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Rechner-Upgrade

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Mittlerweile fällt mir wieder ein, warum ich mich nie so richtig erinnern kann, wann ich mir einen neuen Rechner gekauft habe. Der Grund ist, weil die Hardware eigentlich „immer“ in Bewegung ist. Nachdem der letzte große Umbau 2013 war und 2016 nur das Mainboard wechseln musste, war jetzt mal wieder eine Komplettlösung gefragt.

Dafür dass der Rechner 2013 aufgesetzt wurde, war er noch ziemlich flott unterwegs. Grund mögen die SSD und der damals großzügig dimensionierte Hauptspeicher sein. Wie immer fängt die Rechnergestaltung mit zwei Kriterien an – was bekomme ich für ein Mainboard und welche CPU passt darauf? Für Nichtkenner mag es schwer sein, sich durch den Prozessor-Dschungel zu kämpfen, aber im Grunde genommen ist es einfach. Klasse wählen (Einfach, Business, Leistung oder Hochleistung) und dann schauen, was man für sein Geld bekommt. Für mich stand fest, dass es ein Ryzen 7 werden soll, die Threadripper waren noch viel zu teuer. Aber die neue Prozessorarchitektur war schon ziemlich erschwinglich, also ist es ein Ryzen 7 2700X geworden.

Da mein Rechner nur Micro-ATX verträgt, habe ich nicht die große Auswahl an Mainboards. Ich hatte die Wahl zwischen MSI, Gigabyte und ASRock. Gigabyte fällt für mich aus, da mich schon beim letzten Mal geärgert hat, dass sie für mein 2 Jahre altes Board keine Treiber mehr für Windows 10 bereit gestellt haben. Da war ich mit ASRock besser dran. Aus meinem ASRock Pro3 M wurde ein ASRock Pro4 M. Schließlich brauchte ich wieder zwei PCI-Express-Slots für Grafikkarte und Soundkarte.

Das Schöne an Micro-ATX-Boards ist, dass sie im Rechner liegen und man sich einen regelrechten Kühlerturm kaufen kann. Etwas kompliziert war für mich die Montage. Denn obwohl der Lüfter für AM4-Boards gedacht ist, lag keine Anleitung bei, wie man ihn montiert. Die gab es nur im Internet. Rechner nach Anleitung im Internet zusammen bauen – wohl dem, der ein Tablet hat! Dafür ist der Lüfter so schön groß, dass er bei 500RPM die CPU auf Normaltemperatur hält.

Ich bin bei 16GB RAM geblieben, nur dass aus DDR3-RAM DDR4-RAM wurde. Außerdem habe ich RAM genommen, den man etwas höher takten kann (3000MHz). Eine ganze Weile habe ich überlegt, ob ich die alte Grafikkarte noch drin lasse. Aber die Neugier hat gewonnen und als meiner GTX660 (2GB) wurde eine GTX1060 von MSI mit 6GB RAM.

Herzstück der Veränderung war die neue „Festplatte“. Seit je her sind das Lesen und das Schreiben der Daten das Nadelöhr für die Performance. Und so wurden aus wabbeligen, magnetisch beschichteten Scheiben (Floppy Discs) Aluminiumscheiben, die sich im Fast-Vakuum drehen (Festplatten). Die Technik, dass Speicher auch noch seinen Zustand nach Ausschalten behält, gibt es schon lang. Das geht auch richtig schnell, wie man an der Solid State Disc (SSD) sieht. Doch doof ist, dass sie immer noch über ein Nadelöhr angebunden ist. Das „S“ in SATA steht immer noch für Seriell, d.h. hintereinander und nicht parallel. Also geben wir der SSD einen eigenen Anschluss (M.2) und schon sieht die SSD aus wie ein Speicherriegel und ist fast so schnell. So schnell, dass ich gerade mal das Windows-Logo beim Start sehe und dann ist schon der Anmeldescreen da.

Samsung M.2 SSD
Eine Festplatte, die aussieht wie ein Speicherriegel

Was ist das Schönste am zusammenbauen? Wenn man das erste Mal anschaltet und schaut, ob sich das BIOS meldet. Doch nichts passiert. Im Gegenteil, der Lüfter der Grafikkarte wird langsamer und bleibt stehen. Also tausche ich die Grafikkarte gegen die Alte und schalte wieder ein. Es kommt ein Bild und der Rechner fährt hoch. Ich installiere Treiber, lösche alte Software und starte neu. Wieder tut sich nichts. Ich wechsle wieder die Grafikkarten, prüfe die Speicherriegel – nichts. Nach zwei Stunden frustrierender Bastelei baue ich das neue System wieder aus und setze wieder das Alte ein. Alles geht, auch nachdem ich die neue Grafikkarte einbaue.

Zu Beginn stellt sich das Internet dumm, als ich mein Problem schildere. Doch nach einer Stunde Suche finde ich einen Eintrag, dass der AMD Ryzen 7 2700X zu neu für das Mainboard ist und deshalb ein BIOS-Update gemacht werden muss. Ich lade das BIOS herunter, baue wieder alles um und hoffe, dass ich einen Moment erwische, wo sich gerade mal das System meldet. Ich habe Glück, gleich beim ersten Mal komme ich ins BIOS. Das Update dauert bange 5 Minuten und danach kann ich neu starten, wie ich will – es funktioniert.

Nachdem mein altes System nun mittlerweile seit 2013 nicht mehr neu installiert wurde, entschließe ich mich den Umzug auf die M.2 mit einer Neuinstallation des gerade erschienenen Windows 10 (1809) zu verknüpfen. Dazu erstmal alle Daten sichern, Installer herunterladen und dann alles neu installieren. Die Installationen gehen so schnell, dass es schon fast unglaubwürdig ist.

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