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Veröffentliche Beiträge in “Technik”

Technische Neuerungen und Informationen

Hinter den Kulissen

Jan 0

Heute geht es um Zweige und Quellcodeverwaltung. Der mitlesende Entwickler wird sich jetzt entspannt zurück lehnen und Bescheid wissen. Aber vielleicht ist es auch für Nicht-Entwickler mal interessant, wie so ein Entwickler es schafft, stabile Programme zu schreiben. Fangen wir mal mit der Quellcodeverwaltung an.

Falls uns mal die Bude abfackelt, lieben wir Entwickler es, wenn wir unseren Quellcode irgendwo ablegen können. Mit "abfackeln" meine ich das weniger im wörtlichen Sinne, sondern auch wenn wir merken, dass wir uns beim Entwickeln verrannt haben und zu einem sicheren Punkt zurück kehren müssen, wo wir wussten, dass die Version noch lief. Was passiert dann in so einer Quellcodeverwaltung? Es gibt immer das Original auf dem Server und eine lokale Kopie. Sobald wir die lokale Kopie verändern, wird das von der Quellcodeverwaltung registriert und die Datei wird als "In Bearbeitung" markiert. Ist man fertig mit seinen Änderungen, übergibt man der Quellcodeverwaltung seine Änderungen, wir sprechen dabei vom "Einchecken". Oder man stellt fest, dass der Ansatz schlecht war und verwirft seine Änderungen und stellt den Originalzustand wieder her.

Wenn das schon zu kompliziert war, kommt jetzt der Teil, wo ihr komplett aussteigt. Stellt euch vor, dass viele Entwickler an dem Quellcode arbeiten, dass es immer möglich sein muss, stabile Versionen auszuliefern und trotzdem neue Features dazu kommen sollen. Schauen wir doch also mal, wie ein Feature in eine Version kommt...

Auf der Grafik sieht man, dass parallel mehrere Versionsstränge existieren, als Entwickler reden wir von sogenannten Zweigen oder Branches. Wenn mir also eine neue Idee kommt, wie z.B. den Musikstil zu einer Platte zu hinterlegen, dann lege ich einen neuen Zweig an. Jetzt beginne ich in kleinen Häppchen das neue Feature zu entwickeln. Datenbankänderung, Schnittstelle zum Lesen / Schreiben erweitern, Daten lesen / schreiben, Oberfläche erweitern und alles verknüpfen - jede von diesen Aktionen ist unabhängig von einander und kann somit einzeln eingecheckt werden (das sind die kleinen lila Punkte).

branches

Wenn mir jetzt mittendrin noch ein neues Feature einfällt, dann erzeuge ich einen neuen Zweig, der auch auf der Develop-Version basiert. Da mache ich auch wieder ein paar Änderungen. Und beide Features werden unabhängig von einander entwickelt und ich kann sie beliebig lange offen halten, ohne irgend etwas zu gefährden. Jetzt bin ich mit dem zweiten Feature zuerst fertig - kein Problem, es wird in die Develop-Version übernommen und kann jetzt nochmal auf Herz und Nieren getestet werden.

Ich mache es immer so: Wenn ich ein neues Feature entwickle und teste, starte ich die Plattenverwaltung immer aus der Entwicklungsumgebung heraus. Sollte ein Absturz auftreten, bleibe ich sofort an der entsprechenden Stelle im Quellcode hängen und kann sie korrigieren. Läuft das neue Feature stabil, baue ich eine Version und arbeite ganz normal damit. Knallt es jetzt nochmal, dann ziehe ich das Verhalten in der Entwicklungsumgebung nach und korrigiere den Fehler in der Develop-Version. Ist dann auch hier alles in Ordnung, kommt jetzt das Feature von der Develop-Version in die Master-Version. Hier kommt wirklich nur das stabile Zeug rein. Dort wird auch nichts mehr geändert.

Was, wenn jetzt das nächste Feature fertig wird? Unter Umständen habe ich durch die zwei Features Änderungen an den selben Stellen im Quellcode gemacht und die passen nicht mehr zusammen. Damit würde der Develop-Zweig instabil werden. Ganz schlecht, denn hier sollen nur kleine Bugs gefixt werden. Also passiert was, dass wir "Forward Integration" nennen. Dafür gibt es kein schönes deutsches Wort. Es bedeutet, dass ich den Stand der Develop-Version (also mit Feature 2) in die Feature-Version übernehme. Jetzt wird alles korrigiert und stabilisiert, bis es passt und dann kann auch das neue Feature in die Develop-Version.

Ist ein Feature abgeschlossen, wird der entsprechende Zweig gelöscht, sobald er in der Develop-Version aufgegangen ist. Nur die Develop- und die Master-Zweige bleiben bestehen.

Faul regiert

Jan 3

Auslöser - so könnte man sagen - ist das Diagramm von XKCD. Es zeigt, wann es sich lohnt, etwas zu automatisieren und wie viel Zeit man investieren sollte. Ich habe mal so als Richtwert 10 Minuten pro Monat genommen, die ich in die Eingabe meiner neuen Platten investiere. Laut Diagramm hätte ich also 10 Stunden investieren können, um eine automatisierte Anpassung vorzunehmen.

Da ich meine Musikdateien ohnehin nur noch in digitaler Form erwerbe, war mein Ansatz, dass ich eine Programmerweiterung schreibe, die über die Dateien drüber geht, die Tags aus der Datei ausliest und für die Plattenverwaltung erfasst. Also hab ich erstmal nach einer sinnvollen Bibliothek gesucht, die mir eine gute Funktionalität bietet und bin auf TagLib gestoßen. Was jetzt nur noch gemacht werden musste, war heraus zu finden, wie man an die gewünschten Daten kommt, dass entsprechende Verzeichnis auszuwählen, die Dateien ein zu lesen und die passende Datenstruktur zu füllen.

Nach knapp 3 Stunden hatte ich das Ergebnis in der Hand - alle Titel waren da und auch ein paar Daten bezüglich des gesamten Tonträgers. Ich freue mich schon, wenn ich jetzt eine Compilation kaufe, die 30 Titel hat und statt 10 Minuten verzweifelt Copy & Paste zu spielen, ist die Liste in 5 Sekunden eingelesen.

[caption id="attachment_7283" align="alignnone" width="500"]Klick auf den Button, Verzeichnis suchen und schon sind 13 Titel eingelesen Klick auf den Button, Verzeichnis suchen und schon sind 13 Titel eingelesen[/caption]

Metro 2033 – Postapokalyptischer Untergrund

Jan 0

Als wir Silvester mit unseren Nachbarn feierten, unterhielt ich mich einen Tag darauf mit meinem Nachbarn und wir kamen auf Computerspiele zu sprechen. Als ich erwähnte, dass ich S.T.A.L.K.E.R. mochte, wurde ich doppelt überrascht. Zum einen gibt es noch zwei Fortsetzungen zu S.T.A.L.K.E.R. und er schlug mir vor mir mal Metro 2033 Redux anzusehen. Da es bei Steam gerade im Bundle mit dem Nachfolger für 7,49 Euro zu kaufen gab, schlug ich zu...

Statistik reloaded

Jan 0

chartsVon Zeit zu Zeit kam ich dazu, noch etwas Feintuning an meiner Statistik vorzunehmen. Es kamen viele Kleinigkeiten zusammen...

  • Zum einen stellte ich von einem einfachen Liniendiagramm auf ein Flächendiagramm um. Sieht schon mal schöner aus.
  • Nachdem ich eine Compilation mit 100 Titeln abspielte und noch 4-5 Alben kam ich auf eine Abspielzeit von 36 Stunden. Das sieht in einer Tagesstatistik schon ziemlich merkwürdig aus. Also ersetzte ich die Tagesstatistik mit einer Jahresstatistik. Die ist zwar noch nicht aussagekräftig, aber wenn das Programm jetzt wieder 10+ Jahre läuft, dann kommt schon was dabei rum.
  • Dritter und letzter Punkt ist die Achsenbeschriftung. Lange hab ich damit herumgekämpft, jetzt habe ich es geschafft eine schöne Formatierung einzustellen, die sich entsprechend des eingestellten Wertes verhält.

Abspann

Jan 0

Als ich letztens meine Historie zu meiner Plattenverwaltung ansah, kam mir die Idee eines "About"-Dialogs. Worum geht es denn eigentlich bei dem Programm und wie ist es gewachsen. Eigentlich ist es ja schon irgendwie unsinnig, da ich sowieso der Einzige bin, der das Programm nutzt. Aber trotzdem wollte ich etwas Schickes einbauen. Initial ging mir so ein einfacher Scrolldialog durch den Kopf, aber dann musste ich unwillkürlich an Star Wars denken. Und schon war die Idee geboren. Logisch, dass ich nicht der Erste bin, der sowas in WPF baut, deswegen habe ich gleich mehrere Lösungen gefunden. Ich verglich ein paar Versionen miteinander, entschied mich für eine Lösung und musste noch etwas an den Parametern drehen, da mein Text doch etwas länger war, wie sich der Entwickler das ursprünglich gedacht hatte. Außerdem parametrisierte ich noch die Texte und schon war er fertig - mein "About"-Dialog.

Statistik

Jan 0

ausschnittNachdem Apple beschlossen hat ihren iPod classic in die Schrottecke zu stellen und keinen Nachfolger außer ihre Touch-Serie in die Spur zu schicken, wird bei mir wohl über kurz oder lang ein anderer Player den iPod verdrängen. Und wenn der iPod erstmal weg ist, bröckelt das iTunes mit ihm weg und auch das Scrobbeln der Titel, die ich mit dem iPod abgespielt habe. Der gute alte WinAmp wird wieder ausgegraben und dafür sorgen, dass ich weiter Musik hören kann.

Aber als Musikliebhaber stehe ich auf meine Statistiken. Was liegt da näher, wie eine eigene Statistik in die Plattenverwaltung einzubauen. In der Quellcodeverwaltung ist schon der Zweig für das neue Feature gezogen und die Umsetzung erfolgt in zwei Schritten.

1. Daten speichern

Bisher merke ich mir die Anzahl, wie oft ein Tonträger abgespielt wurde. Und zwar auf zwei Wegen. Einmal für das aktuelle Jahr und einmal insgesamt. Für eine Statistik wird das aber nicht ausreichen. Deswegen wird in eine neue Tabelle aufgenommen, zu welchem Datum ein Tonträger abgespielt wurde. Und zwar wird jedes Mal ein neuer Datensatz erzeugt, wenn ich abspiele. Bisher war es ja so, dass ich nur das Datum des letzten Laufes aktualisiert habe. Wenn das erste Feature umgesetzt ist, lasse ich das erstmal 1-2 Monate laufen, um genügend Daten zu haben. Danach folgt Phase 2!

2. Auswertung

Jetzt kann ich eine Maske erstellen, wo ich einstellen kann, welches Zeitfenster ich betrachten will und was ich sehen will: abgespielte Tonträger oder abgespielte Titel. Ich könnte auch eine Grafik erstellen, wo ich den Zeitraum einstellen kann (Tag, Woche, Monat) und dann den zeitlichen Verlauf der abgespielten Tonträger / Titel. Aber da wird noch etwas Zeit ins Land gehen.

Lustiger Bilderreigen

Jan 0

Was mich immer wieder an meiner Plattenverwaltung gestört hat ist, dass sie nicht portabel ist. D.h. um was an einem anderen Rechner auszuprobieren, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • (von Runtimes und .NET-Frameworks rede ich mal nicht)
  • SQL-Datenbank muss installiert sein
  • Die Coverbilder müssen genau unter dem Pfad zu finden sein

Letzteres war diese Woche der Fall, dass mein Programm schlicht und ergreifend abstürzte. Ein kurzes Debugging zeigte, dass der Versuch, eine nicht vorhandene Bilddatei zu laden, zu einer Exception führte und dann beendete sich das Programm unschön.

Der Bugfix war schnell gemacht, aber das Problem war ja eigentlich, dass ich die Bilder nicht - oder nur schlecht - immer mitnehmen kann. Lösungsmöglichkeiten gibt es da ja viele. Entweder ich lebe damit, kein Bild zu sehen oder ich mache die Datenbank beweglich und schiebe die Bilder in die Datenbank. Die Datenbank mobil zu machen oder online zu haben, nennt man in diesen Zeiten "in der Cloud".

Ich habe mich also mal bei Microsoft umgesehen, die mit Azure jegliche Art von Cloudaktivität anbieten, unter anderem auch DaaS (Database as a Service). Nur das Bezahlkonzept blieb mir etwas verschleiert, weil einmal hieß es ca. 5 Euro im Monat für die kleinste Stufe, auf der anderen Seite gab es transaktionsbasiertes Bezahlen. Aber um dahin zu kommen, brauch ich erstmal den ersten Schritt: Das Cover in der Datenbank speichern.

Also fing ich an, das Datenmodell anzupassen. Danach suchte ich nach Wegen, wie ich das Bild im passenden Format geladen und gespeichert bekomme. Danach nur noch von der Oberfläche bis zum Datenbankzugriff die Daten durchreichen (ich musste von dem einfachen Pfad auf ein Objekt umstellen) und schon war eine neue Version fertig.

pv45

Ziemlich lange blieb ich noch an einem Bug hängen, warum das Bild bei Tonträgern, die aus mehreren Platten bestehen und wo jeder Tonträger sein eigenes Cover hat, nicht geändert wurde. Letztendlich fand ich den Schlingel und nun arbeite ich wieder stabil. Momentan arbeite ich noch mit den Backup, d.h. wenn ich das Bild nicht in der Datenbank finde, dann lade ich es vom hinterlegten Pfad, aber das werde ich über kurz oder lang auch entfernen, damit ich die entsprechenden Bilder in die Datenbank bekomme.

Act Of Aggression: Chimera – Die Blauhelmtruppe

Jan 0

Nachdem ich beim letzten Mal die Fraktion der USA in einem Einzelspiel und in einer Skirmish-Mission bei Act of Aggression gespielt habe, war diesmal die Chimera dran. Da ich die Chimera noch nie gespielt hatte, war ich überrascht, wie aluminiumhungrig diese Fraktion ist. Dafür gibt es aber auch positive Aspekte. Zum Beispiel dass Lagerhaltung und Energieerzeugung in einem Gebäude vereint sind. Dazu kommt noch, dass man später dieses Lagerhaltungs-/Energiegebäude mit Heilfunktion oder Geldgenerierungsaufgabe versehen kann. Aufgefallen ist mir sofort: Es gibt viel weniger Gebäude als bei der USA. Auch der Wahnsinn mit der Upgrade-Fähigkeit hält sich hier sehr in Grenzen. Aus diesem Grund halte ich die Chimera schon mal für viel besser zum Einstieg geeignet.

Umzugskartons gepackt

Jan 0

Im Dezember 2006 zog ich von Dresden nach Bamberg und im Januar 2007 folgte mein Blog. Er zog von blog.de auf eine Wordpress-Installation. Seit dem habe ich mehr oder weniger akribisch die alten Blogeinträge umgezogen, wenn ich mal Zeit, Lust und Laune hatte. Seinerzeit waren es wohl für meinen alten Blog und den Fraktalblog an die 400 Beiträge. Anfang des Jahres hatte ich es geschafft, dass immerhin "nur noch" 150 Beiträge offen waren. 250 Beiträge in 8 Jahren - wie gesagt, ich musste in der Stimmung sein.

Letztens gaben Populis - die Betreiber von blog.de - bekannt, dass es endgültig zu Ende geht. Die Meldung gab es schon mal 2014, deswegen nahm ich sie nicht wirklich ernst. Doch als ich las, dass Ende des Jahres die Server abgeschaltet werden, musste ich handeln. Schön fand ich, dass man alles als Wordpress-freundlichen Export herunterladen konnte. So sicherte ich erstmal den Text und später lud ich noch die Bilder runter (die waren nicht im Export mit drin). Seit dem opfere ich doch etwas von meiner Freizeit und hole die Beiträge rüber. Mit dem Erfolg, dass der alte Blog komplett geräumt ist und nur noch 30 Beiträge vom Fraktalblog zu kopieren sind. Jetzt hoffe ich, dass ich in den nächsten 1-2 Wochen den Rest auch noch schaffe und dann das Thema "Alter Blog" endgültig der Vergangenheit angehört.

We are the robots

Jan 0

[caption id="attachment_6534" align="alignleft" width="500"]Das Nao-Team der HTWK Leipzig Das Nao-Team der HTWK Leipzig[/caption]Letztes Wochenende ging es nach Magdeburg, um bei einem ungarischen Film über den Robocup zu übersetzen. Dort sollte es speziell um die Rettungsroboter gehen. Für mich war aber jede Menge Gelegenheit bei den anderen Wettbewerben zuzuschauen. Am Anfang hatte ich Bedenken, dass mir langweilig wird, aber das ganze Gegenteil war der Fall. Wir reisten am Freitag Mittag an und schauten uns erstmal um. Halle 1 tummelten sich die SPL (Standard Platform League), die Kid Size Roboter, Rescue Roboter, als auch Home- und Logistikroboter. Sehr lustig waren die Roboter der SPL, alle den Nao von Aldebaran Robotics verwenden. Hier geht es "nur" um die cleverste Programmierung. Eine größere Herausforderung sind da die Roboter der Kid Size League, die sowohl an Hardware, als auch an Software schrauben dürfen. Halle 2 war den Kindern und Jugendlichen vorbehalten, die sich an ähnlichen Aufgaben wie die "Großen" nebenan versuchen durften, nur einfacher und mit sehr viel Unterstützung von Lego Mindstorms. Aber zurück zu Halle 1...

Home- und Logistikroboter hielten sich sehr zurück. Interessant waren da auch die Rettungsroboter, die sich selbstständig durch ein Labyrinth kämpfen und potenzielle Opfer anhand von Wärmebildern und Geräuschen erkennen. Wenn sie ein mögliches Opfer erkannt hatten, meldeten sie es dem Operator, der dann entscheiden durfte, ob es sich um ein lebendes Wesen handelt. Laut unseren Informationen konnte ein Team nicht antreten, weil sie ihren Roboter in Fukushima verloren hatten - Netzwerkkabel abgerissen.

[caption id="attachment_6533" align="alignright" width="375"]Bender trainiert... Bender trainiert...[/caption]Hauptaufmerksamkeit hatten die Nao-Roboter und Kid Size Roboter. Letztere haben sich auf die Fahne geschrieben bis 2050 gegen den Fussballweltmeister nach FIFA-Regeln anzutreten. Deswegen werden alle 5 Jahre die Regeln verschärft. Dieses Jahr traten einige neue Regeln in Kraft, die den Robotern und ihren Besitzern schwer zu schaffen machten. Zum einen wurden die Torpfosten von gelb auf weiß geändert, der orange Ball durch einen richtigen Fußball (nur kleiner) ersetzt und - am allerschlimmsten - es wurde auf Kunstrasen umgestellt. Der Kunstrasen sorgte für die tiefsten Sorgenfalten. Die meisten Roboter scheiterten schon am Aufstehen bzw. konnten nur wenige Schritten laufen und fielen dann wieder um. Aus menschlicher Sicht war es Mitleid erregend. Es wirkte wie bei Kleinstkindern, die gerade das Laufen lernen. Den größten Fortschritt zeigten hier die FUmanoids der Freien Universität Berlin, die sehr stabile Läufer hatten und während meiner Anwesenheit für das einzige Tor des gesamten Wettbewerbs sorgten. Es war immer hochinteressant, auch zwischen den Wettbewerben den Entwicklern beim Testen und Ausprobieren über die Schulter zu schauen.

Den absoluten Publikumsmagneten bildeten die Nao-Roboter von der SPL. Dort hat man schon sehr starke Leistungsunterschiede gesehen, aber bei den Finalspielen hat man schon gemerkt, wie weit entwickelt die Mannschaften sind. Dort haben die Roboter schon Bewegungen gezeigt, um sich beim Wackeln zu stabilisieren und dort wurde ordentlich Richtung Tor gekickt. Natürlich ist es drollig anzusehen, wenn zwei Roboter kollidierten, dann umfielen und sich beim Aufstehen wieder gegenseitig umrissen. Aber dann griffen Helfer und Schiedsrichter ein und trennten die Raufbolde.

Es hat richtig Spaß gemacht zu sehen, mit wieviel Engagement die Leute dort bei der Sache waren und trotzdem nicht den Spaß daran verloren. Zuweilen erlebte man die Entwickler wie sie - sichtlich frustriert über das nahezu verlorene Spiel - über die "Dummheit" ihrer Schützlinge schimpften. Ein bisschen Neid kam bei mir schon auf und gleichzeitig fühlte ich mich zurückversetzt in die Zeit, wo ich noch Student war und bis in die Nacht an Problemen getüftelt habe. Zu gerne hätte ich mich mit hingesetzt und mitgeknobelt. Als ich mal geschaut habe, was denn so ein kleiner Nao-Roboter kostet, wurde ich erstmal sprachlos: $8.000 - teures Spielzeug.

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