Die Saison ist fast zu Ende, d.h. das letzte Spiel steht noch am Sonntag aus. Aber dessen Ausgang ist für die Aufstellung der Playoffs uninteressant. Die Partien des Viertelfinales stehen fest. Auf Platz 1 dieses Jahr mal ein ungewohntes Bild – der FC Bayern München hat es unter Leitung von Coach Pesic geschafft, die Tabellenführung zu erobern. Gleichzeitig ist München dieses Jahr durch eine Wildcard (Koffer mit nicht durchgängig nummerierten Scheinen?) mit in die Euroleague gekommen und konnte sich im Gegensatz zum amtierenden Meister durch die Vorrunde kämpfen, um dann auszuscheiden.
Wie jedes Jahr stellt sich die Frage, welchen Ausgang die Playoffs haben werden. So stolz Ludwigsburger Riesen sein dürfen, es dieses Jahr in die Playoffs geschafft zu haben – München wird sie vom Platz fegen. Spannender sieht es da schon in Bamberg aus. Die Drachen aus Quakenbrück spielen sehr dynamischen und agilen Basketball. Einen Center, der den Ball an der 3er-Linie verteilt, um zum Pick and Roll abzutauchen wird man dort nur selten finden. Kein einfacher Auftakt für die Playoffs, aber Bamberg wird das meistern.
Wenn ich auf die Partie Oldenburg gegen Bonn blicke, fällt es mir schwer einen Sieger zu finden. Oldenburg spielt eine starke Defense und wird es Bonn schwer machen, leichte Punkte zu erzielen. Man denke nur an das Finale letztes Jahr gegen Bamberg – nicht schön anzusehen, aber sehr spannend. Ähnlich dürfte es zwischen Bonn und Oldenburg laufen, nur dass hier vielleicht sogar alle 5 Spiele voll ausgespielt werden. Leichter wird es da Berlin gegen Ulm haben, auch wenn ich Sympathien für Ulm hege.
Laut meiner Vorhersagen dürfte dann das erste Halbfinale München gegen Oldenburg lauten und so sehr sich die Oldenburger auch angestrengt haben, München ist nicht die Mannschaft, die man in einer Best-of-Five-Serie bezwingt. Ein Überraschungssieg ist zwar möglich, aber das Finale werden die Oldenburger dieses Jahr nicht sehen. Genau so wenig wie die Bamberger. Ich habe die Bamberger letztes Jahr auch nicht als Sieger gesehen, aber dieses Jahr sind die Chancen vergleichsweise niedrig. Der Titel „Alba-Killer“ ist uns dieses Jahr ohne Zweifel abhanden gekommen und die Angst sitzt mittlerweile tief. Und genau diese Angst müsste Bamberg überwinden, um Berlin zu bezwingen. Die Mannschaft dazu haben sie jedenfalls.
Wie man an meinen Ausführungen erkennt, habe ich mich mit der Analyse deshalb so beeilt, weil das letzte Spiel der Saison für mich der Auftakt zur Finalserie ist. Pesic tritt mit seiner hochgradig motivierten, kampferprobten und trainierten Mannschaft gegen Berliner an, die sich diese Saison komplett neu erfinden mussten, denn bis auf Grauschnautzer Schultze wurde die Mannschaft komplett neu besetzt und trat nach anfänglichen Niederlagen stärker werdend auf. Und wer weiß, wie die Albatrosse zu Hochform auflaufen, wenn sie Finalluft wittern. In dem Fall würde ich es den Berlinern gönnen, den Pokal mit Heim zu nehmen.