Ich bin immer ein großer Fan von Aphex Twin gewesen, aber auch einer der Fans, die seine Aussagen kritisch hinterfragen (seine Musik natürlich auch). Deswegen bin ich immer der Meinung gewesen, wenn er tausende Musikstücke hat, die er veröffentlichen könnten, warum macht er das denn nicht? Seit Ende Januar pumpt ein bis dahin unbekannter Nutzer Musikstücke bei Soundcloud rein, die verdächtig nach Aphex Twin-Stücken klingen. Auch sein alter Knob Twiddler Mike Paradinas glaubt das ein oder andere Stück schon mal gehört zu haben. Kurze Zeit später wird es dann mehr oder weniger offiziell – der Twitter-Account von Aphex Twin postet den Link. Seit dem sind schon über 150 Stück aufgelaufen. RareAFX zweifelt zwar die Authentizität von einigen Stücken an, aber der gewisse Touch ist schon da und ich glaube, Richard D. James ist einer, der sich auch gern mal auf unbekanntes Feld wagt und dort experimentiert.
Mit dieser Aktion hat sich Aphex Twin wieder meinen Respekt verschafft oder es ist eine Entschuldigung an seine Fans, die mit sehr durchmischten Gefühlen sein letztes Album „Syro“ aufgenommen haben. Anders wie The Future Sound of London, die mittlerweile 7 Ausgaben ihrer „From the archives Vol.X“ veröffentlicht haben, kippt Richard seine (G)oldies gratis auf den Markt und das mit 320kBit/s. Stellenweise geht es mir schon fast zu schnell, denn die bisher 150 Titel wollen auch erstmal gehört werden. Wie man es von AFX gewohnt ist, ist der Mann auch stellenweise sehr wankelmütig. So tauchten für kurze Zeit ein Dark Mix vom „Girl/Boy Song“ auf, als auch eine schnellere Version von „Red Calx“, die wieder sehr schnell verschwanden. Das macht das Herunterladen schon zur sportlichen Herausforderung, denn man weiß nie, ob der Song, den er gerade hochgeladen hat, morgen noch da ist.