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H wie Harthouse

Jan 0

Nach Good Looking geht es heute wieder um ein Plattenlabel, denn Harthouse ist keine Musikrichtung wie mancher vermuten mag. Harthouse ist ein Label was in den 1990ern als Sublabel von Eye Q für Furore sorgte.

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.

Sven Väth hatte ja Eye Q Records gegründet, da der Stil auf den Labels zunehmend härter wurde und keiner die Leute von der Party abholte und ins Bett brachte. Das war primäres Ziel von Eye Q. Und trotzdem blieb eine Lücke zwischen Party und Träumen.

Und genau da kam Harthouse in Spiel. Progressive House und Hardtrance waren hier angesagt. Das Label ist mir das erste Mal mit der Compilation „The Point Of No Return“ aufgefallen. Es war so ziemlich die erste CD, die ich mit Digipack gesehen und gekauft habe. Ich hörte die CD von früh bis abends. Jedes Stück war anders und auch wenn sie nicht zusammenpassten, war jedes für sich Extraklasse.

Merkwürdigerweise habe ich mir damals keine Vinyls von Harthouse gekauft. Dafür ziemlich viele Alben auf CD. Resistance D, Arpeggiators und natürlich die Spicelabs. Dazu passend immer die Compilations. Anfangs war es noch ein ziemliches Durcheinander, aber die Compilations blieben abwechslungsreich und entwickelten sich weiter. Deswegen fiel es nicht auf, dass im Laufe der Zeit die Künstler das Label wechselten.

Ab Compilation #5 (Bitter Fruits), die 1994 herauskam, begann ein Wandel bei Harthouse. Mit z.B. Koxkox wanderte der Sound in Richtung Acid oder auch Goa-Trance. Zunehmend machten sich auch technoide Stücke breit. Hintergrund war die Kommerzialisierung des Techno und damit wanderten die bisher „erfolgreichen“ Künstler von Harthouse zu den Major-Labels ab, um dort ihren Kling-Klang-Trance abzuliefern.

Trotzdem war es ein interessantes Label und ich kaufte mir die Compilations immer noch, auch wenn mir damals der Stil langsam weniger gefiel. Zumindest war das Design der 1-7 einheitlich. Doch auch hier kam es mit der Harthouse-Compilation #8 (1996) zum Bruch. Erstmals eine Doppel-CD mit komplett neuem Design und die enthaltene Musik ging zunehmend in Richtung Techno.

Dies war dann mehr oder weniger das letzte Lebenszeichen von Harthouse, soweit ich es wahrgenommen habe. Es folgte kurz danach eine Wiederbelebungsmaßnahme, die schnell in die Hosen ging. Und danach war Harthouse nur noch eine Marke, die herumgereicht wurde. Aktuell gibt es Harthouse wieder, aber der veröffentlichte Sound hatte nichts mehr mit seinen Ursprüngen zu tun.

Irgendwann folgte dann nochmal eine Retrospektive mit 4 CDs, die interessanterweise aber auch Stücke von Eye Q beinhalteten. Dafür waren neben den Klassikern auch alternative Versionen bekannter Stück drauf und waren deshalb ein Muss.

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