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Klimawandel im Wandel der Zeit

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Wir spüren aktuell mit Friday For Future eine Bewegung, die es nicht mehr akzeptiert, dass zwar immer über Klimawandel geredet wird, aber keine Aktionen folgen. Oder die beschlossenen Maßnahmen liegen so fern in der Zukunft, dass es eigentlich schon zu spät ist. Dabei scheinen wir ganz vergessen zu haben, dass wir Menschen es doch schon geschafft haben. Obwohl ich erst 45 Jahre alt bin, habe ich genug Veränderungen mitgemacht, sodass ich keine Angst vor den Veränderungen habe.

Ich schließe von vorn herein erstmal alles aus, das der Klimawandel überhaupt nicht real ist. Wer so naiv ist, sollte an dieser Stelle abbrechen. Verschwundene Gletscher aus Island, 30°C im Sommer in Alaska, schwere Waldbrände und Grundwasserniedrigstände in Mitteleuropa sind nur einige Beispiele. Aber bei den ganzen Warnungen, die man täglich hört, vergessen wir vielleicht, dass wir mehr über Lösungen nachdenken sollten.

Fangen wir mal mit FCKW an. Erinnert ihr euch noch? Mitte der 1980er Jahre fingen die Warnungen an. 1990 wurde auf Grund des entdeckten Ozonlochs beschlossen, dass man doch handeln müsste. Schon damals wurde vor erhöhtem Hautkrebsrisiko gewarnt. Als das Ozonloch dann schon den Süden Australiens erreichte, begann man zu handeln. Haben die Leute damals aufgehört Spray bzw. Kühlschränke zu nutzen? Ich denke nicht, denn die Industrie hatte ein Lösung parat. Worauf ich aber hinaus will: Die Lösung kam spät, musste aber eingefordert werden. Aber die Menschheit hat es gepackt. Ist das Ozonloch noch da? Ja, aber es ist rückläufig. Auch wenn Wissenschaftler jetzt festgestellt haben, dass das Ozonloch kleiner wird, schwindet die Ozondecke an manchen Stellen.

Bis ca. 1990 war Deutschland ja auch mal irgendwie Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Als Krönung wurde dazu das Duale System entwickelt. Auch damals fragten sich die Leute, was das bringen soll? Wie kann es denn lukrativ sein, Müll zu verwerten? Und das Duale System war das beste Beispiel. Plastik wurde zurückgenommen und wiederverwertet. Heutzutage gibt etliche Aktiengesellschaften, die sich ausschließlich mit der Aufbereitung von Müll beschäftigen. Mittlerweile ist das Duale System in der EU verpflichtend für alle Staaten geworden.

Die Schattenseite folgt aber sofort – denn seit dem ist nichts mehr passiert, um den Klimawandel aufzuhalten. Man könnte auch sagen, dass sich Deutschland seit 1990 auf seinen Erfolgen ausruht.

Ich erinnere mich an meine Jugend, wo ich Mijk van Dijk’s „Afreuropamericasiaustralica“ hörte. Ein Werk gegen Rassismus, Vorurteile, Angst und natürlich die Warnung in „Environ-Mentality“. „Wake up children! Your parents won’t change this world. They are too old. They already lived their lives. And taken all they could get. So you will inherit your planet – DAMAGED! Just for the sake of luxury! Wake up childen, you haven’t much time!“ Das war 1994!

Und danach passierte halt auch mal nichts. Es gab da mal kurz den Aufschrei wegen der Benzinsteuer, aber das Geld floss weder in den Umweltschutz, noch in die Forschung, noch auf die Straße. Ich war auch in der bequemen Lage, dass ich bis zu meinem 30. Geburtstag auch nie Auto fahren musste. Einkäufe erledigte ich zu Fuß, in die Schule / Uni bin ich immer mit Bus, Bahn oder Fahrrad gekommen. Aber irgendwann möchte man sich nicht immer auf die Freunde verlassen, die einen abends abholen und nach Hause bringen. Also – ein Auto.

Auf unseren Reisen durch die Welt haben wir viele Möglichkeiten des Transports erlebt. Fahrrad, Tuk-Tuk, Sammeltaxis, Minibusse, LKWs, Fernbusse, Eisenbahn, Schiff und natürlich auch Flugzeuge. Am meisten hat mich gefreut, als sich Deutschland endlich mal durchringen konnte, das Monopol der Bahn beim Fernreiseverkehr aufzuheben und Busverkehr zu erlauben. Leider kam diese Option Jahrzehnte zu spät. Am Anfang gab es viele Optionen und nun? Flixbus hat mehr oder weniger alle geschluckt. Verständlich, denn was nützt mir eine neue Reiseoption, wenn die umliegende Infrastruktur komplett brach liegt. Zum Beispiel fährt der Flixbus ab dem Bamberger Bahnhof. Und wie komme ich dahin? Hier fahren die Busse nur fünf mal am Tag.

Als wir 2011 von der Weltreise zurückkehrten, mussten wir uns ein neues Auto kaufen. Ich bestand darauf, keinen Diesel mehr zu holen, weil ich der Überzeugung war, dass Diesel über kurz oder lang zu teuer wird. Das war 2011! Wir palavern seit Jahren wegen Feinstaub rum, haben Skandale und trotzdem tut sich gar nichts! Und dann hört man auch noch in den Nachrichten, dass bei der Bosch in Bamberg die Leute auf Kurzarbeit gehen, weil sie jetzt von der Wende mit den Elektroautos „überrascht“ wurden. Das ist in meinen Augen lächerlich, ignorant und naiv. Ein Problem wird nicht gelöst, wenn man es ignoriert!

Von daher wäre mein Wunsch, aufhören zu reden – machen! Und es muss weh tun! Aber es darf nicht den Bürgern weh tun. Eine CO2-Steuer wird einfach auf die Leute umgelegt und was passiert? Die Urlaubsreise kostet mehr als das Budget hergibt. Geschäftsreisende zucken mit den Schultern, weil sie wird das nicht stören. Der kleine Mann wird zur Kasse gebeten und auch die kleinen Firmen werden bluten. Wenn ihre Produkte teurer werden, steigen die Leute auf die großen Firmen um, die es besser auf die Masse verteilen können. Falscher Weg! Wie wäre es mit: ab 2025 wird der Ausstoß von CO2 verboten? Oder wie wäre es, wenn man die Verarbeitung von fossilen Rohstoffen verbietet?

Ich weiß, ich schreibe in größeren Abständen immer mal wieder darüber, aber vielleicht lernen wir ja mal… Ich gebe die Hoffnung nicht auf!

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