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Im Orbit Juli 2021

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Auch wenn es draußen erst bisher nur kurz so aussah, der Sommer kommt mit großen Schritten. Dem entsprechend wird die Runde im Orbit Juli 2021 etwas kleiner ausfallen. Trotzdem sind einige Releases dabei, die mich schwer beeindruckt haben.

Im Orbit gibt es auch zum Hören! Im Orbit gibt es – genau wie die anderen Podcasts auch – bei Mixcloud zum Anhören. Dort gibt es dann ausreichend Hörbeispiele von den neuen Releases.

Sascha Braemer – Who died and made you king EP

Fangen wir mit Systematic an. Dort wird Sascha Braemer seine neue EP mit dem Titel Who died and made you king EP am 9. Juli veröffentlichen. Der Track doch ziemlich ungewöhnlich. Rein vom Sound hat er mich erst mal nicht angesprochen. Aber während der Track läuft, bohrt sich so langsam das Vocal in den Kopf und bleibt hängen. Also da leistet Dom Fricot ganze Arbeit. Und beim zweiten Hören realisiert man, dass der Sound dann doch auch perfekt dazu passt. Alles sehr subtil gehalten, aber hochgradig wirksam.

Bleibt natürlich die Frage was das soll? Who died and made you king? Die Übersetzung liefert schon das richtige Ergebnis, das verrät natürlich alles und nichts. Dazu fällt mir Monty Python ein, die König Arthurs Legitimierung mit „Hör zu! Alte Weiber, die in irgendwelchen Tümpeln hocken, sind keine Basis für irgendein Regierungssystem! Ihr könnt doch nicht im Ernst behaupten ihr hättet die Macht, nur weil so eine wässrige Schlampe euch ein Zepter in die Hand gedrückt hat.“ hinterfragten. Natürlich ist die Frage ist Provokation. Denn sie hinterfragt jemanden, der Anweisungen erteilt, wer ihn dazu befugt hat. Meist dazu passend, wenn an der Stelle keine Anweisungen von Nöten sind.

Tjade – Balancing Act EP

Was muss man über Tjade wissen? Die Tjade ist ein junges Talent aus den Niederlanden. Und junge Talente dürfen neue Sachen ausprobieren, Musik anders denken – kurz gesagt, innovativ sein. Das erste Mal fiel Tjade mit Koi Jaye im Jahr 2019 auf und hat sich damit einen Namen gemacht.

Die Balancing Act, die am 23. Juli auf These Eyes (daher auch das Cover) erscheint, hat mich schon überrascht. Der Titeltrack mit seiner bratzigen Bassline und seinen sanften Pads ist durchaus rave-tauglich. Die B-Seite nimmt deutlich das Tempo raus und verschiebt den gesamten Kontext der EP in ein dunkleres Umfeld. Nachdem ich Means to an end gehört hatte, musste ich die komplette A-Seite neu denken. So gesehen eine überraschende Wendung.

Paris Green – Fear

Mitten im Sommer erscheint ein neue Album von Paris Green. Erscheinungsdatum ist auch der 23. Juli und wird auf den Namen Fear hören. Hintergrund des Albums ist die Angst vor dem Versuch etwas zu wagen. Paris Green meint dazu, dass diese Angst verhindert, dass Träume wahr werden. Warum sollte man also nicht das Risiko wagen? Seiner Meinung nach ist die Angst größer als Leiden, wenn es nicht geklappt hat.

Mitchel Kelly, der hinter Paris Green steht, begann mit dem Projekt 2017. Das Album, was auf Needwant erscheint, ist eine Mischung aus Progressive House, Electronica und melodischem Techno. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich etwas enttäuscht war, weil es so schnell vorüber zog. Es ist so herrlich leicht wie eine Sommerbrise. Also das ist ein Album, was man an einem Sommerabend problemlos die ganze Nacht auf Repeat laufen lassen kann.

Dennis Cruz – Los Tamales

Dennis Cruz hatte ich ja erst vor kurzem vorgestellt. Jetzt, das heißt am 30. Juli, erscheint seine neue EP Los Tamales auf Crosstown Rebels. Nachdem ich beim letzten Release darüber gesprochen habe, dass es klingt, als wäre man auf der Straße zwischen einer Salsa Bar und einem Club, sind wir jetzt mitten in der Salsa Bar.

Sieht man mal vom House Groove ab, wurde der Rest komplett in Kolumbien aufgenommen. Und mit diesen Gedanken stehe ich wieder in Cartagena im Stadtteil Getsemani und die warme karibische Sonne scheint auf mich herab. Mit diesem Release gibt Dennis Cruz schon mal einen Vorgeschmack auf sein Album, was im Oktober erscheinen wird.

Preditah – Glucose / 1950

Der dritte Release auf Palm Recs kommt von Preditah und wird am 30. Juli erscheinen. Es handelt sich um die beiden Tracks Glucose und 1950. Preditah, der sich bisher einen Namen in der UK Grime Szene gemacht hat, erfreut meine Ohren mit einem Techno-House-Track, der mit seinen Vocal-Schnipseln erfrischend sommerlich ist.

Zum zweiten Track 1950 meint Preditah, dass er damit auf eine Zeit vor seiner Zeit verweisen will, wo die Bassline quasi die Hookline war und alle anderen Elemente die Bassline nur begleitet haben. Inhaltlich steht dieser Track der A-Seite aber in nichts nach.

Steven Weston – Blank Dust

Der Release der jetzt als nächstes zur Gehör kommt ist Steven Westons Blank Dust. Dazu hat er eigens ein eigenes Label mit dem gleichen Namen gegründet. Jetzt muss ich zugeben, noch nie was von Steven Weston gehört zu haben. Also machen wir uns mal schau: Nominiert für einen Grammy, spielt Keyboard für Charli XCX oder spielte Bass im KLF Nebenprojekt Badger Kull. Wow!

Und wie alle in dieser Topkategorie hat er ein verdammt gutes Händchen für Musik. Mir liegt hier der Vergleich zu Chris Zippel auf der Zunge, der auch schon in vielen Projekten mitgewirkt hat und trotzdem auch selbst einen richtigen guten Sound abliefert. Mein persönlicher Favorit ist Everything is beautiful, bei dem sich mir initial ein Vergleich zu Bicep aufdrängt, aber dann doch etwas poppiger daherkommt. Für mich definitiv die Platte des Monats!

Tommier Joyson – Clap Your Hands

Zu gute Letzt steht noch ein Release aus dem Hause Hot Creations an. Dort gibt Tommier Joyson mit Clap Your Hands am 30. Juli sein Debüt. Das Original kommt als House-Nummer im oberen Tempolimit an, mit leichten Anleihen von Techno-House. Aber die Vocals lassen daran keinen Zweifel.

Der Remix von East End Dubs bleibt ziemlich nah am Original aber mit weniger Breaks. Von daher ist das wahrscheinlich die präferierte Nummer für den Club.

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