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1993 – Lost In Spice

Jan 1

Jeden Beitrag gibt es auch als Podcast, der etwas umfangreicher als der Eintrag auf dem Blog ist. Untermalt wird das natürlich von der Musik, über die ich hier erzähle.

Um zu dem Album zu kommen, muss ich wohl erst mal etwas ausholen. Da stellt sich nämlich zuerst die Frage: Was soll das sein – Spice? Dazu müssen wir in die 1960er Jahre springen, denn da erschien der Roman „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert. Es fällt schwer das Buch in einem Satz zusammen zu fassen. Kurz gesagt geht es um Intrigen und Strategien von mehreren adligen Häusern in einer fernen Zukunft, die versuchen in eine günstige Position zu einer Substanz zu kommen, die es nur auf einem Planeten im Universum gibt.

Um es weiter zu fassen, ist es nicht nur ein Buch, sondern sechs Bände. Ich lasse die grauenhaften Prequels, die Frank Herberts Sohn verfasst hab, mal außen vor. In den 1980ern wurde dann der erste Band verfilmt. Die Hörer des Podcast dürfen sich freuen, denn ich werde das Intro zu dem Film vorspielen. In der deutschen Synchronisierung wurde die Bezeichnung der Substanz, die im Original Spice Melange oder nur kurz Spice heißt, so belassen. Wichtig, weil ein wütender Baron der „Wo ist mein Spice?“ brüllt, besser daher kommt, als einer, der nach Gewürz fragt.

Schon allein an der Ausführung merkt man, dass es sich um ein epochales Werk handelt. Fans bezeichnen es als „Herr der Ringe“ für die Science Fiction. Und damit ins Jahr 1993, wo das Album Lost in Spice erscheint. Veröffentlicht als Doppelalbum bzw. als CD auf Harthouse. Die Lost In Spice kommt mit nur vier Titeln daher, alle zwischen 15 und 17 Minuten lang. Um damit wieder der Bezug zum Film. Um dem Titel Spice gerecht zu werden, muss es einfach epochal sein. Was furchtbar öde klingt, ist aber ein Prozess. Die Stücke entwickeln sich, wechseln das Thema, den Stil. So kann es passieren, dass die gesamte Spanne zwischen Ambient und Hardcore abgedeckt wird.

Spicelab habe ich natürlich über die Harthouse-Compilations mitbekommen. Aber an die Alben zu kommen, war für mich schwierig. Deswegen war ich froh, als ich Ende der 1990er eine Webseite entdeckte, die alle Oliver Lieb Releases mit seinen Pseudonymen aufführte und ich machte mich auf die Suche. Fündig wurde ich meistens auf ebay, aber da gingen die Teile für stolze Summen über den Tisch. Trotzdem erweiterte ich Stück für Stück meine Sammlung.

Werfen wir aber auch mal einen Blick auf den Mann hinter Spicelab – Oliver Lieb. Der Frankfurter ist schon seit Anfang an dabei. Das erste bekanntere Stück dürfte System V1.0 von Force Legato sein – das war 1989. Schwerpunkte seines Schaffens sind bei Harthouse und Superstition erschienen. Aber das deckt nur das Spektrum bis zur Jahrtausendwende ab. Danach ging es vermehrt auf auf seinen eigenen Labels Solieb Digital und Maschine weiter.

  1. Sebastian Kraft Sebastian Kraft

    Beim neulichen Durchhören meiner alten MCs war das alles dabei. Es hat mich wieder an diese herrlich unbeschwerte Zeit erinnert. Danke fürs Füllen meiner musikalischen Gedächnislücken.

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