Ich habe in der Blog-Challenge A-Z der elektronischen Musik bereits über The KLF geschrieben. Als ich letztens las, dass Pedro von Unspoken KLF für sich entdeckt hat, reflektierte ich über meine KLF-Beiträge. Das Ergebnis war, dass ich nicht zufrieden bin und deshalb einen neuen Anlauf nehme.
Beiträge verschlagwortet als “The KLF”
Wer letztes Mal dachte, dass ich jetzt hier voll in die Zone aus gepflegtem Downtempo und Ambient abtauche, hat sich leicht geirrt. "Chill Out" ist für mich in erster Linie das legendäre Album von KLF. Die Hörer des Podcasts können sich auf ein paar seltenere Stück aus meiner KLF-Sammlung freuen.
Es war zu der Zeit, als 3 a.m. eternal ziemlich populär war. Und da erschien The White Room. Ein Freund aus der Lehre und ich haben damals immer im disc-center Katalog bestellt. Das war quasi der iTunes Store auf Papier. Man bestellte per Postkarte und ca. 2 Wochen später kam ein Paket mit CDs und Platten. Es kam ziemlich häufig vor, dass wir Fehlpressungen in den Händen hatten, d.h. Cover und CD-Aufdruck versprachen völlig anderen Inhalt wie eigentlich drauf war.
Und jetzt hielt ich die KLF-CD in meinen Händen, legte sie in den CD-Player ein und ließ laufen. Es fing ruhig an und spulte vorwärts, 15 Sekunden, 30 Sekunden, 1 Minute. Und was ich hörte, hatte ziemlich wenig mit dem zu tun, was ich mir von der CD versprach. Langsames Gedudel und ein Typ, der vor sich hinsummte. Also sprang ich auf den nächsten Titel vor. War schon besser, aber was war hier los, hatte ich eine Fehlpressung? Also auf zum dritten Titel - 3 a.m. eternal. Ja, das war der Titel. Meine Laune normalisierte sich und ich ging zurück auf Anfang.
Irgendwann fing dann auch nach 1,5 Minuten What time is love? zu klingen, wie ich es kannte. Nachdem ich das Album komplett durch gehört hatte, war schon klar, dass das Zeug so schräg war, dass es einfach gut sein musste. Und das Gute daran war, dass KLF irgendwie eine allgemeine Schnittstelle zur Musik geschaffen hatten. Sie waren Techno, sie waren Dance, sie waren Pop... egal, wen ich fragte, KLF war Musik die akzeptiert wurde.
Was ich am disc-center Katalog liebte, waren die Rabattstaffelungen. Ab einem Einkaufswert von z.B. 30 DM gab es einen Artikel für 1,99 DM gratis dazu, ab 50 DM dann einen 3,49 DM usw. Da wir immer große Bestellungen auslösten, kamen etliche Artikel für 7,49 DM dazu. Und das waren meistens die originalen Maxis von KLF von What time is love? und 3 a.m. eternal - die Varianten, die 1988/89 auf ihrem eigenen Label KLF Communications erschienen. Wenn ich mir heute überlege, dass ich die Teile gratis dazu bekommen habe und wenn ich sie heute über discogs verkaufen würde, bekäme ich locker 20 Euro dafür. Und das spricht auch für die Musik, die sie veröffentlicht haben. Im Gegensatz zu "Hat keiner - will keiner" haben sie durch das Einstampfen ihres gesamten Backlogs nur Raritäten erschaffen.
Und heute - 25 Jahre später? Ich genieße es, wenn ich das Album höre - es fängt mit dem Typen an, der vor sich hinsummt und was von den Justified and Ancients singt, dann kracht es... Kick out the jams!
Man muß aus der Stille kommen, um etwas Gedeihliches zu schaffen, nur in der Stille wächst dergleichen.Irgendwann tauchen sie alle wieder auf und machen von sich reden. Vor geraumer Zeit entdeckte ich Jimmy Cauty als Briefmarkendesigner wieder und heute das: No music day. Bill Drummond, die andere Hälfte von KLF, rief diesen Tag aus, um sich sich der Bedeutung der Musik für uns im Klaren zu werden. In einem Interview spricht er über die Verfügbarkeit von Musik in Sekundenschnelle und und damit dem Verlust ihres Wertes, im Sinne von Wertschätzung. Er ruft auf, sich ihn anzuschließen und den heutigen Tag dazu zu nutzen, über Musik nachzudenken, wie wir sie einsetzen und was wir von ihr erwarten. Er wählte den 21. November, weil der 22.11. Gedenktag der Cäcilia ist, der Schutzpatronin der Musik und weil es den gleichen Regeln folgen sollte, wie z.B. dass vor Allerheiligen Halloween ist. Dieses Jahr entschloss sich die BBC Scotland dem Aufruf zu folgen und auch die New York Times berichtet in einem Artikel darüber.Kurt Tucholsky
Jimmy Cauty zeigt derzeit seine Briefmarken im Berliner Aquarium. Dort werden noch bis zum 5. Juni seine Marken ausgestellt. Nachtrag: Gleich zu Beginn des Interviews stellt Jimmy Cauty die Frage nach Scooter. Laut eigenen Angaben muss er wohl Anrufe bekommen haben, wo Leute dachten, er würde hinter dem Projekt stecken. Coverplagiate (links: Original - rechts: Scooter) und auch Alben- bzw. Songtitel von Scooter wie "Back to the heavyweight jam" oder "Fuck the millenium" lassen diese Idee nicht allzu abwegig erscheinen. Offensichtlich haben sich Hans-Peter und Co. kräftig im Fundus von KLF bedient und auch das Handbuch von KLF gelesen, was natürlich auch nur ein Gag war, denn es wurde erst geschrieben, nachdem die beiden Herren so erfolgreich waren. Und auch hier erklärt Jimmy Cauty immer wieder, dass ihre Aktionen alles andere als geplant waren, sondern mehr dem Zufall entsprangen, wie z.B. der "Ford Timelord", der mit "amerikanisches Auto zu verkaufen" inseriert worden war und dabei nichts weiter war als ein uraltes Polizeiauto...
- Artists steal or borrow things from other artists and shops all the time its part of the evolution of ideas and normal practice.
- Copyright was invented by two belgian lawyers in 1827 as a way of making some extra cash and is now an outdated concept.
- If you see something on this website that you think belongs to you... get over it.
- If you see something you want... feel free to take it.