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Wandern

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Als ich das erste Mal munter wurde, blickte ich nach oben – blauer Himmel, ein gutes Zeichen. Nur sah es noch ein wenig dunkel aus und aus meiner Erfahrung der letzten Tage, war es kurz nach 7 Uhr. Ein Blick auf die Uhr gab mir recht, viertel 8. Eigentlich sind ja 8 Stunden Schlaf mehr als ausreichend für mich, aber um diese Uhrzeit am Wochenende aufzustehen, lehnte ich entschieden ab und schlief noch einmal ein, um gegen halb 9 Uhr aufzustehen. Frühstücken mit Sonnenschein in der Küche war herrlich. Staubteilchen tanzten im Sonnenlicht und ich schaute verträumt nach draußen bzw. sang mit oder las. Danach schaltete ich erstmal die Waschmaschine an und ging auf die Post, um meine bestellte Platte abzuholen. Was ich mir bei der Bestellung wohl gedacht haben mag…?

Als ich wieder eintraf, schnappte ich mir Fotoapparat, Sonnenbrille und Stadtplan, suchte mir einen Weg zur Altenburg heraus und lief los. Dass der eingezeichnete Weg keine Straße sondern ein einfacher Waldweg war, kam mir sehr zurecht. Das erste Stück ging gleich bergan und als ich den halben Michelsberger Wald durchquert hatte, durfte ich die gesamte Strecke wieder abwärts gehen. In Wildensorg angekommen, konnte ich schon die Altenburg sehen, warf noch einen schnellen Blick auf die Karte, disponierte schnell um und ging nach oben. Unterwegs roch es schon verführerisch nach frisch Gegrilltem und siehe da, in einem Hinterhof ließen es sich welche nicht nehmen, den Grill mit Steaks zu bestücken.

Auf der Altenburg angekommen, hatte ich eine ziemlich gute Sicht nach allen Seiten, verständlich – mit 386m ist die Altenburg der höchste Punkt im Stadtgebiet von Bamberg. Da es gerade 12 Uhr war, kam ich auf die Idee einen kleinen Imbiss einzunehmen – mir stand der Sinn nach einem Weißbier + Weißwürsten. Nix da – Seeteufel an Zitronen-Lauch-Soße und ähnliche luxeriöse Gerichte hätte ich bekommen können, aber sonst sah es ziemlich bescheiden aus. Auch der Turm hatte in der Winterzeit geschlossen, als ging ich wieder ins Tal, da ich ja noch in der Stadt eine Karte vom Bamberger Reiter für den Kanadier holen wollte, der mich deswegen angeschrieben hatte.

Unten angekommen, stellte ich fest, dass der Tourismus spontan ausgebrochen war. An allen Ecken standen Japaner und schossen Fotos. Sämtliche Kneipen, denen es möglich war, hatten ihre Bänke draußen aufgestellt, die auch bis zum letzten Platz mit dick eingepackten, sonnenbebrillten Menschen befüllt waren. Ich ließ mich verleiten, in ein Buchgeschäft zu gehen, blieb aber nicht allzu lang, da ich mich in den verschwitzten Klamotten nicht gerade wohl fühlte. Also kaufte ich die Karte und ging heim, steckte die Jacke gleich als nächstes in die Waschmaschine und sprang in die Wanne. So erholt, konnte der Rest des Tages beginnen. Ich hörte Musik, heftete Rechnungen ab, beantwortete Mails und verschwand dann in der Küche.

Ungefähr zwei Stunden später tauchte ich wieder auf, mit einer Rindfleisch-Tajine mit Mandeln und Backpflaumen in der Hand. Laut dem Rezept bei chefkoch.de ein Gericht marokkanischen Ursprungs und auch eine kleine Herausforderung an die Technik und mich, drei Herdplatten glühten rot und die ganze Zeit war ich mit Rühren, Wischen und Probieren beschäftigt. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, die Mischung aus Fleisch, Backpflaumen und gerösteten Mandeln schmeckte Klasse. Zur Entspannung bearbeitete ich erstmal sämtliche Newsletter der letzten Wochen, machte eine Plattenbestellung fertig und übte noch ein wenig Kalligrafie. Jetzt wird noch schnell mit dem Podcast auf Sendung gehen und dann lass ich den Abend bei einem Glühwein ausklingen…

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