Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Aurora Borealis oder Der Tag der Post

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Das erste an das ich mich heute Morgen erinnere ist der Radiowecker, der zu seiner gewohnten Zeit anging. Zum Glück hatte ich Boards Of Canada eingelegt, sodass ich innerhalb weniger Minuten wieder eingeschlafen bin. Eine gute Stunde später stand ich dann auf, tappelte durch meine Wohnung und machte Frühstück. Danach ging es erstmal zum Einkaufen, ich brauchte noch ein paar Tüten, um Schrauben, Bolzen und ähnliches zu verstauen. Auf dem Weg dahin schaute ich in den Briefkasten und entdeckte einen Brief an mich, mit unbekannter Handschrift. Es stellte sich als ein Infoschreiben zum geplanten Klassentreffen heraus. Beiliegend eine Liste mit Adressen und Telefonnummern der derzeit gefundenen Leute. In alle Ecken von Deutschland hatte es sie verschlagen, aber ein paar fehlen noch. Ich beschloss abends die Organisatorin, neben der ich ein paar Jahre die Schulbank gedrückt habe, anzurufen und ihr meine neue Adresse mitzuteilen.

Nach meinem Einkauf wollte ich schnell noch die Postkarten loswerden, doch die Post machte mir einen Strich durch die Rechnung, erst ab halb 10 Uhr geöffnet. Also trollte ich mich fix nach Hause und nutzte die Zeit, um statt mit einem Anruf meine neue Adresse schriftlich mitzuteilen. In der Zwischenzeit hatte sich eine lange Schlange vor der Post gebildet, die Einlass suchten. Ich gab die Karten ab und düste schnell zu meinem Termin.

Als ich wieder heimkam, fischte ich neue Post aus dem Briefkasten. Eine Karte aus Neuseeland von einem Freund, der schon bald wieder da sein müßte und die zweite Karte aus Finnland. Und wenn mich eine Karte aus Finnland erreicht heißt das – Postcrossing. Die Schreiberin hatte sich ein paar meiner Fraktale angesehen und fand sie richtig cool und versuchte deshalb eine Postkarte mit Fraktalen zu finden, fand aber keine schönen, also schickte sie mir ein Nordlicht, weil manche Bilder sie an Nordlichter erinnerten. Sehr schön!

Für heute waren der Flur und das Bad angesetzt, also räumte ich die Regale aus, verpackte den Inhalt und zerlegte die Regale. Beim Abbau meines Garderobenständers stellte ich fest, dass ich aus den Kreuzschlitzschrauben beim Anbringen schon fast Halbkugelschlitzschrauben gemachte hatte und bekam sie nur mit Mühe und Not ein Stück aus der Wand, den Rest mußte ich mit roher Gewalt klären. Anschließend popelte ich noch die Dübel aus der Wand und räumte dann alle Kisten und Regale ins Wohnzimmer und zerteilte den Teppich in kleine Streifen, wickelte sie auf und brachte sie zum Wertstoffhof. Unter den Teppich hatte ich damals Papier gelegt, damit die Auslegware nicht festklebt. Interessant was sich dort alles wiederfand: Ausdrucke eines Skripts der Java-Vorlesung, Notizen zu meiner Facharbeit über die Geschichte der Computertechnik seit 1945, Seiten des ausgedruckten Handbuchs zu PovRay und diese Skizze, die wohl in einer langatmigen Stunde des Abis oder einer Vorlesung entstanden sein muss. Verwunderlich ist daran, dass ich erst seit 2004 den Namen Vasarely mit diesen Grafiken verbinden kann und aber schon seit 2000 in der Wohnung lebe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner