Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Mexiko und Belize: Tempel der Maya

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Station Nummer 2: Cozumel. Wir hatten daheim schon überlegt, ob wir den großen Sprung wagen und den Ausflug nach Chichen Itza buchen. Aber wir entschlossen uns, dass Tulum fürs erste als Tempel der Maya reicht. Schließlich wollen wir noch mal nach Mexiko und Tulum war ein perfekter Einstieg, um auszuprobieren, wie man auf eigene Faust in Mexiko vorwärts kommt.

Tulum (Mexiko)

Kurz nach 7 Uhr verlassen wir das Schiff und finden eine andere Familie, die auch mit der Fähre zum Festland übersetzen will. Leider finden wir keinen Geldautomaten im Hafen, der Pesos ausspuckt. Aber zum Glück nehmen die Taxifahrer auch USD und mit $16 zu sechst zahlen wir einen sehr guten Preis. Im Gebiet des Fährhafens finden wir auch eine Bank, wo wir Pesos abheben. Für zwei Personen kosten Hin- und Rückfahrt 600 Pesos. Wir erwischen eine der ersten Fähre nach Playa del Carmen. Der Grund, warum wir uns so beeilen – es werden für den heutigen Tag sieben Kreuzfahrtschiffe in Cozumel erwartet.

Tulum
Tempel in Tulum

Auf dem Festland angekommen fragen wir uns nach den Collectivos (Minibusse) durch und fahren für 90 Pesos zusammen in einem klimatisierten Minibus nach Tulum. Es ist zwar etwas eng, aber für umgerechnet 2 Euro pro Person setzt man seine Ansprüche sehr niedrig. Nach einer Stunde Fahrt sind wir da. Wir laufen die lange Straße entlang der Geschäfte und Stände zum Eingang. Für 70 Pesos pro Person sind wir drin. Wir überlegen kurz, wie wir laufen und legen dann los. Es sind etliche Gruppen unterwegs. Wie wir später in unserem Reiseführer lesen, ist Tulum nicht nur die einzige Stätte der Mayas am Meer, sondern auch die am meisten frequentierte. Kein Wunder, denn viele Kreuzfahrtschiffe bieten Touren an und Playa del Carmen ist ein beliebter Urlaubsort.

Es nähert sich die Mittagszeit, während wir umherlaufen und die Sonne brennt gnadenlos auf uns herab. Es bieten sich trotzdem etliche Motive an mit dem türkisfarbenen Meer an, wo man nicht sieht wie überlaufen der Ort ist. Nach unserem Rundgang laufen wir noch zu einem Strand außerhalb und bleiben dort bis 13 Uhr liegen. Danach laufen wir zur Hauptstraße zurück, wo schon ein Minibus wartet und uns zurück nach Playa del Carmen bringt. Wir überlegen uns, etwas zu essen, sind aber angesichts der hohen Preise etwas erschreckt. Wir laufen mehr oder wenig zügig zur Fähre zurück nach Cozumel. Da die Innenstadt direkt hinter dem Fährhafen liegt, laufen wir dort noch etwas herum, kaufen uns ein Eis und fahren dann zurück zum Schiff. Hier haben wir nicht so viel Glück mit dem Taxi und können uns die Kosten nicht teilen.

Lamanai (Belize)

Lamanai
Tempel in Lamanai

Den Tag nach Cozumel kommen wir in Belize City an. Hier liegen wir durch das flache Wasser sehr weit draußen vor Anker. Da wir wissen, dass bei Tenderbetrieb (Boote bringen die Leute an Land) immer die gebuchten Touren bevorzugt bedient werden, haben wir uns entschlossen Lamanai – einen Tempel tief im Dschungel – bei AIDA zu buchen. Außerdem wäre der Preisunterschied gegenüber einer Tour an Land nicht so wesentlich gewesen.

Geplant war, dass unsere Tour um 11.15 Uhr beginnt. Tatsächlich sitzen wir erst 12.20 Uhr im Tenderboot. Grund dafür ist das Verhalten der Leute. Wohl wissend, dass wir nur von 11 bis 18 Uhr Zeit haben, bilden sich lange Schlangen von Leuten, die keine Tour gebucht haben, vor den Tenderbooten. Es wird geschoben und gedrängelt, jeder nimmt das Recht für sich in Anspruch, Erster sein zu wollen. Wie wir am Abend erfahren, hat diese Engstirnigkeit dazu geführt, dass ein Passagier beim Besteigen des Tenderbootes mit einem Bein zwischen Boot und Schiff kam und muss sofort vor Ort ärztlich versorgt werden. Kein Tenderboot legt mehr ab, es kommt zu noch mehr Verzögerung. So viel zum Verhalten im Ernstfall.

Nach einer Viertelstunde sind wir auf dem Festland, wo schon der Bus auf uns wartet. Uns wird gesagt, dass es ungefähr eine Stunde dauert. Normalerweise sind die Schätzungen bei gebuchten Touren höher angesetzt und man ist schneller da, tatsächlich dauert diesmal die Fahrt ca. 75 Minuten. Es folgt ein schnelles Mittagessen und danach sitzen wir im Boot, das uns in den Dschungel bringt. Wir donnern eine halbe Stunde mit 50 Stundenkilometern übers Wasser, bis wir den Anlegesteg erreichen. Es ist schon später Nachmittag. Alle sind ungeduldig und wollen den ersten und besten Blick auf die Tempel erhaschen. Nur ungefähr die Hälfte schenkt den Guides Aufmerksamkeit, die darüber berichten, dass Lamanai als einzige Anlage der Mayas noch bewohnt war, als die Spanier kamen.

Lamanai
Faszinierende Tempel in Lamanai, aber viele Mücken

Erste Station ist der Jaguartempel, der aber schon im Schatten der Bäume liegt und so ein schlechtes Fotomotiv abgibt. Umgeben von einer Dunstwolke aus Antimückenmittel machen wir uns auf den Weg tiefer in den Dschungel. Anti-Brumm, Deet egal – die Mücken nutzen erbarmungslos jede zu wenig eingeriebene Stelle für einen Angriff. Unser Guide versucht uns was von den Sportanlagen zu zeigen, aber wir sind überwältigt vom Anblick des großen Tempels. Also lassen wir diese Stelle aus und nach einer kurzen Erklärung dürfen auf die oberste Plattform. Eine herrliche Aussicht umgibt uns. Rings um uns die grünen Wipfel des Dschungels und weit man kann den Fluss sehen, der uns hergebracht hat.

Nach dem Abstieg folgt noch ein weiterer Tempel, wo uns zwei Maya-Gesichter anblicken. Hier sind die Mücken besonders arg. Wer länger als 10 Sekunden still hält, wird ein Opfer der Mückenschwärme. Danach gehen wir zurück zum Boot und beobachten noch ein paar Brüllaffen, die sich über unseren Köpfen anheulen. Während wir auf dem Wasser zurückfliegen, geht die Sonne unter. Wir erreichen den Anlegesteg eine Stunde nach dem letzten offiziellen Transfer. Da wir aber eine organisierte Tour sind, muss das Schiff auf uns warten. Wie wir später erfahren, sind wir nicht mal die letzte Gruppe, die ankommt.

Lamanai
Wir verlassen Lamanai bei Sonnenuntergang

Den anschließenden Seetag nutzen wir, um viel zu lesen oder Sport zu machen, denn immer wieder regnet es. Außerdem ist es sehr windig draußen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner