erfahrung hat, wird mit einer Profikamera genauso wenig glücklich sein, wie jemand der viel Erfahrung hat und wenig Geld ausgeben möchte.

Wer sich hier im Klaren ist, hat schon die Hälfte des Weges hinter sich...

Fotografie – Meine Historie

Jan 0

Meine Vorliebe für Fotografie hat schon in meiner Kindheit angefangen. Nachdem ich gerne mit dem Fotoapparat meiner Großeltern spielte, bekam ich irgendwann einen eigenen Apparat - eine Beirette SL 100. Das war Mitte der 80er Jahre. Ganz einfach und aus Plastik, selbst der Filmtransport geschah von Hand und viel konnte man daran nicht einstellen. Irgendwann verwandelte sich das Gerät Anfang der 90er in eins, bei dem schon alles elektrisch ging. Ich weiß noch, dass es eine Vivitar war, aber mehr auch nicht. Auch diese blieb mehrere Jahre mein treuer Begleiter.

Nicht dass ich mit der Qualität der Bilder unzufrieden gewesen wäre, aber die Möglichkeiten waren doch irgendwie ausgeschöpft und so beschloss ich 1999, die nächste Stufe zu erklimmen - eine Spiegelreflexkamera. Da es gerade ein Auslaufmodell war, konnte ich günstig eine Canon EOS 500N zusammen mit den zwei Standardobjektiven (28-80mm und 80-200mm) kaufen. Nebenbei machte sich dann auch die Digitaltechnik bemerkbar und ich beobachtete das Geschehen einerseits skeptisch, aber auch neugierig. Diese Beobachtung hielt bis 2008 an, als ich eine Canon EOS 400D geschenkt bekam. Eine Weile benutzte ich noch die alten Objektive, doch 2009 stellte ich dann auf Objektive um, die mit dem Cropfaktor von 1:1,6 umgehen konnten.

Und weiter ging die Geschichte. Zu den beiden Standardobjektiven (18-50mm und 50-250mm) gesellte sich noch ein Sigma 50-500mm (auch bekannt als Bigma). Auf der Weltreise kam dann noch mit dem Sigma 30mm ein erstes Festbrennweitenobjektiv dazu, was sich durch seine enorme Lichtstärke auszeichnet. Aber ich war immer noch unzufrieden - es gab einige Bedienungsfehler an der Kamera, die mir nicht gefielen. Jeder der mit einer 400D fotografiert hat, wird festgestellt haben, dass beim Fotografieren im Hochformat die Nase auf die Umstellungstasten für ISO usw. drückt. Das hat bei mir schon zu einigen verrauschten Fotos mit ISO 1600 bei strahlendem Sonnenschein geführt.

Ich hatte immer aufmerksam die Weiterentwicklung der dreistelligen Serie von Canon verfolgt und war nicht einverstanden. Als erstes schaffte man mit der 450D den Magnesium-Body ab und ersetzte ihn durch Plastik. Und dann stellte Canon noch die CF-Karten auf SD-Karten um. Gleiches bei der zweistelligen Serie, wobei mir die 60D technisch schon fast wie ein Downgrade zur 50D vorkam. Also auf zur nächsthöheren Klasse. Genialerweise hatte Canon als Zwischenmodell zwischen 50D und 5D die 7D angesiedelt, bei der viele auch auf eine Mark II spekulierten und es immer noch tun, aber die Wahrheit ist: Was soll man noch verbessern? Da sie sich momentan im Preissegment einer 60D befindet, schlug ich zu und zusammen mit einem Tamron 17-50mm 2,8 bildet sich meine derzeitige Ausrüstung.

Machen wir uns doch mal ein Bild davon…

Jan 0

Auf unserer Weltreise musste ich mich ja durch tausende von Fotos durcharbeiten. Dabei sind mir Sachen aufgefallen, die man schnell falsch macht und das immer wieder. Also beschloss ich, mein gesamtes Wissen zu einer Serie zusammenzuschreiben. Dieser Artikel wird die Basis und das Inhaltsverzeichnis bilden und immer wenn ich ein neues Puzzleteil entdeckte, werde ich die Serie erweitern.

Ich möchte keinen Anspruch auf Perfektion und Vollständigkeit erheben, dafür gibt es die Wikipedia. Mein Ziel ist es, einen kleinen Ratgeber für Leser zusammenzustellen, die sich über Technik, häufige Fehler usw. informieren möchten. Schwerpunkt soll auch sein, dazu begleitend immer Bilder mitzuliefern, um die Wirkung von Einstellungen wirksam zu demonstrieren.

  1. Einleitung
  2. Basiswissen
  3. Das bessere Bild
  4. Spezielle Techniken

First Light

Jan 0

Jetzt eine Frage an Fotografen: Könnt ihr euch vorstellen, dass dieses Bild in einer Kneipe am Abend gemacht wurde? Mit ISO 100 und freihändig? Bestimmt nicht so richtig... Aber ich hatte schon seit langer Zeit ein lichtstarkes Objektiv im Auge und habe mich in Bangkok mal umgeschaut. In Deutschland war es mir zu teuer (Empfohlener Preis vom Hersteller: 580 Euro, Ladenpreis ca. 430 Euro). Also habe ich mal kurz hochgerechnet: 400 Euro mal 1:40 = 16.000 Baht - das war die gedachte Obergrenze.

Als ich dann durch das Pantip Plaza schlenderte und in den ersten Optik-Markt ging, setzte ich ein Pokerface auf und fragte, was das Sigma 30mm 1:1,4 denn kostet. 13.000 Baht. YES! Bloß keine Reaktion zeigen... Nächster Laden: 12.500 Baht. Wird immer besser. Das Spielchen trieb ich bis auf 12.300, mehr ging nicht - sind aber umgerechnet 280 Euro.

Wozu braucht man aber so ein Teil? Endlich nicht mehr in einer Kirche oder einem Tempel auf ISO 1600 umstellen müssen und dann noch manuell belichten, um halbwegs ein Bild zu bekommen. Endlich in der Dämmerung noch Bilder aus der Hand schießen können. Und wenn man nachts in der Wüste ist und die Milchstraße sieht, kann man auch davon mal ein Bild machen.

Bilder einmal anders

Jan 0

Ich liebe es ja, wenn Dinge zu etwas gebraucht, wozu sie eigentlich nicht gedacht sind und trotzdem einen sinnvollen Zwecks erfüllen. Kleines Beispiel gefällig: SMS - war ursprünglich als Servicekanal für Techniker gedacht und ist (ich behaupte nach wie vor) eine lukrative Geldquelle für die Mobilfunkanbieter.

Und nun - How to abuse your Canon EOS? Man nehme bei seiner Canon das Objektiv ab und setze den werksseitig vorgesehenen Schutzdeckel drauf. Und nun einfach mal 30 Sekunden belichten. Was soll das denn jetzt noch bringen? Licht kommt nicht durch. Der geneigte Physiker wird bestätigen: Alphateilchen haben durch die Abdeckung keine Chance, d.h. nur noch Beta- und Gammastrahlung werden durchgelassen. Und mit der entsprechenden Software hat man seine Canon schon in einen erstklassigen Geigerzähler umgewandelt. Durch entsprechende Algorithmen ist der Hersteller in der Lage Strahlung bis zu 2 Mikrosievert herauszukristallisieren, was ungefähr der Strahlung in 10.000 Metern Höhe entspricht.

Aufrüstung

Jan 0

sigma 50-500Der Frust saß tief in mir. Ich war in Hongkong und habe keine günstige Technik gefunden. Wie konnte das sein? Wieso gibt es Technik aus Asien in Deutschland günstiger wie in Hongkong? Mir war es mittlerweile egal. Fest stand, dass ich ein neues Stativ brauche und ansatzweise einen Ersatz für mein damals preiswert erstandenes 600 - 1200mm - Objektiv.

Das Stativ kannte ich schon länger, es war quasi Liebe auf den ersten Blick. Manfrotto hat einen guten Ruf und mit der My-Serie hat auch der Einsteiger Zugriff auf Manfrotto-Qualität ohne schwer heben zu müssen oder den Sparstrumpf komplett zu leeren. Und wie es der Zufall so wollte (ich beobachte solche Dinge immer bei www.preissuchmaschine.de), schnippte das von mir gesuchte Stativ hoch - für 20 Euro günstiger wie vorher. Und schon bin ich stolzer Besitzer eines Manfrotto 7322YB Tripod-Kugelkopf-Stativs (ohne klapprige Wechselplatte).

mohnRelativ zeitnah fiel mir auf, dass das Sigma EX DG APO HSM 50 - 500mm von Zeit zu Zeit starke Preisschwankungen nach unten aufwies. Verursacht wurde das durch einen ebay-Shop, der die Teile neu mit einem Euro einstellte und sie so bei 800 Euro (+/- 50) ausliefen. Also hoffte ich, es für vielleicht viel weniger in Hongkong zu ergattern.

Verschärfend kam noch hinzu, dass ich in einem Buchladen in China ein Buch entdeckte, in dem alle für Canon AF verfügbaren Objektive aufgeführt und beschrieben (technische Daten, MTF-Charts usw.). Ich wurde in meinem Kaufgesuch bestätigt. Das Sigma machte einen richtig guten Eindruck. Aber wie gesagt, ich wurde von Hongkong mächtig enttäuscht.

Und wie ich wieder hier bin und mal so nach dem Objektiv schaue, denke ich so bei mir - bietest du doch einfach mal mit. Und gewinne - deutlich unter oben genannten Linie. Jetzt fehlte nur noch der Praxistest. Ab aufs Rad und raus aufs Mohnfeld. Stativ raus, Objektiv drauf und Feuer frei. Selbst ein Mümmelmann in 400 Meter Entfernung wird Opfer meiner Linse. Es ist ein Genuss am Feldrand zu stehen und die ganzen Mohnblumen in voller Größe vor der Linse zu haben, ohne durch das von Läusen befallene Feld zu laufen. Und am Abend war Vollmond - und den hab ich auch damit geschossen - ohne Stativ!

April, April

Jan 0

Aprilscherze können billig sein, aber dieses Jahr hatten sie eine gewisse Klasse. Am besten gefiel mir, dass die ICANN die Rootserver des Internet für einen Tag abschaltet, weil alle IPV4-Adressen vergeben sind. Es ist zwar offensichtlich, dass man daran zweifelt, aber so verkehrt ist die Idee nicht. Und tauchte auch noch die Nachricht auf, dass man es ein Video über das letzte Experiment am LHC gibt, wo man Wissenschaftler sieht, die an einer nicht bekannten Konsole hantieren und man vermutet, dass damit schwarze Löcher aufgespürt werden sollen. Auch nicht von der Hand zu weisen. Aber Geschichten über Gebühren für E-Mails, die Umbenennung von Google waren schon zu offensichtlich.

Keine Fehlmeldung ist, dass Adobe an der Version 3 meiner "Weapon of choice" für einfache Fotobearbeitung arbeitet. Letztens ist die Beta von Lightroom erschienen und muss wohl einiges an nachträglicher Rauschunterdrückung mit sich bringen.

In den letzten Wochen war ich wieder viel unterwegs, Schulungen, Beratungsgespräche usw. Aber Schulungen laufen nicht ohne einen gewissen Grad von Humor, auch wenn er sehr spezifisch auf Programmierer gemünzt ist. So schnappte ich den Hinweis auf esoterische Programmiersprachen auf. Grund genug, da mal abends im Hotel etwas genauer zu forschen und festzustellen, dass es da wirktlich absonderliche Sachen gibt.

Drei Sprachen gefielen mir von der Idee so gut, dass ich hier mal ein paar vorstellen möchte. Fangen wir mit "Chef" an. Die Idee hinter Chef ist, dass programmieren doch nichts anderes ist, wie kochen. Man nimmt Zutaten, vermischt sie im richtigen Verhältnis und hofft, dass nichts anbrennt. Man schaue sich nur mal das Rezept für die "Fibonacci Zahlen begleitet von Karamelsauce" an - klingt nicht nur lecker, sondern berechnet nebenbei auch noch die ersten 100 Fibonacci-Zahlen.

PietManche behaupten ja auch Programmieren sei eine Kunst und deshalb sind Programmierer auch immer ein Stück Künstler. Und um ein richtiger Künstler zu sein, benutzt man eine Sprache, in der man sich nicht nur logisch, sondern auch grafisch verausgaben kann - Piet. Der Namensvetter für Piet war Piet Mondrian.

Für die etwas groberen, nicht künstlerisch begabten Programmierer, die sich vielleicht mit Taxifahren ihr Studium finanziert haben, ist Taxi die richtige Wahl. Für manche mag es ja wichtig sein, dass alles richtig funktioniert - bei Taxi ist es wichtig, dass die Daten am richtigen Platz landen. Und schon geht es los... "'Hello' is waiting at the Writer's Depot.
Go to Starchild Numerology: west 1st left, 2nd right, 1st left, 1st left, 2nd left."

Auch wenn es schon einen halben Monat her ist und seither Lena Meyer-Landrut wie eine Plage über die Charts herfällt, ich habe mir das Ausscheidungsspektakel für den Eurovision Song Contest angesehen. Zugegeben Lena polarisiert - entweder man mag sie oder überhaupt nicht. Ich schließe mich der "überhaupt nicht"-Kategorie an. Ich weiß nicht, ob ihr nervöses Gezappel gespielt oder real ist, genau ihre Rolle als kleines schüchternes Schulmädchen. Das hat schon damals Britney Spears auf Dauer keiner abgekauft. Aber kommen wir doch mal zum inhaltlichen Teil - sie kann nicht singen, hat keine Technik und zudem kommt "Satellite" auch noch komplett ohne Melodie aus. Hingegen zog Jennifer Braun mit ihrer Darbietung das Publikum, die Jury mit Ausnahme von Stefan "Ralph Siegel V2" Raab in den Bann. Selbst die Besucher der Eurovision Song Contest Seite verwiesen Lena auf Platz 3 - und an der Stelle mit einer konkreten Prozentzahl, die ich bei der Sendung vermisst habe. Was bleibt, ist der fade Geschmack einer getürkten Wahl und der Stoßseufzer, dass deutsche Musikohren endlich eigenen Geschmack entwickeln und ihn sich nicht vorgeben lassen.

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