Ich hatte das Buch von „Veronika beschließt zu sterben“ als sehr gefühlsintensiv in Erinnerung und war sehr skeptisch, wie die filmische Umsetzung gelungen war, zumal die Hauptrolle von Sarah Michelle Gellar gespielt wurde, welcher der ewige Ruf als „Teenage-Dämonen-Killerin“ nachhallt. Aber nachdem ich den Film gesehen hatte, musste ich meine Meinung ändern. Sie konnte mich in ihrer Rolle als gutaussehende Businessfrau überzeugen, wenn auch als nervlich angegriffene Insassin einer Nervenheilanstalt nicht so recht. Vielleicht deshalb empfand ich den Film emotional sehr flach. Ich hatte die Stellen mit den etwas ungewöhnlichen Methoden des Arztes bzw. die Beziehung mit dem wortkargen jungen Mann viel intensiver in Erinnerung, wie es im Film dargestellt wurde.
Genau kann ich mich nicht erinnern, aber meines Wissens litt Veronika nie wirklich an einem Herzleiden, wobei es im Film so dargestellt wurde, dass die Medikamente, welche eigentlich für ihren Nervenzustand gedacht waren, als Nebeneffekt die Heilung herbeigeführt haben. Sarah Michelle Gellar stellte zwar ihren Wunsch nach dem Tod sehr überzeugend dar, dafür blieb das Akzeptieren des aktuellen Zustandes, dass sie jeden Augenblick sterben kann und schließlich die Überzeugung, dass nichts zu verlieren hat und jeden Augenblick des Lebens genießen soll und muss, ohne dabei Scham zu empfinden, sehr zurück. Es wirkte mehr, als würde sie den Mann ganz nett finden, sie finden zueinander und hauen schließlich ab. Meiner Meinung nach ist der Film für diejenigen geeignet, die das Buch gelesen haben und den Inhalt mal wieder in Erinnerung rufen wollen oder für diejenigen, die vorhaben, das Buch zu lesen und einen groben Überblick über den Inhalt gewinnen wollen.
Genial sind allemal die beiden (und wahrscheinlich einzigen) Dorfteenies, die ihrem Idol hinterlaufen und somit dem Film die eine oder andere unerwartete Wendung geben. Etwas merkwürdig mutet der Rockstar an, der zwar optimal als Teenieidol geeignet ist, aber wo man sich ernsthaft fragen muss, ob eine Frau auf so eine Typen wirklich abfährt. Etwas weniger Make up und ein männlicherer Charakter hätten diesem androgynen Wesen mehr Glaubwürdigkeit eingehaucht. Das natürlich am Ende der Gute das Mädchen bekommt, war mehr dennoch als abzusehen.