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Beiträge verschlagwortet als “Plattenkiste”

Max Cooper – Symphonica

Jan 0

coverSymphonica und Wasp sind die Geschwister dieser EP. Beide durchsetzt von einem knarrenden Sound, der den Spannungsbogen der Tracks darstellt, manchmal nur zur Untermalung erscheint, manchmal heulend einen Break einläutet. Begleitet wird das von einem Klingklang, der mit mitgrooven einlädt. Dabei ist "Wasp" aber etwas verhaltener wie "Symphonica".

Ungewöhnlicher geht es mit einem Remix von "The End of Reason" weiter, denn der Remix folgt vor dem Original - wohl gut so, denn der Remix bildet eine gelungene Überleitung. "The End of Reason" beginnt mit Synthie-Streichern, der eine Filmatmosphäre für ein Drama schaffen, aber rechtzeitig fängt Max Cooper das drohende Debakel ab und lässt es in ein sanftes Schweben übergehen. Wenn dann später die Streicher wieder einsetzen, wirkt es weniger wie ein Drama, sondern wie der zögerliche Beginn eines neuen Tages. Und Abschluss folgt eine Reprise von Marco Dassi, die sich sehr stark am Original orientiert.

Aphex Twin – Computer Controlled Instruments ep Pt2

Jan 0

coverDas ist eigentlich das, was ich von Aphex Twin als Album erwartet hätte. Es gab ja schon vor etlichen Jahren Alarm Will Sound, ein Orchester welches Aphex Twin Stücke interpretiert hat. Und nachdem Aphex Twin mit den Analord-Serie in den analogen Bereich wechselt er jetzt zu physikalischer Klangerzeugung. Wie er es genau gemacht hat, habe ich noch nicht gefunden, aber der Name der EP und die Tracktitel lassen vermuten, dass er sein Disklavier an den Rechner angeschlossen hat und außerdem das Klavier noch präpariert hat.

Herausgekommen sind 13 Stücke - von 20 Sekunden bis 5 Minuten. Es gibt viel, was mir gefällt. Manche Tracks sind reine Experimentalstücke. Da reicht es, wenn es 20 Sekunden lang ist, sonst wäre der Höhrer überstrapaziert, weil einfach nur die Idee zählt und nicht das klangliche Ergebnis. Ein weiterer Punkt, den ich hoch anrechne ist die Homogenität der EP. Es klingt wie aus einem Guss und nicht wie bei "Syro" eine Kollektion von angestaubten Stücken.

Einmalig schön und damit unbedingt erwähnenswert ist "piano un10 it happened", ähnlich wie "Avril 14th" aus seinem Album "Drukqs" ein Klavierstück, was einfach so hervorperlt und den Rest der Stücke wie lästige Kekskrümel abschüttelt. Ich stelle mir gerade ein Album oder eine EP vor, die nur aus Klavierstücken von Aphex Twin besteht. Aber wer weiß, was uns noch erwartet. Irgendwie lässt der Name ja vermuten, dass es auch einen Part 1 gegeben hat / geben wird...

Max Cooper – Stochastisch Serie

Jan 0

coverWährend der namensgebende Track "Stochastisch Serie" eher verhalten daher kommt, wechselt "Discordance" in eine phantastisch verträumte Welt, ohne auch nur einen Augenblick kitschig zu wirken. "Mnemonic" darf die Fehler von "Stochastisch Serie" ausbügeln und nimmt etwas mehr Fahrt auf. Und das schönste bei den Max Cooper Scheiben sind die Remixe anderer Künstler - so belebt Leeks den Titeltrack zu neuer Brillianz. Den Track "Automnemonic" kann man schon fast als Reinterpretation seiner eigenen Stücks "Mnemonic" von Max Cooper auffassen. Die Beats werden gebrochen und dadurch wirkt der Track etwas sperriger, gleichzeitig flüstert eine blecherne Stimme geheimnisvolle Dinge und ein Pad erklingt unauffällig im Hintergrund. Microtrauma steuert dann den sechsten Track bei und gibt Automnemonic seinen straighten Beat wieder zurück.

Recondite – Hinterland

Jan 0

coverIch habe Pantha du Princes Album "This bliss" zu schätzen gelernt, weil es so schön entschleunigt. Als ich letztens auf das neue Album von Recondite stieß war ich mir nicht ganz schlüssig. Das klang schon gut, war aber nicht so ganz meine Richtung. Und da stolperte ich auf das 2013 veröffentlichte Album "Hinterland". Und genau damit war ich zufrieden.

Wenn man das Wort "Hinterland" zerlegt und analysiert ist das schon ziemlich verwirrend. Die Erde ist nun mal eine Kugel und hinter Land folgt immer wieder Land oder auch Wasser. Von dem Standpunkt aus gesehen ist "Hinterland" immer eine Betrachtung wo man sich aktuell befindet. "Hinterland" liegt immer dort, wo man hin möchte, weil man noch nicht dort war, d.h. dem Begriff hängt etwas Unbekanntes, wenn nicht sogar Mysteriöses an.

Aber vielleicht geht es auch nicht in die Richtung, sondern greift "Hinterland" als Ort auf, der abgeschieden liegt. Weit weg von der Zivilisation, aber nicht im negativen Sinne wie es Worte wie "Hinterwädler" tun, sondern in Verbindung gebracht mit einem verträumten, fast romantischen Blick auf den Zauber der Natur. Und genau diesen magischen Moment trifft das Album auf den Punkt. Einen Schritt weiter und die Illusion fängt an zu bröckeln, denn vielleicht taucht dann schon die Spitze eines Schornsteins auf. Es ist so perfekt, wie es just in diesem Augenblick ist.

Max Cooper – Human

Jan 0

coverWer einen Blick in meine Plattenkiste geworden hat, wird sich fragen - ja, ist der bekloppt? Kauft der nur noch Max Cooper? Die Antwort ist relativ simpel: Ich habe gesehen, dass Traum Schallplatten ein Best-Of veröffentlich haben und bin so auf seine Musik aufmerksam geworden. Die Best-Of war gut, aber ich schaute mal hinter die Kulissen und entdeckte unzählige Veröffentlichungen, hauptsächlich auf Traum Schallplatten und auch auf Fields, wo er dieses Jahr das Album "Human" veröffentlichte.

Im Vergleich zu den vorhergehenden Veröffentlichungen auf Fields hat der Londoner nichts wesentlich verändert und damit alles richtig gemacht. Was für mich seine Musik so attraktiv macht ist die absolute Sicherheit in verschiedenen Musikstilen. Er eröffnet mit "Woven ancestry" sehr asiatisch angehaut, wechselt dann in den R&B-Bereich, wie er auch gut von FKA Twigs hätte kommen können. Am sichersten fühlte er sich im Tech-House, wie er mit "Supine" beweist. "Seething", "Impact" und "Potency" sind drei Tracks mit denen ich mich nicht so ganz wohl fühle, weil Max Cooper an dieser Stelle das Harmonische, was das Album konzeptuell durchzieht, unterbricht. Aber mein Gemüt wird spätestens bei "Empyrian" so sehr beruhigt, so dass ein Druck auf die Pausentaste mir vorkommt, als würde ich aus dem Tiefschlaf gerissen. Leider der kürzeste Track auf dem Album, der locker 8 Minuten verdient hätte. Dafür bleibt er jetzt seiner ambienten Linie treu und führt das Album einem ruhigen Ende entgegen.

Electronic architecture 1-3

Jan 0

coverEigentlich ist Martin Merkels "Voyager" daran schuld, dass ich wieder rückfällig in Trance geworden bin. Als ich im Rahmen zu Martin Merkel auf seiner Webseite / Facebook etc. herumgestöbert habe bzw. wissen wollte, ob man das Label nun "Joof" oder "J00f" schreibt, bin ich über den Labelbesitzer gestolpert, der auch in einem Podcast "Voyager" verarbeitet habe, also habe ich mir den mal angehört. Erster Titel war "Voyager" und danach kam nur noch Trance-Gedüdel, also spulte ich vor und blieb bei einem Titel hängen "Metal jaws" von Gai Barone. Also machte ich mich schlau - gab's den auch sonst irgendwie? Und so gelangte ich zur ElectronicArchitecure³. Cover gefiel mir, die Zusammenstellung sah auch gut aus: Einzeltracks und dann nochmal als Mix. Dazu kam, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis enorm gut war: 44 Titel - 8 Stunden Musik für 8,99 Euro (bei amazon). Und das Ding war im Juli erschienen! Für mich ist es ein Kompliment an die Musik wenn ich sage: Sie klingt noch genauso gut, wie der Kram den Paul van Dyk Mitte der 90er veröffentlicht hat. Und dann stolperte ich noch über Teil 1 und 2, sowie die Ambient Edition von Teil 2. Und alle - bis auf Part 1 - für 8,99 Euro. Gut, die ElectronicArchitecture² sind nur knapp über 20 Titel, aber trotzdem auch hier: 4 Stunden Musik. Nimmt mal alle 4 Teile zusammen, kommt man auf 124 Titel mit 24 Stunden Laufzeit.

Es gibt jetzt eigentlich keine Befürchtung, dass ich jetzt Trance-fanatisch werde, aber ich halte mir alle Wege offen, aber gerade wenn ich am Rechner hocke und mal wieder zocke oder programmiere ist das genau die richtige Musik, die über der Wahrnehmungsschwelle liegt, aber trotzdem angenehm ruhig vor sich hin blubbert. Noch viel angenehmer beim Auto fahren - Trance hat doch die angenehme Eigenschaft, dass man sie als Uptempo und als Entspannung wahrnehmen kann. Je nach persönlichem Gusto und Tagesverfassung.

Also werde ich ein offenes und kritisches Auge auf weitere Folgen dieser Serie haben. Obwohl ich in nächster Zeit nicht mit neuen Veröffentlichungen rechne - Teil 1 erschien 2009 und ihre Nachfolger 2011 bzw. 2014. Schon allein das spricht für die Qualität dieser Serie, wenn nicht aller halben Jahre ein neues Werk auf den Markt geworfen wird.

Almeeva – Anamorphic EP

Jan 0

coverEine EP, die mich an so vieles erinnert. Sie entspricht dem, was ich viel in meinen Podcasts verwendet habe. Und meine Podcasts waren in einer Zeit, wo sich viel in meinem Leben geändert hat. Ich zog nach Bamberg, hatte doch jede Menge neue Dinge zu entdecken und hörte von früh bis in die Nacht viel Musik. Einiges von der Musik, die ich in meinem Podcast verarbeitete, kam aus Osteuropa, speziell Baltikum und Russland. Und gerade diese Länder haben eine Weite in der Musik, die zu ihrem Land passt. So was habe ich nur in anderer Art bei Sigur Rós wiedergefunden - nur dass es da rockiger ist. Genau in diese Schiene schlägt Almeeva mit dieser EP und weckt diese ganzen Erinnerungen wieder.

Platunoff – Symmetrical line

Jan 0

cover"Symmetrical line" kommt erstmal als ziemlich simpel wirkender Technohouse-Track daher, aber dass allein ist nicht was mich herausfordert, meinen Geldbeutel zu zücken und eine ganze EP einzusacken, so eingängig das Thema auch ist. Aber genau das Thema ist der springende Punkt. Ich hatte es vor einiger Zeit schon erwähnt, dass ich die "guten alten" Scheiben mochte, wo sich mehrere Stile zusammengefunden haben. Und das Label würde sich nicht Old SQL nennen, wenn dem nicht so wäre. Anfänglich bin ich als Programmierer auf den Namen reingefallen, aber das steckt wirklich nichts mit SQL dahinter, man sollte es eher als "School" aussprechen. Wo die Originalversion schon etwas spacig wird, geht der "Exequiel Gomez Remix" noch einen Schritt weiter, fügt noch mehr Echo hinzu und lässt damit noch mehr Raum entstehen. Aber dann kommt der Wendepunkt, aber nicht zu überraschend. Ja Mensch, Astral Projection lässt grüßen. Eingangs erwähnter springender Punkt erweitert sich um zwei Dimensionen und der Kreis schließt sich. Das Thema zieht sich ganz sauber bis zum abschließenden Ambient-Mix durch und damit eine angenehme Überraschung.

Marko Fürstenberg – Ghosts from the past

Jan 0

coverEs gibt Dinge, von denen kann man eigentlich nicht genug haben - zum Beispiel Longplayer von Marko Fürstenberg. Dieser Name hängt bei mir automatisch immer mit Thinner zusammen. Und was mich dabei am meisten wurmt ist, dass ich nie einen Review für eine seiner Veröffentlichungen geschrieben habe. Aber seine Releases dort waren auch weit vor meiner Zeit. Nachdem ich jetzt sein neues Album gehört habe, bin ich der Meinung, dass es konsequent klingt, d.h. wenn es Thinner noch heute geben würde, denke ich, dass es genau der Sound wäre.

Nach seiner Wiederveröffentlichung seines ersten Albums "Gesamtlaufzeit" (das Original war natürlich auch auf Thinner) ist es jetzt an der Zeit für einen neuen Longplayer auf Ornament. Marko hat für mich immer eine gute Kombination aus einem angenehmen Tempo und Chords mit Echo die so tief gingen, wie der Marianengraben. Seine neue Veröffentlichung "Ghosts from the pasts" klingt vom Namen her wie alte Erinnerungen, die wieder wach werden. Es ist aber trotzdem irgendwas anders. Das Echo ist noch da, aber nicht mehr so tief und intensiv wie früher. Auch sonst wirkt das Album reduziert und aufgeräumt, es ist mehr Techno und weniger Dub geworden. Eigentlich bin ich ein Freund von Alben, die so ein - zwei Tracks enthalten, die den Rest des Albums in den Schatten stellen. Sowas finde ich bei Marko Fürstenberg irgendwie nicht. Es ist homogen, wirkt aus einem Guss, aber trotzdem abwechslungsreich genug, um nicht monoton zu sein. Wohin will ich eigentlich mit dieser "Gut, aber..."-Rezension? Vielleicht möchte ich sagen: Gut, aber nicht besonders.

Josh Brent – 213 EP

Jan 0

coverIch ging meine Liste mit den neuen Veröffentlichungen durch und auf Anhieb gefielen mir die Soundschnipsel, durch die ich kurz durchgeskipt hatte. Als ich zwei-drei Tage später nochmal reinhören wollte, war die Platte nicht mehr zum Verkauf erhältlich. Was war denn hier vorgefallen? Ich suchte sämtliche mit bekannten Plattformen ab, keine Spur von der EP - sie schien wie vom Erdboden verschluckt. Die nächsten 2-3 Wochen schaute ich in unregelmäßigen Abständen nach, ob sie denn schon wieder aufgetaucht wäre. Und plötzlich war sie da und diesmal schlug ich zu. Ich will es nicht House nennen, aber auch nicht Electro. Es wurschtelt sich so an der Grenze lang. Aber was wirklich auffällt, sind die uralten Samples, die zum Einsatz kommen und der ganzen EP einen Hauch der Spätachtziger a la Bomb The Bass und S'Express verpassen. Und genau aus dem Blickwinkel gefällt mir die EP. Auch wenn ich wieder mal feststellen muss, dass es bereits 2004 eine limitierte Ausgabe dieser EP gab, die jetzt nur nochmal bei The Nothing Special neu aufgelegt wurde. Eine gute Wahl finde ich!

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