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Veröffentliche Beiträge in “Reisen”

Jan – worldwide, dienstlich und privat

Historische Altbauten

Jan 0

Wir kamen mit dem Nachtbus aus Nha Trang gegen 7 Uhr in Hoi An an. Nachdem die Adresse, die man uns gegeben hatte nicht stimmte, mussten wir ca. 1,5 km zum Hostel laufen. Aber was macht man nicht alles für eine gute Figur. Kaum waren wir angekommen, gingen wir zum Frühstück über, bezogen unser Zimmer und liefen danach durch die Stadt. Für die historischen Bauten (über 200 Jahre alt) muss man Eintritt zahlen. Dazu kauft man ein Ticket für 90.000 Dong und kann dann 5 Denkmäler der 16 möglichen besichtigen. Unsere Erfahrung war - das Geld für das Ticket lieber in ein gutes Essen investieren, denn wir haben nicht ein Gebäude entdeckt, was wirlich lohnenswert gewesen wäre.

Und wenn man doch hineingeht, läuft es immer nach dem gleichen Prinzip ab: Man wird kurz über die Historie des Hauses unterrichtet, darf sich eine Runde umsehen und bei den zahlreichen Ständen die sich im Haus befinden, sein Geld ausgeben. Zum Abschluss erfährt man noch, wie hoch das Wasser in den Vorjahren im Haus gestanden hat (stellenweise ca. 2 Meter hoch!) und dann war's das auch schon wieder. So bummelten wir unsere 5 Gebäude ab, mit dem Gefühl, dass es nicht hätte sein müssen, denn die Innenstadt überzeugt auch so. Ich habe es liebevoll als vietnamesische Bamberg bezeichnet, denn die alten Häuser, die sich direkt an einem kleinen Fluss befinden, haben mich an meine fränkische Heimat erinnert.

Den nächsten Morgen mussten wir wieder etwas zeitiger aus den Betten, denn um 8 Uhr sollte der Bus uns nach My Son (sprich: Mi san, nicht wie im Englischen!) bringen. Der Bus kam um 9 Uhr und es war schon sehr warm, obwohl es bewölkt war. Der Guide im Bus klärte und auf - wenn schönes Wetter ist, werden in My Son durchaus 41-42°C. Davon blieben wir zum Glück verschont. Die alten Tempel von My Son waren enttäuschend. Nach Ayutthaya (Thailand), Bagan (Myanmar) und nicht zuletzt Angkor Wat (Kambodscha) waren die kleinen Tempel nicht gerade überragend, auch wenn sie wahrscheinlich die Ältesten waren und geschichtlich (Bombardierung von den Amerikanern) leiden mussten.

Ein Ereignis zog sich durch unseren Aufenthalt in Hoi An wie ein roter Faden durch ein Buch. Hoi An hat eine gute Reputation in Sachen maßgeschneiderte Kleidung. Deswegen machte sich Kriszta auf den Weg und fand zwei Schnitte für Kleider sehr schön und nach etwas feilschen hatten wir uns auf $40 geeinigt. Früh bestellt, sollten die Kleider am Abend fertig sein. Als wir gegen 17 Uhr wiederkamen, probierten sie die Kleider - eins passte auf Anhieb, das zweite benötigte noch einige Änderungen. Gegen 20 Uhr waren wir wieder da und das Kleid wollte immer noch nicht, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. Schon leicht genervt ließen wir uns auf den nächsten Tag vertrösten. Da wir in My Son waren, wurde es erst Nachmittag und das Kleid, dessen oberer Teil mittlerweile komplett neu gemacht werden musste, passte immer noch nicht wie das Probekleid, was übrigens Kriszta perfekt passte, aber farblich nicht so gut harmonierte. Das war die Stelle, mir der Kragen platzte. Sowas passiert sehr selten und dann wird es auch sehr heftig. Denn es hieß wieder: Am Abend wiederkommen, wir müssen nur noch ein paar kleine Änderungen machen. Ich wies sie auf andere Mängel des Kleides hin und wollte eine andere Lösung, als das Kleid zum 4. Mal auftrennen und wieder zusammennähen (bekommt Seide nicht so gut). Naja ein Versuch wäre es noch wert, war es aber nicht, wie wir 20 Uhr feststellen mussten. Also ging der Anschiss (man kann es nicht anders nennen) in die zweite Runde, denn sie wollten wieder nur einige kleine Änderungen machen und ansonsten würde es ja perfekt sein. Ich tobte und wir nahmen das Kleid so mit, wie es war, mit einem Nachlass von $13, d.h. in Summe haben wir für zwei maßgeschneiderte Kleider (eins Seide, eins Baumwolle) $27 hingelegt.

Ein Wort zur Esskultur

Jan 0

Was mir immer wieder in asiatischen Ländern auffällt und in Nha Trang war es ganz extrem, sind die Speisekarten der Restaurants. Wer mal die Landesküche ausprobieren will, ohne gleich auf eine Straßenküche zurückgreifen zu müssen, tut sich schon etwas schwer, denn die Restaurants haben stellenweise für einheimische Gerichte gerade mal eine oder nur eine halbe Seite für lokale Speisen frei. Der Rest wird von "Western Food" wie Steaks, Hamburger und Pizza dominiert.

Besonders gut in Erinnerung ist mir eine Szene, wo wir uns in einem kleinen Lokal in Nha Trang niedergelassen haben, Kriszta eine Pho (die klassische vietnamesische Suppe mit Nudeln und Hühnchen oder Rind) und ich vietnamesische Frühlingsrollen aß. Vietnamesische Frühlingsrollen sind nicht wie die chinesischen fritiert, sondern hier sind die Teigtaschen roh und mit frischem Gemüse, gekochtem Hühnchen und Shrimps gefüllt. Hinter uns stand eine amerikanische Familie, welche die Speisekarte studierte und ich nur den Vater hörte, wie er seinen Sohn beruhigte: "Don't be afraid, you get something different. Take a sandwich." Ich habe natürlich mal einen Burger hier probiert, aber es ist das gleiche wie asiatische Küche daheim - es ist nur der Versuch, aber kommt bei weitem nicht an das Original heran.

Großraumstrand

Jan 0

Uns wurde noch in Ho Chi Minh Stadt (Saigon) erzählt, es wäre unmöglich von Mui Ne ohne Pause nach Hoi An zu kommen. Man muss auf jeden Fall einen Tag Pause in Nha Trang machen. Wie wir im Sleeping Bus erfuhren, war es doch möglich und wir wieder um eine Erfahrung reicher.

Nha Trang ist jetzt nicht unbedingt das Ziel was wir auserkoren haben. Ein riesiger Strand mit grobem Sand, blauem Meer, vielen Menschen und gleich dahinter die vierspurige Straße. Wenn man vom Hotel aus zum Strand will, muss man sich also auf jeden Fall ins Verkehrgetümmel einer 160.000-Einwohner-Stadt stürzen. Nicht unbedingt die Erfahrung auf die man in seinem Strandurlaub zurückgreifen möchte. Wir verbrachten den Tag größtenteils damit, im Internet zu surfen, den WiFi ist in Vietnam in vielen Restaurants zu finden. Am Nachmittag gingen wir dann mal für eine Stunde an den Strand, denn sonst war es einfach unerträglich heiß in der Sonne und selbst im Schatten war es noch viel zu warm.

Salz- und Sandpeeling

Jan 0

Mit dem Morgenbus kamen wir gegen 14 Uhr in Mui Ne an. Das Hostel, was wir anvisiert hatten, war schon voll belegt und so mussten wir uns umschauen. Kriszta suchte und ich wartete in der Zwischenzeit beim Gepäck. Wir kamen im Hiep Hoa Resort unter, was wirklich von Lage und Aussicht traumhaft war. Am Nachmittag liefen wir den Strand auf und ab, beobachteten Dutzende von Kite-Surfern und ich sprang auch mal kurz ins Meer.

Am Abend gab es ein erschütterndes Ereignis. Wir saßen jeden Abend in einem Restaurant, wo es frischen gegrillten Fisch und anderes Leckereien gab, die erstklassig (auch für westliches Verständnis) zubereitet und serviert wurden. Von dort aus konnten wir einen SUV stehen sehen, der mit aktivierter Warnblinkanlage schon seit längerer Zeit am Straßenrand parkte. Als wir das Restaurant verließen, gab es auf einmal ein dumpfes Krachen und wir sahen, wie ein regungsloser Oberkörper über dem Lenker des Motorrollers hing, der hinten auf den Wagen aufgefahren war. Der Fahrer des SUV stieg aus, war einen Moment entsetzt, sprach den Motorrollerfahrer an, der aber nicht reagiert. Dann griff er zum Handy und telefonierte. Anschließend haben ein paar Leute, die sich inzwischen am Unfallort eingefunden hatten, den Mann vom Motorrad, er blutete am Kopf.

Ich war von dem Ereignis gleichzeitig erschüttert und wütend. Auf der einen Seite fragte ich mich, wie man in ein parkendes Auto fahren kann, welches das Licht und Warnblinkanlage angeschaltet hat?! Wie kann man diese Nussschalen, die sie als Helme tragen, überhaupt zulassen? Den nächsten Tag unterhielten wir uns mit einem Pärchen, dass wir auf der Busfahrt kennen gelernt haben (es macht auch in 8,5 Monaten um die Welt). Sie hatten auch den Unfall mitbekommen und sagten, dass es täglich in Vietnam 50 Verkehrstote gibt. Das ist bei einem Anteil wie z.B. in Saigon, wo es 9 Millionen Einwohner mit 5 Millionen Motorrädern gibt, wenig, aber auf das gesamte Jahr hochgerechnet immer noch eine sehr hohe Zahl.

Für den nächsten Nachmittag hatten wir eine Jeeptour gebucht, bis dahin lagen wir am Strand, lasen und sonnten uns. Unsere Tour am Nachmittag führte uns zu den Fairy Floats, einem kleinen Bach, der von roter Erde und grauen Kalkgebilden gesäumt wird. Danach ging es zu den roten und weißen Sanddünen, wobei die weißen Sanddünen noch am schönsten waren, weil es weniger überlaufen war. Auch wenn es etwas unangenehm war, durch den Sand zu laufen, weil der Wind den Sand aufwirbelte und der gegen die Beine prasselte.

Mekong-Delta und Monsunregen

Jan 0

Nachdem wir jetzt etliche Nächte nicht richtig ausschlafen konnten, war letzte Nacht die erste seit langem, wo wir nicht mitten in der Nacht aufstehen mussten. Unser Ein-Tages-Trip zum Mekong-Delta begann früh um 8 Uhr gleich um die Ecke. Wir fuhren noch ein paar Runden, bis wir alle Passagiere eingeladen hatten und dann ging es los.

Ursprünglich hatten wir uns gewünscht, dass wir etwas vom Mekong-Delta sehen, statt dessen bekamen wir asiatisches Unterhaltungsprogramm. Auf der Hinfahrt wurden wir mit der Biografie von Ho Chi Minh unterhalten und nachdem wir auf eine Insel übergesetzt hatten, besuchten wir eine Honigfabrik, eine Kokusnuss-Süßigkeiten-Fabrik und durften uns eine Runde mit dem Fahrrad verfahren. Mit dem Wetter hatten wir halbwegs Glück, denn als wir gerade bei der Honigfabrik einen Tee tranken, ging ein heftiger Monsunschauer nieder.

Wer Forest Gump gesehen hat und sich an seine Erzählung über den Monsunregen erinnert ("Wir hatten Regen von oben, Regen von der Seite, Regen von vorn und manchmal auch Regen von unten"), wird nachfühlen können, wie es uns hier geht. Den größten Teil des Tages ist es schon sonnig / wolkig, aber wenn sich dunkle Wolken am Horizont zeigen, muss man sehr rasch einkehren, sonst erwischt es einen, wie uns am Tag der Ankunft in Saigon, wo wir samt Rucksäcken auf der Straße unter einem Vordach standen und trotzdem innerhalb von einer Minute klatschnass waren, weil der Wind keine Gnade kennt.

Highlight unserer Tour war für mich die Ruderbootfahrt auf einem kleinen Kanal, umgeben von Kokosnusspalmen. Der Regen hatte gerade aufgehört, es tropfte noch etwas, aber alles ging sehr schnell und man kam garnicht so recht zum genießen, weil der Ufer nur so an einem vorbei rauschte.

Die Tempel um Angkor

Jan 0

Ich fasse mal die Ereignisse der letzten Tage zusammen:

  • Nachtbus von Perhentian Island nach Kuala Lumpur
  • 2.50 Uhr in Kuala Lumpur aufgestanden für Flug nach Siem Reap

So kamen wir in Siem Reap an und machten uns gleich auf den Weg. Bei den Tempel kann man zwei Routen unterscheiden: die große und die kleine Runde. Touristen, die einen Tag in Siem Reap sind, machen meistens die kleine Runde mit Angkor Wat und Angkor Thom. Aber richtig schön ist eigentlich die Außenrunde mit riesigen Tempeln, die sich im Dschungel versteckt haben und die Natur sich schon wieder auf und in den Tempeln niedergelassen hat. Da vergisst man auch ganz schnell, wie müde man ist und besteigt bereitwillig jeden Tempel, um die Aussicht auf die Anlage zu genießen.

Wir waren gegen 16 Uhr mit der großen Runde fertig und waren auch froh darüber, der Tag zeigte seine Spuren. Wir gingen noch was Essen und fielen todmüde gegen 20 Uhr ins Bett, denn am nächsten Tag hieß es: 4.50 Uhr aufstehen für den Sonnenaufgang am Angkor Wat.

Es hatten sich schon etliche Menschen angefunden, die das Spektakel miterleben wollten. Besonders wie immer die Asiaten, die mit Stativ und Filtern angerückt waren und die besessen fotografierten, Filtern vor die Kamera hielten und abwedelten. Die kleine Runde hat mir nicht so gut gefallen, denn es war immer überlaufen, ständig wurden man Verkäufern angequatscht (oder aus größerer Entfernung angebrüllt) und es war im Gegensatz zum Vortag brütend heiß. Die Sonne zeigte kein Erbarmen und schon garnicht die hohe Luftfeuchtigkeit vom Regen in der Nacht.

Gegen Mittag waren wir mit der kleinen Runde fertig und fuhren ins Hostel zurück. Wir entspannten uns noch etwas, denn Mitternacht wartete schon wieder der nächste Nachtbus Richtung Ho Chi Minh City (Vietnam) auf uns.

Einmal ganz oben sein

Jan 0

Nach unserer Nachtfahrt von den Perhentian Islands zurück nach Kuala Lumpur kamen wir gegen halb 6 Uhr an, kämpften uns mit KRT und LRT (ja, Kuala Lumpur - Entschuldigung, KL - steht auf Abkürzungen für alles, hier für die Metro / die S-Bahn) zum Hostel durch. Dort frühstückten wir eine Kleinigkeit und fuhren mit der LRT zum KLCC (Übersetzung: wir fuhren mit der Metro zu den Petronas Towers), Ankunftszeit: 7.45 Uhr.

Die Petronas Twin Towers öffnen zwar erst um 9 Uhr, aber es ist entscheidend, sehr sehr zeitig anzukommen, weil nur eine begrenzte Anzahl an Tickets pro Tag vergeben wird. Wir reihten uns in die Schlange der Anstehenden ein und wie sich zeigte, war ca. 50 Personen hinter uns Schluss mit den Tickets für die Brücke zwischen den Türmen. Noch limitierter sind die Tickets für die Aussichtsetage, die wohl in den obersten Etagen zu finden ist.

Ab 9 Uhr werden dann im 20-Minuten-Takt Leute auf die Brücke hochgefahren, die können sich eine Weile umsehen und dann geht es wieder runter. Wir entschieden uns für den letzten Termin am Tag: 16.40 Uhr. Danach ging es zurück ins Hostel, etwas Essen, ausruhen, aber nicht ohne vorher nochmal Streit mit der Rezeption anzufangen, die uns in ein Doppelstockbettzimmer stecken wollten, obwohl wir Twin Bed reserviert hatten.

Die Aussicht von der Brücke der Petronas Towers ist schon überragend. Die Sicht war zwar mittelmäßig, aber man muss ja mal oben gewesen sein...

Insel der Träume

Jan 0

Nach unserem Zwischenstopp in den Cameron Highlands fuhren wir weiter nach Kuala Besut, wo wir unsere Unterlagen für das 3-Tages-Paket auf den Perhentian Islands in Empfang nahmen - Fährticket inklusive. Eine halbe Stune donnerten wir über die ruhige See, aber auch die kleinste Welle machte sich bei der Geschwindigkeit bemerkbar und das Boot hüpfte auf und ab. Wir bewohnten die größere der beiden Inseln in der Bucht im Süden.

Die erste Nacht verbrachten wir im weniger schönen Fauna Chalet und zogen am nächsten Morgen dann nach Flora Bay um. Eigentlich hatten wir eine Doppelhaushälfte mit Gartenausblick gebucht, auf dem Voucher stand plötzlich Sea View und da wir gerne am schönen Teil des Strandes bleiben wollten, legten wir nochmal 10 Euro drauf und hatten eine Hütte mit Klimaanlage, 15m bis zum Wasser. Wir verbrachten die nächsten Tage mit Lesen, Musik hören, Sonnen und Schnorcheln.

Das schönste Erlebnis war wohl unsere Schnorcheltour, die wir für einen Nachmittag gebucht haben. Wir sahen jede Menge Korallen, bunte Fische, einen kleinen Hai und eine große Schildkröte. Für einen kurzen Augenblick entdeckte ich auch einen Rochen, man könnte denken, hier hat das Casting für "Findet Nemo" stattgefunden.

Aber die Zeit verging viel zu schnell und schon mussten wir wieder auschecken und warteten bis Nachmittag, als uns die Fähre zum Festland abholte und wir mit dem Bus zurück nach Kuala Lumpur fuhren.

Dschungel ohne Bäume

Jan 0

Wir hatten die Nacht nach unserer Landung in Kuala Lumpur durchgemacht (von 3 bis 6 Uhr ein Hostel nehmen wäre rausgeschmissenes Geld) und fuhren ab 9 Uhr mit einem sehr luxeriösen Bus nach Cameron Highland. Da gab es Beinfreiheit en masse, herausklappbare Wadenliegen und eine sehr geräumige Sitzbreite. So fuhren wir bis Tanah Rata - dem Touristenort in den Cameron Highlands. Die Hälfte der Fahrt schlängelten wir uns Serpentinen hoch und neben uns war der Dschungel zum Greifen nah.

Ich hatte gehofft, dass wir mehr Zeit hier verbringen können, denn die Möglichkeiten in Cameron Highland sind groß. Von einfachen Trekkingtouren bis zu Dschungelexpeditionen kann man alles machen und für einen Nachmittag hatten wir zu wenig Zeit etwas größeres zu unternehmen. Wir heuerten einen Taxifahrer an, der uns zu einer nahegelegenen Teeplantage bringen sollte.

Tee ist ja eine Wissenschaft für sich. Aber in Cameron Highland wird das nicht so ernsthaft betrieben. Die Blätter werden entweder maschinell oder mit einer Art Plastikschere abgepflückt, einen halben Tag durcheinander gewirbelt, dann zerhäckselt, fermentiert und anschließend werden Stiele und andere grobe Partikel aussortiert. Dieser Prozess ist ausschließlich maschinell und könnte genauso gut als Teebeutel enden. Wir probierten einen lokalen Tee und ich wurde bestätigt.

Den nächsten Morgen ging es dann per Van weiter Richtung Kuala Besut und wir bekamen die zweite Hälfte von Cameron Highland zu sehen. Überdachte Gewächshäuser für Obst und Gemüse und gerodeter Dschungel für Palmölplantagen so weit das Auge reicht. Der Umweltschützer in mir sträubt sich, wenn er sieht, wie brutal der Dschungel aus Profitgier platt gewalzt wird, um Palmen Platz zu machen, von denen man einige Jahre Öl gewinnen kann und danach wird wieder alles platt gemacht, der Regen spült den nährreichen Boden weg und aus der Traum, dass dort jemals wieder was gedeihen kann.

Andererseits habe ich mir gedanklich die Karte von Deutschland vors Auge gerufen und mir dort die verbliebenen Wälder angesehen. Wenn man die Uhr etwas zurückdreht und in die Zeit zurückgeht, wo die Völker die Wälder gerodet und den Boden urbar gemacht haben und sich dann fragt, was wohl passiert wäre, wenn ein Volk gekommen wäre, dass sich für überlegen hält und uns vorgeschrieben hätte, dass es ökologische Konsequenzen hätte, wenn wir die Wälder für Felder abholzen. Genau - wir hätten uns überhaupt nicht darum gekümmert. Oder einfach gesagt: Uns geht es gut, warum soll es den Leuten hier schlechter gehen? Sollen sie verarmen / verhungern, nur weil wir ihnen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben?

Wassermarkt

Jan 0

Man stelle sich den Wecker auf 6 Uhr und wird am nächsten Morgen kurz nach 7 Uhr durch ein Klopfen an der Tür geweckt. Wie konnte das passieren? Egal, schnell Zeug zusammenraffen, anziehen und nach unten stürzen und auschecken. Zwischendurch noch ruhig bleiben, weil der Busfahrer neben einem läuft, auf seine Uhr tippt und genervt fragt "What time? What time?" Na gut, man kann es ihm nicht verübeln, aber wir haben doch nicht mit Absicht verschlafen. So begann unser Ausflug zum Floating Market.

Der Fahrer fuhr wie ein Besessener, offensichtlich gibt es jeden Morgen ein Wettrennen, wer zuerst ankommt. Deswegen auch seine mürrische Laune - er durfte wegen uns heute nicht teilnehmen. Rote Ampeln wurden umfahren oder einfach ignoriert. Auf dem Floating Market, der eigentlich Floating Tourist Market heißen müsste, gibt es zwei Sorten von Booten - Motorboote und Paddelboote. Wer schnell sein will und wem egal ist, dass der Rest die stinkenden Abgase einatmen muss - Motorboot, wer auf seichtes Gleiten im Wasser steht - Paddeln.

Der Floating Market von Damnoen Saduak ist nicht groß und komplett auf Tourismus ausgelegt. Man fährt eine Stunde rum, wird von Stand zu Stand gefahren und das wars. Zwischendurch auch mal eine leckere Mango oder Coconut Pancakes. Also Essen kaufen, macht richtig Spaß und ist sehr erfrischend. Ganz im Gegensatz zu Staus, die es immer wieder gibt und bei brütender Hitze wird so eine Bootsfahrt ganz schnell ungemütlich.

Nach einer guten Stunde (inkl. Stau) wurden wir aus den Booten entlassen und durften noch ein bißchen schlendern, bis wir mit dem Minibus zurück nach Bangkok gefahren wurden.

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