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Ein Tag in Muskat im Oman

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Von Dubai kommend, hatten wir einen halben Tag auf See verbracht. Unser nächstes Ziel hieß Muskat im Oman. Plan war es, dass wir die große Moschee ansehen, zum Sultanspalast fahren und uns dann wieder zurück zum Schiff begeben. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was mich im Oman erwartet. Deshalb rechnete ich mit staubigen Straßen und vertrockneten Sträuchern. Mal sehen, was sich davon bewahrheitete.

Unsere Nacht war war gelinde gesagt miserabel. Wie wir feststellten, war über uns der Gehweg im Casino, der mit Steinfliesen ausgelegt war. Damen, die mit ihren Stöckelschuhen darüber liefen, konnten wir ganz genau hören. Natürlich sind die Leute an Bord nicht alle da, um sich die Länder anzuschauen, sondern auch um zu feiern. So ging das Getrappel bis weit nach Mitternacht. Gegen 4 Uhr morgens wurden wir dann wieder geweckt, weil die Besatzung noch irgendwo feierte und laute Musik anmachte. Geplant hatten wir, kurz nach 7 Uhr aufzustehen. So wurde es erst um 8 Uhr.

Als ich zum Frühstück einen Blick aus dem Fenster warf, war ich überrascht. Wir lagen in einem Industriehafen und der Boden sah aus wie geleckt. Kein Staubkorn, keine herumlungernden Arbeiter, keine Kippenreste. Dazu die strikte Anordnung, den Hafen nur mit dem Shuttle-Bus zu verlassen. Wir gingen 9 Uhr von Bord, wurden 100m zum Hafengebäude zur Kontrolle gefahren und dann den restlichen Weg zum Ausgang. Hinter dem Ausgang warteten schon jede Menge Taxifahrer. Optisch stellt man keinen Unterschied fest, aber preislich differiert es schon sehr stark. Für die Tour, wie wir sie geplant hatten, sollte man schon drei Stunden einplanen. Die ersten Taxifahrer wollten 30 Euro die Stunde haben, unsere Vorstellung war eher 20 Dollar pro Stunde. Viele Taxifahrer winkten ab, als sie unsere Preisvorstellung hörten. Schließlich gelangten wir an einen jungen Taxifahrer, der kaum Englisch sprach, aber mit unserem Preis einverstanden war.

Sultanspalat

Die Fahrt zur Moschee dauert ungefähr 20 Minuten. Ich empfehle, die Moschee gleich ganz früh zu besuchen, sonst erlebt ihr das Gleiche wie wir. Als wir gegen 10 Uhr ankamen, drängten sich bereits drei Costa-Touren vor dem Eingangstor. Nicht mitgerechnet sind die kleinen privaten Touren und die Taxifahrer, die Einlass für ihre Fahrgäste forderten. Aber die Wächter ließen sich nicht erweichen, die Moschee sei voll hieß es. Und jedes Mal, wenn eine kleine Menge Menschen eingelassen wurden, schob der Rest. Den Wächtern wurde das zu viel und sie schlossen die Tore ganz. Uns wurde schon Angst und Bange, denn Einlass in die Moschee ist nur bis 11 Uhr, danach ist sie für Nichtgläubige geschlossen.

Kurz vor 11 Uhr ließen die Wächter dann alle Wartenden herein. Es entstand ein Gedränge, das jedem Beispiel trotzt. Während Kriszta schon drin war und ich grad an der Engstelle am Tor klemmte, waren mein Fotorucksack inkl. Arm noch draußen.

Das Gelände der Moschee ist weitläufig und die Gruppen verteilten sich gut. Wir gingen zügig in Moschee, was sich als richtig herausstellte, denn als wir die Moschee wieder verließen, war der Eingang bereits geschlossen. Beeindruckend sind in der Moschee der riesige Kronleuchter als auch der Teppich, der aus einem Stück geknüpft wurde. Im Anschluss liefen wir noch etwas auf dem Gelände der Moschee herum, denn hier darf man bis 12 Uhr bleiben.

Blick auf die Küstenstraße

Nachdem wir die Moschee verlassen hatten, fuhr uns unser Taxifahrer zum Sultanspalast. Er wollte uns noch ein paar andere Ziele anbieten, aber dafür war die Zeit zu knapp. Wir hatten gerade Pech, denn es wurde gerade ein Bus voller Touristen am Palast abgeladen. So konnten wir das schöne Tor nicht fotografieren, sondern nur den Palast an sich. Es war um die Mittagszeit und auch wenn es „nur“ knapp über 20°C war, wollten wir etwas trinken und eine Kleinigkeit essen.

Wir blieben stehen, nahmen die Karte in die Hand und überlegten. Wie in arabischen Ländern üblich, ruft das Szenario „Karte in der Hand“ hilfsbereite Einheimische auf den Plan. Zwei Männer berieten uns, wo nahe gelegene Tankstellen oder Shops sind, wo wir etwas zu trinken kaufen können. Wir deckten uns für umgerechnet 2 Euro mit 4 Erfrischungsgetränken / Wasser und Chips ein. Das Bistro sah etwas in die Jahre gekommen aus, aber alle waren sehr freundlich. Wir setzten uns draußen an die Straße auf eine Bank und machten Mittagspause. Immer wenn ein Bus vorbei kam, winkten wir den Leuten, die verdutzt aus dem Fenster schauten.

Der Weg vom Palast zurück zum Hafen sind etwas über 6 Kilometer. Die Fußwege sind schön angelegt und man kommt am Riyam Park bzw. an verschiedenen Kuppeln vorbei, wo Bänke zum Ausruhen im Schatten einladen. Das Riyam Park Monument, welches aussieht wie eine riesige Bonbonschale, ist leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Als wir fast am Hafen waren, machten wir in einem kleinen Straßencafé halt und probierten einen arabischen Kaffee. Dazu gab es leckere Datteln. Einige deutsche Touristen, die skeptisch blickend an uns vorbei liefen, konnten wir auch überreden, sich niederzulassen. Anschließend ging es noch in den Souk, wo aber nicht sehr viel los war, denn viele Geschäfte hatten geschlossen.

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