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Ausgebremst (Mal wieder…)

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Heute morgen habe ich einen Beitrag im Spiegel über das mysteriöse Abbremsen der Pioneer-Sonden, die 1972 gestartet wurden, gelesen. Mit derzeitigen wissenschaftlichen Theorien und Techniken kann dieses Phänomen nicht erklärt werden, dass mit Erreichen der Grenze des Sonnensystems, die pro Tag um 0,0000755 Meter pro Sekunde langsamer werden.

Sämtliche Ursachen, von der Strahlung des Minireaktors bis zur Sendeanlage, wurden untersucht und hatten -wenn überhaupt- nur sehr geringen Einfluss auf das Abbremsen. Der Effekt konnte bisher nur bei den Pioneer-Sonden untersucht werden, da die später geschickten Sonden permanent Lageveränderungen vornehmen, bremsen und beschleunigen und somit keine konstante Bewegung vorliegt, bei der man diesen Effekt messen könnte.

In Zeiten eines knappen Budgets konnte die NASA nicht einmal die Daten der bisher aufgezeichneten Informationen der Sonden auswerten. Die Planetary Society sprang helfend ein und finanzierte die Auswertung der Daten aus dem Jahr 1987, die erstmal in ein auswertbares Format gebracht werden mußten. Erinnern wir uns an die Technik der späten 80er Jahre und deren Lesbarkeit nach einigen Jahren.

Und während der Spiegel-Artikel schon wieder die Dunkle Materie bemüht, wird nur in einem kleinen Absatz erwähnt, dass der „Wert“ der Anomalie dem Produkt aus Hubblekonstanten und Lichtgeschwindigkeit beträgt. Schon mal was von Ockhams Rasiermesser gehört? Wenn man zwei Theorien hat, sollte man der einfacheren Theorie den Vorzug geben. Und wenn man die Wahl zwischen einer unbewiesenen Dunklen Materie hat oder die Expansion des Universums erstmals sehr genau messen könnte. Aber irgendwie passt das ja auch nicht zusammen, denn wenn der Raum expandiert, müßte die Sonde in unseren Augen sich ja schneller fortbewegen. Es sei denn…

Nun ja, meine Lieblingstheorie, die ich schon vor einigen Jahren entwickelte. Ich freu mich nämlich immer wieder, wenn ich Vorträge höre, die lauten „Was eine Millionstel Sekunde nach dem Urknall passierte“. Wenn ich da mit meinem naiven Schulwissen rangehe, bilden Raum und Zeit eine Einheit. Sprich: kleiner Raum, kurze Zeit. Soweit vom Standpunkt außerhalb des Raumes. Aber trotzdem unser Universum immer weiter expandiert, vergeht ja unsere Zeit nicht langsamer, oder? Richtig – wir befinden uns ja auch innerhalb des Raum-Zeit-Systems. Demzufolge wird die Zeit für uns immer konstant ablaufen – es sei denn, wir finden einen Referenzpunkt, der sehr weit weg ist (am liebsten außerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums) und zu dem eine präzise Messung möglich ist. Begründung: Dann liegt zwischen Beobachter und Objekt genügend Raum (und damit Zeit) um den Effekt zu messen. Würde im Fall der Sonde die Vermutung zulassen, dass die Zeit schneller langsamer wird, als das Universum expandiert. Und jetzt bitte ich um die Widerlegung meiner Theorie…

Nachtrag:
Ich habe gerade noch mal nachgedacht. Die Idee von Butz123, dass ein Rechenfehler vorliegt, kann sein, wäre aber in der Geschichte der Raumfahrt nichts neues. Ich erinnere mich dunkel, dass es einen Fall einer Sonde gab, die jämmerlich abgestürzt ist, weil die einen Wissenschaftler als Höhenangabe Meter erwartet haben, aber in Wirklichkeit die Höhe in Fuß gemessen wurde. Und damit war die Sonde schon 2/3 näher an der Oberfläche als erwartet.

Eine andere Möglichkeit wäre „Dicke Luft“. Mit den beiden Pioneer-Sonden (und natürlich auch den Voyager-Sonden) betrat die Menschheit erstmals interstellaren Raum. Da mir keine Messdaten über die Dichte des Vakuums im interstellaren Raum bekannt sind, schließe ich mal nicht aus, dass der Sonnenwind unser Planetensystem doch „sauber hält“, d.h. das Sonnensystem gegenüber Teilchen aus dem Raum abschirmt und somit die Dichte des Vakuums größer ist als innerhalb des Sonnensystems und die Sonden, wenn auch nur minimal, abgebremst werden.

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