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Im Orbit Mai 2023

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Die Folge Im Orbit Mai 2023 fängt genau so klein an, wie die Aprilausgabe. Die begann auch mit zwei Releases und dann kamen noch welche dazu. Also starten wir mit Pop aus Neuseeland und einer sehr dunklen EP, die auf Siyal erscheinen wird.

Kédu Carlö - Space Girl Finds Cash

Kédu Carlö – Space Girl Finds Cash

Hinter Kédu Carlö stehen Jess und Carly. Ihr Album Space Girl Finds Cash, das am 4. Mai erscheint, bringt so viele Einflüsse auf den Tisch, dass es schwer wird, sie alle aufzuzählen. Deswegen werde ich mich dabei auf die auffälligsten Merkmal beschränken. Jess und Carly sind beste Freundinnen und kommen bei aus Neuseeland. Jess hat dabei ihre Schwerpunkte auf Gesang und Keyboard, während Carly für die Drums zuständig ist.

Grundsätzlich bewegt sich das Album im Pop-Bereich, lässt aber genug Raum und Offenheit für alles. Deswegen dürfte der Opener Space Girl Finds Cash nicht wirklich überraschen. Track Nummer zwei bringt uns die Wurzeln von Jess näher. Sabi Sabi ist nigerianischer Slang für Besserwisser. So hat Jess‘ Mutter ihre Tochter immer genannt und Jess fand es perfekt für den Song.

Mein persönlicher Lieblingssong auf diesem Album ist die Nummer Endless. Die Stimme von Jess verschmilzt mit den sanften Klängen und langsamen Breakbeats. Der Song enthält jede Menge Energie, verteilt sie aber gleichmäßig im Raum und man möchte sich einfach fallen lassen, wie in ein federweiches Bett.

Beim ersten Anhören störte ich mich etwas an dem Track Don’t Want No Drama. Denn er ist das gesamte Gegenteil von Endless. Er kommt ziemlich rau daher und die akzentuierte Stimme reibt sich in meinem Kopf mit meinem Sinn für Wohlgefallen. Und damit erreicht er auch genau sein Ziel. Aber genau das ist es, was das Album der beiden ausmacht, sanft und kantig zu gleichen Zeit zu sein. Vielfältig und kreativ.

Kutiman - Dense EP

Kutiman – Dense EP

Das erste was mir bei der Dense EP von Kutiman einfällt, ist das Album von Alex Smoke als Wraetlic. Vielleicht, weil sie einige Dinge gemeinsam haben, sowohl stimmlich als auch musikalisch. Denn die EP von Kutiman, die am 26. Mai auf Siyal erscheint, gefällt mir musikalisch erst einmal sehr gut.

Doch genau wie bei der Alex Smoke LP, gesellt sie hier seine Stimme zur Musik, die für meinen Geschmack die Stimmung komplett ruiniert. Wäre diese EP eine Reise, ist die Stimme von Kutiman der Passagier, der an allem etwas auszusetzen hat.

Kutiman meint selbst dazu, dass manchmal in zur dunklen Seite des Lebens tendiert, aber glücklicherweise gibt es die Musik, die ihn wieder zurückholt. Ich denke, diesen inneren Konflikt, den er da auskämpft, kann man sehr gut in dieser EP hören. Die Musik strotzt vor Ideen und Energie, während seine Gedanken und damit auch die Interpretation davon sehr monoton und düster sind.

Seine dunkle Seite zu verleugnen wäre an dieser Stelle einfach falsch. Ähnlich wie einem depressiven Menschen zu sagen, er solle doch einfach positiver sein. Somit gehört beides zusammen. Doch nur ein purer Neugier würde mich interessieren, wie die Songs ohne seine Stimme klingen. Nur so zum Vergleich.

Nico Lahs - Holy Day EP

Nico Lahs – Holy Day EP

Tendenziell haben wir die Einstellung, unsere Pläne für die Zukunft positiv zu sehen. Phrasen wie „Das Leben ist kein Ponyhof“ oder „Was kann denn schon schief gehen?“ zeigen, dass letztlich doch alles etwas komplizierter ist als gedacht. Deswegen gibt es Punkte, wo es gern einfach sein darf. Und wenn ich Simplizität und Qualität kombiniere lande ich bei der EP von Nico Lahs.

Jetzt möchte ich nicht den Eindruck erwecken, dass seine Musik primitiv ist, nein, ganz im Gegenteil. Es ist aber einfach sie zu hören oder sie nebenbei laufen zu lassen. Die klassische Lounge-Musik, die mit den Earth Compilations, Café del Mar oder Buddha Bar usw. so populär wurde. Schon der erste Track Bossa Rhythm bringt uns Lateinamerikanische Rhythmen, Jazz und das alles im House-Gewand. Im Laufe der EP verschieben sich diese Parameter, aber in einem angemessenen Maß, dass einfach Spaß macht, alle Tracks hintereinander zu hören.

Die vier Tracks, die sich zur Holy Day EP vereinen, erscheinen am 26. Mai digital bzw. am 22. Mai auf Vinyl. Dahinter steckt das wieder auferstandene Label Undaground Therapy Muzik, was mich noch mehr überrascht, denn diesen Sound hätte ich nicht mit dem Label in Verbindung gebracht. Aus dem Grund wünsche ich mir viel mehr von dem Italiener, gerne auch eine ganzes Album mit diesem Sound.

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