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Im Orbit August 2022

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Wie gewohnt ist Im Orbit August 2022 etwas kleiner. Alle Tracks, die jetzt gespielt werden sollten oder müssen, sind längst erschienen. Ich glaube, das Stichwort für den Sommermonat August heißt diesmal Reflexion. Bei den Temperaturen versteckt man sich lieber nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern sollte auch mal geistig in sich kehren.

Taya. & Quackers - One Day Around The Sun EP

Taya. & Quackers – One Day Around The Sun EP

Die Sonne hat einen Radius von etwas weniger als 700.000 km. Wenn man direkt an der „Oberfläche“ einmal um sie herum fliegen möchte, müsste man das mit einer Geschwindigkeit von 50 km/s machen. Um mal einen Vergleich zu finden, die Voyager 2 entfernt sich aktuell mit einer Geschwindigkeit von 14 km/s von der Sonne.

Aber ich glaube bei dem Release von Taya. & Quackers geht es eher darum, seinen Geist auf die Reise zu schicken. Und mit der richtigen Musik kann das schon außerordentlich schnell passieren. Die One Day Around The Sun EP ist ein richtig genialer Release, der am 5. August auf Rebellion erscheint.

Dennoch ist mein Favorit der zweite Track, Elevate. Etwas mystischer als der Titeltrack, etwas melodischer und damit wieder in diese ominöse Schlucht der melodiösen Gemischs aus House und Techno fallend.

Yamagucci - Baba Yoga

Yamagucci – Baba Yoga

Viele haben die Zeit der Pandemie genutzt, um zu reflektieren oder zu experimentieren. Yamagucci war dieses Glück nicht vergönnt. Kurz bevor Covid ausbrach, hatte er einen schweren Motorradunfall und zog sich für Heilungsphase zu seinen Eltern zurück.

Seine tägliche Routine bestand aus Yoga und der Musikproduktion bis tief in die Nacht hinein. Eine Reinigung für Körper und Geist. Das Ergebnis ist das auf Maccabi House am 19. August erscheinende Album Baba Yoga. Darauf befinden sich 8 Songs, von denen jeder als Reise ins Unbekannte begann. Yamagucci ließ sich einfach treiben und vertraute dem kreativen Prozess.

Am besten spürt man es beim Opener Omer Relex, der die ersten beiden Minuten nicht erkennen lässt, welche ruhige Wirkung er verbreiten mag. Insgesamt ist das Album doch sehr ruhig gehalten, doch aber mit Fokus auf den Dancefloor. Dabei hat sich Yamagucci auch die Unterstützung von Labelchef Adam Ten, Millero und Dor Danino mit an Bord geholt.

Dee Montero - Solena / Origins

Dee Montero – Solena / Origins

Renaissance Records lädt uns auf eine Reise ein. Genauer gesagt ist es die Reise von Dee Montero. Der lebte letztes Jahr auf Bali und ließ sich von den Sonnenuntergängen beeindrucken, die ihn zu dem Werk Origins / Solena inspiriert haben.

Henri Bergmann schnappt sich den Track Solena und macht eine Version daraus, die auf den ersten Blick simpler erscheint, aber beim genaueren Hinhören viel mehr Deepness hat. Henri meinte dazu, dass sie den Track wenige Tage vor einem Gig am Toten Meer fertig gestellt hat und selbst über dessen Wirkung auf einem großen Soundsystem überrascht war.

Für den Titel Origins findet sich Dee Montero mit seinem alten Freund Loew zusammen. Deren beider Geschichte reicht zurück bis zu einem Release auf Renaissance Records im Jahre 2004. Mit seinen Breakbeats, der Piano-Hookline ist der Song eine Reminiszenz an die 90er Jahre. Und das ohne dabei zu staubig zu wirken. Wer jetzt neugierig ist, muss aber noch bis zum 5. August warten, wenn die Scheibe erscheint.

Senzala - D.O.D.

Senzala – D.O.D.

Gerade an heißen Tagen wie diesen kommt mir die EP von Senzala entgegen. Der Londoner mit brasilianischen Wurzeln veröffentlicht am 19. August seine EP D.O.D. auf dem Crosstown Rebels Sublabel Rebellion.

Die EP sagt mir zu, weil einen Hauch von Dschungel in sich trägt. Also zumindest unserer Vorstellung von Dschungel. Trommeln, Hitze und ein Schamanengesänge. Als Inspiration für diese EP gab Senzala das Day Zero Festival in Tulum in Mexiko an. Er war schon öfters dort und lässt sich neben der Party gern von der Kultur in Tulum inspirieren.

Dazu muss man natürlich wissen, dass Tulum eine Mischung aus Touristenort, Maya-Tempel und weiten Wäldern ist. Also der perfekte Ort um ein Gespür dafür zu bekommen, wie die Menschen dort vor langer Zeit lebten. Die vier Track der EP bleiben deswegen alle sehr magisch, sehr tribal.

James Harcourt - Quartz EP

James Harcourt – Quartz EP

Im Februar hatte ich im Rahmen der Merin EP Vol. 4 schon mal den Namen James Harcourt in den Mund genommen. Nach dem einzelnen Track ist es jetzt Zeit für seine erste Veröffentlichung Quartz EP auf Renaissance Records, die am 19. August erscheinen wird.

Als ich mit dem ersten Track Trust Me With Your Heart began, spürte ich eine Grundintensität, konnte aber nicht genau den Finger darauf legen, was mich genau störte. Vielleicht war es das Sample, das so nach 90er Jahre Eurodance klang? Ich überspringe mal den Remix von Mr Morek, der gerne experimentell sein möchte, aber dadurch extrem holprig wirkt.

Wenn man diese Durststrecke überstanden hat, steht man in einer wahrlichen Oase. Es folgt der Titeltrack Quartz und der ist einfach allererste Sahne! Wer den entspannten Breakbeat von Bicep mit ihren Trance-Gate-Sounds mag, wird hier vollste Zufriedenheit finden. Ich beginne in den Groove zu versinken und ehe ich mich versehen kann, ist die EP mit ihren fünf Tracks vorüber…

Jonathan Kaspar – Overfree EP

Letzten Monat hatte ich ihn schon mal auf Kompakt Records, jetzt veröffentlicht Jonathan Kaspar am 26. August die Overfree EP auf Crosstown Rebels. Mit dem Einstiegstrack Overfree schafft Jonathan schon mal eine gute Stimmung. Ziemlich ruhig, trotzdem mit Spannungsmomenten, die auftauchen und abklingen wie Bilder in einem angenehmen Traum.

Der zweite Track Ten hypnotisiert mich mit seinem gewaltigen, aber warmen Bass. Es ist wie die warme, kuschelige Decke, die zum Traum vom ersten Track gehört. Dagegen wirkt Track Nummer drei nervös und hibbelig. Spannungsgeladen wartet Piece Of wie ein Gewitter darauf loszustürmen. Und er hat eine Überraschung in sich, denn für einen kurzen Moment denkt man, dass er ziemlich abrupt zum Ende kommt, aber weit gefehlt. Er holt nur schnell Schluss für den Abschluss. Die EP klingt dann mit dem Titel Unify, der Graham Baxter seine Stimme leiht, aus.

Das Interessante ist noch der Werdegang von Jonathan Kaspar. Begonnen hat er damit, dass er Partys organisierte, um sein Medizinstudium zu finanzieren. Nach seinem Abschluss folgte er aber seiner Berufung als Musiker und DJ und brachte 2015 seinen ersten Release heraus.

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