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Q wie Question Of Time (Depeche Mode)

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Kommen wir heute zur nächsten Band, die mich ähnlich wie die Pet Shop Boys durch meine Jugend begleitet haben. Und genau wie die Pet Shop Boys sind Depeche Mode eine Band, die auch heute noch aktiv ist.

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.

Die ersten Anfänge waren ja klar – „Master and servant“, „People are people“ usw. Aber dass ich so richtiger Fan wurde, passierte auf Kassette Nr.3. Dort war die Black Celebration drauf. Mit meinen lausigen Englischkenntnissen schnappte ich mir ein Wörterbuch und stöberte. Black bedeutet schwarz, soviel war ja klar. Aber „Celebration“, da stand was von Messe oder Feier. Was sollte das sein, eine schwarze Feier? Das ergab doch keinen Sinn!

Über den verrauschten Äther aufgenommen, faszinierten mich die elektronischen Klänge, die Depeche Mode da verarbeiteten. Das klang alles nach einer schweren, stöhnenden Maschine, die ächzend ihre Arbeit verrichtet. Man denke dabei nur an „Pipeline“ von der Construction time again, die auch mit auf einer meiner ersten Kassetten herumflog.

Natürlich nahm ich alles bei DT64 auf. Die Macher des Senders hatten ein Herz für Depeche Mode, denn mit aller Regelmäßigkeit kam ich den Genuss relativ seltener Maxiversionen. Ich denke dabei an die 14 Minuten lange Version von „Enjoy the silence“ oder die beiden Megamixe.

Depeche Mode hatten eine derartige Präsenz auf meinen Kassetten bzw. im Radio, dass ich bis Ende der 90er keine Bedarf sah, mir die Alben überhaupt mal zu holen. Irgendwann überkam es mich aber und ich holte mir (fast) alle: „Speak & Spell“, „A Broken Frame“, „Construction Time Again“, „Some Great Reward“, „Black Celebration“, „Music For The Masses“ und die „Violator“.

Nach einer Weile sah ich aber ein, dass die ersten beiden Alben nicht so mein Geschmack waren und damit stieß ich sie wieder ab. Ich hatte mit der Phase,  die nach der Violator begann, ziemlich zu kämpfen. Wobei ich schon mit „Personal Jesus“ meine Probleme hatte. Das war mir zu gitarrenlastig und nicht mehr der Synthie-Pop von früher.

Und dann kam die Ultra. Dave Gahan war wieder clean, Alan Wilder hatte die Band verlassen. Mich verstörten die Remixe, die aus dem Bereich der elektronischen Musik kamen, aber vom Genre überhaupt nicht dazu passten. Ich denke da nur den Remix von Speedy J von „It’s No Good“. Deswegen begann ich meinen Frieden mit der „Songs Of Faith & Devotion“ zu machen. Schließlich waren da versteckte Perlen wie „One caress“ drauf.

Nach der „Ultra“ kam die Exciter. Nennt mir doch mal jemand einen bekannten Titel von der Exciter! Kann ich nicht! Depeche Mode war eine Fabrik geworden. Regelmäßig ein Album, dass immer wieder verkündete „den alten Sound“ wiederzubeleben und dann doch nur enttäuschte. Immer wieder war das Cover von Anton Corbijn. Selbes mit der Playing The Angel. Wobei mich das Album von den Neuen noch am wenigsten enttäuschte. Danach gab ich es so langsam auf, weil es wirklich auf die Schiene hinaus lief, dass sie den alten Sound wieder erwecken wollten.

Das funktioniert an der Stelle nicht, weil Synthie-Pop spätestens zur Jahrtausendwende untergegangen war. Im Laufe der 1990er hatte sich der Anteil der elektronischen Elemente im Pop so vermehrt, dass es keinen Platz mehr für Synthie-Pop gab, denn normaler Pop war quasi ausschließlich Synthie. Und wer will Lieder von Leuten hören, die Probleme haben, die so weit wie es nur irgend geht von realen Problemen entfernt sind. Da kommen junge Künstler, die crispen Sound liefern und dann noch über Liebe und Lied singen, der Realität doch schon näher.

Zum Abschluss noch ein Wort über die „richtigen“ Depeche Mode Fans. Es ist mir keine Band bekannt, die solch einen Fanatismus in Sachen Tonträger an den Tag legt. Da gibt es ein Album, als CD, LP, MC und vielleicht noch digital und dann der Repress. Aber nicht bei Depeche Mode. Dort wird jede eigene Pressung aufgeführt. Allein von der Music for the masses gibt es Stand heute bei discogs 325 Variationen! Wenn man das auf Inhalt und Medium runterbricht, sind wahrscheinlich 90% identisch.

Bei der Auswahl der Titel für die Sendung ist mir aufgefallen, dass es eigentlich kein Album gibt, wo ich konsequent sagen könnte, dass mir alle Titel gefallen. Es gibt immer Ausreißer, mit denen ich nichts anfangen kann. Ich meine das jetzt nicht textlich, sondern musikalisch. Hört mal rein!

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