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Beiträge verschlagwortet als “Reisen”

Um die Welt in 7 Monaten

Jan 2

Die Route ist geplant, die groben Ziele für die Weltreise sind festgesteckt. Ein mulmiges Gefühl ist es schon - über ein halbes Jahr weg von Heimat, Freunden und Familie. Aber das ist nur oberflächlich, denn in stressigen Zeiten kam es schon mal vor, dass man mich ein paar Monate nicht gesehen hat. Die Zeit ist begrenzt, deswegen soll die Route um die Welt in 7 Monaten führen.

Das Goldene Dreieck Indiens

Jan 0

Wir sind endlich in Indien! Nachdem wir am Abend aus Kathmandu in Delhi angekommen sind, geht es gleich am nächsten Morgen weiter nach Jaipur. Wir bereisen das sogenannte Goldene Dreieck von Indien, zu dem Dehli, Jaipur und Agra gehören.

Diwali in Nepal und Indien

Jan 0

Wir hatten für unsere Wanderung einen Buffer eingebaut, für den Fall, dass wir langsamer voran kommen, als gedacht. Diese Zeit verbrachten wir in Pokhara. Danach ging es zurück nach Kathmandu und von dort aus nach Dehli in Indien. Diese Zeit fiel genau auf das Diwali.

6 Tage Einsteigerwandern am Annapurna

Jan 0

Nachdem wir im Chitwan Nationalpark waren, kam jetzt der Hauptteil unserer Reise: Trekking im Himalaya. Das klingt jetzt hochtrabend, eher war es Einsteigerwandern am Annapurna. Startpunkt dafür war Pokhara, was das Zentrum für sämtliche Touren in der Annapurna-Region ist. Unser Plan war nach Jomsom zu fliegen und über Ghasa, Tatopani, Ghorepani, Ghandruk nach Birethanti zu laufen und dann mit dem Bus zurück nach Pokhara zu fahren.

Chitwan Nationalpark

Jan 0

Gegen Mittag war unser Rafting-Abenteuer auf dem Trishuli beendet. Wir befanden uns auf halbem Weg zwischen Kathmandu und Pokhara. Von dort aus müssen wir etwas südlich, um in den Chitwan Nationalpark zu kommen. Dort verbringen wir die nächsten beiden Nächte im Chitwan Tiger Camp.

Indien – Land und Leute

Jan 0

Indien sieht sich als der große Bruder von Nepal und wenn man genau hinschaut, ist es ähnlich wie in Nepal, nur in größerem Maßstab.

Indien - Wirtschaft und Politik: In der Zeit, wo wir in Indien waren, war auch Präsident Barack Obama in Indien. Die englische Version der indischen Times beschäftigte sich sehr genau mit dem Besuch. Vom Zeitplan des aktuellen Tages, über die Kleidung der First Lady bis hin zu den Aussagen wurde dem US-Präsidenten sehr genau auf die Finger geschaut.

Zwischen den Zeilen konnte man lesen, was den Indern wichtig war: die Beziehung zu Pakistan (Obama hat sich geäußert, dass Indien einen positiven Einfluss auf Pakistan haben soll, was irgendwie nicht so gut ankam), Förderung Indiens in den Bereichen Ökologie, Landwirtschaft, Wettervorhersage und Indiens Einfluss im UN-Sicherheitsrat. Natürlich wurde dem Präsidenten auch vorgeführt, wie modern und fortschrittlich Indien ist. Deswegen wurde ein Internet-Video-Konferenz mit einem abgelegenen Dorf geführt, dass sich freut, jetzt Probleme und Bedürfnisse nach außen kommunizieren zu können.

Schaut man sich die Städte genauer an, erscheint diese Konferenz lächerlich. Delhi baut zwar mittlerweile eine Metro, aber die Probleme sind grundlegender. Wasserversorgung ist stellenweise mit Handpumpen realisiert und in Agra fließt die Kanalisation in kleinen Bächen neben dem Fußweg. Obama bewunderte zwar, dass die Hälfte der indischen Bevölkerung unter 30 Jahren ist, aber ein Gesetz zur Regulierung des Bevölkerungswachstums wird zwar diskutiert, ist aber noch weit entfernt.

Indien - Umwelt: Wenn wir den neugierigen Indern erzählten, dass wir aus Nepal kommen, rümpften sie ihre Nasen. Es wäre sehr dreckig dort. Tatsache ist, dass Indien als großer Bruder Nepals in Sachen Dreck die Nase weit vorn hat. Die Indien sind der Meinung in den Wintermonaten wäre es immer sehr neblig, doch man sieht und merkt es der Luft sehr genau an - es ist Smog. In Delhi bedeutet es - nach ca. 500m ist die Welt zuende. Vom Red Fort in Agra kann man das Taj Mahal sehen, aber auch nur sehr vage.

Wer im Laufe seiner Indienreise mal in die Nähe eines Bahnhofs gekommen ist, wird vielleicht verstehen, dass auch in Indien nicht die Touristen für den Dreck verantwortlich sind, denn durch die Kontingente stehen nur eine Handvoll Touristen am Gleis, der Rest sind Einheimische. Aber näher als einen halben Meter sollte man den Gleisen nicht kommen, denn es zieht dann ein Gestank auf, der alles bisher gerochene in den Schatten stellt. Mancherorts wird dann auch mit einem Wasserschlauch der Müll beiseite gespült, aber nicht es dem Gleisbett entfernt, was dann auch dafür sorgt, dass sich die eine oder andere Ratte herumtreibt.

Indien - die Menschen: Der erste Eindruck der indischen Bevölkerung mag täuschen, aber er hält sich hartnäckig. Da den Indern über mehrere Ecken bekannt ist, wie es in der westlichen Welt zugeht, möchte man auch ein Stück vom Kuchen abhaben und das auf hartnäckigste Art und Weise. Es geht natürlich weit über das übliche Anbieten von Diensten, die man grad nicht braucht ("Where do you go?"). Je näher der Rikschafahrer an das Bahngleis herankommt, um so hartnäckiger wird er. Man mag zwar glauben, dass der Konkurrenzkampf einen günstigen Preis ermöglicht, aber das ist eine Illusion. Wir haben mehrere Möglichkeiten erlebt, wie man den Frust des Touristen hemmungslos steigern kann.

  • Kommt man spät abends am Bahnhof an, hat man schlechte Karten. Die Konkurrenz ist schon schlafen gegangen und der ohnehin schon hohe Preis, den es kosten würde, steigt ums Dreifache. So erlebt in Agra, wo wir für eine Rikscha statt den tagsüber üblichen 50 Rupien plötzlich 150 Rupien zwischen Bahnhof und Taj Mahal löhnen mussten.
  • Merkwürdig sollte einem auch vorkommen, wenn sich ein zweiter Inder zu dem Rikschafahrer gesellt und der Preis schon initial sehr niedrig ist. Wenn man jetzt ein touristisches Ziel nennt, hat man verloren. Denn sobald die Fahrt losgeht, wird man vollgequasselt, dass man die Möglichkeit hat, für einen kleinen Aufpreis eine Führung zu den Sehenwürdigkeiten zu bekommen. Leider gehört das Ziel, was man eigentlich besuchen möchte, nicht zu den Sehenwürdigkeiten. Erlebt in Jaipur, wo wir zwischen Guesthouse und Hawa Mahal nur 40 Rupien zahlen sollten und für weitere 50 Rupien eine Führung zum Jal Mahal und zu Elefanten bekommen sollten. Hawa Mahal gehört aber nicht zur Führung und als wir dann doch nicht zu seinen auserwählten Zielen wollten, stellte sich der zweite Inder schwer beleidigt, er hätte doch so gute Referenzen von anderen Touristen bekommen.
  • Der absolute Schocker war natürlich, als ein Motorrikschafahrer sein Taxameter anschaltete - sollte es tatsächlich noch ehrliche Menschen geben? Nein, aber nicht doch... Denn aus Strecken von zwei Kilometern wurden durch großzügige Umfahrungen fünf Kilometer. Kein Problem, selbst der Preis ist noch laut Taxameter sehr erschwinglich. Nur doof, wenn der Rikschafahrer auf einmal eine Liste ausgräbt, die den tatsächlichen Fahrpreis pro Kilometer enthält - das Taxameter diente nur zum Zählen der Kilometer. Natürlich wird dann noch ein Kilometer draufgeschlagen. Als wir mit unserer Diskussion einen nahestehenden Polizisten anlockten, wurde schnell am Taxameter gefummelt, es stand wieder der Ausgangspreis da. Dumm für den Rikschafahrer, dass wir zu zweit waren und unsere zwei Aussagen gegen die eine des Rikschafahrers stand.
  • Einen letzten Hauch von Gerechtigkeit erlebten wir, als wir eine Rikscha zum Hotel nehmen wollten und es plötzlich statt der 40 Rupien auf den Hinweg hieß: 100 Rupien. Auch diesmal lockte die Diskussion einen Polizisten an, der den Rikschafahrer nach Strich und Faden zusammenstauchte und zu uns sagte: Es sind nicht mehr als 2 Kilometer bis zum Hotel und zahlen sie auf keinen Fall mehr als 30 Rupien. Auf einmal ging die Fahrt sehr schnell und das Taxameter meinte: 20 Rupien. Als wir die 20 Rupien nach vorn reichten, versuchte der Rikschafahrer eine letzte Diskussion, doch wir ließen ihn einfach stehen. Wir hatten genug davon.

Ehrlich gesagt, kann man es den Indern nicht übel nehmen, dass sie die Touristen übers Ohr hauen wollen, denn sie bekommen es schon von offizieller Seite vorgemacht. Eintritt ins Taj Mahal für Einheimische: 10 Rupien, für Touristen: 750 Rupien. Dieser Text steht auch noch dreister Weise in Englisch am Ticketschalter, damit man es auch noch richtig unter die Nase gerieben bekommt. Noch ein Beispiel gefällig? Eintritt für Einheimische in die Moschee Jama Masjid: 0 Rupien. Für Touristen steht ein Schild da, was man beachten muss und wenn man Bilder (auch mit dem Handy) machen möchte, löhnt man 200 Rupien. Wir zogen brav unsere Schuhe aus, als eine Stimme ertönte: "Two hundred Rupies, please!" Ich zeigte leere Hände "We have no camera!". "Come here, we control your bag!" Ja, zeig mir mal den Touristen, der nicht irgendwo eine Kamera hat und sei es auch nur ein Handy mit Kamera. Obwohl wir drauf bestanden, keine Fotos zu machen, führte kein Weg dran vorbei - wir sollten zahlen.

Was ich in dem kurzen Zeitraum gelernt habe, wie die Pest zu hassen - die Bürokratie in Hotels / Guesthouses. Es gibt ein dickes Buch, in das sich die Ankömmlinge eintragen dürfen. Aber nicht nach dem Prinzip "Unterschreiben Sie hier, lassen sie ihren Pass da, wir erledigen den Rest" - Nein, alles schön selbst ausfüllen, angefangen von der Wohnadresse, Herkunft, nächstes Ziel und Telefonnummer muss alles angegeben werden. Dann wird noch eine Kopie des Reisepasses gemacht und es folgen noch zwei weitere Formulare. Keine Ahnung wozu...

Einziger Lichtblick war unsere Zugfahrt von Agra nach Delhi, wo wir zusammengepfercht im Abteil saßen und uns die vier Stunden mit Indern unterhielten. Mein Urteil war: Der gemeine Inder hat das Herz am rechten Fleck, ist aber ein wenig naiv, macht was ihm gesagt wird und denkt nicht über die Folgen seines Handelns nach. Je nach Bildungsstufe sind die Inder auch sehr weltoffen und keinesfalls entsetzt, wenn man nicht verheiratet ist, geschweige denn keiner Religion zugehörig ist, wie es einem die Reiseführer glauben machen wollen. Grundtenor: Der Mensch zählt. Sehr witzig war auch, wie wir einem Mediziner, der zu einer TBC/Lungenkonferenz nach Berlin flog, das Konzept von Sommer- und Winterzeit erklären wollten, was er sehr "confusing" fand.

Indien und seine Mystik: Ich habe während unserer Reise das Buch "Meine Freundin, der Guru und ich" gelesen. BTW halte ich den deutschen Titel von sowas von blöd gewählt, denn sie ist weder seine Freundin, noch kommt ein Guru drin vor - der englische Titel lautet dafür treffender "Are you experienced?", was den Kern der Sache trifft. Jedenfalls taucht dort der Konflikt zwischen denen auf, die westliche Werte vertreten und denen, die sagen, dass man die spirituellen Werte abseits der Touristenwege kennen lernen muss, um Indien so richtig erlebt zu haben.

Gut, wir hatten nur 3 Tage in Indien Zeit, aber sind wir doch mal ehrlich... Wenn jemand nach Deutschland für drei Tage kommt, würdest du ihm empfehlen, drei Tage nach Kolmsdorf zu fahren, um mit den Einheimischen eine Brotzeit bei einem Weißbier zu genießen oder würdest du sagen: Fahr nach Berlin, München und Dresden und schau dir ein paar schöne Städte an? Natürlich bin ich mir bewusst, dass es ein Leben abseits der Touristenfallen gibt und dass dieses voller Spiritualität stecken mag, aber leider war unsere Zeit knapp. Um es aber auf den Punkt zu bringen: Wonach bewertet man ein Land? Nach seiner Bevölkerung? Wie es sich an offiziellen Plätzen präsentiert? Oder nach dem Reichtum seiner Geschichte?

Indien - kulinarisch: Ich musste schmunzeln, als ich las, dass in der aktuellen 4 Seasons ein Bericht über eine Reise per Pedale von Delhi nach Nepal steht, der damit beginnt, dass man sich die ersten Tage erstmal kulinarisch an Indien gewöhnen muss (Durchfall). Diese Probleme hatte ich nicht, aber auch gerade in Indien gilt: kein Fleisch! Schlimmer als in Nepal wird man in Indien mit unterschiedlichen Bezeichnungen für gleiche bzw. ähnliche Gerichte konfrontiert. Beispiel: Dosa, Chapati, Nan, Papad und Puri - sind letztendlich alles Fladenbrote, je nach Region, Art des Mehls bzw. Zubereitung. Das kann schon verwirrend sein, denn mit den Speisen sieht es nicht anders aus.

Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt die indische Version dessen, was der Nepalese als Dal Bhat kennt: Thali. Thalis sind auch wieder von Küche zu Küche verschieden, was Menge und Vielfalt betrifft. Manche servieren weniger Auswahl, dafür mengenmäßig mehr, manche bieten eine große Vielfalt, aber wenig an. Wie auch in Nepal waren Fladenbrot, Reis, Dal und Curry immer dabei, manchmal hatte ich auch sauer Eingelegtes oder Joghurt dazu.

Ich hoffe, mit dem Beitrag konnte ich dem ein oder anderen erfahrenen Indienreisenden ein Schmunzeln entlocken und anderen Neulandentdeckern einen Hinweis geben: Achtung, bitte hier aufpassen!

Rafting auf dem Trishuli

Jan 0

In Kathmandu hatten wir als nächste Station nach der Hauptstadt Rafting auf dem Trishuli festgelegt. Der Trishuli ist ein Fluss, der nördlich von Kathmandu entlang fließt und dabei auch den Weg nach Pokhara kreuzt. Auf dem Fluss sollten wir die nächsten beiden Tage verbringen.

Nepal – Land und Leute

Jan 0

Nepal - Wirtschaft und Politik: Nepal wird als eins der ärmsten Länder aufgeführt. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt pro Kopf gerade mal 450 US$, was ungefähr 31.000 Rupien entspricht. Rechnet man das mal auf den Tag runter, kommt man grob geschätzt auf ca. 100 Rupien einkommen pro Tag. Diese Zahl sollte man immer mal ein wenig im Hinterkopf behalten, denn Armut ist ja nur ein Begriff, den wir an weltlichen Dingen wie Geld und Besitz festmachen.

Sieht man sich die Nepalesen an, machen sie nicht den Eindruck, als wären sie todunglücklich über ihre Armut. Was wir in den zwei Wochen Nepal festgestellt haben war, dass der gemeine Nepalese sehr stolz auf sein Land an sich ist (aber nicht auf die aktuelle Politik), ehrlich, zurückhaltend und freundlich gegenüber Fremden ist. Natürlich gibt es die Ausnahmen, die der Meinung sind, dass Touristen über unbegrenzten Reichtum verfügen und man den Geldbeutel eines Touristen melken kann. Sowas sollte man sich nicht gefallen lassen, denn laut unserem Reiseführer sorgen wir schon mit unseren normalen Ausgaben dafür, dass wir 10-12 Nepalesen "durchbringen". Mal kurz nachrechnen... wir haben z.B. für unseren 2-Tage-Rafting-Trip (inkl. Busfahrten) 60$ hingelegt, was über 4.000 Rupien entspricht - passt.

Natürlich wandert ein nicht unbeträchtlicher Teil auch in die eigene Tasche, was dazu führt, dass eine junge Generation in den touristischen Regionen heranwächst, die besser gestellt sind, westliche Ansprüche haben und sich gegenüber Fremden fast schon respektlos verhalten.

Nepal leidet natürlich auch unter seiner Regierung, die auch ihren Teil von den Touristen haben möchte und ordentlich in die Taschen der Touristen langt - nicht ohne einen riesigen bürokratischen Aufwand. Ich denke dabei nur an die Beantragung der TIMS-Card und der Permit für die Annapurnaregion. Vorgehen: Man füllt einen Antrag aus, tackert die Passbilder drauf und bezahlt. Dafür bekommt man dann die TIMS (Trekker's Information Management System)-Card, die man auch nochmal selbst ausfüllen darf und dann gibts einzig und allein einen Stempel rein. Kostet 1.420 Rupien für die TIMS-Card und 2.000 Rupien für die Permit. Früher standen die Maoisten am Wegesrand und haben die Touristen "um eine kleine Spende" gebeten, jetzt sind sie in der Regierung es geht seinen bürokratischen Weg.

Von Unruhen, wie vom Auswärtigen Amt gewarnt wird, haben wir nichts mitbekommen. Auch gab es keine plötzlichen Streiks. Für 2011 hat Nepal das Jahr des Tourismus ausgerufen und hofft, dass die Zahl der Touristen weiter steigt (momentan über 80.000 Touristen pro Jahr).

Nepal - Umwelt: Der Nepalese hat ein - ich will es mal so sagen - gespaltenes Verhältnis zur Umwelt. Er verkauft sie als touristische Attraktion, erstickt sie aber mit seinem Müll. Natürlich wird der Tourist gerne dazu angehalten, nicht so viele Plastikflaschen zu kaufen und die Umwelt zu schon, was diese im Allgemeinen auch machen. Aber das ist nur oberflächlich - wer in Kathmandu über einen Fluss gegangen ist, fällt nicht nur optisch, sondern auch olfaktorisch ins Koma. Das sind keine Plastikflaschen von Touristen, die dort herumgammeln, sondern der gesamte Hausmüll und das ist ein Punkt, wo man Aufklärungsarbeit leisten muss und auch finanziell nachlegen sollte, dass der Hausmüll nicht im Fluss, sondern in eine Recycling- / Verbrennungsanlage wandert.

Apropos verbrennen... das sieht man in Nepal öfter. Nicht nur die sterblichen Überreste am Fluss, sondern auch den Müll. Oder man benutzt Diesel zum Anzünden von Lagerfeuern und nimmt Plastikflaschen als Brandbeschleuniger. Wenn ringsherum eine Touristengruppe steht und sich lauthals beschwert, wird man fragend angesehen - warum eigentlich nicht?

Wie man sieht eine gewisse Naivität liegt dem Nepalesen im Blut. Deswegen wird auch eine Straße von Tatopani bis hoch nach Jomsom gebaut. Gut, Straße kann man das nicht nennen - es ist eher ein staubiger, breiter Weg mit Steinen, hindert aber Busse, Jeeps und LKWs nicht daran, so schnell wie möglich mit ihren klappernden Kisten darüber zu heizen - Aufschrift an der Seite "Save the environment"! Motivation der Straße - Touristen so schnell wie möglich ans Ziel bringen und die Gasthäuser am Weg mit Lebensmitteln zu versorgen. Gutes Beispiel für "Nicht weit genug gedacht" - die Touristen bleiben aus, entweder weil sie gleich durchfahren oder weil keiner die Lust hat den ganzen Staub zu schlucken (knirscht herrlich auf den Zähnen). Und so haben wir es erlebt, dass in den Unterkünften auf der Strecke Jomsom - Tatopani Leerstand herrscht, obwohl es Hochsaison ist und früher die Unterkünfte bis zum Brechen voll waren.

Nepal - Religion: Anders als einem immer in den Läden verkauft wird - Nepals Bevölkerung sind zu 80% Hinduisten. Allerorts kann man Buddha Eyes als Taschen, Aufkleber und Mousepads kaufen sowie auch Gebetsfahnen und "Free Tibet"-Aufkleber, doch dient das hauptsächlich, um den Touristen den Geist des Buddhismus zu verkaufen und ihnen so ein bißchen Geld aus der Tasche zu locken.

Nepal - kulinarisch: Wer hoch in den Bergen unterwegs ist, wird überrascht sein, wie viele Äpfel dort angebaut werden und sollte unbedingt einen Apple Pie oder Apple Crumble probieren, am besten wenn sie noch heiß sind. Es ist ein Genuss, von dem ich aber glaube, dass er nicht den einheimischen Genüssen entspricht. Ansonsten kann man sich durch eine Vielzahl von einheimischen Gerichten durchschlagen, bei denen man immer eins beachten sollte: kein Fleisch! Wer in Kathmandu mal durch die Straßen geschlendert ist, und auf den offenen Theken das Fleisch hat vor sich hingammeln gesehen und die Fliegen, die darum schwirren, wird wissen, warum ich das sage.

Wer sich unschlüssig ist und auf dem schlechten Englisch der Einheimischen beim Erklären, um was für eine Speise es sich handelt, ausweichen möchte, kann ich nur eins empfehlen: Dal Bhat. Dal Bhat besteht hauptsächlich aus zwei Teilen - Linsensuppe (Dal) und gekochtem Reis (Bhat). Meistens gibt es noch etwas Gemüse in Form eines Currys dazu oder sauer eingelegt. Ist meistens sehr reichlich, würzig bis scharf und mit einer Preisspanne zwischen 70 und 180 Rupien auch meistens das preiswerteste Hauptgericht, was man auf der Karte findet.

Initial wurden wir in Nepal mit dem Thema Teegenuss konfrontiert. In Nepal habe ich folgendes Gemisch sehr gern getrunken: eine Kanne schwarzen Tees deren Boden mit geriebenem Ingwer bedeckt ist und dazu ordentlich Zucker, der mit Nelken versetzt ist. Ist echt ein Erlebnis, weil der Tee durch den Ingwer sehr würzig schmeckt und der Zucker wunderbar aromatisch nach Nelken riecht.

Kathmandu

Jan 0

Für unseren dreiwöchigen Urlaub in Nepal / Indien hatten wir mehrere Stationen eingeplant. Die ersten Tage verbrachten wir in Kathmandu. Dort wollten wir die Details für unseren Aufenthalt in Nepal planen und uns natürlich die Stadt ansehen. Schließlich gilt es etliche Tempel, Stupas und jede Menge "fremde Kultur" in Kathmandu aufzusaugen.

Vom Lusturlaub zum Frusturlaub

Jan 1

Eigentlich klang alles so einfach: Visum für Indien per Post beantragen, Pässe und Formulare einschicken, Geld überweisen, 5-7 Tage warten - fertig. Unser Flug geht am Samstag, 23.10. Und jetzt die chronologische Abfolge des bis dahin offenen Spektakels:

  • 8.10., 16 Uhr: Ich verschicke die Pässe und Formulare per Einschreiben mit Rückschein an Cox and Kings, die vom Konsulat Indiens beauftragte Firma. Zum selben Zeitpunkt überweise ich das Geld.
  • 11.10., abends: Der Status des Einschreibens anhand der ID der Post ist auf "bereitgestellt". Ich bin beruhigt.
  • 12.10., abends: Status immer noch "bereitgestellt". Ich durchstöbere das Internet, was das bedeutet und stoße auf zwei Aussagen: Der Empfänger wurde informiert bzw. Es wurde ausgehändigt. Wie ich jetzt weiß: Wurde ausgehändigt. Trotzdem schreibe ich eine Mail, ob die Sendung angekommen ist.
  • 13.10., früh: Antwort liegt vor, dass die Sendung eingetroffen ist. Nur der Zahlungseingang fehlt. Ich prüfe es, Zahlung ist schon längst abgebucht, was ich auch antworte.
  • 13.10., nachmittags: Antwort kommt, Zahlungseingang wurde bestätigt, unsere Visa werden in Bearbeitung gegeben. In mir macht sich ein Gefühl von Beruhigung breit. Wenn man persönlich vorspricht, ist ja der Arbeitsablauf: früh kommen, abends Visum mit heimnehmen.
  • 18.10., abends: Die Rücksendung steht immer noch auf "offen". Ich schreibe mal fix, wie der Bearbeitungszustand ist.
  • 19.10., früh: Mich trifft der Schlag, als ich die Antwort sehe: Die Anträge wurden gestern ins Konsulat gegeben, wir sollen einen Kurier beauftragen. Das erfordert sofortige Maßnahmen.
  • 19.10., mittags: Ich rufe an, mindestens 8 mal fliege ich aus der Leitung. Zum Glück haben sie einen automatischen Rückruf, wenn die Leitung frei ist. Ich hake bei einer Frau mit indischem Akzent nach, sie meint, die Visa könnten heute Abend oder morgen zurück kommen, ich soll morgen nochmal anrufen. Bin entnervt und schaue auf die Webseite - Bearbeitung dauert 10-15 Tage, aber nach Eingang der Sendung.
  • 20.10., mittags: Ich rufe wieder an, diesmal habe ich Frau dran, die zwar serviceorientiert ist, aber sich inhaltlich mehrfach vergreift. Mir wird klargemacht, dass es mein Fehler ist, ich hätte viel eher beantragen sollen und auch auf der Webseite stehen ja auch 10-15 Tage. Davon, dass der Zeitraum geändert wurde, will sie nichts wissen. Das Konsulat bearbeitet halt die Anträge, wie sie denkt. Es könnte also durchaus Ende der Woche werden, dass sie fertig sind. Ich sage ihr, dass sie die Pässe nicht verschicken soll, wir holen sie ab. Wir bekommen zumindest eine Tracking-ID, mit der wir online abfragen können, wie der aktuelle Bearbeitungsstatus ist.
  • 20.10., abends: Wie durch Zauberhand ist der Status: die Pässe können abgeholt werden.

Frage mich echt, was die Anträge zwischen Mittwoch und dem darauffolgenden Montag gemacht haben? Wir haben das unserer Kollegin erzählt, die öfters nach Indien fährt. Sie war entsetzt, sie hätte erst im Januar ein Visum beantragt und das wäre innerhalb von einer Woche wieder da gewesen. Kriszta wird sich jetzt wohl oder übel auf den Weg machen müssen und die Dinger abholen fahren.

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