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Veröffentliche Beiträge in “Job”

Geschichten aus meinem Job

Er ist da…

Jan 0

Ach so, ich hatte ja heute noch eine gute Nachricht - mein neuer Arbeitsvertrag ist heute eingetroffen. Jetzt liegt er vor mir und wartet auf seine Unterzeichnung... dazu brauch ich jetzt wieder den hier

Ich hoffe, mein Anruf bei der Immobilienfirma ist dann etwas erfolgreicher und verläuft nicht wie mein Arztbesuch heute. Ursprünglich wollte ich noch meine zweite Impfung abholen, doch die Praxis blieb heute dunkel, denn die nächsten beiden Wochen hat die Praxis wegen Urlaub geschlossen. Aber ich hatte ja noch einen anderen Arzt aufzusuchen - wegen meinem Ohr. Also ging ich hing und zur Begrüßung wurden mir trotz Überweisung (dank des neuen Quartals) erstmal 10 Euro abgenommen. Das die Praxis geschlossen hatte, als ich den Überweisungsschein erhielt, zählte als Ausrede nicht - ich hätte ja zur Vertretung quer durch die Stadt fahren können. Natürlich, ich hab ja sonst keine Hobbys!

Wenigstens mußte ich nicht lange warten, der Arzt fragte mich nach meinen Beschwerden - nun ja, momentan hab ich ja keine. Sie haben keine Beschwerden und kommen trotzdem her? Ich liebe es, wenn Ärzte die Überweisungsscheine ihrer Kollegen aufmerksam lesen. Also erzählte ich ihm die Geschichte noch einmal und er schaute nach. Er fing mir dem rechten Ohr (was in Ordnung ist) an, brabbelte was, dass dort alles ok ist und ging dann zum linken Ohr über. Dort schaute er intensiv nach, ich dachte auch schon, dass er gleich wieder zur anderen Seite rauskommt und brabbelte Das Gehör ist subjektiv in Ordnung... - Man beachte die Aussage! Ich reagierte nicht und er sah mir fragend in die Augen, ach so - das war eine Frage. Natürlich kann ich hören, nur mit dem Wollen haperts manchmal *g* Er sagte, es wäre alles in Ordnung, nur ein winzig kleiner Punkt, aber das wäre nicht so schlimm. Also - außer Spesen nix gewesen!

Ich hatte es vielleicht schon mal erwähnt, aber ich habe noch einen anderen Fraktalblog gefunden - dort gibt es auch neben schönen Fraktalen auch ein bißchen Theorie. Zu finden unter: Fraktale Welten (nicht verwechseln!). Nachdem mein Fraktalblog dort in die Blogroll aufgenommen wurde, revanchiere ich mich gern dafür.

Quasselstrippe

Jan 0

Jeden Morgen das gleiche Spiel - in den Bus einsteigen und ein wenig die Leute beobachten, manche schlafen noch fast, andere (wie ich manchmal) starren gedankenverloren aus dem Fenster oder wieder andere versuchen vor ihren Freunden betont cool zu sein und mit minimalem Aufwand möglichst viele Plätze zu belegen. Und darunter gibt es auch einen, der immer so ausdruckslos dasitzt, die Mundwinkel nach unten hängend, sieht er aus, als wenn er keine Freude mehr hat. Er ist Mitte 40 und schafft es während der gesamten Busfahrt nicht einen Hauch einer Gefühlsregung zu zeigen. Der ist weder müde, noch munter, weder schlecht gelaunt, noch lachend, sondern einfach gleichgültig.

Und seit einigen Wochen sitzt neben ihm seine Tochter. Ich vermute es, denn sie sieht ihm sehr ähnlich und er trägt ihren Ranzen, wenn sie beide mit mir aussteigen. Aber eins bleibt: dieser gleichgültige Gesichtsausdruck. Sie guckt während der Fahrt aus dem Fenster, schweigt fast betreten und fängt dann und wann mit erzählen an und er zeigt immer noch keinerlei Regung. Es sieht nicht mal aus, als ob er ihr zuhört. Ich versuche mir dann vorzustellen, ob das zuhause auch so ist - sie kommt nach Hause, erzählt von der Schule und er sitzt da, guckt so und schweigt. Oder seine Frau hat ihn unter der Fuchtel, er hat nichts zu melden und bemitleidet sich selbst.

Und unsereins stellt sich auf Arbeit hin, erklärt in einem 9-stündigen Vortrag die Funktionweise von 2 Jahren Produktentwicklung. Und das mittlerweile heute den 4. Tag. Abends tut mir dermaßen der Hals weh, dass ich noch am nächsten Morgen klinge, als hätte ich den Abend zuvor ein Livekonzert besucht und mich heiser geschrien. Zum Programmieren bin ich die letzten Tage überhaupt nicht gekommen. Dafür stand ich die ganze Zeit am Flipchart, habe gemalt, erklärt, weitergeblättert, skizziert, Beispiele ausgedruckt und geredet.

Dann kam am Montag die Nachricht, dass meine Tasche endlich fertig ist, als hoffte ich insgeheim, sie wäre am Dienstag da. Als ich Dienstag Abend die Paketverfolgung aufrief, sah ich: das Paket wurde um 16.00 Uhr ausgeliefert. Na toll, da war ich gerade von daheim wieder los und hatte noch was erledigt. Aber das fiel mir auch erst um 22.00 Uhr auf, sodass ich da auch nicht nochmal losgehen konnte und das Paket hätte in Empfang nehmen können. Also wartete ich bis Mittwoch und nun ist sie da und wurde heute den ersten Tag benutzt. Haufenweise Platz - endlich die DE-BUG nicht mehr als Papierrolle verstauen, auch die Größe hab ich schon getestet - ein paar Schallplatten passen bequem da hinein. Nur zu gut, dass ich einen Gutschein beim Plattenhändler meines Vertrauens bekommen hab.

Nachdem ich schon seit geraumer Zeit die Augen nach Schuhen offen halte, fiel mir ein, wo ich noch welche gesehen hatte, die mir gefallen haben. Also ging ich hin und entdeckte noch ein paar andere Sachen. Zuhause kam ich dann an wie ein Beuteltier. Aber wie es so oft ist - mal findet immer das, was man nicht sucht!

PS: Happy Birthday Loni! *pling*

Job-Update

Jan 0

Fangen wir mal am Montag an, wo ich einen Termin bei meinem Chef haben wollte. Als er da war, ging ich vor und fing folgendes Gespräch an:

Ich: Es gibt schlechte Neuigkeiten! Chef (zögert): Sie haben einen neuen Job gefunden?!

Das ging ja ziemlich schnell. Er zeigte sich verständnisvoll, war aber nicht gerade begeistert. Ich stimmte mit ihm ab, dass er nochmal einen Blick auf die Terminplanung wirft und wegen einer Aufhebung des Arbeitsvertrages nachfragt. Der Dienstag verging, der Mittwoch war halb vorüber, als ich mich mal in sein Büro begab, um nachzufragen. Leider war er zu dem Zeitpunkt bei einer Schulung und somit den Tag nicht mehr im Büro.

Die Info über seine Abwesenheit erhielt ich von unserer Sekretärin. Eigentlich ist sie ja keine Sekretärin, sondern eher für die Pflege der Stammdaten und der Webseite da, aber da sie im Vorzimmer unseres Chefs sitzt, könnte man zu dem Entschluss kommen. Außerdem hat sie immer ein offenes Ohr für meine Problemchen und ist ein herzensguter Mensch. Um so schwerer fiel mir meine Beichte, mit einem mehrfachen "Och neeee!" und einem Schmollen mit zwinkerndem Auge entgegen genommen wurde.

Heute nachmittag hatte ich dann nochmal die Gelegenheit, mit meinem Chef zu sprechen, der die Planungsübersicht aktualisiert hatte und mit mir die nächsten Schritte absprach. Aufhebungsvertrag wäre prinzipiell möglich, aber mit einer Entscheidung, die letzte Woche getroffen wurden, liegen noch zwei dringende Realisierungen an, die ohnehin schnell umgesetzt werden müssen, leider aber ziemlich umfangreich bzw. knifflig sind und deshalb erst gegen Ende November abgeschlossen werden können.

Deswegen erstmal folgende Planung:

  • bis Ende November: Umsetzung der Features
  • Anfang Dezember: Umzug
  • Mitte Dezember: Einrichten + Behördenummeldungen
  • Ende Dezember: Weihnachten!
  • Anfang Januar: Arbeitsbeginn

Ich hab das in der Form mal dem neuen Chef mitgeteilt und bin jetzt mal auf seine Reaktion gespannt. Ich würde ja schon gern eher gehen, möchte aber noch einen sauberen Abschluss in der alten Firma finden. Außerdem kann ich niemandem zumuten, sich von heute bis morgen durch mehr als 2 MByte Quelltext zu wühlen...

Letzte Woche – Teil 4 (Freitag)

Jan 0

Donnerstag hieß es programmieren, programmieren, programmieren. Mein Ansprechpartner und Kollege war beim Kunden unterwegs und so blieben noch 1-2 Fragen für Freitag übrig. Aber ich konnte Donnerstag abend mit einem guten Gewissen nach Hause gehen - der Parser war fertig, erfüllte alle Anforderungen und überstand alle Programmierer-Tests erfolgreich. Mittags gab es noch ein besonderes Ereignis - der Chef hatte kurz zuvor Geburtstag und lud die Belegschaft zum Mittagessen am Grill ein. Also gab es zum Mittag vom Chef höchstpersönlich gegrillte Bratwurst.

In meiner Unterkunft angekommen, sah ich meine Wirtin eine Etage tiefer stehen und auf dem Boden des Raumes ausgebreitet unzählige Papiere. Ich fragte sie, ob es möglich wäre eine Nacht länger zu buchen, damit ich Samstag weiter zu Freunden fahren konnte. Sie prüfte kurz und gab dann die Bestätigung. Wir machten aus, dass ich Freitag früh mit meinem Gepäck eine Etage tiefer ziehen soll, sodass das Zimmer oben für den nächsten Gast frei ist.

Donnerstag abend lief ich nur kurz in die Stadt, erwischte gerade noch ein paar offene Geschäfte und bummelte noch etwas umher. Die Nacht verging und der letzte Tag brach an. Die mittlerweile üblich Routine aus Duschen, Frühstücken folgte. Ich packte mein Zeug zusammen und zog eine Etage tiefer, wo mich die Wirtin begrüßte und mir noch meine Mappe mit dem Autoatlas und den ausgedruckten Routenplänen überreichte. Mir fiel plötzlich ein, dass ich sie am Sonntag bei der Ankunft beim Hochtragen des Gepäcks auf einen Schrank gelegt hatte. Sie teilte mir noch mit, dass am Nachmittag eine Frau das andere Zimmer beziehen wird, das auf der Etage lag. Kein Problem...

ZimmerIch düste auf Arbeit, hatte noch eine Idee, die ich schnell umsetzte und dann wandte ich mich an meinen Ansprechpartner, stellte meine Fragen, die sich schnell aufklärten und setzte sie bis zum Mittag um. Dann ging es in die nächste Runde - der eine Parser war fertig und er erklärte mir fix, nach welchem Prinzip der nächste arbeiten sollte. Also setzte ich mich an den Rechner und begann mit der Umsetzung. Kurze Zeit später stand der Chef in der Türe und fragte, ob ich jetzt Zeit für eine Auswertung hätte. Na klar, hatte ich! Er fragte mich, wie mir die Woche gefallen hat, ob ich gut mit den Leuten klar gekommen bin. Und dann folgte: Herr Speedy, wir sind immer noch der Meinung, dass gut ins Team passen. Wie sehen sie das? Ich sagte, dass mir die Woche viel Spaß gemacht hat und das ich gern anfangen möchte. Da ich bis dato noch nicht mit meinem derzeitigen Chef gesprochen hatte, mußten wir den Arbeitsbeginn erstmal auf "unbekannt" setzen. Der Entwicklungschef bot mir an, dass ich jetzt auch heim gehen könnte, es wäre ja eine Probewoche gewesen und wäre nur zum Schnuppern gedacht.

Aber nicht mit dem Commander! Ich hockte mich wieder an den Rechner und bastelte am zweiten Parser herum, bis ich dann halb 6 die Grammatikprüfung unter Dach und Fach hatte und die Funktionen zur Semantikprüfung schon angelegt waren und bloß noch gefüllt werden mußten. Mit diesem Stand übergab ich den Code an meinen Kollegen, gab noch ein paar kurze Erläuterungen zur Funktionsweise ab. Er scrollte mal kurz durch, stolperte dabei über meine Testbeispiele und es folgte ein erstauntes "DAS hast du alles getestet? Und das funktioniert?"

Zufrieden ging ich noch fix ein paar Rauchbier kaufen, düste heim, sortierte fix meine Sachen, als ich draußen die Wirtin und noch jemanden reden hörte. Als ich fertig mit räumen war, ging ich nochmal in die Stadt, nicht ohne vorher die Frau, die im Nachbarzimmer wohnte und sich gerade im Aufenthaltsraum befand, zu erschrecken. Noch einmal tappste ich durch Bamberg und ging zum Abschluss in die Kneipe, in der ich schon am Sonntag abend gewesen bin. Es war ein lauer Abend und ich setzte mich noch einmal draußen hin und schaute auf die Regnitz.

Danach ging es wieder heim, wo ich mich kurz mit der Zimmernachbarin unterhielt, die gebannt Fernsehen sah mit der Bemerkung, sie hätte keinen Fernseher und das wäre wohl so ungewohnt mal wieder Nachrichten zu sehen. Es kam gerade eine Reportage über den 11. September, die sich bei genauerem Hinsehen als Michael Moores "Fahrenheit 9/11" herausstellte. Wir unterhielten uns noch fix über Medien, Papstbesuch, usw. und sie sagte noch, dass noch eine Freundin vorbei kommt und ob mich das stören würde. Ach nee, mich doch nicht. Nachdem die Freundin dann eintraf, war es dann doch etwas anstrengend und machte noch einen kleinen Spaziergang, verkrümelte mich dann wieder in mein Zimmer, verstöpselte meine Ohren und las ein wenig, bis ich dann gegen 2 einschlief...

Letzte Woche – Teil 3 (Mittwoch)

Jan 0

Blick auf BambergGestern wie heute - programmiert. Der Parser nahm langsam Gestalt an, mittlerweile schluckte er anstandslos alle meine Beispiele (fehlerfrei und fehlerbehaftet). Als am Dienstag der Kollege, der mir helfen soll, einen Blick auf meinen Code warf, meinte er nur: Du schreibst wirklich gut lesbaren Code. Man merkt, dass du nicht erst seit gestern programmierst. Kein Wunder - bei genauerer Überlegung programmiere ich jetzt seit 18 Jahren. Heute ging es also um die Randbedingungen für meinen Parser. Es sind relativ viele, aber die Zielrichtung und Umsetzung ist klar und ich mußte nur den Code in den Computer trommeln. Denken brauchte ich dabei nicht viel und bei der Hitze war das auch sehr vorteilhaft. Das Öffnen der Fenster war heute auch nicht so richtig möglich, da es permanent zog und sämtliche Papierstapel durcheinander gewirbelt worden wären.

Dienstag abend bin ich nochmal auf den Michaelsberg gegangen und hab mir angesehen, wie die Sonne auf Bamberg untergeht. Schöne Aussicht und schöner Anblick. Heute stand die Suche eines Internet-Cafés auf dem Plan. Das ursprünglich anvisierte fand ich nicht. Auch der zweite Versuch verlief kläglich. Also ging ich meinem Instikt nach - frei nach TKs "Regeln zum Überleben im Großstadtdschungel": Jede größere Spielhölle hat auch einen internetfähigen PC. Also fix Geld eingeworfen, gemailt, Blogs gelesen. Ich mußte dabei feststellen, dass der Browser keine Cookies ablegte und somit eine Anmeldung bei blog.de unmöglich war. Auch jegliche Kommentierung wurde verweigert. Also zog ich mißgelaunt von dannen, zumal der Kugelhagel vom benachbarten Billardtisch doch etwas heftig war. Dort war ein Spieler der Meinung, spielerisches Talent mit roher Gewalt überspielen zu können, was dazu führte dass die Kugel nahezu jedes Mal über die Bande hinausflog.

Also verzog ich mich wieder in mein Quartier, schrieb ein bißchen, versuchte Fernsehen zu schauen. Meine Güte, ich hatte total vergessen, was für ein Unsinn im Fernsehen läuft, z.B. eine anderthalbstündige Dokumentation über Königin Beatrix. Und dafür zahlt man dann auch noch Fernsehgebühren. An der Stelle muss ich mal einen ganz lieben Dank an Astrid loswerden, die mich daran erinnert hat, dass es neben der Stille noch eine reale Welt da draußen gibt. Den ganzen Abend Postkarten und im Notizbuch schreiben, ist dann doch sehr monoton und vor allem ein Monolog.

Letzte Woche – Teil 2 (Montag)

Jan 0

St. MichelEs ist wieder abend geworden, wo ich die Notizen zu diesem Eintrag schrieb. Und still ist es wieder. Ich bin in einer Siedlung untergekommen, die von vielen jungen Familien bewohnt wird. Nachmittags bis abends toben hier immer die Kinder umher und mit einem Mal (so gegen 20-21 Uhr) wird es schlagartig still.

Heute war ein interessanter Tag. 7 Uhr aufstehen, duschen, frühstücken und dann ging es Richtung Arbeit, wo mich der Chef der Entwicklung mit Sonnenbrille empfing. Hatte sich am Wochenende am Auge verletzt und war dadurch etwas gehandicapt. Dann erfolgte eine kurze Einweisung ins hausinterne Informationssystem, sowie die Installation des Rechners (Visual Studio etc.) Das ganze Prozedere nahm bis Mittag in Anspruch und ich wurde einem Mitarbeiter zugeteilt, der sich ein wenig um mich kümmern sollte. Wir gingen erstmal zusammen Mittag essen und dann bekam ich eine Aufgabe zugeteilt: Schreiben eines Parsers. Zieltermin: Ende der Woche!

Dom BambergBis ca. 18 Uhr hab ich dran gesessen und bin anschließend noch schnell einkaufen gewesen und hab daheim Abendbrot gegessen. Danach schaute ich mich nach einem Internetcafé um - Fehlanzeige. Etwas außerhalb, wo ich arbeite schon eher. Ich habe dann auch gleich noch mit der Vermieterin vereinbart, das Frühstück etwas nach vorn zu verlegen, damit ich auch mal zeitiger von Arbeit loskomme. Das Team dort ist wirklich nett, keiner war irgendwie zurückhaltend oder feindlich. Und noch ein Pluspunkt: Kaffee gratis :)

Abends durch die Stadt laufen ist herrlich - die Leute sitzen draußen, gelegentlich ein paar Touristen. Ich wohnte fünf Minuten von der Konzerthalle entfernt und wenn ich in die Stadt gehe, komme ich immer daran vorbei und höre Mitglieder der Bamberger Sinfoniker proben. Auch die Kirche auf dem Michaelsberg sieht im Abendlicht Klasse aus (siehe oben). Rechts zu sehen: Einen der vier Türme vom Bamberger Dom.

Meine Gedanken zum 11. September und zum Tagesgeschehen, die noch zwei Seiten des Notizbuchs füllen, blende ich mal an dieser Stelle aus. Das Übliche halt... Medien, Papstbesuch, Ausbeutung der planetaren Resourcen...

Letzte Woche – Teil 1

Jan 0

Zimmer 1Der Sonntag begann prima, ich stand 8 Uhr auf, frühstückte ausgiebig, setzte mich nochmal schnell an den Rechner, mailte, kommentierte und chattete. Dann kam der Moment zum Abbau des Rechners und los ging es. Das Wetter war Klasse - blauer Himmel und angenehm. Je südlicher ich kam, desto wärmer wurde es und ich mußte dann auch noch die Klimaanlage in Gang setzen. War auch dringend nötig.

Die Unterkunft fand ich sehr schnell, auch wenn sie in der letzten Ecke versteckt war. Die Vermieterin ist eine Designerin und beim anfänglichen Gespräch stellte sich heraus, dass auch inklusive Frühstück möglich ist. Dafür mußte ich auf den Luxus eines Festnetztelefons verzichten, hatte dafür aber ein großes Bad (leider nur mit Dusche), Esstisch, Fernseher und Kühlschrank.

Ich schnappte mir meinen Fotoapparat und trollte mich in die Stadt. Zum Dom rauf, in die Altstadt runter, durch die Altstadt durch und dann den Michaelsberg (für Engländer: St. Michael's Mount). Gegen 15 Uhr war ich in der Stadt und hatte bis 19 Uhr die komplette Innenstadt im Groben erkundet. Am Dom erstand ich noch ein paar überteuerte Ansichtskarten, die ich im Laufe der Woche schreiben wollte. Im Dom war gerade Chorprobe inkl. Orgelbegleitung - ich war begeistert, super Akustik. Und so ein Aufriss, nur weil ich da bin *g*

Während meiner Stadttour hatte ich schon eine kleine Kneipe an der Regnitz ausgemacht, in die ich dann einkehrte und mir erstmal ein Weißbier und ein Schnitzel zu Gemüte führte. Das Schnitzel war ausgezeichnet - ungefähr so groß wie zwei Handteller (man nehme meine Hände!) - dafür war das Unterhaltungsprogramm unter aller S.. Der Fernseher zeigte die Lindenstraße und dazu lief irgendwelches Black-Music-Gedudel. Also hab ich mich schnell nach Hause getrollt und mich empfing eine Stille dort. So still, dass ich nochmal runter ans Auto und hab ein paar MDs hochgeholt, so konnte ich wenigstens ein bissel Musik hören, während ich schrieb.

Letzte Woche – Vorwort

Jan 0

NotizbuchIch hab es mir gerade mit meinem Notizbuch auf meinem Bett gemütlich gemacht und tippe jetzt mal lustig den Bericht von vergangener Woche nieder. Das Notizbuch hat mir wirklich schon gute Dienste als Tagebuch geleistet, wenn kein Rechner in der Nähe war. Aber ich sollte mal von vorn beginnen, um den Grund meiner Reise näher zu beleuchten.

Nach ein paar Bewerbungen wurde ich am 07.07. zum ersten Vorstellungsgespräch in die Firma einladen. Ursprünglich sollte das Gespräch schon eher stattfinden, passte aber nicht in meinen Terminplan. Also fand das Gespräch nur mit dem Chef der Entwicklung statt. Sehr sympathischer Mensch, wir unterhielten uns prima, er zeigte mir die einzelnen Abteilungen und erklärte mir alles. Hat mir sehr gut gefallen und deshalb wurde noch ein zweiter Termin mit der Personalchefin und gleichzeitig Geschäftsführerin ausgemacht. Der fand dann am 08.08. statt und endete mit den Worten "Ja, ich denke, sie könnten gut zu unserem Team passen". Daraufhin wurde mir angeboten, eine Woche probehalber dort zu arbeiten. Und da sich gerade die Renovierung bei mir abzeichnete, schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Zweite Hälfte

Jan 0

In meinem letzten Beitrag schrieb ich ja, dass ich die nächste Woche nicht daheim sein werde, weil meine Wohnung modernisiert wird. Soweit nicht gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Denn ich habe nicht gesagt, was ich in der Woche mache und auch nicht wo ich sein werde. Denn da wäre noch folgendes...

Ich bin jetzt seit 3,5 Jahren in der gleichen Firma. Nach dem ich erstmal einen Durchlauf durch die Firma absolviert hatte, schrieb ich mein erstes Programm, mit Ausblick auf ein Riesenprojekt, was ich im Herbst 2003 begann. Ein halbes Jahr ging erstmal für Analyse und Entwurf drauf, danach war ich mir sicher, wie das Programm funktionieren sollte. Und ich begann zu programmieren: Stored Procedures, Bibliotheken, Klassen... Etliche Monate und Megabyte Quelltext später absolvierte es seinen ersten Produktionslauf. Im Anschluss mußten zwar noch hier und da ein paar kleine Anpassungen vorgenommen werden, aber es lief. Ein paar kleine neue Projekte kamen und gingen, aber seit Abwicklung dieses Batzens ist die Herausforderung weg. Und in letzter Zeit auch der Termindruck, der sonst immer auf den Projekten lastet. Sprich: Ich will weg hier.

Nächster Punkt: Ich bin seinerzeit mit meiner damaligen Freundin in diese Wohnung gezogen. Wir waren jung und wir waren Studenten. Das heißt die Wohnung war klein und preiswert, genau wie das Inventar. Das Studium ist lange vorbei und mich widert hier eigentlich fast alles an. Fängt beim sozialen Umfeld an und hört bei der Größe der Wohnung auf. Sprich: Ich will raus hier.

Zeit, das sich was ändert. Vier Bewerbungen geschrieben, eine Ablehnung, eine mußte ich (wegen merkwürdiger Einstellungstests) abwimmeln, zwei Vorstellungsgespräche - nein, drei. Denn eins führte ich mit dem Leiter der Entwicklung und das zweite mit der Geschäftsführung, die mit den Worten schloss: Ja! Ich glaube, sie passen gut in unser Team. Sie boten mir an, eine Woche auf Probe zu arbeiten, um zu sehen, ob ich wirklich gut ins Team passe. Also werde ich nächste Woche das Praktische mit dem Nützlichen verbinden und meine Probewoche absolvieren. Ich bitte um gedrückte Daumen und Zehen!

Ach so, wohin geht's denn überhaupt? Bamberg.

Das Tierheim, der Personalrat und das Formular

Jan 0

Gestern sprach mich eine Kollegin drauf an, ob ich ihr nicht behilflich sein kann, die Webseite für das Tierheim, wo sie sich engagiert, etwas aufzumöbeln - kein Problem, da helf ich gerne. Schließlich möchte ich ja auch, dass die Fellmonster aller Art ein neues zuhause finden. Heute bin ich nochmal bei der Kollegin gewesen und fragte nochmal nach, wie dringlich die Angelegenheit ist, da ich ja nächste Woche erstmal vor dem Dreck durch den Umbau in meiner Wohnung flüchte. Keine Panik - sie wollte erstmal Kontakt zur Erstellerin der Seite aufnehmen, um Informationen (mit welcher Software erstellt etc.) herauszubekommen.

Frau KAuf dem Weg zu der Kollegin kam mir eine andere entgegen, die mir mitteilte, dass sie mir ein paar Formulare zur Bearbeitung hinlegt. Auch wieder kein Problem, sie kennt die Ablage auf meinem Platz, wo sie hingehören. Als ich wiederkehrte, mußte ich lachen - der Zettel war an mich adressiert, nur irgendwas stimmte da nicht. Formular herumgereicht, dumme Sprüche zu hören bekommen. Sicherheitshalber doch mal auf Toilette nachgesehen - zweifelsfrei: männlich.

Wenig später klingelte das Telefon: Herr Speedy, haben sie Lust den Vorstand der Wahlkommission für die anstehende Personalratswahl übernehmen? Sie würden sich um die Organisation kümmern, aber nicht allein, Ihnen werden noch zwei Leute zur Seite gestellt. Ähm... ja gerne doch! Ehrlich gesagt - ich hab mich gefreut, offensichtlich vertrauen die Leute mir. Schön! *freu*

Wie bei meinen Geschichten üblich, muss es noch den roten Faden geben, der sich durch diese Geschichte zieht. Aber der sollte sich auch mir erst heute Nachmittag enthüllen, als ich meine Kaffeetasse ausspülte. Die Kollegin, mit der ich am Morgen über die Webseite gesprochen hatte, kam in die Küche und lachte "Herr Speedy, sie haben den selben Fehler wie ich, sie können auch nicht 'Nein' sagen!" - "Ähm, nein! Wieso?" - "Na erst die Webseite, dann die Personalratswahl... und dann sorge ich noch dafür, dass so viele Formulare auf ihrem Platz landen." - "Ach! Machen sie da auch so kleine Klebezettel drauf?" - "Ja, wieso?" Ich erzählte ihr von ihrem Mißgeschick und sie mußte herzhaft lachen. Selbst als wir uns 5 Minuten später am Fahrstuhl trafen, hatte sie noch Tränen in den Augen vom Lachen. Zu allem Unglück bog noch eine Kollegin um die Ecke, die sich mit mir, als auch mit der anderen Kollegin prima versteht und mußte mir noch ein nettes "Schönen Feierabend, Frau K." zuflöten. Reizender Laden!

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