Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

K wie Kraftwerk

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Jetzt sind wir soweit im Alphabet fortgeschritten, dass sich so langsam die Fragen, die am Anfang auftauchten, auflösen. Dazu gehört auch die Frage: Warum C wie Chill out und nicht K wie KLF? Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Und mit Kraftwerk meine ich nicht irgendeinen Technoclub, sondern die Band.

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.

Kraftwerk verkörperten schon immer das aufstrebende Informationszeitalter. Es war wie in Star Trek: kein Papierkram mehr, alles funktioniert elektronisch und damit keine stumpfe Mechanik mehr, die Dreck macht. Und genau dieses Image verkauften Kraftwerk perfekt. Live sahen alle gleich aus, gleichsam einer Uniform des Alltags. Vielleicht haben sie damit auch in gewisser Weise das Image des ordentlichen Deutschen, der immer pünktlich ist und adrett gekleidet ist, international geprägt. Eine sehr gewagte Theorie, ich weiß.

Obwohl ich kaum CDs von Kraftwerk habe, hat mich ihre Musik beeinflusst wie keine andere Band. Der Vollständigkeit halber sei die Geschichte kurz erzählt. Wir machten mit der Schulklasse gerade einen Ausflug. Zwei Leute aus meiner Klasse alberten immer rum und machten komische Geräusche. Das kam mir merkwürdig vor. Ich wollte wissen, was da passiert. Nach langem Hin und Her fand ich heraus, dass sie die Töne von Kraftwerks Electric Café nachmachen.

Ich hatte mich damals immer gefragt, wie sie an das Album gekommen sind, denn es muss so 1986/87 gewesen sein. Und da war das Album gerade erschienen. Und wie kommt jemand im Osten an ein Kraftwerkalbum?

Jedenfalls quengelte ich so lang herum, bis ich in einer Kopieraktion das Album überspielt bekam. Nach dem ersten Hören ging mir ein Gedanke durch den Kopf, den ich seither nicht vergessen habe: Auch wenn ich diese Musik noch nicht verstehe, wird sie maßgeblich mein Leben beeinflussen. Ich lauschte den kühlen Rhythmen und den vielen verschiedenen Sprachen die plötzlich in einem Song auftauchten. Ich glaube mich zu erinnern, dass der Telefonanruf mein Favorit war.

Und nach der Electric Café kam dann erstmal nix mehr. Das Erste, was ich wieder von Kraftwerk wahrgenommen habe, war The Mix, also das Best of Album. Aber es war eigentlich viel besser als ein Best of, weil es überarbeitete und moderne Versionen ihrer alten Songs enthielt. Aber trotzdem ließ ich es mehr oder weniger liegen, weil der Sound für mich der Vergangenheit angehörte.

Und ich sollte fast Recht behalten, denn es kam eine lange Pause. Erst im Jahre 2000 machten Kraftwerk wieder von sich reden, als sie den Jingle für die Expo 2000 in Deutschland komponierten. Angeblich soll für die 30 Sekunden ein Betrag von 250.000 DM geflossen sein. Aber sie werkelten im Hintergrund weiter. Denn 2005 veröffentlichten das Live-Album „Minimum-Maximum„. Zusammen geschnitten aus Konzerten aus der ganzen Welt.

Zuvor war ich auf ihrem Konzert in Dresden. Kraftwerk live im Alten Schlachthof. Das Schöne am Konzert – man sah jede Menge bekannte Gesichter, die man von Partys aus den Läden usw. kannte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner