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Veröffentliche Beiträge in “Fotografie”

Erkenntnisse, Technik und Bilder

Gedanken eines Negativscanners

Jan 0

Seit mittlerweile Ende Februar bin ich dabei meine analogen alten Negative mit dem Diascanner einzuscannen. Zeitlich bewegt sich das von 1997 bis 2007, d.h. 10 Jahre Bildmaterial, über 80 Filme, da ist von 12er bis 36er Filmen alles dabei. Zu Beginn habe ich konsequent von vorn angefangen, aber nach 10 Filmen wurde ich langsam echt depressiv. 1997 ist nun 18 Jahre her, man sah jünger aus, war ständig nur am Feiern (zumindest wenn es nach den Bildern geht) und hatte gute Laune. Also begann ich abwechselnd Bilder von vorn (d.h. älter) und hinten (d.h. neuer) zu scannen.

Das war schon besser, aber trotzdem sieht die Bilanz nach 3 Monaten ernüchternd aus. In Summe habe ich jetzt ca. 35 Filme eingescannt. Da ist noch kein Stück Nachbearbeitung gelaufen. Alte Filme einscannen kann auch kein Service sein, den man im Sinne eines Geschäfts anbieten kann. Selbst wenn ich Vollzeit scannen würde, käme ich auf ca. 4-5 Filme pro Tag. Um halbwegs rentabel zu arbeiten, sollten also 80 bis 100 Euro pro Tag zusammen kommen. Auf die Kosten des Scanners gerechnet, hätte sich ein potenzieller Kunde bei ca. 15 Filmen eher selbst einen Scanner zugelegt, statt mir einen Auftrag zu erteilen. Schlechtes Geschäftsmodell. Also wird es wohl doch darauf hinauslaufen, den Scanner nach Gebrauch weiter zu verkaufen. Oder es passiert, dass ich eine Einstellung im Programm finde, die mir einen gewaltigen Qualitätsvorsprung verschafft und ich beginne von vorn...

First light

Jan 0

Ich hatte ja schon seit unglaublich langer Zeit in meinem Hinterkopf, mir ein Teleskop zuzulegen. In den letzten Wochen habe ich dann jede Menge Zeit verbraucht, um mir klar zu werden, was ich eigentlich will. Wenn ich glaubte, ein Teleskop in meiner Preisklasse gefunden zu haben, gab es immer zwei Kriterien, die ich in den Rezensionen las: "Eine elektronische Nachführung ist teuer - bei dem Preis wurde an der Optik gespart. Gib lieber das Geld für eine gescheite Optik aus" bzw. wenn ich eins gefunden hatte, wo die Optik stimmte, lass ich dann: "Die Halterung taugt nichts, pass auf wegen den Schwingungen, da muss ein ordentliches Stativ mit einer guten Halterung hin."

Eigentlich lag mein Budget bei 300 Euro, aber die oben genannten Kriterien gaben mir zu denken. Nachdem ich mich jetzt belesen hatte und mein Teleskop daheim steht, weiß ich, dass meine Entscheidung richtig war. Für eine normale Beobachtung hätte ein geringeres Budget gereicht, aber bei mir war die Astrofotografie ein entscheidendes Kriterium! Ich wollte nicht nur durchschauen, sondern auch die gesehenen Objekte festhalten.

Kriterium 1: Das Teleskop. Hier ist für mich als Fotograf die Brennweite schon entscheidend gewesen. Für mich lag die gewünschte Brennweite jenseits der 1000mm. Weiterhin sehr wichtig ist die Öffnung des Teleskop. Logisch bei Nachtbeobachtungen: Je größer die Öffnung, desto mehr Licht fällt ein. Jetzt spielt noch der Teleskop-Typ eine Rolle: Refraktor, Newton, Dobson...? Alles eine Preisfrage, aber in Kombination mit den bereits genannten Kriterien landete ich bei einem Maksutov-Cassegrain Skywatcher Skymax mit 1500mm Brennweite, 127mm Öffnung.

Kriterium 2: Die Montierung. Natürlich hätte ich den Skymax ganz entspannt auf ganz normales Fotostativ schrauben können. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, muss ich herzhaft lachen. Denn eine gescheite Montierung ist die halbe Miete. Bei 1500mm Brennweite mit einem Okular von 10mm ist man bei einer 150-fachen Vergrößerung. Da muss einfach eine stabile Halterung her. Skywatcher bietet passende Montierungen mit an, die einem einfachen System folgen: EQ1 (einfachste Halterung mit Stativ, ca. 80-100 Euro) und das steigert sich bis EQ8 (hier ist man dann bei 4000 Euro). Die Kritiken sprachen davon, dass EQ2 auch schon zu wackelig sei, also wählte ich eine NEQ3, eine bessere EQ3-Montierung, ohne Nachführung.

Alles zusammengebaut kommt das Teleskop mit Montierung, Gegengewichten und Stativ auf ein Gesamtgewicht von ca. 15kg. Ist ja durchaus in Ordnung, schließlich will man so ein Teleskop nicht mit in den Urlaub nehmen. Ich baute alles auf, machte mich mit der Bedienung vertraut und konnte schon am ersten Abend einen erstaunlichen Blick auf Jupiter und seine Monde werfen. Da ich zufrieden war, bestellte ich nach: einen T2-Adapter für meine Canon und einen Teleskop-Adapter von 1,25" auf T2.

Der Test: Ich ging auf den Balkon raus und visierte die gegenüber liegende Baumwipfelkette an. Entfernung so ca. 700m Luftlinie. Zum Vergleich machte ich zu Beginn mit einem normalen Objektiv ein Bild - Brennweite: 50mm.

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Kamera montiert über T2-Adapter direkt am Teleskop: Im Bild oben sieht man den kleinen Kreis. Dort wird uns jetzt unsere Reise führen. Natürlich hat das Teleskop nicht den Luxus einer automatischen Scharfstellung wie bei einem Objektiv. Hier ist viel Feingefühl angesagt. Ich schalte meine Canon in den Livebild-Modus, zoome und stelle so das Bild scharf. Der Nachteil - schon die kleinste Berührung am Teleskop lässt das Bild zittern als wäre ein Erdbeben im Gange. Ich bin froh, dass ich das Geld in eine ordentliche Montierung gesteckt habe. Nicht auszudenken, wenn ich die wackelige Konstruktion über mein Fotostativ gewählt hätte.

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Kamera montiert über den 1,25" auf T2-Adapter: Der Adapter ist ca. 6cm lang und am Anfang erschloss sich mir nicht, wozu eine so lange Röhre gut sein soll. Als ich das Teil in den Händen hielt war es mir klar: Hier kann ein Okular eingeführt werden und mit der Feststellschraube fixiert werden. Trotzdem beließ ich es für den Test erstmal ohne zusätzliches Okular, weil allein die Länge der Röhre sich ja schon auf die Brennweite auswirkt. Außerdem hat die Fixierung mit den Stellschrauben über den 1,25"-Adapter den Vorteil, dass man die Kamera besser in eine waagerechte Position bringen kann. Ist der T2-Adapter direkt am Teleskop, hängt die Kamera unter Umständen schräg am Teleskop. Hat bei Astro-Beobachtungen natürlich keinen Effekt. Wo ist denn im Weltall "oben"?

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Kamera montiert über den 1,25" auf T2-Adapter mit 10mm Okular: Jetzt sind wir in einem Bereich, der eigentlich nur für Beobachtungen Spaß macht. Hier ist mit Fotografieren entgültig Schluss. Wenn ich das Teleskop berühre, zittern die Äste im Bild über die Hälfte des gesamten Bildschirms. Außerdem geht ein leichter Wind. Selbst bei einer Belichtungszeit von 250ms ist hier nichts zu wollen, irgendwann muss ich akzeptieren, dass auch 700m Entfernung bedeutet: Luftlinie. Bei Beobachtungen im All muss man schließlich durch die gesamte Atmosphäre. Trockene, kalte Luft ist hier am besten - das Gegenteil ist bestens bekannt, das Flimmern der Luft über heißem Asphalt. Ein wenig schade finde ich, dass mein 25mm Okular nicht in den Adapter passt (zu lang), denn hier hätte man bestimmt noch schöne Ergebnisse erzielen können.

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Alte Negative einscannen

Jan 4

Hin und wieder komme ich in der Verlegenheit, dass ich alte Bilder einscanne, weil eine Festivität wie Hochzeit o.ä. ansteht. Und da müssen alte Jugendsünden wieder zum Leben erweckt werden. Das hat in mir den Wunsch geweckt, die alten Negative einzuscannen. Dabei habe ich mir einige Fragen gestellt, um zu der Auswahl zu kommen, die ich jetzt getroffen haben...

Scanner leihen oder kaufen?

Ich habe mir die Preise bei diversen Portalen angesehen und stand vor der Frage: einen teuren Scanner mieten oder ein preiswertes Exemplar kaufen. Nachdem ich die Wochenpreise für Scanner gesehen habe und mir klar war, dass ich über 80 Filme einscannen will, dass das eine ziemlich lange Zeitspanne in Anspruch nehmen wird. Erkenntnis: Scanner kaufen (mit der Option ihn nach Verwendung zu verleihen oder zu verkaufen)

Welchen Scanner soll ich nehmen?

Die Frage impliziert schon die nächste - weil Hardware und Software im Bundle verkauft werden. Aber es gibt gewisse Erkenntnisse, die ich schon vorher wusste, so z.B. dass ein Flachbett-Scanner nicht in Frage kommt. Ich hatte bereits versucht Negative damit einzuscannen und die Qualität hat mich eher erschreckt, als in meiner Meinung bestärkt. Erkenntnis: kein Flachbett-Scanner

Worauf sollte man bei einem Dia-/Negativ-Scanner achten?

Was liest man bei einer Digitalkamera als erstes? Richtig, die Megapixel-Anzahl. Die Frage stellt sich bei einem 35-mm-Film nicht. Einscannen ist das mindeste, dass können selbst preiswerte Geräte für 50 Euro. Die Software übernimmt ja schon eine Menge Korrekturen, aber liefert die Hardware für Möglichkeiten? Nachdem ich mich etwas belesen hatte, bin ich zu folgenden Parametern gekommen:

  • 3600 dpi (entspricht gescannten Bildgröße von 5000 x 3000 Pixeln)
  • 48 Bit Farbtiefe kombiniert mit Mehrfachbelichtung (quasi das HDR des Einscannens)
  • Infrarot-Scan (bessere Kratzer-Erkennung)
Und welche Software dazu?

Die Frage musste ich mir bis ganz zum Schluss aufheben. Der von mir erworbene Plustek Opticfilm 8200i kommt mit der Software Silverfast 8 SE daher. Während meiner Recherche stolperte ich über verschiedene Meinungen. Als ich Rezensionen zu einem Canon-Scanner las, stieß ich immer wieder auf die Information, dass die mitgelieferte Software schlecht sei und man sollte doch besser auf Silverfast zurückgreifen. Wenn man die Bewertungen zum Opticfilm las, wurde angemerkt, dass Silverfast völlig überteuert ist und Vuescan die besseren Ergebnisse liefert. Also hatte ich Silverfast 8 SE schon daheim und glücklicherweise kommt Vuescan erstmal als kostenlose Testversion daher, damit man 30 Tage probieren kann.

Den Test zwischen Silverfast und Vuescan packe ich in einen extra Beitrag, sonst sprengt das hier den Rahmen...

Ufos im Garten

Jan 0
Ufos im Garten

Schon seit einiger Zeit juckt es mir in den Fingern, mich mal an der Lichtmalerei zu versuchen. Gesehen hat das bestimmt schon mal jeder - Buchstaben, die mit einer Taschenlampe geschrieben wurden und magisch in der Luft zu schweben scheinen. Erste Gehversuche unternahm ich dieses Wochenende. Es fing alles damit an, dass ich bei mir im Büro die Kamera auf das Stativ stellte, auf Endlosbelichtung ("Bulb") wechselte und mit einer Taschenlampe Buchstaben in die Luft malte. Instinktiv erwischte ich gleich die richtige Blende, aber bei den späteren Experimenten merkte ich, dass es 1-2 Versuche braucht, bis man die perfekte Belichtung erzielt, sodass Hintergrund und Leuchtmittel angemessen hell erscheinen. Das kniffligste am Buchstaben malen ist die Tatsache, dass man spiegelverkehrt schreiben muss und den richtigen Abstand zwischen den Buchstaben erwischt.

Meine Testserie führte mich hinters Haus und ich band eine Stirnlampe an einen Strick und schwang sie herum. Mag für die Nachbarn komisch anmuten, aber ich glaube mittlerweile sind die meine Fotoexperimente (Mondfotografie, Zeitraffer) gewöhnt. Ich machte 2-3 Aufnahmen, bis ich halbwegs zufrieden war. Aber es noch nicht ganz das, wo ich damit hin will. Es wirkt noch nicht perfekt und gerade das Ausschalten der Lampe, wenn man aufhört zu schwingen, führt zu unangenehmen Schwenkern. Aber das lässt sich einfach lösen - jemand anders hört auf zu belichten, während man noch schwingt. Bliebe nur noch das Problem der Farbe...

Schönes Wetter, bitte!

Jan 0

Segen und Fluch der digitalen Fotografie ist die digitale Nachbearbeitung. Als man noch Filme zum Entwickeln geschafft hat, hatte es ganz zum Anfang noch der Fotolaborant selbst in den Händen, wie er den Film entwickelt, welches Papier er nimmt, wie lange das Papier in welcher Chemikalie schwimmt - es gibt eine ganze Reihe von Techniken, die viel Fachwissen erfordert. Später wurde dieser Prozess immer mehr durch Maschinen ersetzt. Es gipfelte in Fertigungsstraßen, wo "vorn" die Filmpatrone eingeworfen wurde und "hinten" komplett entwickelte Bilder heraus kamen. Bei der Digitalfotografie geschieht dies (weitgehend) alles in der Kamera. Ergebnis dieser zunehmend automatisierten Bilderstellung sind Bilder mit Farbstich, blasse Bilder, schwarze Bilder usw.

Heutzutage ist man selbst wieder der Fotolaborant - zumindest wenn man möchte. Warum sollte man das? Viele Internetshops, die den Ausdruck von Bildern anbieten, haben irgendwo einen kleinen Haken versteckt, der eine automatische Bildkorrektur anbietet. Und schon ist man wieder bei der automatischen Bilderzeugung und evtl. bei Bildern, die man garnicht so möchte. Also warum nicht ein paar Minuten investieren und das Bild so anpassen, wie man es möchte. Dann kann man den Haken getrost entfernen und bekommt das Bild so, wie man es beabsichtigt hat.

Andererseits sehe ich immer wieder Bilder, die nachbearbeitet wurden und wo die Grenzen des guten Geschmacks nicht nur übertreten, sondern plattgewalzt wurden. Ganz nach dem Prinzip: "Viel hilft viel" wurden alle Regler auf Maximum gedreht, auch wenn man anhand der Farben schon gesehen hat, dass hier übertrieben wurde. Und um einen Einstieg in die digitale Nachbearbeitung zu finden, hier ein Beispiel, wie man es nicht macht. Initial das Bild ganz links - so habe ich es von meiner Kamera heruntergeladen. In der Mitte findet man das Ergebnis von dem ich behaupten möchte, dass es die Stimmung trifft, als das Bild gemacht wurde. Ein Baum auf einer Wiese, einen Tag nachdem es geregnet hat und noch einige Wolken am Himmel sind. Ganz rechts wäre dann die Version, die ich als übertrieben bezeichnen würde. Selbstverständlich sieht der Himmel schön blau aus und das Gras schön grün, leider geht es aber völlig an der Realität vorbei.

Weißabgleich

Jan 2

Wer von der analogen Fotografie kommt, wird schnell über den Begriff des Weißabgleichs stolpern, weil er einem Analogfotografen wie mir, komplett neu war. Damals hat man quasi seinen Weißabgleich durch die Auswahl des Films vorgenommen, so z.B. haben Tageslicht-ISO 100-Filme haben einen Blaustich bei Innenaufnahmen gemacht. Aber mit der Digitaltechnik wurde alles anders. Hier wurde dem Anwender die Möglichkeit in die Hand gegeben, selbst Hand anzulegen. Profis landen jetzt schnell bei den Farbtemperaturen, aber so weit möchte ich nicht gehen. Ich fange lieber mit einem einfachen Gedankenexperiment an...

Man nehme ein Blatt Papier und trage es in einen Raum, dessen Fenster mit blauer Folie beklebt sind. Wenn man jetzt ein Bild von dem Blatt Papier macht - welche Farbe hat es auf dem Foto? Klarer Fall: Es ist blau. Und genau an dieser Stelle setzt der Weißabgleich an. Er kann dafür sorgen, dass auf dem fertigen Bild das Blatt Papier wieder weiß ist. Ob das jetzt erwünscht ist oder nicht bleibt dem Fotografen überlassen. Sinnvoll ist er in dem Fall, denn die meisten Kameras nehmen intern einen automatischen Weißabgleich vor und können damit schon mal heftig daneben liegen.

Hier ein kleines Beispiel zum Thema Weißabgleich. Ich machte das Bild in einem Museum in Marrakesch (Marokko). Das Dach war milchig transparent und wirkte farblich wie natürliches Leinen. Es tauchte den Raum in warmes, gelbliches Licht und vermittelte den Eindruck, sich unter einem riesigen Sonnendach zu befinden. Bild 1 zeigt das Licht wie es tatsächlich war. Natürlich waren aber die Wände weiß und damit kann man den perfekten Weißabgleich durchführen - man muss nur eine Stelle im Bild finden, von der man weiß, dass sie die Farbe Weiß hatte und schon verwandelt sich das Bild. Vielleicht ist dieses Bild ein schwieriges Beispiel, aber verdeutlicht, dass der Weißabgleich nicht nur eine Korrekturmöglichkeit, sondern auch ein Eingriff zur künstlerischen Gestaltung des Bildes ist.

Astrofotografie – Die Sonne

Jan 0

Jetzt wird es richtig heikel - wer sich hier bestehender Gefahren nicht bewusst ist, bekommt keine zweite Change. Deswegen lieber etwas zurückhaltend und vorsichtig sein, als unbedacht einen Versuch wagen. Das Wichtigste bei Sonnenfotografie bzw. -beobachtung ist der Filter. Entscheidend bei der Auswahl ist die Optische Dichte, d.h. wie viel Licht kommt noch durch. Aus meiner Erfahrung habe ich immer einen Filter mit der Dichte 5 gewählt, wo nur noch 1/100.000 des ursprünglichen Lichtes durch kommt. Empfohlen werden für fotografische Zwecke auch noch Filter der Dichte 4 (1/10.000 des ursprünglichen Lichtes) oder 3,8 (ca. 1/6000 des Lichtes), aber damit habe ich noch keine Erfahrung gemacht, weil eine visuelle Beobachtung der Sonne mit Dichte 4 auch schon gefährlich für das menschliche Auge ist.

Mein erster Versuch, die Sonne abzulichten, war noch mit meiner analogen Spiegelreflex. Ich bestellte mir ein Blatt Baader Sonnenfolie, bastelte mir meinen eigenen Filter aus Pappe dazu und fertig. Das Ergebnis war enttäuschend - unscharf. Also legte ich das Projekt auf Eis. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich wieder anfing den Mond zu fotografieren und mit den Ergebnissen zufrieden war. Also nahm ich den Rest der Folie, der noch übrig war und improvisierte einen Filter, indem ich die Folie zwischen zwei UV-Filter legte. Leider war nicht mehr genug Folie übrig, um mein 72mm Objektiv zu bestücken, also musste mein kleines 58mm Objektiv herhalten. Das Ergebnis war schon ziemlich gut und so entschloss ich mich, zwei UV-Filter 72mm zu kaufen und ein neues Blatt Sonnenfolie zu kaufen. Nach meiner ersten Hochrechnung wurde ich ernüchtert, die Gesamtsumme würde sich auf ca. 100 Euro belaufen. Etwas teuer für unregelmäßige Beobachtung. Also schaute ich mich anderweitig um und stieß auf selbst gebaute Filter bei APM Telescopes (habe die Filter jetzt leider nicht gefunden, deswegen kann ich den Link mit einfügen) für 1/3 des Preises. Bestellt und am Tag der Lieferung unglaubliches Glück gehabt, denn es war Regen angesagt, aber statt dessen strahlend blauer Himmel. Die Montage ist spielend einfach und für jede Art von Objektiv einzusetzen, man muss nur aufpassen, dass kein Licht von der Seite einfällt.

Obwohl es sich um einen Filter der Dichte 5 handelt, habe ich lieber erstmal mit der Voransicht im Display gearbeitet, statt durch den Sucher zu schauen. Danach muss man nur noch Stativ arretieren und einen guten Wert für Belichtung und Blende erwischen, die besten Ergebnisse erzielte ich bei ISO100, 1/1000s Belichtung und Blende 11. Wer sich jetzt wundert, warum die Sonne so blass ist - das ist die Folge vom Folieneinsatz. Wer richtig schöne gelbe Sonnenbilder haben möchte, muss auf die extrem teuren Glasfilter zurückgreifen.

Panorama – der große Weitwinkel

Jan 0

Gelegentlich steht man vor dem Problem, dass man ein sensationelles Bild oder eine weite Landschaft vor sich hat und die einfangen möchte. Aber leider reicht selbst das größte Weitwinkelobjektiv nicht aus, um alles einzufangen. Hier beginnt der Bereich der Panoramabilder. Neue Kameras bringen schon stellenweise die Funktionalität mit sich, aber man kann sich auch ohne eingebaute Panoramafunktionalität weiterhelfen. Und das auch fürs kleine Geld.

Und genau vor so einem Problem stand ich, als ich die Laguna 69 erreicht habe. Ein türkisfarbener See, umrahmt von weißen Berggipfeln und das bei strahlend blauem Himmel. Man selbst auf ca. 4.800m und die weißen Bergspitzen über 6.000m hoch. Egal wie ich die Kamera drehte (siehe Bild 1), ich bekam kein Bild von der gesamten Pracht. Also machte ich viele kleine Einzelaufnahmen. Dabei achtete ich darauf, dass sich die Bilder vom Motiv her überlappen (d.h. die Bergspitze, die links oben im Bild gut im Bild ist, muss im mittleren Bild gerade noch drauf sein) - siehe Bild 2.

Wer bei seiner Kamera mit dem RAW-Format - also der herstellerspezifischen Speicherung der Bilder - arbeitet, sollte bei der Nachbearbeitung darauf achten, für alle Bilder den gleichen Weißabgleich zu nutzen und Helligkeitsunterschiede von Hand auszugleichen. Und jetzt kommt der Kniff: Microsoft bietet mit dem Image Compositing Editor (ICE) ein kostenloses und leistungsfähiges Tool an, das aus viele Einzelbildern ein großes Gesamtbild erstellen kann. Dabei erkennt es automatisch markante Bildpunkte und formt es die Originale so, dass ein homogenes Bild entsteht. Diesen Prozess des Markierens von prägnanten Bildpunkten nennt man Stitching. Kostenpflichtige Programme ermöglichen es dem Anwender bei schwierigen Bilderkompositionen auch, diese Bildpunkte selbst zu setzen - hier ist so etwas nicht möglich.

Wie man in Bild 3 erkennen kann, leistet das Programm auch ohne Nachhilfe sehr gute Arbeit. Einziger Punkt, wo das Programm gescheitert ist, waren die Wasserfälle von Iguazu, weil der feine Nebel am Bildrand zwischen zwei Bildern eine automatische Erkennung unmöglich machte. Da hätte ich mir manuelles Nachhelfen wirklich sehr gewünscht... Dabei ist die Handhabung spielend einfach: Einfach alle Bilder per Drag & Drop reinziehen und den Rest erledigt das Programm selbst. Akzeptierte Formate sind die üblichen Verdächtigen: TIF, JPEG, GIF, PNG und BMP. Im ersten Moment sieht das Bild etwas verformt aus, aber der Autocrop (d.h. das automatische Zuschneiden) leistet hervorragende Arbeit. Hier muss man schon beim Fotografieren der Bilder etwas Abstand mit einrechnen, denn mitunter kostet der Verschnitt ziemlich viel vom Motiv und dann ist das Panorama umsonst gemacht. Übrig bleibt nur noch Speichern und dann ist es fertig...

Astrofotografie – Der Mond

Jan 0
[caption id="attachment_3746" align="alignleft" width="300" caption="Vollmond bei 500mm, F/9, 1/250 Sek., ISO 100"][/caption]

Einige Wissenschaftler sind ja der Meinung, die Menschheit hat sich nur so weit entwickelt, weil wir die Möglichkeit haben, den Sternhimmel zu beobachten und uns die Frage gestellt haben: Was ist da oben noch so alles?

Ich habe mich in diversen Foren umgesehen, um ideale Werte für die Mondfotografie zu gewinnen. Natürlich gibt es kein Universalrezept, aber ich liste mal die notwendigen Dinge auf, die man benötigt:

  • ein Objektiv, was die notwendige Brennweite hat (in meinem Fall ein Sigma 50-500mm)
  • ein stabiles Stativ
  • ein Fernauslöser

Das Ensemble steht jetzt draußen, der Mond scheint und nun?

  • im Windschatten fotografieren Selbst der kleinste Windstoß kann für unscharfe Ergebnisse sorgen
  • Nicht Unterbelichten Ich habe die Erfahrung gemacht, dass schon ein oder zwei Blenden Unterbelichtung zu Rauschen auf dem Bild führen können. Schließlich möchte man den Himmel schwarz sehen.
  • ISO so niedrig wie möglich wählen Genau aus dem gleichen Grund: Hoher ISO-Wert = stärkeres Rauschen
  • Bedeckung / Mondphase beachten Gerade wenige Nächte vor Vollmond scheint der Mond ausreichend hell zu sein und man überschätzt die Helligkeit. Auch leichte Schleierwolken können das Bild zwar nicht stören, aber die Helligkeit empfindlich dämpfen.

Astrofotografie – Allgemein

Jan 3

Den besten Tipp zum Einstieg in die Beobachtung des Sternhimmels fand ich immer noch: klein anfangen und nicht gleich viel Geld für teures Equipment verschwenden, was man nicht benötigt. Der kleinste Einstieg ist immer noch das Fernglas und dann geht es weiter.

Ich habe den Fehler gemacht und mir aus diesem Grund ein billiges Objektiv (600-1200mm) mit T2-Adapter zu holen und mich dann zu wundern, warum ich nur unscharfe Ergebnisse erziele. Grund hierfür waren die manuelle Fokuseinstellung, die nie die gewünschte Schärfe bringt und weiterhin, dass dieses billige Teil bei vollem Auszug einen leichten Knick in der optischen Achse macht und so nur ein kleiner Ausschnitt des Bildes annähernd scharf ist.

Wichtiges Hilfsmittel neben der Hardware sind Seiten, die einem erzählen, was am Himmel vor sich geht. Folgende Seiten besuche ich für solche Fälle gern:

  • Heavens Above - Sämtliche Daten über Satelliten, Raumstationen usw.
  • Space Weather - Alles was sich im Bereich Sonne abspielt: Sonnenflecken oder auch Nordlichter
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