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O wie Out Of Space (The Prodigy)

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Für O hatte ich eigentlich einen anderen Einfluss geplant und hatte etwas Besonderes für die Blogchallenge vor. Ich dachte mir, dass ich es mal mit einem Interview probiere. Aber da ich keine Reaktion bekommen habe, geht es heute „nur“ um The Prodigy.

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.

Das Interessante an The Prodigy ist, dass ich mit ihren Maxis besser zurecht kam, als mit ihren Alben. Oder um es ganz konkret zu machen, das trifft eigentlich nur auf die Experience zu. Denn der Grund hierfür ist, dass auf den Maxis die besseren Versionen drauf waren, als auf dem Album. Hätten sie die guten Versionen von Jericho, Charly, Everybody in the place und Fire genommen, wäre das Album der Hammer gewesen. Aber so…

Das Problem von The Prodigy war ihr durchschlagender Erfolg. Mit dem ersten Album und ihren Singles schwappten sie bis in die vorderen Chartregionen. Natürlich handelten sie sich viel Kritik ein, den sie sich zu Herzen nahmen. Deswegen wurde ihr zweites Album etwas anders.

Die erste Veröffentlichung „One Love“ wurde als White Label veröffentlicht und bekam jede Menge positive Kritik. Als bekannt wurde, dass es sich um The Prodigy handelt, ging das Genörgel los. Machen Sie jetzt Techno-House? Müssen sie immer ihr Fähnchen in den Wind hängen? usw. Also schossen sie gegen alles. Gegen das aufkommende Verbot von Raves in Großbritannien, gegen ihr Publikum, ihre Kritiker und hatten nur noch mehr Erfolg damit.

In ihren Videos waren The Prodigy immer zu viert zu sehen. Aber de facto war The Prodigy bis zu dem Zeitpunkt eigentlich nur Liam Howlett. Die Dancer / MCs waren ja nur für Live-Auftritte. Also mussten sie sich wieder neu erfinden. Bis sie 1997 mit ihrem Album The Fat Of The Land herauskamen. Keith Flint war nicht mehr der kleine, langhaarige Typ mehr, der herumtanzt, sondern er wurde Gesicht und Stimme von The Prodigy.

Von Zurückhaltung war nichts mehr zu spüren, denn mit diesem Album schafften sie es auch auf Nummer 1 der US Billboard Charts. Ich hatte mir noch die Maxis zu „Firestarter“ und „Breathe“ geholt, aber diesmal fand ich das Album stimmiger und die Maxis waren nicht mehr so gut.

Danach kam die lange Pause. Ich machte Abi und studierte und dann kam das nächste Album von The Prodigy. Ich war inzwischen erwachsen geworden und mochte den ungeschliffenen Sound nicht mehr so. Deswegen war bei mir Schluss. Sie konnten jetzt eine neue Generation begeistern.

Ich höre in letzter Zeit viele Geschichten von Leuten, die in Rente gegangen sind und sich plötzlich damit abfinden mussten, dass Ruhe ist. Keine Routine, kein Stress, keine persönliche Herausforderung mehr. Nachdem „The Fat Of The Land“ 4fach Platin abgeräumt hat, war der Nachfolger Always Outnumbered, Never Outgunned „nur“ noch Gold. Sieben Jahre kein Album sind im Musikbusiness schon eine Ewigkeit. The Prodigy gerieten in „Vergessenheit“.

Und das Schlimmste was man in so einem Fall machen kann, ist auf die alten Erfolge verweisen. „Seht, die hatten Wahnsinnerfolge in den 90ern“. So gewinnt man keinen Blumentopf. Kurz und gut, The Prodigy gab es noch, aber sie waren ein Schatten ihrer selbst.

Vielleicht ist es einer dieser Umstände, die zum Tod von Keith Flint geführt haben. In den ersten Videos erschien er eher der schüchterne, zurückhaltende Typ zu sein. Was natürlich nicht zu einem Bühnenprofi passt. Aber um so mehr war ich über sein Auftreten ab dem dritten Album überrascht. Beides passte so überhaupt nicht zu ihm. Traurig, keine Frage… behalten wir ihn lieber als Energiepaket in Erinnerung.

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