Da das Wetter momentan überhaupt nicht zu Aufenthalt draußen einlädt (es regnet, schneit oder stürmt oder alles zusammen), mußten meine ersten Kameratests mit der EOS 400D indoor stattfinden. Natürlich hilft das nicht über einen richtigen Praxistest hinweg, aber zum Sammeln erster Erfahrungen in Sachen Bedienung und Einstellung ist es schon sehr hilfreich. Das erste Bild habe ich an einem Wochentag morgens in meiner Küche gemacht, d.h. draußen war es dunkel und die einzige Lichtquelle war meine Lampe in der Küche. Für das Foto habe ich kurzerhand einen Artikel aus meiner de:bug bemüht. Alle Bilder habe ich im Raw-Format gemacht, denn ich wollte herausfinden, wie stark das Rauschen bei den unterschiedlichen ISO-Einstellungen ist. Hier die Bildausschnitte der entstandenen Aufnahmen.
Das hier eingefügt Bild ist im PNG-Format, um keine Störungen durch zusätzliche Kompression zu erhalten. Bei ISO 1600 und 800 ist das Rauschen schon sehr auffällig, kommt aber ab ISO 400 in einen akzeptablen Bereich. Zur Beachtung: Die Bildausschnitte wurden bei 100% betrachtet und was man hier sieht, wäre also der Ausdruck eines A3-Posters bei 300dpi. ISO 100 und 200 unterscheiden sich nur noch minimal, wobei ich bei Küchenlicht und ISO 100 kein scharfes Bild mehr aus der Hand machen kann, eine Zehntel Sekunde hält man nicht unbedingt ruhig – schon garnicht, wenn man gerade Kaffee getrunken hat.
Das nächste Motiv sollte mir bei den Einstellungen der Bildgröße behilflich sein. Wählt man ein kleines Bildformat, hat man die Chance, mehr Bilder auf die Karte zu speichern. Bevorzugt man das RAW-Format der Kamera, könnte man zwar weniger Bilder, aber dafür in viel höherer Qualität machen. Und das sind bei weitem keine Peanuts. Auf eine 2-GB-Karte passen ca. 2.600 kleine Bilder mit normaler Komprimierung, jedoch nur 180 im RAW-Format.
Für das Bild habe ich jeweils das gleiche Motiv genommen und unterschiedliche Bildausschnitte genauer unter die Lupe genommen. Die Bilder wurden jeweils mit ISO 1600 gemacht. Der Weißabgleich wurde vorher mit einem weißen Blatt Papier manuell an der Kamera gemacht, da ein optimaler Weißabgleich nun mal nur bei RAW-Format möglich ist. Das rote Rechteck zeigt den Bereich, den ich beim kleinen Bildformat untersucht habe und das blaue Rechteck für das große Bildformat. Auch hier wieder die nachfolgenden Bilder im PNG-Format, da es hier speziell um den Qualitätsverlust durch Komprimierung geht.
Es war bei 100% Bildbetrachtung nahezu unmöglich beim kleinen Bildformat einen Unterschied zwischen den beiden Komprimierungsstufen zu finden. Erst bei 3facher Vergrößerung wurden die typischen 8×8 Bauklötze bei JPEG’s bei der normalen Komprimierung sichtbar. Welche Kompressionsraten für „normal“ und „fein“ ausgewählt wurden, konnte ich zumindest laut Handbuch nicht in Erfahrung bringen.
Einfacher war die Suche da schon beim großen Bildformat. Dort sah man die Detailunterschiede schon bei 100%. Nur das RAW-Format tanzte aus der Reihe, denn wenn ich bei entsprechenden Lichtverhältnissen eine andere ISO-Einstellung gewählt hätte, wäre die Spirale wahrscheinlich noch schärfer geworden.
Zusätzlich zu den ganzen Bildgrößen bietet die Canon EOS 400D noch eine Kombination aus großem Bildformat und RAW-Bild, wobei bei jedem Foto jeweils beide Bildformate auf die Karte geschrieben werden. Ideal ist es natürlich, im RAW-Format zu fotografieren, hat aber den entscheidenden Nachteil, dass man eine passende Bildbearbeitungssoftware benötigt, die dieses proprietäre Format unterstützt bzw. mit den frei verfügbaren Treibern für das Format umgehen kann. Da ist es wesentlich einfacher klein, mittel oder groß zu fotografieren, da diese Bilder als JPEGs abgespeichert werden, die jedes halbweg intelligente Grafikprogramm unterstützt. Und seit Windows XP (AFAIK) garkein Thema mehr, weil der Windows interne Bildbetrachter damit umgehen kann.
Ich werde mich aber trotzdem auf das RAW-Format konzentrieren, auch wenn das im Klartext heißt, noch etwas Geld in CF-Karten zu investieren. Geiz ist halt doch nicht geil, schon garnicht bei Bildqualität!