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I wie IDM (Intelligent Dance Music)

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Willkommen in meiner Home Zone! Das ist die Musik bei der ich zuhause bin. Letztendlich habe ich mit Aphex Twin schon die Tür zur IDM geöffnet, aber das ist mein Reich.

Aber bevor ich beginne muss ich einige Worte zur IDM loswerden. IDM steht für Intelligent Dance Music. Wie schon so viele vor mir sagten, trifft das den Kern der Sache nicht wirklich. Denn die Musik ist nicht intelligent und selbst muss man auch nicht intelligent sein, um sie zu hören. Und dazu tanzen kann man in den wenigsten Fällen.

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.


Deswegen wurde später der Begriff Braindance dafür ins Leben gerufen, der die Sache besser trifft. Musik, die dein Gehirn tanzen lässt. Vielmals hört man Musik einfach nur nebenbei und lässt sich einfach nur bedüdeln. Aber hier steht im Vordergrund, dass man die Musik um ihrer selbst hört. Trotzdem blieb es halt so, es hatte sich einmal der Begriff IDM eingeschlichen und war schwer wieder fort zu bekommen.

Fangen wir mit Arovane an. Arovane heißt im wahren Leben Uwe Zahn und kommt, wie man schon vermuten kann, aus Deutschland. Seine Musik – speziell seine ersten beiden Alben Icol Diston und Atol Scrap waren für mich eine logische Fortsetzung von dem, was Autechre Mitte der 1990er rausgebracht hat.

Und damit sind wir schon bei der nächsten Band – Autechre. Die waren wirklich revolutionär. Während die frühen Alben bis Mitte der 1990er noch sehr zugänglich waren, wurde das Konzept eines Songs und dessen Struktur komplett aufgebrochen. Wer Interesse hat, kann sich hierzu mal das Video zu Gantz Graf ansehen. Das funktioniert vielleicht noch mit dem Video am besten. Ansonsten war mein Gehirn damit zu sehr überfordert. Deswegen mag ich die alten Tracks lieber.

Sean Booth und Rob Brown bilden das Duo. Zu Autechre bin ich mehr oder weniger zufällig gekommen. Ich kannte schon Aphex Twin und µ-ziq und fand eine Compilation, wo Titel von den beiden vertreten waren und eben auch Autechre. Und so stöberte ich in ihren Alben. Als erstes kaufte ich mir das Album Amber und legte mir Stück für Stück ihre Musik zu.

Gerade habe ich ihn schon erwähnt – µ-ziq. Sieht abgefahren aus, wird aber „Music“ ausgesprochen. Erstes Album von Mike Paradinas war das Doppelalbum Tango’n’vectif. Es folgten schnell die beiden Alben In Pine Effect und Bluff Limbo in meiner Sammlung. Und danach wurde es irgendwie still.

Gegen Ende der 1990er kaufte ich noch die Urmur Bile Trax, aber das war schon nicht mehr der Stil, der mir von ihm so gefallen hatte. Und das folgende Album Royal Astronomy war gar nicht mehr meins.  Erst als er 2013 nach langer Pause die XTEP herausbrachte, knüpfte er wieder an altes Schaffen an. Im Gegenteil, es klang sogar frischer als damals. Parallel zu Richard D. James fing er auch an, seine alten Tapes bei Soundcloud hochzuladen. Aber bei ihm war das alles viel organisierter und nicht so chaotisch.

Und gerade habe ich ihn erwähnt, da muss ich auch noch ein Wort zu Richard D. James erwähnen, was für den Beitrag über Aphex Twin komplett unter den Tisch gefallen ist. Und das wären die anderen Namen, unter denen Musik veröffentlicht hat.

Neben Aphex Twin und AFX gibt da als nächstes Caustic Window. Die Geschichte der lange verschollenen LP von Caustic Window hatte ich ja schon bereits erzählt.

Wie bekomme ich jetzt die Kurve zu Abfahrt Hinwil? Am besten so, dass die de:bug damals im Plattenreview titelte: Heiliger Aphex! Da tauchte zur Jahrtausendwende ein Duo auf, die ohne zu zögern den IDM der Mitt-90er schnappten und konsequent weiter lebten. Das Album Links Berge, rechts Seen war phantastisch.

Dahinter stand aber auch noch das Label Toytronic. Wie dessen Name schon vermuten lässt, lag das Augenmerk auf elektronischer Musik, die einen Hang zum Verspielten hatte. Das war zu der Zeit kurz bevor ich nach Bamberg gezogen bin. Als ich das Label entdeckte, hörte ich alles durch und bestellte gefühlt den halben Labelkatalog. Ich könnte eigentlich eine ganze Sendung mit der Musik von Toytronic machen.

Aber zurück zu Abfahrt Hinwil. Es begab sich zu der Zeit, dass ich eine Freundin in der Schweiz hatte, die auch noch in der Nähe von Hinwil wohnte. Und deswegen bekam ich dann auch leuchtende Augen, als wir einmal an der Abfahrt Hinwil vorbei fuhren. 

Den Abschluss meiner IDM-Runde möchte ich Boards Of Canada widmen. Zur Jahrtausendwende wurden Foren langsam State Of The Art und ich schloss mich dem Aphex Twin Forum auf aphextwin.nu an. Und natürlich wurden dort auch Musiktipps ausgetauscht. Irgendwann tauchte auch Boards Of Canada auf, die ihr damals neues Album Geogaddi veröffentlicht haben.

Schon vom Ansatz her, waren Boards Of Canada komplett anders wie der Rest, der bisher vorgestellten Künstler. Boards Of Canada ließen sich von Naturfilmen inspirieren. Daher rührt auch der Name, denn sie leiteten ihn vom National Film Board Of Canada her. 

Ähnlich wie Autechre stehen bei den Labelkollegen zwei Leute hinter dem Projekt. Und wenn ich die Schublade mit dem Label schon öffne – Bis auf Abfahrt Hinwil haben alle heute Erwähnten auf Warp veröffentlicht. 

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