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Veröffentliche Beiträge in “Serie”

Von mir geschriebene Beiträge, die sich zu einer Gruppe zusammenfassen lassen

Die passende Optik (Hitchhiker’s Guide – Teil 2)

Jan 6

objektiveSeit über einem Jahr hat es mich gewurmt. Mit dem Umstieg auf die EOS 400D hat mich der Faktor von 1,6 immer wieder gestört. Für Nichtfotografen: mit der Einführung der Digitaltechnik ergab sich durch den kleineren Sensor auf einmal ein Brennweitenfaktor von 1,6, d.h. aus meinem 28-80mm-Objektiv wurde ein 45-128mm-Objektiv. Und gerade im Weitwinkelbereich (also in der Nähe der 28mm) macht man sehr viele Bilder.

Vielleicht noch ein Loblied auf die EOS 400D - für mich nach wie vor von allen digitalen EOS von 300D bis 500D die Beste. Auch wenn die 500D noch etwas weiter geht, was die Auflösung und die Technik anbetrifft, der LiveView bei der 450D war schon eine furchtbare Idee, welche die Einsteiger-SLR-Kamera in eine größere Digiknipse verwandelt hat. Aber mit der 500D dann noch einen Modus zu integrieren, womit man Videos aufnehmen kann, verpasst meiner Meinung nach der Reihe einen herben Imageverlust.

Aber zurück zu den Zwillingen. Früher tat es auch ein ungleiches Paar, die beiden Standardobjektive 28-80mm und 80-200mm. Schon damals störte es mich, dass das Zoomobjektiv nur einen 52er Durchmesser hatte, was es nicht ermöglichte, den Polfilter einzusetzen, denn er passte nur zum kleinen 58er Objektiv. Alles kein Problem bei dem neuen Pärchen, denn das passt besser zusammen. Hier haben beide eine Objektivöffnung von 58mm. Um den Schmerz vom Norwegenurlaub zu lindern, habe ich gleich mal einen extraschmalen Polfilter mit dazugeholt, damit sich keine finsteren Ränder abzeichnen. Und damit erreiche ich ultimativen Luxus: 2 Polfilter - 2 Objektive, kein Abschrauben mehr notwendig - genial!

Und wenn ich gerade mal im Freudenrausch bin - meine Freundin als Bewundererin meiner fotografischen Arbeiten, hat mich überredet, dass ich mal ein paar meiner Fotos mal bei flickr hochlade. Das Ergebnis: ein Reiseführer hat jetzt eins meiner Fotos in ihren Guide von München aufgenommen.

Registrierter Bürger (Hitchhiker’s Guide – Teil 1)

Jan 0

reisepassNormalerweise steht auf einem guten Guide in freundlichen Buchstaben "DON'T PANIC!" - hier hat es nur dem Wort "Reisepass" gereicht. Nicht mal die Koordinaten des Planeten stehen drauf, von dem man kommt. In einem ikonifizierten Universum darf natürlich auf keinen Fall ein Symbol fehlen, dass jeder Spezies der Galaxie mitteilt, dass dieser Guide in der Tat ein elektronisches Spielzeug ist. Der sicherheitsbewußte Reisende verpackt demzufolge seinen Guide in ein kleines Tütchen, dass ihn vor den Augen Fremder schützen soll. Die etwas grobmotorisch Veranlagten hauchen der Elektronik mit einer Mikrowelle das Leben aus. Zu letzterem würde ich nicht unbedingt raten, denn tote Elektronik kann dazu führen, dass die Daten angefordert werden können, was an einem gemütlichen Samstag Nachmittag doch zu einigen Minuten Aufenthalt in der neutralen Zone führen dürfte.

Schon die Beantragung des Guides erfordert Geduld. Wo mein Notebook im Millisekundenbereich an meinen Fingerspitzen erkennt, ob sein Herrchen etwas von ihm begehrt, braucht der Scanner für das Scannen der Finger ca. 10 Sekunden pro Finger. Drei mal jeden Zeigerfinger abtasten kann schon zur Geduldsprobe werden und bei der Größe des Scanners fragt man sich, ob hier sehr robust gebaut wurde (vielleicht auch für den Einsatz auf der ISS gedacht?) oder gleich die DNA mitgescannt wird. Vom hygienischen Faktor ganz zu schweigen, denn weder vorher noch nachher habe ich ein Tuch über den Scanner fliegen sehen - Pandemie, ich grüße dich!

Das NachWMunsoweiter

Jan 0

Unglaublich, was die WM für Nachwehen hat. Da trudeln Witze wie diese ein...

Ein blinder Bär und ein blinder Frosch treffen sich im Wald! Der Frosch betastet den Bären und sagt: "Du bist groß, du hast ein weiches Fell, du hast einen großen Kopf und scharfe Zähne. Du bist ein Bär." Stimmt, sagt der blinde Bär und betastet den Frosch und sagt: "Du bist klein, du hast ein großes Maul, du bist klebrig und glitschig und hast einen kleinen Stummel als Schwanz. Du bist ein Italiener!"

... da wird spekuliert, ob Zidane nun als Terrorist beschimpft wurde, oder ob es doch gegen seine Schwester oder Mutter ging. Fest soll auf jeden Fall gestanden haben, dass Zidane auf das Ziehen an seinem Trikot mit dem Satz "Wenn du das Trikot haben willst, mußt du bis nach dem Spiel warten." Und alles was folgte, darüber will sich Zidane morgen äußern. Aber bis es soweit ist, gibt es das Zinedine Zidane Combat Game. Und noch mehr in dieser Richtung gibt es bei Multiple Extase...

Angeblich wird auch auf den Gängen der FIFA getuschelt, dass 2010 die WM doch nicht in Südafrika statt findet, weil der Bau von Stadien und Infrastruktur schon viel zu weit hinter dem Plan herhinkt. Statt dessen stehen die USA und wiederholt Deutschland zur Auswahl. Die USA, weil sie finanziellen Mittel hätte innerhalb von vier Jahren ein Event in der Größenordnung aufzuziehen und Deutschland... nun ja, wir hatten ja gerade die WM und könnten quasi für die nächsten vier Jahre in Feierlaune bleiben und die Fähnchen an den Autos lassen.

Nachtrag: Noch mehr NachWMdingsda! Klinsi ist von seinem Posten als Bundestrainer zurückgetreten :( Erst nur als Gerücht unterwegs, wird das jetzt in der FAZ von Gerhard Mayer-Vorfelder bestätigt.

Abschluss der WM

Jan 0

Wer meinen letzten Blogeintrag gesehen hat, wird sich wundern: Halb neun und ich schreibe noch einen Eintrag? Sämtliche Spiele fangen immer abends um 21 Uhr an, nur nicht das Finale. Klassisch - ich verpasse die erste Halbzeit und die beiden Tore, wundere mich, warum es draußen knallt. Dafür hat mir die zweite Halbzeit gereicht. Meine Favoriten haben gespielt wie lahme Enten und hätten sich nicht wundern dürfen, wenn sie verloren hätten. Aber erstaunlicherweise haben sie sich durchgemogelt und auch noch das Elfmeterschießen gewonnen, aber auch nur durch Fehler der Franzosen.

Was bin ich froh, dass die deutsche Mannschaft gestern gespielt hat und einen tollen Sieg errungen hat, denn wie Eric Mejer schon sagte: Nichts ist scheißer als Platz zwei.

Ich glaube Zidane hat seine Aktion weniger Sekunden später schon bereut. Ganz große Geste auch von Buffon der ihn nochmal freundschaftlich in den Arm nahm, bevor Zidane das Spielfeld verließ.

Nachtrag:

Und gewonnen hat Deutschland doch! Und zwar den Torschützenkönig der WM 2006 - Miroslav Klose. Hier sehen wir ihn beim Zählen der Tore, die er geschossen hat.

Zum Finale

Jan 0

pizzaschnitzelEigentlich hatte ich es garnicht so bewußt auf das Finale der Fußball-WM ausgerichtet, aber es passte hervorragend als heutiges Essen und quasi als Vorbereitung für den Fernsehabend. Wieder einmal habe ich chefkoch.de befragt und heute fiel meine Wahl auf Pizzaschnitzel. Als Beilage habe ich mich für grüne Bandnudeln entschieden und einen trockenen italienischen Weißwein. Sehr lecker...

Ich hoffe, die italienische Mannschaft weiß das zu würdigen und gewinnt heute.

Radkappen – Räder… 3:4

Jan 0

Diese Woche machte sich eine von meinen Radkappen selbstständig und wiedergefunden habe ich sie auch nicht. Ich glaube, es war Dienstag morgen als ich früh ins Auto stieg, mich noch wunderte, warum er nicht so besonders fährt und dann auf Arbeit feststellte, dass eine Radkappe sich abgelöst hat.

Also hab ich meinem Rüedi als kleine Belohnung und als kleines Geschenk einen neuen Satz Radkappen bestellt. Denn seit gestern sind wir 30.000 km zusammen, davon ungefähr 25.000 km auf Autobahnen. Da fühlt er sich so richtig wohl und dankt mir das mit einem Verbrauch von 6,5 l/100 km. Auch wenn ich ihn mal ein paar Kilometer mit mehr als 160 km/h über die Autobahn treibe. Kleines japanisches Wunderwerk...

Im August gibt es dann erstmal einen neuen Auspuff, weil der alte langsam durchgerostet ist. Hoffentlich ist es bis dahin mal kühl geworden, denn momentan scheint es noch nicht zum Gewitter zu kommen, dass schon seit Donnerstag angedroht wurde. Richtig - überall scheint es zu regnen, zu gewittern, nur hier hält sich tapfer die Sonne.

Na wenigstens ist es jetzt etwas angenehmer. Und ab 21:00 Uhr geht es wieder los, wenn es heißt: Deutschland gegen Portugal. Meine Stimme ist betriebsbereit, das Bier steht kühl, von mir aus kann es losgehen. Ich freu mich schon auf das Spiel, denn so wie ich das Spiel der Portugiesen bis jetzt gesehen habe, dürfte es der deutschen Mannschaft nicht schwer fallen.

Alles doof

Jan 0

Nachtrag: Ich hab das Gefühl, dass das Bild völlig falsch rüber gekommen ist. Ich hatte das eher witzig gemeint, aber dazu ist das Original vielleicht nicht bekannt (Was ich eigentlich nicht glaube)...

Licht gesehen (III)

Jan 0

Sammeln wir mal zusammen, was wir für das Verständnis von der Entstehung von Farben benötigen. Wir brauchen den Welle-Teilchen-Dualismus und eine moderne Ansicht vom Aufbau von Atomen. Sicherlich ist der Begriff des Photons geläufig. Das ist das "Teilchen", was mit Licht in Verbindung gebracht wird. Mit den Augen der klassischen Physik betrachtet, wird klar, wie der photoelektrische Effekt funktioniert. Schließlich hat unser Physiklehrer uns eingebläut, dass eine Welle keine Materie transportieren kann, wie sollte sonst Licht dann elektrische Ladungen freisetzen, wie es in Solarzellen geschieht. Also muss Licht aus Teilchen bestehen! Oder?

Licht sind Teilchen? Wenn dem so wäre, würden nur zwei Linien an der Wand zu sehen sein, wenn wir eine Taschenlampe auf einen Doppelspalt richten. Aber wir sehen viele Linien an der Wand (siehe Bild oben). Also muss doch mehr dahinter stecken. Beugung tritt ja eigentlich nur bei Wellen auf. Also doch Welle und gleichzeitig Teilchen? Weil sich das doch sehr schwer vorstellen läßt, dass etwas ein Teilchen sein kann, aber auch eine Welle, gibt es ein kleines Gedankenexperiment. Stellen wir uns also eine Person vor, die im 2-dimensionalen Raum lebt, also nur Höhe und Breite kennt. Wie würde diese Person reagieren, wenn wir sie mit einem Zylinder konfrontieren. Betrachten wir den Zylinder von oben, hat er den Querschnitt eines Kreises und von vorn gesehen, wirkt der Zylinder wie ein Rechteck. Und genauso würde ihn die 2-dimensionale Person wahrnehmen, je nachdem welchen Querschnitt sie sieht. Für sie wäre es kaum vorstellbar, dass es sich bei Kreis und Rechteck um ein und denselben Körper handelt. Na, klingelt es?

Setzen wir unsere Reise durch die wunderbare Welt der Atome fort. Natürlich haben sich die Wissenschaftler einige Gedanken gemacht. Ich hoffe, aus der Schulbildung ist noch hängengeblieben, dass Atome aus Protonen, Neutronen und Elektronen bestehen?! Die ersten Atommodelle sahen die ganzen Teilchen nebeneinander umherschwirren. Bis ein Herr Rutherford folgendes Experiment machte: Er nahm eine hauchdünne Goldfolie und hat sie mit Teilchen (alpha-Strahlung) beschossen. Und was mußte Rutherford feststellen: Die Teilchen passierten die Folie ungehindert und wurden nur gelegentlich abgelenkt. Also konnten die Protonen, Neutronen und Elektronen nicht gleichmäßig verteilt sein. Er schlußfolgerte, dass die Protonen und Neutronen den Atomkern bilden und die Elektronen diesen mit hohem Tempo umkreisen. Nur mal zum Vergleich: Der Atomkern ist ca. 1 x 10-15 Meter im Durchmesser, während das gesamte Atom zwischen 100 und 400 x 10-12 Meter einnimmt, was dann mehr als das 100.000-fache der Größe des Atomkerns entspricht. Auch wenn das nicht dazugehört, besteht doch ein Atom im wesentlichen aus Nichts.

Niels Bohr, der sich einen Namen bei der Entwicklung zur Quantentheorie gemacht hat, bemerkte dann, dass doch bei dem Modell von Rutherford was nicht stimmt. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an das Experiment im Physikunterricht. Der Versuchsaufbau war folgender: Ein Elektromagnet (nach Möglichkeit in Stabform) und ein Metallring, der um den Magenten gelegt wurde. Schaltete man den Elektromagneten ein, flog der Ring weg. Was war also passiert? Bewegte Ladungen erzeugen ein Magnetfeld und umgekehrt. Der Elektromagnet hat also die Elektronen in dem Ring auf Trab gebracht, die wiederum ein Magnetfeld erzeugt haben. Beide stoßen sich ab und der Ring ist derjenige, dem das Entweichen am besten möglich ist. Nach Rutherford bewegen sich die Elektronen ständig um den Kern und erzeugen demzufolge immer ein elektromagnetisches Feld. Da das natürlich nicht ohne Energieverlust geht, müßten die Elektronen ständig Energie verlieren und würden früher oder später in den Kern stürzen. Also schuf er zwei Annahmen: zum einen, gibt es Bahnen um den Atomkern, wo sich Elektronen aufhalten können, ohne Energie zu verlieren und zum zweiten, dass ein Bahnwechsel nur möglich ist, wenn ein Elektron Energie in einer bestimmten Menge aufnimmt oder abgibt.

Damit hätten wir unser Ziel fast erreicht. Denn diese "Energiepakete", die ein Elektron aufnehmen und abgeben kann, sind die "Lichtteilchen" oder korrekter Lichtquanten. Und nun kam ein österreichischer Physiker daher und stellte fest, dass man Ort und Impuls eines Elektrons nie genau bestimmen kann, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsgleichung aufstellen kann, wo sich das Elektron mit höchster Wahrscheinlichkeit aufhält. Er faßte das natürlich allgemeiner, damit es für alle Quantensysteme gilt und die Formel wurde nach ihm benannt: die Schrödingergleichung. Wenn wir vom einfachsten Atom - dem Wasserstoffatom - ausgehen, dann wissen wir, dass es dort ein Elektron gibt, was um den Atomkern schwirrt. Die höchste Wahrscheinlichkeit, an welchen Positionen sich das Elektron in seinem optimalen Zustand (dazu später) aufhalten kann, ergibt eine Kugel. Diese Kugel nennt man Orbital. Beim Helium, wo es zwei Elektronen gibt, findet noch ein zweites Elektron in diesem Orbital Platz. Denn jedes Orbital kann nur zwei Elektronen aufnehmen. Abhängig ist das vom Drehimpuls des Elektrons, den man sich vereinfacht als Drehung des Elektrons vorstellen kann.

Ich muss jetzt wieder ein bißchen im Schulwissen stochern, denn wer sich noch an das Schalenmodell der Chemie und den Begriff Valenzelektronen erinnern kann, ist schon mal gut dran. Vielleicht als kleine Erinnerung: auf die 1. Schale passten zwei Elektronen, auf die 2. Schale acht Elektronen usw... Elemente mit vollbesetzten Elektronenschalen sind die allseits bekannten Edelgase. Dabei besteht jede dieser Schalen aus einem oder mehreren Orbitalen. Wie bereits oben beschrieben, ist das einfachste Orbital kugelförmig. Für alle weiteren Schalen kommen weitere Orbitale hinzu, die sich dann unterschiedlich im Raum anordnen. Mit steigender Schalenanzahl steigt auch die Anzahl der Orbitale, deren Form immer komplexer wird.

Auch wenn es jetzt ein wenig durcheinander ging, kommt jetzt der große Aha-Effekt, denn die Elektronenschalen entsprechen der Hauptquantenzahl, die Nebenquantenzahl gibt an, in welchem Orbital sich das Elektron aufhält, die Magnetquantenzahl, wie sich das Orbital räumlich ausrichtet und letztendlich die Spinquantenzahl, um den "Eigendrehimpuls" des Elektrons anzugeben. Mit Hilfe dieser vier Quantenzahlen können wird genau sagen, von welchem Elektron wir sprechen und mit dem Wissen können wir jetzt Farben erklären. Aber nur für einfache Atome, denn der Wirrwarr mit den ganzen Orbitalen wird bei Molekülen so komplex, dass man die Gleichung für die Aufenthaltswahrscheinlichkeit garnicht mehr mit mathematischen Mitteln darstellen kann und sich auf den Computer verlassen muss, dass der mittels numerischer Methoden alles korrekt berechnet.

Ein Elektron hat natürlich immer das Bestreben, dass tiefste nicht vollständig besetzte Orbital zu belegen. So ein Elektron kennt natürlich auch einen "angeregten" Zustand, d.h. es besitzt mehr Energie und befindet sich in einem höhergelegenen Orbital. Um diesen Zustand loszuwerden, gibt es Energie in Form eines Lichtquant ab und fällt auf das tiefstmögliche Orbital. Die Wellenlänge des freigesetzten Lichtquants wird dabei bestimmt, von welcher Elektronenschale das Elektron in welche fällt. Je "tiefer" es fällt, um so größer die freigesetzte Energie und desto kurzwelliger das Licht (d.h. höhere Frequenz). Und wie kann man das Freiwerden der Energie schöner sehen, als in den Spektrallinien. Umgekehrt lassen auch die Spektrallinien Rückschlüsse auf die chemische Bindung zu.

Interessant sich die Welt vorzustellen, wenn man weiß, dass dabei ständig Elektronen ihre Schalen wechseln, deren Sprünge wir als Farben wahrnehmen...

Es geht um die Wurst…

Jan 0

Nachdem im letzten Spiel schon die Spannung unerträglich war, wird sie im heutigen Spiel gipfeln. Wie wird die deutsche Nationalmannschaft den Verlust von Frings verkraften und wer wird an dessen Stelle kommen? Natürlich sind die Jungs hochmotiviert und egal, ob wir gewinnen oder verlieren - ein Spiel wird auf alle Fälle noch gespielt. Ich hoffe, sie haben aus dem letzten Spiel die Lektion gelernt, dass man auch vor einem starken Gegner keine Angst haben muss, da auch dieser seine Schwächen hat.

Ansonsten gibt es von mir heute keine Statistiken, Schätzungen oder dergleichen. Ich wage es nicht mal einen Tipp abzugeben, werde aber die deutsche Mannschaft leidenschaftlich anfeuern. Schlaaaaand, schlaaaand. Eigentlich sollte ich im Fall eines Sieges doch in die Stadt fahren. Die fahrenden, hupenden und beflaggten Autos vermitteln das Gefühl, dass halb Deutschland am Spiel teilgenommen hat. Fehlt nur noch, dass sie auf den Knien in Siegerpose die Prager Straße rauf- und runterrutschen. Ich lass einfach mal Hans Krankl sprechen, der meinte "Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär." Also viel Glück für Klinsi und die deutsche Elf!

Nachtrag: Verloren. In den letzten anderthalb Minuten lassen sich die deutschen Jungs noch zwei wunderschöne Tore von den Italienern verpassen. Ich denke, die zu diesem Zeitpunkt bessere Mannschaft hat gewonnen. Wie der Kommentator schon gesagt hat, Kehl ist im Gegensatz zu Frings zu defensiv und das hat man dem Spiel der deutschen Mannschaft auch angemerkt.

Sonntag Vormittag

Jan 0

Frühstück beendet, die Waschmaschine zeigt rumpelnd blau-grünes Kino, die Rechnungen sind gezahlt und abgeheftet - Zeit endlich mal die letzten Tage Revue passieren zu lassen. Fange ich am besten mit dem Freitag nachmittag an.

Fast hätte ich den Aufbruch in die Stadt verschlafen, also düste ich flugs in die Stadt, ließ mich im Torhaus bei der Altmarktgalerie nieder, wo ich gerade noch den letzten freien Tisch erwischte. Eine Minute später begann das Spiel und ich raufte mir ein ums andere Mal die Haare, als ich das Spiel der deutschen Mannschaft in der ersten Halbzeit sah. Von den großen Tönen, die sie von sich gaben, war nichts mehr übrig, ängstlich schubste einer den Ball zum anderen und keiner traute sich nach vorn zu gehen. Wie zur Erlösung kam dann die erste Halbzeit und die gesamte Belegschaft strömte in Grüppchen auf die Toilette. Als ich wiederkam, mußte ich sehen, dass sich eine alte Frau an meinen Tisch gesetzt hatte. Geschätztes Alter jenseits von short int, wahrscheinlich schon unsigned long. Ihr Erscheinungsbild war gepflegt, unangenehm fiel mir nur der knallige Lippenstift, die tiefliegenden Augen und der Parfümverbrauch auf. Als sie realisierte, dass sie mir im Bild saß, setzte sie sich murrend um. Da aber noch Pause war, bekam ich noch mit, wie sie sich ein Bier und einmal Putengeschnetzeltes bestellte. Zwischen meinem Eintreffen und ihrer Bestellung bekam sie einen Hustenanfall, bei dem ich dachte - gesund klingt das nicht. Richtig, ihr Körper wehrte sich schon vehement in Erwartung der nächsten Zigarette, die kurz darauf folgte. Durch ihr Umsetzen rückte sie zwar aus meinem direkten Blickfeld, aber direkt in den Sichtbereich des sich links von mir befindenden Tisches, an dem sich allerlei Jungvolk (Typ: Frisörin + Sonnenstudio) angesammelt hatte. In meiner Konzentration auf das Spiel bekam ich nur nebenbei mit, wie Satzfetzen "Uääh, ist das eklig" an mein Ohr drangen. Aus dem Augenwinkel warf ich einen Blick auf die alte Dame und sah, wie sie das Putengeschnetzelte auf die Gabel nahm, in den Mund stopfte und die Hälfte dabei wieder auf dem Teller landete. Nun ja, für sein Alter kann man nichts und außerdem war ja noch das Spiel, weswegen ich eigentlich da war.

Und da fiel auch schon das erste Tor für Argentinien. Enttäuscht ließ ich meine Hand auf den Tisch "fallen" und die alte Dame schreckte hoch und mußte lachen, was dann sofort wieder in einem Hustenanfall endete. Eine halbe Stunde hockten die Schaulustigen angespannt vor der Leinwand und sahen zu, wie die deutsche Mannschaft wieder zum Spiel fand und dann endlich den Ausgleichstreffer erzielten. Jetzt war wieder alles offen und das Spiel war spannend und auch viel schöner anzusehen, wie in der ersten Halbzeit. Nach der zweiten Halbzeit kam das große Aufatmen, wir hatten es in die Verlängerung geschafft und bei der Stärke beider Mannschaften lag das Elfmeterschießen auf der Hand. Die meisten hatten schon nach Abschluss der Verlängerung die Rechnung kommen lassen und auch die alte Dame hatte im Verlauf der zweiten Halbzeit das Restaurant verlassen. Jubelnd wurde jeder Treffer und jeder von Lehmann gehaltene Schuß begrüßt. Keine fünf Minuten nachdem das Spiel beendet war, wirkte die Gaststätte wie leergefegt, nur ich trank noch in Ruhe aus und warf einen Blick ins Programm der "Langen Nacht der Wissenschaft".

Als ich dann ins Freie trat, wurde ich auf den Straßen von einem Meer von Autos, mehr Hupe und Flagge als Auto, begrüßt. Auch die Prager Straße war gefüllt von Leuten, die ihrer Freude freien Lauf ließen. So kam ich dann kurz nach 20 Uhr an der HTW an und machte mich schnell auf den Weg in den Hörsaal mit dem Vortrag zu "Licht und Farbe", gehalten von Prof. Christoph und bei den Experimenten unterstützt von seinem Assistenten Herrn Heisig. Schon damals zu meiner Studienzeit ein legendäres Team und so auch jetzt. Der Vortrag bestand hauptsächlich aus Experimenten, durch die Prof. Christoph erklärend führte. Und natürlich überzog er die gesetzte Zielzeit von 21:00 Uhr gnadenlos. Als ein Beitrag des Vortrags wegen technischer Probleme gestrichen werden mußte, verließ ich 21:30 Uhr den Hörsaal. Draußen waren einige Beispiele Farbe und Design aufgebaut, die sich auf den zweiten Blick durch die Bank weg als 3D-Nachbauten von Vasarely-Grafiken herausstellten.

Weiter ging es zu den Schautafeln und Experimenten zum selber nachvollziehen. Ich fand die Darstellungen zum Thema Farbe hochinteressant und wer meinen Blog regelmäßig liest, wird feststellen, dass neben Musik doch sehr häufig physikalische Themen auf der Tagesordnung sind. Nicht zuletzt deswegen habe ich in letzter Zeit darüber nachgedacht, auf diesem Gebiet meinem Wissensstand ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Und als ich gerade so stand und interessiert die Lösung zu meinem "Licht gesehen"-Problem anstarrte, wurde ich angesprochen, ob alles klar ist und ich Fragen hätte. Ich legte kurz mein Problem dar und erklärte fix anhand der Grafik, wie ich mir vorstelle, dass Farben entstehen. Meine Theorie wurde mit einem "Wow, ich wünschte unser Prof hätte das uns so einfach erklärt" bestätigt. Schön, wenn ich helfen konnte. Und dann kam der Hammer - ich wurde gefragt, ob ich schon mal über ein Fernstudium der Physik nachgedacht hätte. Verwirrt, weil mir das neu gewesen wäre, fragte ich nach, ob das an der HTW möglich wäre. Natürlich, lautete die Antwort. Später schnappte ich mir dann noch einen Physikprofessor, der das ganze widerlegte und meinte, es gäbe zwar Physikunterricht, aber kein Physikstudium an der HTW.

Danach schlenderte ich noch ein bißchen durch die HTW, warf einen Blick auf die Plakate der Diplomarbeiten, so wirklich umwerfendes war nicht dabei. Gut zu sehen, dass die gesamte Hochschule jetzt rauchfrei war, ich erinnere mich daran, wie wir uns in den Pausen durch die dichten Nebelwände der verrauchten Treppenaufgänge kämpfen mußten. Trotzdem war der Geruch in den Gängen des Seminargebäudes noch der gleiche. Kurz nach 22 Uhr verließ ich dann das Gebäude, um zur Bergstraße zu laufen. Dort angekommen, mußte ich feststellen, dass alle Vorträge, die ich mir noch anhören wollte, schon längst vorbei waren und eine schwülwarme Luft in den Gängen lag. Also setzte ich mich ins Audimax und sah mir die letzten Minuten des Spiels Italien - Ukraine an, die mir klar machte, das die Führung von Italien nicht von ungefähr kam. Allein Shevchenko gab eine gute Vorstellung, wie er mit einer Drehung ohne großes Gerangel zwei italienische Verteidiger stehen ließ. Nach dem Spiel lief dann noch ein Vortrag, in den sich gerade mal fünf oder sechs Leute setzten. Es war noch ein Vortrag vom Forschungszentrum Rossendorf, dass sich mit der zerstörungsfreien Untersuchung von Kunstwerken beschäftigte. Mit Hilfe eines Ionenstrahls werden dort die Maltechniken, sowie die eingesetzten Farbmischungen von Hinterglasgemälden untersucht. Ein willkommener Ausklang des Abends.

Gestern abend war ich dann auf einer Geburtstagsfeier, die von meiner Seite mit einigen Pannen begann. Als ich zuhause das Geschenk verpacken wollte, stellte ich fest, dass ich es wohl beim Einkauf bei einer kleinen Pause liegengelassen haben muss und auch nicht wiederfinden konnte. Peinlich :oops: Also bin ich schnell nochmal losgedüst und habe es im zweiten Anlauf sicher nach Hause transportiert. Das Geschenk verpackt, nochmal schnell unter die Dusche gesprungen und schon ging es los. Ich kam gerade rechtzeitig, um das Elfmeterschießen zwischen Portugal und England zu sehen. Gut, denn mein Favorit Portugal gewann. Umfangreiches Büffet und auf dem Balkon Gegrilltes inklusive. Auch die Erdbeerbowle war sehr lecker und wie ich später erfuhr, wurden die Früchtchen einen Tag lang vorher in hochprozentigem eingelegt. Schnell ging der Abend vorbei und als sich die ersten auf den Weg machten, bekam ich mit, dass es schon nach Mitternacht war. Und ich freue mich schon auf das erste Augustwochenende, wenn es zur Kulturinsel Einsiedel geht.

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