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Traumziel Malediven

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 7 Minuten

Hört man vom Traumziel Malediven, denkt man an weiße Strände, türkisfarbenes Wasser und Palmen. Natürlich auch Tauchen und Schnorcheln. Und jede Menge kleine Inseln. Wie ist es aber tatsächlich dort? Wir haben eine Woche dort verbracht und jede Menge Erfahrungen gesammelt.

Die Malediven sind natürlich bei Hochzeitspaaren für die Flitterwochen beliebt. Deswegen bietet jedes Hotel irgendein Paket für frisch Vermählte an. Selbst Paare, die ihr Ja-Wort erneuern wollen, sind gern gesehene Gäste. Das dieses Jahr unser 10. Jahrestag war, dachten wir deshalb, dass es nach dem Umzug höchste Zeit ist, die Malediven zu sehen und endlich mal dort gewesen zu sein.

Anreise

Ende November packten wir unsere Koffer, verstauten alle Schnorchelsachen und fuhren Richtung Süden. Selbst bei einer Abflugzeit von ca. 11 Uhr muss man gegen 5 Uhr losfahren, was ein entsprechend zeitiges Aufstehen unumgänglich macht.

Sonnenaufgang aus dem Flugzeug
Wir sind im Landeanflug auf die Malediven als die Sonne aufgeht

Wir waren zum späten Abend in Abu Dhabi und mussten jetzt fünf Stunden verbringen, bevor es 1 Uhr weiterging. Zum Glück ist das neu gestaltete Terminal mit reichlich Geschäften versehen, sodass die Zeit ziemlich schnell vorüber ging. Wir hatten noch kurz vor Abflug angefragt, ob wir auf Fensterplätze wechseln können, was problemlos möglich war. Der Flug nach Malé ist nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Colombo. Ein Großteil der Passagiere stieg aus.

Das Ankommen ging schnell und reibungslos über die Bühne. Nachdem man sein Gepäck aufgenommen hat, wurden wir in der Vorhalle in Empfang genommen und direkt vor dem Flughafen stehen statt Taxis Wasserboote, welche die Passagiere auf die nahegelegenen Inseln fahren. Wie wir später erfuhren, werden die Passagiere zu den weiter entfernten Atollen mit dem Wasserflugzeug geflogen, was aber dazu führen kann, dass man bis zu einem halben Tag warten muss, bis es soweit ist.

weißer Strand mit Palmen und vorgelagerten Korallenriffen
Morgens ist der Strand noch leer

Wir hatten Glück und die Insel Bandos war nach 15 Minuten Fahrt erreicht. Es war morgens 8 Uhr des nächsten Tages und wir waren jetzt seit 24 Stunden auf den Beinen. Leider war das Zimmer noch nicht fertig. Wir zogen uns in der Zwischenzeit in der Abstellkammer um und legten uns an den Strand. Inklusive Mittagessen mussten wir dann bis 14 Uhr warten, bis das Zimmer endlich fertig waren. Natürlich fragten wir in regelmäßigen Abständen nach, aber wurden immer wieder vertröstet. Das war kein guter Start.

Die Woche auf Bandos

Abgesehen von einem kurzen Nickerchen erkundeten wir am Nachmittag die Strände und genossen den Sonnenuntergang. Nach dem Abendessen, was unglücklicherweise immer erst ab 19 Uhr begann, gingen wir in unser Zimmer, lasen noch etwas. Doch schon gegen 20 Uhr konnten wir unsere Augen nicht mehr offen halten und schliefen bis zum nächsten Tag gegen 7 Uhr.

Ein neuer Tag zum Entdecken der Insel. Nach kurzer Zeit hatten wir den Dreh raus. Wir blieben jeden Tag im Norden der Insel, weil es dort immer noch schattige Plätze gab, aber auch Sonne. Gegen 16 Uhr zogen wir dann zum „Hauptstrand“ im Westen der Insel um, um dort die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Im Laufe des zweiten Tages zogen immer dickere Wolken auf und wir rechneten mit Regen am Abend. Es regnete kurz, aber gegen 20 Uhr war es schon wieder vorbei und wir liefen noch mal zur Bar im Westen. Diese steht mit Stelzen im Wasser und abends sind die Scheinwerfer unterhalb angeschaltet, sodass man der Wasserwelt auch nachts zusehen kann. Fasziniert sahen wir kleine Haie, Muränen und einen Rochen neben den ganzen bunten Fischen.

Sonnenuntergang am Strand durch ein Palmenblatt
Auch Sonnenuntergang geht hier

Wir rechneten damit, dass es am nächsten Morgen wieder schön wird, da selbst in der Regenzeit nie wirklich lange Regen fällt. Weit gefehlt – es regnete und regnete. Wir saßen vor unserer Hütte und lasen. Der Angestellt, der unser Zimmer reinigte, meinte es könnte am Nachmittag vielleicht aufhören. Er sollte Recht behalten. Es blieb zwar noch bewölkt, aber zumindest konnten wir wieder herumlaufen – auch wenn wir überall die Regenschirme mitnahmen.

Am Mittwoch weckte uns wieder die Sonne. Bevor wir frühstücken gingen, machten wir noch ein paar Bilder am Strand, weil noch keine Leute da waren. Nach dem Frühstück passierte was schlimmes. Wir liefen den asphaltierten Weg zu unserer Strandliege, als Kriszta eine Kante übersah, wo der Zement weggebröckelt war. Und wenn ich Kante sage, meine ich ca. 4 cm hoch! Kriszta blieb mit ihrem Flip-Flop hängen, aber schnitt sich die große Zehe komplett auf.

Ich stoppte einen Angestellten, der mit einem Elektro-Cart Wäsche abholte – schnell zum Arzt mit ihr! Aber der machte erst 10 Uhr auf, deswegen fuhren wir zum Zimmer zurück. Das Hotel wollte ihr den Arztbesuch in Rechnung stellen, aber ich machte ziemlich schnell klar, dass die Stolperkante nicht unsere Schuld ist. Die Wunde wurde gereinigt und Kriszta bekam ein dickes, fettes Pflaster verpasst. Leider mit der Absage zum Schnorcheln. Schade, denn wir hatten wirklich schönes Wetter. Ich nutzte trotzdem die Gelegenheit und entdeckte die Unterwasserwelt. Leider ist die Korallenwelt rings um die Insel komplett hinüber. Leute die wir darauf ansprachen, dass sie auf Korallen stehen meinten, dass wären doch nur Steine. Natürlich… weil sie von Idioten wie denen totgetrampelt werden und sich nicht regenerieren können.

Türkisfarbenes Wasser mit einer Hängematte, weißem Strand und Palmen
Wie man die Malediven aus dem Katalog kennt

Am Freitag ging Kriszta wieder zum Arzt und ließ sich das Pflaster wechseln. Der Arzt gab grünes Licht für einen kurzen Schnorchelausflug und wir hatten Glück. Nachdem ich bei einem Einzelausflug eine Meeresschildkröte gesehen hatte, entdeckten wir am Nachmittag gemeinsam eine und beobachteten sie, wie sie nach Essen suchte.

Am Freitag Abend zog über dem Meer ein Gewitter auf, dass wir am Abend von der Bar aus schön fotografieren konnten. Samstag war dann unser letzter Tag. Wir spulten unser übliches Programm ab und wurden am Abend mit einer aufwendigen Bettdekoration verabschiedet. Aus Blumen und Palmenblättern hatten die Angestellten ein Herz und die Worte „Happy Holiday“ und „Have a safe flight“ gebastelt.

Insel der Malediven aus der Vogelperspektive
Bei Sonnenschein scheint das Wasser überhaupt nicht tief zu sein

Am Sonntag Morgen ging es dann in der Dämmerung zum Flughafen. Wir hatten schon vom Schneechaos in München gehört und stellten uns auf das Schlimmste ein. Zum Glück ging der Flughafen am Sonntag wieder in Normalbetrieb. Der Flug, der in der Nacht hätte gehen sollen, bekam aber unseren Slot und wir flogen mit knapp 3 Stunden Verspätung. Als wir dann 20.30 Uhr landeten, mussten wir noch eine Stunde im Flugzeug warten, bis wir aussteigen durften. Und dann dauerte es noch bis Mitternacht, bis wir unser Gepäck hatten. Gegen 3 Uhr, d.h. wir waren schon wieder 27 Stunden munter, fielen wir ins Bett.

Die Insel Bandos

Bandos liegt ungefähr 15 Minuten mit dem Schnellboot vom Flughafen entfernt. Es ist eine Insel, wo es noch richtig viel grün gibt, was bis ans Wasser reicht. Das hat den Vorteil, dass es überall reichlich Schatten gibt, aber auch den Nachteil, dass es bei Flut kaum Strand gibt. Und viel Grün bei ca. 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit heißt Mücken. Gerade nach dem Regentag wimmelte es davon und wir kassierten pro Tag ungefähr 5-10 Stiche.

Es gibt auch andere Inseln, wo die Hütten auf Stelzen im Wasser stehen. Natürlich sieht das auf Bildern sehr romantisch aus, aber da gibt es auch keinen Schatten, wenn man der Sonne entfliehen will. Von daher war ich mit der Dschungelinsel doch sehr zufrieden.

Strandkorb der an einer Palme hängt
Schön anzusehen, aber leider nicht sinnvoll

Die Insel hat ungefähr 500m Durchmesser. Egal wo man hinwill, man ist zu Fuß in ca. 10 Minuten da. Die Rezeption und das Restaurant befinden sich in der Nähe des Anlegestegs. Unsere Hütte war so ziemlich am anderen Ende der Insel. Schön, weil es abgelegen und herrlich ruhig war.

Das Hotel

Auf der Insel befinden sich ca. 200 Hütten in unterschiedlichen Kategorien. Wir hatten die preiswerteste und selbst das war für meine Erwartung überdurchschnittlich. Die Hütte war geräumig, hatte Klimaanlage und Deckenventilator, Tisch mit zwei Stühlen und eine Veranda, wo man auch bequem in den Sesseln lümmeln konnte. Natürlich ist nicht alles in neuem Zustand, aber betrachtet man die Wege von und zur Insel bzw. was es kosten würde, das instandzuhalten, ist alles super.

Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass das Verhältnis Angestellte zu Touristen ungefähr 1 zu 1 ist. Und dementsprechend ist der Service auch. Das Essen ist unglaublich abwechslungsreich. Es gibt lokale Küche und zu unserer Verwunderung auch eine große Auswahl an westlicher Küche. Die Bedienung im Restaurant ist sehr freundlich und Kriszta freundete sich mit einer indischen Bedienung an. Die war begeistert, dass Krisztas Lieblingsessen Palak Paneer ist. Den einen Abend, als Kriszta sich ihre Zehe geschnitten hatte, gab es nur italienisch oder mexikanisch. Doch ein Koch hatte extra für uns eine Portion Palak Paneer zubereitet. Wir waren sehr gerührt.

Die Malediven vom Flugzeug aus gesehen
Fensterplatz beim Flug ist Pflicht!

Das Hotel bietet unterschiedliche Verpflegungsstufen an. Von „Nur Hütte“ über Halbpension, Vollpension und All Inclusive. Letzteres heißt aber nur Bier und Softdrinks inklusive, Cocktails und Wein müssen bezahlt werden. Zwischen Vollpension und All Inclusive liegen ungefähr 200 Euro. Anfänglich hatten wir Angst, dass wir uns auch über das Wasser Gedanken machen müssen. Aber zu jeder Mahlzeit gab es eine große Flasche Wasser (Glas!) und es standen immer vier Flaschen auf dem Zimmer, die regelmäßig ausgetauscht wurden. Also für uns war es ein Traum!

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