Lake Toba ist die letzte Station auf unserer Indonesienreise. Hier verbringen wir noch zwei Nächte, bevor wir wieder nach Hause fliegen.
Nach Berastagi ging es weiter zum Lake Toba. Dieser See ist der weltweit größte Kratersee. Seine Größe ist mit dem Bodensee vergleichbar. Die Caldera ist die Insel Samosir. Der Vulkan Toba ist vor ca. 80.000 Jahren ausgebrochen und sein Ausbruch gehört zur stärksten Stufe, die es gibt. Infolge dessen sank die globale Temperatur der Erde um 3 bis 5°C. Es gibt eine Theorie, die vermutet, dass der Ausbruch dem Homo Sapiens Aufschwung verlieh, weil er sich am besten an die veränderten Temperaturen anpassen konnte, während seine Stammeskollegen wie der Homo Neanderthalensis und Homo Florensis das Nachsehen hatten. Aber diese Theorie konnte nie bestätigt werden.
Bevor wir mit der Fähre auf die Insel übersetzten, schauten wir uns noch Sipisopiso an. Einen Wasserfall, der sich 120m hoch ist. Leider zogen gerade dunkle Wolken auf und wir hatten kein schönes Licht. Hier sollte es Mittagessen geben. Unser Fahrer hatte sich in ein Restaurant verzogen, was auch noch das unattraktivste am Ort war. Gado-Gado? Nein. Nur Nasi Goreng in allen Varianten. Also nahmen wir ein paar fritierte Teilchen (Banane, Gemüse mit Ei) mit und aßen auf dem Weg zur Fähre.
Unterwegs fuhren wir oben am Rand entlang, wo man einen schönen Blick auf den See hatten. Wieder mussten wir unseren Fahrer anflehen, mal anzuhalten, damit wir Fotos machen können. Zum Glück gab es auch Kaffee hier. Danach schraubten wir uns durch Schlaglöcher die Straße zur Fähre runter und setzten über. Um 16 Uhr waren wir im Hotel. Das Toledo Inn war wirklich ein herrliches Hotel und wir hatten ein großartiges Zimmer. Der Rest des Tages gehörte uns.
Wir liefen etwas durch den Ort, suchten uns ein Restaurant aus und bei Bier und Gado-Gado schauten wir auf den See. Nach dem Essen gingen wir zurück zum Hotel. Wir machten einen Fotowettbewerb. Wer fängt die Schönheit des Sees / Hotels mit den rosa Abendwolken am besten ein. Gewinner gab es keinen, aber viele tolle Fotos.
Das Frühstück im Hotel war eher spärlich. Wir machten unserem Fahrer klar, dass wir auf dem Weg zum nächsten Ziel unbedingt ein schönes Café besuchen wollen. Also navigierten wir ihn hin und tranken in Ruhe einen Kaffee. Es stand ohnehin nicht viel auf dem Programm, sodass wir ganz entspannt sein konnten. Nach dem Kaffee ging es weiter nach Huta Siallagang. Das ist ein kleines Dorf, wo man die Batak Kultur erkunden kann. Wie sehen die typischen Häuser von innen aus, wie waren die Leute gekleidet, wie war das Dorf aufgebaut.
Im Zentrum eines Batak-Dorfes steht ein uralter Baum. Gleich daneben befindet sich ein Kreis aus Stühlen und Tischen, wo Recht gesprochen wurde. Etwas weiter davon entfernt fand dann meistens die Vollstreckung statt.
Danach sollten wir einem typischen Batak Tanz beiwohnen, was irgendwie ziemlich unsicher klang. Ardy äußerte sich so, als ob es heute keinen Tanz gibt. Was zur Hälfte der Wahrheit entsprach. Ein Lautsprecher plärrte Musik über einen Platz und ein Tänzer tanzte vor und eine Gruppe Touristen tanzte ihm nach. Wir gingen schnell weiter. Es folgte noch ein Museum und wir fragten wegen Mittagessen. Unser Guide führte uns zu einer Hütte. Gab es hier nichts besseres? Wir haben nichts gegen Garküchen. Aber wer mal in Asien war, kennt diese Ausstellkästen, wo das Essen schon ein paar Stunden drin liegt. Frisch wäre schon okay.
Aber leider gab es nichts, also auf zum nächsten Ziel. Oben auf dem Hügel sollten wir Kaffee trinken. Mittag wäre eigentlich nicht schlecht vorher. Also aßen wir frittierte Banane und tranken Fruchtshakes. Waren wir blöd? Fruchtshakes sind doch ein No-Go. Zum Glück hatte es keine Konsequenzen.
Als wir wieder unten waren, entdeckten wir ein kleines Café. Wir unterhielten uns mit dem Besitzer. Er war auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen, was ihm ermöglicht hat, das Café zu eröffnen. Er bezog die Bohnen von einer Plantage hier auf Samosir, trocknet sie, schält sie, röstet sie, um sie dann für sein Café zu nutzen. Kann man diese Bohnen auch kaufen? Ja, er würde uns bis morgen ein paar Päckchen bereitstellen. War der Kaffee gut – ja, auf jeden Fall!
Den Nachmittag hatten wir frei und Kriszta ging an den Pool, während ich Musik hörte. Abends hatten wir ein Restaurant in die andere Richtung ausgemacht. Das Essen war gut, meins schmeckte scharf und säuerlich und ungewohnt. Mein Darm reagierte etwas empfindlich auf die Mischung und bis zum Morgen war ich gereinigt. Kriszta pumpte mich mit Kohletabletten und Tannacomp voll, damit ich die Fahrt zurück nach Medan durchhalte.
Am Abend konnten wir wieder zusehen, wie es gegenüber am See blitzte und donnerte. Blitze alle 2 Sekunden war durchaus normal. Ein richtiges Schauspiel. Mit dem Fahrer stimmten wir noch den Plan für den nächsten Tag ab. Er wollte schon 11 Uhr die Fähre nehmen, damit wir 16 Uhr im Hotel sind. Was wollen wir so zeitig da? Das ist das Flughafenhotel 30km außerhalb der Stadt, da gibt es nichts. Bitte erst 13 Uhr losfahren!
Wir vereinbarten mit dem Fahrer, dass wir in wieder bei Huta Siallagang treffen. Wir liefen hin, tranken unterwegs Kaffee / Tee und kauften noch ein bisschen ein. Bevor die Fähre ging, holten wir noch schnell unsere Kaffeepäckchen, die gleich in der Nähe der Fähre waren. Nach der Überfahrt begann es zu regnen. Die ganze Zeit. Die Straße stand stellenweise komplett unter Wasser und unser Fahrer wollte mit 80km/h durchbrettern. Bremsen! Die Reifen haben doch kein Profil! Wir nahmen noch etliche Staus in den Innenstädten mit und kamen 19 Uhr im Hotel an.
Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass die Hotelmassage ziemlich günstig war. Ja, das wäre jetzt noch ein toller Abschluss. Außerdem fragten wir, wann es Frühstück gibt, weil unser Flug kurz vor 9 Uhr geht? Frühstück ab um 5 Uhr, es reicht, wenn sie 7 Uhr Gepäck aufgeben. Ein Traum! Also erst Massage, dann ins Bett fallen, bis 6 Uhr schlafen, packen und dann frühstücken und dann zurück in die kalte Heimat. Zum Glück lief alles wie am Schnürchen und wir waren abends um 22 Uhr wieder daheim.






