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Plattenkiste Juli 2018

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Bevor ich in das große Sommerloch falle, habe ich mich noch reichlich mit neuen Platten eingedeckt. Diesmal ist wieder etwas Neues passiert. Ich habe bei discogs ein paar Vinyls ergattert und die sind auch mit in meine Sammlung eingeflossen. Also gibt es mit der Plattenkiste Juli 2018 einen Hauch von Retro.

J Majik – Repertoire

Vor ungefähr 20 Jahren begann ich Drum & Bass zu hören. Davor fand ich die Breakbeats der frühen 90er genial. Aber später, als sich dann später Jungle entwickelte, war ich raus. Ende der 90er kaufte sich ein Kumpel „Atmospheric Drum’n’Bass“ Compilations und irgendwie fand ich das interessant. Eines Abends nahm ich eine Sendung im Radio auf, mit ungefähr 1 Stunde Drum & Bass. Mit J Majik und PFM und vielen anderen. Dabei ist dieser Track hängen geblieben, der jetzt Remastered wurde. Kurzum – Unglaublich schön.

Odyssee Of Noises – LF RMX 008

Ich stöbere die Neuzugänge bei boomkat durch und bleibe bei Odyssee of Noises hängen. Waren das nicht die von Eye Q? Auch der Titel Firedance klingt so vertraut. Aber ich bin misstrauisch, was neuzeitliche Remixe alter Klassiker betrifft. Meistens geht es total daneben. Aber Len Faki bleibt dem Original so treu, das fast Verwechslungsgefahr besteht. Etwas langsamer, aber nicht ohne das Hochgefühl einer großartigen Zeit zu ruinieren.

X-Dream – The 5th Dimension

Ich verrate mal was Peinliches. Jahrelang wusste ich nicht, um was für einen Track es sich hier handelt. Das Bauchgefühl legt mir Paul van Dyk nahe, aber das war es nicht. Also stelle ich meine unbekannten Tracks in ein Forum und erfahre X-Dream mit The 5th dimension. Jahrelang liegt der Track auf Halde und ich frage mich, was ich mit dem Wissen anfange. Ewig suche ich einen Track und als ich es weiß, ist es egal. Darum muss die Platte her. Trotz Knisterns der Scheibe ein Stück Trance-Kultur.

RMB – Love EP

Nein, das ist keine optische Täuschung. Neuzugänge können auch uralte Scheiben sein. Seit vielen Jahren habe ich in meiner Liste einen unbekannten Tracks, auf den ich keine Antwort finde. Bis ich über RMBs Love EP stolpere. Schon die ganze Zeit hatte ich die Vermutung, dass „There’s love“ von RMB ist, aber nie fand ich einen Hinweis. Bis auf „Banjo love“ ist auch alles echt gut. RMB bevor er auf Low Spirit war.

Dubiosity & Pjotr G – Trailer Park Prophet

Ich muss zugeben, der Name ist ja schon dubios. Und dann noch Pjotr. Ich will nicht gemein sein, aber wenn ich einen russischen Namen im Kontext zu Musik lesen, schaltet sich automatisch ein Vorurteil ein. Russen haben musikalisch in meinem Kopf allgemein eine Affinität zu deutschen Pop- und Dance-Exporten wie Dieter Bohlen und Scooter. Nina Kraviz hat da schon ordentlich eine Lücke reingehauen, aber das Allgemeinbild ist noch da. Aber trotzdem hörte ich in die Platte rein und war wie umgeworfen. In den letzten Jahren hat sich ein ziemlich monotoner und knochentrockner Techno etabliert und jetzt legt man einfach trancige Hooklines drauf. Der Wahnsinn!

Fluxion – Multidirectional I+II (DeepChord Rebuilds)

Viele Worte muss man hier echt nicht verlieren. Die Multidirectional I + II kommen von der legendären Vibrant Forms II, die unter Freunden als Maßstab des Dub-Techno gelten. Das heißt, dass die Messlatte schon unglaublich hoch liegt. Dementsprechend musste Deepchord hier mit viel Gefühl an die Sache herangehen. Ansatzweise schimmert in der Multidirectional I noch das Original durch. Bei Multidirectional II ist mir etwas zu viel Echo dazu gekommen und das Einfache und Minimalistische des Originals verloren gegangen. Aber Moment, wir reden hier von Rob Modell. Das soll bedeuten, dass sich auch meine Kritik auf ganz hohem Niveau bewegt. Unter dem Strich sind es zwei geniale Tracks, die auch ohne Referenz zu ihren Originalen funktionieren.

Calibre – Shelflife 5

Unglaublich, aber die letzte Shelflife ist schon zwei Jahre her. Die Shelflife 5 ist so unauffällig, dass es schon Mitleid erregend ist. Aber mit „unauffällig“ meine ich, dass es keinen Track gibt, der besonders auf sich aufmerksam macht. Alle sind schöne Stücke, die wunderbar für sich, als auf im Zusammenhang mit den anderen funktionieren.

Barker – Debiasing EP

Wenn ich mir ansehe, wie oft schon Barker bei mir in der Sammlung auftaucht, bin ich überrascht. Vornehmlich als Barker & Baumecker in einem Clark Remix und auf der Ostgut Ton Zehn. Jetzt aber auch Barker mit eigener EP auf Ostgut Ton. Wie ich schon in meinem Tweet dazu geschrieben habe, erinnert mich der Sound an Subsonic Park und Kollegen. Das war eine sehr schöne Zeit damals. Space night…

Enrico Sangiuliano – Biomorph

Von Zeit zu Zeit muss es immer mal eine Drumcode sein. Schließlich Drumcode hat den Vorteil, dass sie immer Straight Forward sind. Aber Enrico Sangiuliano modifiziert die Parameter etwas. Das heißt etwas näher am Hörer daheim und trotzdem mit einem starken Hang zum Tanzbaren. Und besonders schön „A further existence“. Dafür verknuse ich auch die merkwürdigen Experimente, welche die Scheibe negativ belasten.

Locked Groove – From Beyond

Am Anfang fand ich Locked Groove noch faszinierend, weil ich hier die ersten Elemente eines Trance-Revivals fand. Mittlerweile haben sich Künstler gefunden, die das besser drauf haben. Aber es macht immer noch Spaß reinzuhören. Gerade „Journey to the center of the third eye“ ist ein Track für den entspannten Sommerabend…

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