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Plattenkiste Januar 2022

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geschätzte Lesedauer: 6 Minuten

Jetzt ist das Jahr noch ganz jung und für 2022 haben sich wohl viele Labels auf die Fahne geschrieben, mit voller Kraft ins neue Jahr zu starten. Demzufolge ist die Plattenkiste Januar 2022 reichlich gefüllt und bis auf die Kalenderausgabe von Future Sound of London kommt auch alles schon aus diesem Jahr.

Natürlich muss ich das mit einem Kontrast zu Im Orbit erwähnen, diese Beiträge sind ja schon einen Monat voraus. Das bedeutet, wir können uns vermutlich auf einen ruhigen Februar freuen.

Moodswings Volume 4

Moodswings Volume 4

Laut meinem Terminkalender sollte die Moodswings Vol. 4 schon im Herbst erscheinen. Deswegen war ich überrascht, dass sie so schnell nach dem Vorgänger folgen sollte. Doch Spearhead hielt den Ball flach und wartete den Jahreswechsel ab.

So erschien jetzt wieder eine Compilation voll mit Drum & Bass, der so überhaupt nicht nach Stimmungsschwankungen klingt. Ich höre sie gern beim Auto fahren, beim Arbeiten, wenn ich auf der Couch sitze. Also eigentlich universell einsetzbar.

Open Space Volume 2

Open Space Volume 2

Es scheint diesmal eine Sendung voll mit Fortsetzungen zu sein. Denn weiter geht es mit der Open Space Volume 2, die auf Figure Records erschienen ist. Ich habe die erste Ausgabe noch gut in Erinnerung und freute mich deshalb.

Positiv überrascht war ich wieder über das Aufgebot an Künstlern, welches Tracks für die Compilation bereitgestellt hat. Wie immer dabei – John Beltran, aber diesmal kommen auch Namen wie Biri, Max Cooper oder Wata Igarashi mit dazu.

Diesmal doch sehr Ambient gehalten, ist mir die Compilation fast zu ruhig. Demnach musste ich unbedingt noch einmal in die Volume 1 reinhören und war überrascht. Ich war der Meinung gewesen, der erste Teil hätte mehr Beats gehabt, aber so sind beide Compilations ebenbürtig.

6 Years Of Shall Not Fade

6 Years Of Shall Not Fade

Nachdem letztes Jahr die 5 Years of Shall Not Fade herauskam, war ich Ende des Jahres überrascht, die 6 Years of Shall Not Fade zu sehen. Ich hielt es für eine Jubiläumscompilation und nicht für eine Jahreszusammenfassung.

Von diesem Standpunkt aus war ich skeptisch was die Zusammenstellung betraf. Aber ich muss die Zähne ganz fest zusammenbeißen und eingestehen, dass sämtliche Vorurteile komplett daneben sind. Die Compilation ist einfach großartig. Wunderschöner House und UK Garage machen das Stück einfach zu einem Muss im Schrank.

CiM - Reference

CiM – Reference

Noch nicht ganz in meiner Sammlung ist die neue Doppel-LP von CiM. Da die Stücke irgendwo zwischen einer und sechs Minuten schwanken, ist es nicht verwunderlich, dass es immerhin 24 Tracks auf die Reference geschafft haben.

Ich finde es gut, dass sich Delsin mal der Sammlung von CiM angenommen hat. Was mich in letzter Zeit stark verwundert, ist die Tatsache, dass ich zwar gerne die limitierten Ausgaben auf Vinyl kaufe, aber diese Editionen schon noch sehr lange verfügbar sind. So bin ich überrascht, dass es das limitierte weiße Vinyl für das Werk jetzt – d.h. einen Monat nach Erscheinen – immer noch gibt. Und dabei sind die Teile meist auf 150 Stück limitiert. Mir gefällt von Zeit zu Zeit das haptische Erlebnis einer Schallplatte. Digitale Werke sind immer nur ein Ordner auf Disk.

Aber zurück zur Reference. Der Titel wurde nicht unüberlegt gewählt, denn von kleinen, kurzen Schnipseln bis zu voll ausgereiften Stücken gibt das Album einen Einblick in das Spektrum von CiM. Also geht es von leicht, schwebend bis nervös zitternd quer durch den IDM-Bereich.

The Future Sound Of London - Calendar 2021

The Future Sound Of London – Calendar 2021

Noch aus dem Jahr 2021 kommt das Calendar Album von Future Sound Of London. So würde ich es zumindest einordnen, denn jeden Monat erscheint ein Track. Somit wäre eigentlich das Werk schon im Dezember abgeschlossen.

Natürlich steht Future Sound Of London nur als Schirmherr für das Album, denn darin befinden sich auch Tracks von Humanoid und Yage. Es gibt also das gesamte Spektrum, was auf fsoldigital.com erhältlich ist. Aus diesem Grund teilt sich der Kalender grob in drei Teile.

FSOL liefern die ersten drei Tracks. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich ein Stil ihrer Musik etabliert, dessen Spektrum sie gern ausloten. Pickt man sich einen Song raus, kann es passieren, dass man das Werk nicht ihrem Schaffen zuordnen kann, andere erkenne ich todsicher. Im Mittelteil wechselt es zwischen Humanoid, Yage und Forest Trails. Ähnlicher Stil, weil die gleichen Leute hinter den Reglern. Und im Abschluss folgen ab September wieder Tracks von FSOL.

Dylan Dylan - Euphoria

Dylan Dylan – Euphoria

Dylan Dylan ist mir wegen des Namens auf der oben genannten 6 Years Of Shall Not Fade aufgefallen. Und dann erscheint auf Lost Palms als erstes Album dieses Werk. Deswegen muss ich mich auf das beschränken, was ich höre und was das Cover von Euphoria erzählt. Das Vinyl sagt, dass die Tracks von Shall Not Fade zusammengestellt wurden. Insofern kein Wunder, denn Lost Palms ist ein Sublabel von SNF.

Musikalisch sind wie im Housebereich unterwegs. Titel wie „Walk throught the park“ und „Hope you will find peace“ vermitteln sehr deutlich, dass es doch eher sehr ruhig zugeht. Wobei ich mich da schwer tue, eine Grenze zu finden. Denn House verbinde ich mit Musik im Club. Aber das Album ist doch eher für daheim konzipiert. Also Haus-House, irgendwie.

Rorsch - Dein Blick in die Nacht EP

Rorsch – Dein Blick in die Nacht EP

Wieder mal Rorsch, wieder mal Planet Rhythm UK. Das Werk heißt Dein Blick in die Nacht EP. Das Cover ziert ein schwarz-weißes Abbild einer Schlange, deren einziger Kontrast das Muster der Schuppen unter dem fahlen Licht ist. Im Glanz des Auges erkennt man noch den Umriss des Fotografen, der sich vom hellen Hintergrund abhebt.

Und so kommt auch die EP daher. Auf den ersten Blick grobe Stampfer, wie man sie von Planet Rhythm gewohnt ist. Aber lässt man die Tracks eine Weile laufen, ertönen sanfte Melodien. Geist und Körper werden entkoppelt. Während der Körper stoisch weiter tanzt, fliegt die Seele zum Fenster hinaus in die Nacht.

Biosphere - Shortwave memories

Biosphere – Shortwave memories

Müsste ich die Überraschung des Monats wählen, wäre es Shortwave Memories von Biosphere. Grundsätzlich habe ich nur noch sporadisch in seine Werke seit Mitte der 90er Jahre reingehört. Jetzt las ich im Beschreibungstext, dass es Referenzen zu den ersten Alben Microgravity und Patashnik gibt.

Jetzt bin ich ja hochgradig skeptisch, wenn ich so etwas lese. Viel zu oft gelesen, viel zu oft enttäuscht worden. Also bin ich vorurteilsfrei herangegangen. Und es hat sich die Waage gehalten. Die Referenzen auf die alten Alben sind zu deutlich und trotzdem ist das Album etwas Neues. Weil ein neuer Aspekt dazu gekommen ist – Erfahrung.

Das Album ist aus meiner Sicht ein gezielter Prozess gewesen. Stellt euch vor, ihr habt ein ganzes Leben Musik gemacht. Als ihr jung ward, habt ihr Musik gemacht, die zwar nicht euren Mitteln entsprach, aber ihr mit ganzem Herzen dabei gewesen seid. Später kam das Geld, aber der Wunsch nach mehr Experiment. Aber auch das ist irgendwann vorüber und man hat Geld und Zeit, das Album nach Wahl zu machen. Warum nicht das Album, das man damals machen wollte, mit den Mitteln von heute?

Recondite - Taum

Recondite – Taum

„Wir sollten alle mehr Recondite hören“ sagt Alex Dechant mal, als er noch Teil des Podcasts „Abteilung Basketball“ war. Diese Bemerkung entstand auf meinen Hinweis hin, dass ich es schön finde, dass er die Musik von Recondite erwähnt hat, denn Hip-Hop / Rap klebt wie ein Klischee am Basketball.

Ich muss zugeben, dass die Bassdrum auf dem Album Taum doch ordentlich Druck macht. Auch wenn die Stimmung von ruhig bis treibend schwankt. Ich finde nach wie vor die Idee eines Albums faszinierend. Es eröffnet so viele Möglichkeiten. Man kann eine Geschichte erzählen, etwas ausprobieren oder sich auf Set von Instrumenten beschränken. Das Ergebnis sind Tracks, die etwas verbindet. Genau wie auf Taum.

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