Mein Kumpel Thomas ist Fußballfan. Wenn Bundesliga ist, interessiert er sich immer für die Ergebnisse und fiebert natürlich für seinen Verein mit. So ähnlich wie ich beim Basketball. Dazu gehört natürlich, dass ein kleiner Aufkleber sein Auto schmückt, die passende Kaffeetasse und auch das T-Shirt. Kein Wunder, dass Thomas ganz aus dem Häuschen ist, wenn Fußball-WM ist. Ein Ereignis, dass alle vier Jahre statt findet. Dem entsprechend gibt es jetzt natürlich WM-Devotionalien in Form z.B. einer Deutschlandfahne als Magnethalter auf der Kühlhaube.
Warum muss ich das jetzt so ausführlich beschreiben? Weil er für mich stellvertretend einer von den vielen Tausend Fans in Deutschland sind, die mit der deutschen Mannschaft mitgefiebert haben. Ich klammere jetzt schon mal absichtlich "Fans" wie mich aus, die Fußball nur als Randerscheinung wahrnehmen, die alle vier Jahre in ihr Sichtfeld rückt. Ich könnte auch noch meinen Arbeitskollegen als Beispiel heranziehen, der am Sonntag zum Finale nach Berlin gefahren ist. Er spielt selbst im Verein Fußball. Diese beiden vergessen für diese spektakulären Wochen, dass ein Großteil der Nationalmannschaft aus dem verhassten Bayern München Kader kommt und feuern sie an.
Trotzdem passiert, was immer passieren muss... es passieren links und rechts des Geschehens Ausrutscher von der üblen Sorte - kein Wunder, denn je mehr Leute man mit etwas begeistert, desto mehr Schmutz wird mitgerissen. Was mich aber wirklich ärgert sind diejenigen, die für ihre Stimme auch eine Plattform bekommen und dann pauschal um sich schießen. Da ist plötzlich jeder Fußballfan ein Nazi und ein Patriot und der Gaucho-Dance ist sowas von rassistisch. Ich erlaube mir jetzt kein Urteil über die Bildung, Kultur oder den Frustfaktor den sie in sich tragen. Glücklich bin ich jedoch darüber, dass ich diesen Artikel kurz nach der Rückkehr von unserer Weltreise geschrieben habe. Er bringt immer noch genau die Meinung rüber, die ich jetzt vertrete. Sich für seine Nation zu freuen und das zu feiern, ist nichts verwerfliches, solange man natürlich zu unterscheiden weiß, ob man den Erfolg oder die Nation feiert. Selbstverständlich gibt es auch hier Fehltritte, diejenigen die Deutschland feiern, obwohl eine Handvoll junge Männer hart dafür trainiert haben und diejenigen, die beim Wort "Nationalmannschaft" schon angewidert die Mundwinkel verziehen, weil da etwas mit "national" auftaucht.
Mir gehen beide Seiten tierisch auf den Senkel und ich mag eigentlich nichts mehr davon hören. Und wer jetzt eine Diskussion vom Zaun brechen möchte, sollte vorher folgendes Gedankenexperiment durch den Kopf gehen lassen: Stellt euch folgende Schlagzeile vor "100.000 Menschen feiern am Brandenburger Tor die Befreiung vom Nationalsozialismus". Darunter ein Bild einer riesigen Menschenmenge über deren Köpfen viele Deutschlandfahnen wehen. Unvorstellbar? Eigentlich in keinem Land der Welt, außer in Deutschland.
Wie es der Zufall so will, hatten wir gerade auf unserer letzten Kreuzfahrt neben uns eine Gruppe von Leuten aus den USA/Kanada, die bei einem Quiz über "Berühmte Persönlichkeiten" mitmachten - es tauchte zwischen van Gogh, Marilyn Monroe und Elvis ein Typ auf, der Anfang des 20. Jahrhunderts für einen Monat ins Gefängnis kam, weil er eine Revolte in München angezettelt hat. Irgendwie muss man es unseren Gesichtern angesehen haben, die reflexartig entgleisten... Der Tüp in einem Quiz über berühmte Persönlichkeiten? Wäre daheim ein absolutes No-go. Jetzt staunten unsere Gesprächspartner - echt jetzt, das ist doch schon 60 Jahre her? Uns blieb nur ein Schulterzucken übrig... wir lieben es die Last der Vergangenheit zu tragen, statt eine Lehre daraus zu ziehen und sie das sein zu lassen, was sie ist: Vergangenheit.
Manchmal muss man einfach aufhören, wenn es am schönsten ist. Den letzten Monat sind wir (Franzi, Kriszta, André und ich) gemeinsam durch Peru und Bolivien gereist. In der Zeit haben wir viel zu erzählen gehabt, jede Menge gelacht und waren natürlich auch als kleines Team schlagkräftiger, wenn es um Beschwerden oder Verhandlungen ging.
Letzten Donnerstag bin ich mehr oder weniger erholt wieder auf Arbeit gegangen. Ein bißchen steckte die Grippe noch in meinen Knochen, aber daheim wäre das auch nicht schneller besser geworden. Am Freitag ging es dann Richtung Sprendlingen. Als ich das einem Kollegen erzählte, meinte er, dass es doch ziemlich gewagt ist, Freitag Nachmittag auf der A3 zu fahren. Ich lächelte und meinte, dass ich die Strecke schon öfters gefahren bin und noch nie in einen Stau geraten bin. Nun ja, bis zu diesem Freitag. Nach 2 Stunden Fahrt war ich dann an Würzburg vorbei. Stop & Go, mal 1. Gang, mal Tempo 60. Weitere zwei Stunden später kam ich dann an, leicht entnervt, aber mit einem schönen Erlebnis - denn wenn der MP3-Player zufälligerweise Wolfsheim spielt, während man durch Wolfsheim fährt, hat das schon was.
Nach einem Chili con carne, was von mir als mild eingestuft wurde, wurden die Chips ausgepackt und wir pokerten noch ein paar Stunden. Irgendwann (es war wohl schon 3 Uhr durch) fielen wir in die Betten. Ich wurde am nächsten Morgen von heftigen Poltergeräuschen geweckt. Emma war angekommen, fegte über die Terrasse und stellte die Stühle um. Ich ließ mich davon aber nicht beeindrucken und schlief weiter. Glücklicherweise ließ das schlechte Wetter im Laufe des Tages nach und am Abend konnten wir dann lecker gegrillte (und teuer erkaufte) Steaks und Bratwürste genießen. Ein schöner Abend mit viel Lachen, Spielen und jeder Menge Fotos.
Unsere Bundesbildungsministerin Annette Schavan eröffnete am 23.1. wieder ein Wissenschaftsjahr - dieses Mal, das Jahr der Mathematik. Mit Bildern wie diesem soll das Interesse der jungen Leute geweckt werden. Ich sehe schon, wie sich die Jugend über ihre karierten Blöcke beugt und im Streit ein "Mein Kompressionsalgorithmus ist stärker wie deiner!" ertönt. Interessant fand ich im
Am Freitag Nachmittag ging es dann wieder mal Richtung Heimat. Irgendetwas war diesmal anders. Hatten sich die Leute für dieses Jahr vorgenommen, ordentlich zu fahren? Zwei mal wurde ich, als ich hinter einem LKW drohte hängen zu bleiben, von einem anbrausenden Fahrzeug auf der Überholspur angeblinkt, dass ich doch rausziehen und überholen kann. Freitag Abend ging bei mir nicht mehr viel, ich wollte nur noch schlafen und verzog mich beizeiten ins Bett, las noch ein wenig (zur Zeit "High fidelity" von Nick Hornby), schlief ein und 10 Stunden später war ich wieder wach. Mittag habe ich dann meine Oma und meine Eltern eingesammelt und zum Essen eingeladen, nachmittags folgte ein kleiner Stadtbummel, wo ich noch ein paar Erweiterungen für mein neues Meisterwerk der Technik erstand.
Aber derer Phänomene gibt es noch mehr. Seit ich meinen Podcast veröffentliche, habe ich eine konstante Anzahl an Downloads pro Monat. Wenn man es gedanklich einmal durchspielt, wird der Podcast einer relativ konstanten Anzahl Hörern heruntergeladen, dazu kommt eine Menge neue Hörer und im gleichen Maß fallen (hoffentlich keine) Hörer weg. Neue wie auch alte Hörer hören vielleicht auch mal in den einen oder anderen alten Podcast rein, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt mit dem Alter des Podcast ab, d.h. früher oder später ist ein Grenzwert erreicht, der sich kaum noch ändert. Soweit die Theorie, nur praktisch sieht das bei meinem Podcast anders aus. Ich habe dort drei Ausreißer drin, die sich in den letzten Monaten um ein Vielfaches von ihrem Sollwert entfernt haben. Oder um es praktisch auszudrücken, gibt es das einen Süchtigen, der mehrmals täglich diese Podcasts konsumiert oder eine gute besuchte Seite verlinkt auf diese Podcasts.
Die kleine Flaute beim Klavierspielen legt sich so langsam wieder, es macht wieder mehr Freude, sich vor den kleinen Kasten zu setzen und zu spielen. Auch wenn dieses Wochenende wieder eine Pause beim Üben angesetzt war. Denn es war das Wochenende der rau(s)chenden Rechner - LAN-Party.
Damit wir uns auch mal vom Rechner entfernten, hatte ich am Abend ein Chili con carne gemacht, natürlich unter Einsatz meines Feuerwassers. Ich dosierte ganz vorsichtig (2 Schuß) und das reichte, um dem Chili eine angenehme Würzigkeit zu verleihen. Ich glaub, die Wirkung der Bohnen war schädlicher. Aber schneller als gedacht, war das Wochenende wieder vorüber und ich freue mich schon auf nächstes Wochenende, wenn wir uns alle zum vorweihnachtlichen Treffen zusammenfinden.