Musik ohne Noten

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Der Titel ist eigentlich eher aus Jux entstanden, hat aber den obligatorischen Funken Wahrheit. Schau ich mir jeden Monat die neuen Synthesizer oder Plugins in der de:bug an, fällt eins auf – Musik scheint jetzt komplett ohne Noten zu funktionieren. Man setzt sich an das Programm bzw. an das Gerät, schraubt so lange bis die Parameter stimmen und klickt auf „Speichern“. Fertig! Kein mühsames Hinsetzen, herumklimpern, Noten aufschreiben, um dann das Notierte wieder in Klänge umzusetzen. Über das für und wider läßt sich natürlich streiten – einerseits wird die Arbeit auf das Wesentliche konzentriert, die Klangerzeugung dem Laien nähergebracht, aber andererseits geht über Jahrhunderte gesammeltes Wissen über Harmonien verloren.

Die elektronische Musik hat sich schon immer gern rebellisch gezeigt was bisher dagewesenes betrifft und diese Dinge über den Haufen geworfen, neu angeordnet, Grenzen ausgelotet, ist aber mittlerweile an dem Punkt angelangt, wo die Zeit des Experimentierens vorüber ist. Es war schnell, langsam, laut, leise, kurz, lang, minimal, maximal, chaotisch oder monoton. Neue Definitionen finden sich nur noch über Hybridlösungen aus verschiedenen Musikstilen. Aber auch diese Zeit nähert sich dem Ende. Die elektronische Musik muss jetzt erwachsen werden…

Nr.	Startzeit	Titel
1	00:00	Novel 23 – Nanoloop Remix (of Tisane) (Electrosound – ES05)
2	04:57	Frank Molder – Ganz ruhig (1 Bit Wonder – 1bit 20)
3	10:32	Marshall Watson – Daydream (Highpoint Lowlife – HPA009)
4	13:44	Monotape – Slump V2 (Monotape)
5	16:52	Psapp – Scissory (Highpoint Lowlife – HPA009)
6	20:41	ENV(itre) – Qulina Pt.2 (ELPA – Elpa02)
7	23:26	Max Marlow – Me (Project168 – The sun, the moon, me & the stars)