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Einstein@home

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Fangen wir mal ganz simpel an: Das ist Seusz (sprich: See-uß, ungarisch für Zeus in einer halb deutsch, halb ungarischen Schreibweise), unser Hund. Na eigentlich ist es ursprünglich Krisztas, aber ich bin quasi Stiefvater. Für mich ist ja die Hundeerfahrung was grundsätzlich Neues, aber ich denke mal, der Kindererziehung nicht ganz unähnlich. Er ist ein ganz Lieber, aber trotzdem hört er manchmal nicht, macht was er denkt und nimmt die ganze Hand, wenn man einen Finger anbietet (aber nur im übertragenen Sinne).

Ich werde mal so ein paar Geschichten erzählen, die regelmäßig vorkommen, damit man sich ein besseres Bild machen kann. Es fängt damit an, dass er schreckhaft ist, ja fast ein Angsthase. Eine Heidenangst hat er vor dem Staubsauger, wenn der läuft. Dann gilt es einen großen Bogen darum zu machen. Auch ist er gerne mal außer Rand und Band. Zum Beispiel, wenn es darum geht, Gassi zu gehen. Es reicht schon oft, dass man den Schlüssel in die Hand nimmt und schon ist Seusz der Meinung, dass es jetzt raus geht und hoppelt hinter einem her und führt einen Freudentanz um die eigene Achse auf.

Richtig goldig wird es, wenn man am Tisch sitzt. Dann kann es passieren, dass man eine Schnauze auf dem Bein spürt, gepaart mit einem „Ich verhungere gleich“-Hundeblick. Aber er weiß, dass er so nichts bekommt, deswegen legt er sich hochgradig aufmerksam auf den Boden. Hier kommt der Hundephilosoph zum Tragen, denn es wird mal einfach Ursache und Wirkung verwechselt. Denn jegliche Reaktion muss ja Wirkung seines Handelns sein. In Hundegedanken: „Ich mache brav Platz und deshalb bekomme ich was!“ In Realität sieht es so: Wenn es was gibt, wo wir Seusz einen Happen abgeben können, sagen wir im „Platz!“ und dann gibts was.

Die Regel: Was des einen Leckerli, ist des anderen Gift! sorgte dafür, dass ich auch etwas über Ernährung von Hunden lernt. Seusz ist verrückt nach Käse, das geht ja auch in Ordnung, nur wußte ich bis dahin nicht, dass Schokolade auf Grund von Koffein und Theobromin tödlich sein kann.

Es gibt aber auch noch was, dessen Ursache ich überhaupt nicht verstehe. Die Post kommt mit einem Päckchen, klingelt und Seusz rastet aus und bellt bis zum Umfallen. Gilt natürlich nicht nur für die Post, sondern für jeden Klingler. Bestrafen fällt dabei ja aus, laut Foren wird Schimpfen vom Hund als „Menschenbellen“ aufgefasst oder in Hundegedanken „Ich belle und Herrchen bellt mit“. Ablenken fällt aus, selbst mit Leckerlis kann man ihn nicht zur Ruhe bewegen. Entwöhnungstherapie – bringt nichts, Seusz mit vor die Tür genommen, ihm gezeigt, was passiert, wenn man auf die Klingel drückt – ja, der Hund bellt.

Soll aber nicht heißen, dass er dumm und unerzogen ist – ganz im Gegenteil, er beobachtet genau und zieht daraus seine Schlussfolgerungen. Eine ganze Zeit lang bin ich mit ihm Gassi gegangen und hab dabei immer Kopfhörer ins Ohr gesteckt. Was passierte? Ich brauchte nur die Kopfhörer in die Hand zu nehmen, schon ging der Freudentanz los. Ist schon schlau, der Kleine… und dann noch die verblüffende Ähnlichkeit zu Einstein…

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