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2012 – Sigur Rós

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Jetzt waren wir 2009 und 2011 auf Island und trotzdem wähle ich Sigur Rós für das Jahr 2012 aus. Es hat alles mit zwei Menschen zu tun, die sich lieben. Und natürlich mit Musik.

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.

Wenn man nach Island fliegt, kann es passieren, dass man in den Wolken hängt und der Sinkflug geht weiter und weiter und trotzdem sind draußen nichts als Wolken. Und der Höhenmesser tickt unbarmherzig nach unten 500m, 400m… immer nur Wolken. Erst wenn man unter 100m ist, sieht man den Boden. So ging es uns zumindest beim ersten Islandbesuch.

Und genau so unscharf wie diese Landung ist meine Erinnerung. Ich könnte schwören, jemand hat mal zu mir gesagt, ich solle mir doch mal Sigur Rós zu Gemüte führen. Tatsächlich sollte es bis 2006 dauern. Denn da gewinnen Sigur Rós mit ihrem Video zu Glósóli einen Award.

Ich schaue mir das Video an und bin fasziniert. Ist das so eine Art Rattenfänger von Hameln? Oder Learning to fly von Pink Floyd? Und dazu diese Musik, die immer intensiver wird und sich steigert, bis sie über mir mit Gitarre und Schlagzeug zusammenbricht.

Kurz darauf stehe ich im Plattenladen meines Vertrauens und hole mir die Takk…, die Ágætis byrjun und die () (auch Brackets genannt). Also die drei Alben sind die absolute Referenz für Sigur Rós. Und wie wichtig das ist, merke ich, als wir das erste Mal 2009 nach Island fliegen.

Wir haben für eine Woche einen Mietwagen und fahren um die Insel. Camping im September, stellenweise haben wir 4°C am Morgen und auch wenn die Heizung auf Hochtouren läuft, bekommen wir die Kälte aus den Knochen nicht raus. Die Natur ist rau, unbarmherzig, aber gleichzeitig einzigartig und schön. Und abwechslungsreich. Genau wie die Alben von Sigur Rós.

Auch wenn wir die Hälfte der Woche Regen hatten und einen Tag Sandsturm kommen wir 2 Jahre später wieder nach Island. Diesmal im April. Es ist nicht viel wärmer, aber dafür haben wir Glück an den Stellen, wo es das letzte Mal regnete und umgekehrt.

Das Ergebnis unseres ersten Besuchs ist das Video Heima. Sigur Rós spielen nach ihrer Welttournee Konzerte auf Island. Mal vor tausenden Zuschauern, mal für die Protestgruppe, die sich gegen den Bau des Aluminiumwerkes wehrt. Sigur Rós wissen um die Zerbrechlichkeit der Natur. Und ihre Musik passt perfekt zu den Bildern.

Und damit komme ich nun in das Jahr 2012. Wir haben uns entschlossen, zu heiraten. Ich komme ursprünglich aus Dresden, meine Frau ursprünglich aus Ungarn. Also egal wo wir heiraten, die Hälfte der Freunde hat eine lange Anreise. Deswegen fällt unsere Wahl auf Las Vegas. Die Prozedere der Hochzeit ist so einfach, dass selbst die Anerkennung in Deutschland einfacher geht, als hätte man hier geheiratet.

Dabei haben wir uns für eine kleine Kapelle entschieden und ein komplettes Paket gebucht. Mit der Stretch-Limo abgeholt werden, Hochzeit, die per Webcam in die Heimat gestreamt wird, und dann zurück mit der Stretch-Limo. Und das Spezielle ist, dass man seine eigene Musik mitbringen kann. Nicht wie in deutschen Behörden, wo nur nachgespielt wird, um die GEMA zu vermeiden.

Jetzt stehe ich vor der Challenge, zwei Songs zu finden, die ein ausreichendes Intro bieten, mir denen wir beide etwas anfangen können und die thematisch auch noch passen. Ich schlage Starálfur von der Hvarf/Heim als Intro und Hoppipolla von der Takk… als Outro vor. Es passt perfekt. Den Tag nach der Hochzeit erhalten wir das Ganze als DVD und wenn man es nicht wüsste, sieht es aus und klingt es wie in einem Film.

Bleibt zum Abschluss nur noch ein Ereignis, dass in Zusammenhang mit Sigur Rós steht. Sie gehen mit ihrem neuen Album Kveikur auf Tour. Sie spielen in Berlin im Tempodrom und wir sind dabei. Im Februar, es ist kalt und windig, genau wie auf Island. Trotzdem ist die Atmosphäre genial.

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