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Das Problem mit den Texten

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Wie geht man damit um, dass man einen Text schreiben möchte, der schon monatelang einem im Kopf herumgeistert und somit eigentlich in jeder Facette greifbar ist, den man immer wieder abrufen kann und ausgerechnet jetzt zu Papier bringen muss. Durch das wiederholte Durchspielen und gedankliche Konstruieren wird der Gedanke bei mir so abstrakt, dass er nur noch als Stichwort verbleibt und jegliche zugehörige Emotion verblasst ist, wie bei einem Kaugummi, der jeglichen Geschmack verloren hat und nun nur noch zäh zwischen den Zähnen hängt. Ich sitze jetzt hier, brüte über dem letzten Releasetext für dieses Jahr, den ich noch heute verschicken will. Ich habe mir bereits eine Liste von Stichpunkten gemacht, die ich mit verarbeiten möchte, doch ist sie bei weitem nicht so umfangreich, wie ich das ursprünglich erhofft hatte. Nun gilt es einfach diese Stichpunkte wieder zu Sätzen aufzubauschen, an der Formulierung zu feilen und hoffen, dass bei der Übersetzung nicht noch der letzte Hauch von Individualität verloren geht.

Also mal für mich eine Roadmap, wie ich zu einem besseren Releasetext komme:

  • Musik anhören, Notizen über Stil, Stimmung, Texte, Tempo, Titel machen
  • Immer den Zeitpunkt der Veröffentlichung beachten, Jahreszeit, vorhergehende oder nachfolgende Releases
  • Recherchen über den Künstler und seine vorherigen Release anstellen
  • Pause zur Ideenbildung einlegen
  • entstandene Ideen und Resultate unbedingt notieren!
  • Daraus entstehende Lücken und offene Fragen aufschreiben und im Chat oder per Mail mit dem Künstler klären
  • nicht erst bis zur Veröffentlichung warten und dann schreiben, sondern gleich!
  • alle gesammelten Daten ausdrucken
  • relevante Fakten markieren, als Stichpunkte aufschreiben und wieder ausdrucken
  • Daten gruppieren nach
    • Fakten über den Künstler
    • Über das Album
    • Details der Titel oder des Albums
    • Abschlussinformationen
  • Stichpunkte umsortieren, evtl. wieder ausdrucken und die Reihenfolge der Stichpunkte anpassen
  • Umsetzen der Ideen in Sätze, dabei schon auf den Fluss innerhalb des Textes achten
  • Anpassen, Erweitern, Streichen bis der die Übergänge zwischen Abschnitten gleitend sind
  • aus der Mischung aus Deutsch und Englisch einen einheitlich englischsprachigen Text machen
  • Dopplungen von Wortgruppen und Wörter ausmerzen und Textfluss im Englischen wieder herstellen

Mittlerweile habe ich den Text für Philipp Weigls „Monsters“ zusammengestellt, bin auch sehr zufrieden, leider fehlt mir hab ich immer noch das Gefühl, etwas Essentielles vergessen zu haben. Wer die Story des Aphex-Twin-Remixes kennt, weiß wohl wie es mir in etwa geht. Allen anderen sei ein Blick in die Wikipedia empfohlen, speziell die Sektion „Remixe„. Wenn ich meinen Text durchlese, habe ich den Eindruck, ich kenne das Konzept des Albums in- und auswendig, habe es aber nie gehört. Ich werde den Text bis heute Abend erstmal ruhen lassen, vielleicht habe ich dann noch eine Idee, die ich einfügen kann.

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