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Veröffentliche Beiträge in “Wissen”

Fakten, Fakten, Fakten

Alternative Raumantriebe (Teil 4) – Sonnensegler

Jan 0

Aus aktuellem Anlass werde ich mal die Serie der alternativen Raumantriebe fortsetzen, sonst geht es hier überhaupt nicht vorwärts.

Also erstmal zum Grundprinzip: 1873 machte Maxwell die Entdeckung, dass von einem Spiegel reflektiertes Licht Druck auf diesen ausübt. Einstein wiederum stellte fest, dass Photonen eine Masse besitzen. Und wenn wir jetzt eins und eins zusammen zählen, haben wir einen Antrieb! Man benötigt eine ausreichend große Reflektionsfläche und eine Lichtquelle. Mit der Sonne haben wir letzteres. Geht man nach einem Astronomieprofessor der New York University müßte das Sonnensegel einen Durchmesser von 300km haben, um zum Alpha Centauri zu gelangen.

Die Vor- und Nachteile liegen klar auf der Hand: Wenn es jemals soetwas wie Weltraumökologie geben sollte, ist dieser Antrieb definitv der Gewinner. Es benutzt vorhanden Quellen ohne sie umzuwandeln o.ä. Der Nachteil: Egal, wo man hin will - dort muss es eine Lichtquelle geben, die das Raumschiff wieder abbremst. Und genau das ist das Problem: Sobald das Raumschiff das Sonnensystem verlassen hätte, wäre die Einwirkung des Lichts von allen Seiten in etwa gleich - sprich irgendwann bleibt das Raumschiff stehen, es sei denn, nach der Beschleunigung werden die Segel eingeklappt und das Raumschiff treibt dahin.

Und damit man das nachweisen kann, wurde die letzten Tage die Sonde "Cosmos 1" ins All geschickt, die am 25. Juni ihre Segel ausklappen soll, um nachzuweisen, dass ein Druck auf die Segel ausgeübt wird. Wie man schon am Namen erkennen kann, handelt es sich dabei um eine russisch-amerikanische Zusammenarbeit.

Nachtrag 19.07.2010: Die Japaner haben erfolgreich eine Sonde ins All geschossen, die nach dem Prinzip der Solarsegel funktioniert. Dem Artikel von heise.de zufolge war der Erste, der Maxwells Idee vom Druck des Lichts und der Masse der Photonen zusammenbrachte, der Physiker Richard Garwin im Jahre 1958. Der erste Versuch, zu dem ich ursprünglich diesen Artikel schrieb, schlug fehl.

IOU

Jan 0

Ich hab letztens als Dankeschön ein IOU hinterlassen. Dabei hab ich fix nochmal geguckt, ob ich die Bedeutung nicht falsch in Erinnerung hab. Wikipedia hilft. In Kurzform steht dort, dass IOU u.a. ein Versprechen ist, sich zu revangieren - oder anders gesagt die Alternative zur "Ich schuld dir was" oder "Du hast bei mir einen Stein im Brett". Soweit nichts neues.

Was aber interessanter war, kam etwas weiter unten. In Neuseeland gibt es einen Dienst eines Mobilfunkanbieter, der es Prepaid-Kunden ermöglicht, fix ihr Guthaben wieder aufzuladen. Dazu schickt man IOU als SMS an die 468 (oder halt in Buchstaben iou) und schon wird das Guthaben wieder um 2 NZ$ aufgestockt. Der Betrag wird beim nächsten Aufladen des Guthabens wieder abgezogen. Bedingung dazu ist, dass weniger als 20 Cent Guthaben vonhanden sind.

Reiz die Sinne!

Jan 0

Jeder hat das schon mal erlebt: jeder Versuch sich zu kitzeln, schlägt fehl. Aber warum eigentlich? Ein Team aus britischen und kanadischen Forschern ist jetzt fündig geworden.

Das Gehirn ist sich der Situation, dass gleich eine Berührung mit sich selbst statt findet, durchaus bewußt und dämpft alle Nervensignale, die aus der betroffenen Gegend kommen. Das erklärt aber noch lange nicht das Warum! Schließlich könnte ja das Gehirn den Zeitpunkt der Berührung mit anderen auch vorausberechnen und den Signaleingang senken. Wenn es da nicht sowas wie eine Prioritätenliste gäbe. Dort rangieren die eigenen Berührungen ziemlich weit unten, da sie keine neuen Informationen darstellen. Wesentlich höhere Priorität haben dagegen Signale von außen. Diese Reize könnten neue Informationen darstellen und werden deswegen ungedämpft weitergeleitet.

Fazit: Andere Menschen zu berühren, bringt die Neuronen in Wallung. Und vielleicht nicht nur das ;)

Quelle: [Spiegel]

Über den Wolken…

Jan 0

treiben sich Kobolde und Elfen herum. So sehen zum Beispiel Kobolde aus.

Kobold

Die von den Wissenschaftlern "Sprites" genannten Erscheinungen treten bei Gewittern auf. Deren Ursache ist aber noch völlig unklar und rein spekulativ. Beobachtet werden sie relativ selten, da die Blitze fünfmal stärker sein müssten wie in Europa, um einen Kobold zu erzeugen. Aber selbst dann schafft es nur jeder tausendste Blitz, einen Kobold zu erzeugen. Und außerdem - wer befindet sich schon während eines Gewitters freiwillig in der Luft.

Die Kobolde werden beim Entstehen dabei mehr als 50 Kilometer groß, während Elfen sich in 100 Kilometer Höhe in einem Umkreis von 100 Kilometern breit machen. Um sich das in der Atmosphäre besser vorstellen zu können, hier nochmal eine Grafik.

Übersicht

Quelle: [Spiegel]

You are too wishi washi!

Jan 0

Wer der Meinung ist, dass die deutsche Sprache zu sehr mit Anglizismen überflutet wird, sollte sich dieses Dokument mal ansehen.

Dort hat die Gesellschaft für deutsche Sprache Wörter aufgeführt, die sich in anderen Sprachen festgesetzt haben. Neben dem allseits bekannten kindergarten haben sich auch Worte wie wunderkind oder wirtschaftswunder ins Englische verirrt. Aber nicht nur dort findet man deutsche Worte. Im Tschechischen findet so man den stammgast, shule in Suaheli und auch die Neuseeländer haben fingerspitzengefuehl.

Zu beachten ist dabei aber auch die Bedeutung der Worte. Während der Deutsche auf Arbeit geht, bezeichnet der Japaner mit arubaito einen Teilzeit- bzw. Studentenjob. Und wenn der Franzose von le waldsterben spricht, meint er die allgemeine Umweltzerstörung. Aber allgemein scheint das Ansehen der Deutschen im Ausland nicht gerade gut zu sein. Wie würden sich sonst Worte wie angst [Englisch], klugscheißer [Kanadisch], hochsztapler [Polnisch] oder besserwisser [Finnisch] in andere Sprachen verirren. Kommt aber nicht von ungefähr, denn auch bauhaus, jugendstil, Ding an sich, Sturm und Drang und unschaerferelation sind als Worte in den Bereichen Kunst, Philosophie und Physik bekannt.

Und nun noch gute Nachrichten für Hundebesitzer: Auch im Russischen und Englischen werden Hunde oft mit Hier!, Platz!, Hopp!, Aus!, Sitz!, Pass auf!, Pfui!, Such! kommandiert.

Eine Einladung…

Jan 0

Gestern lag eine Einladung auf meinem Platz zu einer Finissage. Also hab ich mal nachgesehen.

Unter dem aus dem Französischen entlehnten Begriff Vernissage versteht man die feierliche Eröffnung einer Kunstausstellung. Bei kostenlosem Sekt und kleinen Happen kann man sich sehen lassen und hat nebenbei Gelegenheit, den Künstler zu seinem Werk zu befragen.

Das Wort 'Vernissage' selber stammt von dem französischen Wort 'Verni' - zu Deutsch 'Firnis'. Ursprünglich firnisten die Künstler an einem solchen Anlass ihre Bilder und gaben ihnen damit den letzten Schliff. Dies bot zumeist Gelegenheit, das Ende der Arbeit an einem Bild - oder einer Bilderserie - mit einem kleinen Fest zusammen mit Freunden oder den Auftraggebern zu würdigen.

Das feierliche Ende am letzten Tag einer Kunstausstellung nennt man Finissage. Bei größeren Kunstausstellungen gibt es zur Halbzeit der Ausstellung auch eine Midissage.

Alternative Raumantriebe (Teil 3) – interstellares Staustrahltriebwerk

Jan 0

Bereits 1960 stellte R.W. Bussard sein Konzept zum "Interstellar Ramjet", also dem interstellaren Staustrahltriebwerk vor. Dabei wird während des Fluges mit eines starken Magnetfeldes, Wasserstoff gesammelt. Selbstverständlich: je höher die Geschwindigkeit, desto mehr Wasserstoff kann gesammelt werden. In seinen Entwürfen wurden die Teilchen zu einem Fusionsreaktor weitergeleitet. Ganz klarer Nachteil des Entwurfs: Die Maschine funktioniert nur, wenn sie bereits 4-6% der Lichtgeschwindigkeit erreicht hat. Nur dann hat man die Möglichkeit, genügend Teilchen einzufangen.

Doch bis diese Antriebsmethode umgesetzt werden kann, muss zum einen eine Möglichkeit gefunden werden, das Raumschiff ausreichend zu beschleunigen und zum zweiten muss die Größe des Raumschiffs berücksichtigt werden. Geht man von den Originalentwürfen von Bussard aus, benötigt ein 1.000-Tonnen-Raumschiff eine Sammelfläche von 10.000 km². Selbst wenn man die aus 0.1 cm dickem Mylar fertigt, wiegt der Trichter zusätzlich nochmal 250.000 Tonnen. Also wohl doch eher Fiktion, als praktisch realisierbar.

Quelle: Interstellar Ramjet

Alternative Raumantriebe (Teil 2) – Ionenantrieb

Jan 0

Bevor ich beginne den Ionenantrieb näher zu erläutern, möchte ich doch mal was kurz zu den "herkömmlichen" Raumantrieben sagen. Diese sogenannten chemischen Antriebe verbrennen den Treibstoff und schleudern das Gas durch eine Düse heraus. Üblicherweise wird dazu Wasserstoff verbrannt und da die Luft in höheren Schichten knapp wird, transportieren die Raumschiffe meist noch extra den Sauerstoff mit. Also was beim Start des Raumschiffs so furchtbar qualmt, ist nichts weiter als Wasserdampf.

Zu Beginn sei erwähnt, dass der Ionenantrieb nur als Triebwerk bei einem mehrstufigen Start genutzt werden kann, da der Schub deutlich geringer ausfällt, als beim Raketenantrieb. Dafür erreicht das Triebwerk jedoch wesentlich höhere Geschwindigkeiten. Das heißt, der Start einer Mission wird ähnlich wie ein Space-Shuttle-Start aussehen. Die Raketen befördern das Raumfahrzeug in eine bestimmte Höhe, bis der Ionenantrieb zündet.

Nun zur Funktionsweise des Ionenantriebs. Bei Ionenantrieben werden Edelgase, wie z.B. Xenon, eingesetzt. Wir erinnern uns: Edelgase haben voll besetzte Schalen mit Elektronen und sind bestrebt, diesen Zustand beizubehalten. Fieserweise werden durch ein hochfrequentes Feld aus den Edelgasatomen Elektronen herausgerissen damit positiv geladene Ionen entstehen. Ein Magnetfeld beschleunigt die Ionen und schleudert sie mit einer Geschwindigkeit von ca. 35 km/s aus dem Antrieb. Zur Neutralisierung werden dem Ionenstrahl jetzt die entrissenen Elektronen wieder zugegeben. Die Energie zur Erzeugung des Stroms wird von Solarzellen erzeugt.

Eingesetzt werden Ionenantriebe also auf längeren Missionen, wie z.B. der Deep Space 1 Mission, die 1998 gestartet wurde. Dort wurden neben einem Ionenantrieb auch andere Technologien eingesetzt, um zu überprüfen, wie die Kosten des Raumflugs gesenkt werden können.

Was ist Spam ™ ?

Jan 0

Der Lebensmittelhersteller Hormel hat jetzt vom US-Marken- und Patentamt die Rechte der Marke Spam (tm) zuerkannt bekommen. Hormel stellt ein größtenteils in den USA bekanntes Dosenfleisch namens Spam her, dessen Name von "Spiced ham" abgeleitet wurde. Die Bezeichnung Spam für unerwünschte Werbesendungen wurde aus einem 1970 ausgestrahlten Sketch von Monty Python übernommen.

Hormels Rechte an der Marke Spam beziehen sich unter anderem auf "downloadable software, namely screen savers". Damit können sich schon mal Softwarehersteller, die den Namen "Spam" in ihrem Produkt verwenden, warm anziehen.

Hochleistung für das Gehirn

Jan 0

Nicht jeder mag Sarkasmas, aber man ist in der Lage ihn zu verstehen. Kleine fiese stichelnde Kommentare - humorvoll verpackt - sind jedoch Hochleistungsarbeit für das Gehirn. Denn um ihn zu verstehen, muss man fähig sein, sich in die Lage des Spötters zu versetzen.

Dabei spielen drei Regionen die Hauptrolle:

  • die linke Hirnrinde, die den sprachlichen Inhalt entschlüsselt,
  • der Frontallappen und die rechte Hirnhälfte sind dafür verantwortlich, dass die soziale und emotionale Bedeutung entschlüsselt wird und
  • der rechte präfrontale Kortex (über dem rechten Auge) der Inhalt und Bedeutung miteinander verknüpft.

Trotz der Hochleistungsaufgabe für das Gehirn muss das also noch lange nicht heißen, dass der Witze-Reißende hochintelligent ist ;)

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