Nach meinem Umbau eines iPod U2 kam mir in letzter Zeit die Idee, ob diese alten Geräte auch mit Rockbox ausgestattet werden können. Also kaufte ich mir einen iPod der 4. Generation auch genannt iPod color oder iPod photo. Wie würde wohl so ein iPod photo mit Rockbox funktionieren?
Mein eigentlicher Wunsch war ein iPod mit LCD-Display, so wie ich sie von der 4. Generation kenne. Ich kaufte einen bei eBay, hatte aber Pech, weil das Gerät nicht funktionierte. Also musste ich noch einen Versuch unternehmen. Diesmal hatte ich Glück! Zum einen, weil das Gerät günstiger war und zudem noch ein Farbdisplay besaß. Diese Ausgabe hatte ich noch nie gesehen. Technisch ist der iPod noch ein Gerät der 4. Generation, hat aber schon ein bisschen was von der nächsten Generation mitbekommen, was sich dann bei der Installation von Rockbox zeigt.
Ziel meines Umbaus sollte ein Gerät sein, das ich für neue Musik verwenden kann. Wie ich in der Plattenkiste schon geschrieben habe, liegen bei mir noch etliche ungehörte CDs und Netlabelreleases auf der Platte, die ich einfach mal einsortieren oder entsorgen möchte. Und damit brauche ich nicht wirklich viel Speicher, aber ein preiswertes und handliches Gerät zum Hören.
Demontage
Wie alle Geräte der 4. und 5. Generation lassen diese iPods sich unwahrscheinlich leicht öffnen. Da die Oberseite aus Plastik ist, ist die Rückseite nur eingerastet. Dabei kann sich nicht wirklich was verbiegen. Mit etwas Geduld und Ruhe ist der iPod in 10 Minuten offen.
Beim Öffnen darf man natürlich nicht so heftig sein, weil auch bei dem iPod photo die Steuerung per Flachbandkabel mit der Vorderseite verbunden ist. Hat man beide getrennt, kann der Umbau losgehen.
Aufrüstung
Ich bestellte mir einen neuen Akku und achtete diesmal darauf, dass die Kabelführung beim Akku anders ist. Kommt das Kabel parallel zur langen Seite heraus, muss man es direkt abknicken, da es sonst an die Gehäusewand stößt.
Ich wagte auch mal die komplette Demontage und drang bis zum Display vor. Hier fand ich auch nichts Überraschendes. Der Grund, warum ich das machte war, da die Plastikhülle feine Kratzer hatte und deshalb wirkte das Bild etwas schwammig. Ich hatte mir wieder einen iFlash ATA bestellt, weil ich diesmal wusste, dass ich die Idee mit dem großen Akku vergessen kann.
Installation von Rockbox
Mittlerweile hatte ich ja schon genug Erfahrung mit Rockbox. Und da es sich nicht um einen Spezialfall wieder den iPod classic 80GB/120GB handelt, sollte die Installation problemlos von statten gehen. Dachte ich! Also schloss ich den iPod an, initialisierte ihn. Auch hier verlangte iTunes, dass der iPod getrennt und erst mal geladen werden muss. Habe ich gemacht und schloss ihn wieder an.
Ich öffnete das Rockbox Utility und begann mit der Installation des Bootloaders. Und lief sofort in einen Fehler. Da sich Windows an der Stelle manchmal komisch verhielt, startete ich den Rechner neu. Wieder das Rockbox Utility geöffnet, wieder der gleiche Fehler, dass der Bootloader nicht installiert werden kann. Also musste mir Google helfen. Relativ schnell fand ich einen Eintrag im Rockbox-Forum, dass der iPod photo der 4. Generation vom Rockbox Tool als 5. Generation erkannt wird. In dem Moment, wo ich auf die 4. Generation im Rockbox Utility umstellte, lief wieder alles wie am Schnürchen. Rockbox installierte und lief erfolgreich.
Zusammenfassung
Damit war der Umbau abgeschlossen, ich konnte den iPod schließen und in Normalbetrieb nehmen. Das Erste, was mir relativ schnell klar wurde war, dass der iPod sich nicht merkte, welchen Titel er als letztes gespielt hatte. Also musste ich mir ab sofort merken, was ich als letztes gehört habe.
Etwas zerknirscht reagierte ich darauf, dass der iPod nicht als USB-Gerät im Auto erkannt wurde. Eigentlich sollte das auch Teil des Plans sein, dass ich nicht zwischen so vielen Geräten wechseln muss.
| Bezeichnung | Kosten (ohne Versand) |
|---|---|
| iPod Video | 50,00 Euro |
| iFlash ATA | 41,65 Euro |
| Samsung SD-Karte 256GB | 18,99 Euro |
| Akku 900mAh | 8,60 Euro |
| Summe | 119,24 Euro |
Am Schluss wieder die Übersicht über die entstandenen Kosten. Ihr werdet sehen, dass so ein Umbau doch ziemlich preiswert geht und man nicht zwangsläufig eines der neueren Modelle nehmen muss. Ziemlich schnell wird klar, dass ein Musikplayer mit 256GB für 120 Euro schon richtig ein Schnäppchen ist.
